Hallo,
richtig ist, dass hier - wie so oft -
Religion ein sehr wichtiger Faktor ist,
nicht nur bei der Befestigung an sich,
auch bei der Frage, was groß und klein ist
oder hoch und niedrig.
Bei mir ist das ganz einfach: ich habe bislang alle (!) Varianten genutzt und
bin der festen Meinung, dass die Perfektion nicht im Pauschalurteil liegt, sondern
in Relation zur konkreten Anwendung einschließlich persönlicher Ergonomie
(warum sollte der Aufbau eines Hünen für einen Zwergen gleichermaßen passen?
Warum sollte ein Jazz-Trio den gleichen Aufbau haben wie ein Pro-Metal-Projekt?).
Es bringt daher wenig zu wissen, was andere meinen.
Man muss schon wissen, warum sie das meinen und was sie für einen Hintergrund haben.
Erst dann kann man vergleichen interpretieren, ob das für die eigenen Bedürfnisse
passen könnte oder nicht.
Als ich begann, schwebte mir der Aufbau vor, den ich von Prospekten und aus dem
Fernsehen kannte, schon das waren etwas abweichende Gestaltungen, das Erst-Set
war dann ein Sammelsurium und so war auch der Aufbau, das erste Tom-Tom kam
auf den Trommelständer:
+ steht autonom
- steht halt an der einen Stelle ohne viel Varianz nach rechts und links oder oben und unten
Das mit der Abgewürgtheit hat auch mit dem Ständer, wie stark und wo man einspannt und
der Stimmung sowie der Trommel zu tun, für Freunde des ganz langen Ausklingens wird es
nicht erste Wahl sein, aber ein "normaler" (Nach-)Klang ist nach meiner Erfahrung durchaus
möglich.
Beim ersten Set-Up aus homogenen Komponenten (12-13-16-24) waren die beiden Hänge-Toms
auf der Bass Drum mittels Doppeltomhalter montiert, das Standtom stand auf drei Beinen,
absoluter Standard.
+ kompakt
- Varianz eingeschränkt
Mir gefiel nicht, dass eine Hängetom relativ weit weg war und das Ride-Becken noch weiter nach
rechts verdrängte und dass umgekehrt in der Mitte (bzw. links) eine Lücke war. Dazu kam, dass
ich bereits an einen Aufbau mit einem Doppelpedal dachte und die Hi-Hat schon etwas weiter links
stehen hatte als nötig gewesen wäre.
Die Lösung war zunächst ein Doppeltomständer, der beide Hängetoms trug.
Später fand ich dann Gefallen am Gerüstbau, da kamen die Dreibeiner weg und es wurde alles
ans Gerüst gehängt. Das ist nach wie vor mein Favorit, wenn es etwas umfangreicher wird.
+ man kann alles überall hinhängen
- es ist ein Minimum an Gestrebe notwendig und hat etwas Baustellen-Flair
Bei späteren Aufbauten kam es dann auf die Situation an, da kam es dann auch vor, dass das
Gerüst wegfiel und ein Hängetom an einem kombinierten Tom-/Becken-Ständer hing, das
andere auf dem Doppeltomhalter der Bass-Drum (wo dann der andere Tomhalter durch einen
Beckenhalter getauscht wurde).
+ einigermaßen kompakt
- ein bisschen unruhig beim Aufbau
Bei allen meinen Aufbauten habe ich die Hängetoms nie besonders niedrig hängen, weil meine
Arme nicht lang genug sind, dass das bei mir bequem wäre (bei großen Menschen mit langen
Extremitäten kann das ganz anders sein). Ich habe bei allen Aufbauten vor der Snare Drum
ein oder zwei Hängetoms, das Ride-Becken ist - bis auf anfängliche Ausnahmen - immer über
der Bass Drum (wo das zweite Hänge-Tom hängen würde, wenn es auf dem Doppeltomhalter
der Bass Drum hinge). Die Hi-Hat steht dank Doppelpedal oder zweiter Bass Drum immer etwas
weiter links als bei Einzelpedalaufbauten üblich.
Grüße
Jürgen