ich würde mich fragen, wie ich das darzustellende für den zuseher optisch möglichst attraktiv eingefangen kriege und gleichzeitig von bestimmten unzulänglichkeiten ablenke. der klassische proberaum sieht halt idr. nicht schick aus, von daher kommen frontale perspektiven meistens nicht so gut.
in deinem beispiel sitzt du zb. in einem schwarzen hemd vor schlecht befestigten schwarzem schaumstoff, das würde ich nach möglichkeit vermeiden. unterstützt wird der eher triste look (der ja durchaus gewollt und passend sein kann) durch die, vermutlich zufällige, fokussierung des lichts auf das hängetom. das licht lenkt das auge so schön auf die wasserflasche rechts im bild. leider spielt die aber keine tragende rolle.
von daher würde ich mir gedanken um die beleuchtung machen. relativ günstig kann man zb. mit baustrahlern ein klassisches dreipunktlicht basteln, das den akteur schön ins bild setzt. die dinger arbeiten mit halogenlampen und haben einige nachteile, sind dafür aber eben recht preiswert. das halogenlicht ist sehr gelblich/warm, das kann aber über den manuellen weissabgleich an den kameras bis zu einem gewissen grad ausgeglichen werden (meistens ists dann hinterher zu blau/kalt). zusätzlich werden die lampen sehr heiss, in kleinen räumen kann auch schonmal der sauerstoff knapp werden.
damit die schatten nicht zu hart werden, empfiehlt es sich, mit diffusoren zumindest am führungslicht zu experimentieren. das führungslicht ist die primäre lichtquelle und steht am besten über und neben der kamera für die hauptperspektive. diffusor ist in diesem fall ein tolles wort für einen bogen backpapier (wie gesagt, die dinger werden ernsthaft heiss), den man mit einer hölzernen wäscheklammer (hatte ich erwähnt, das die dinger heiss werden?) am frontgitter des strahlers befestigt.
als "hauptperspektive" oder "front" bezeichne ich übrigens die kamera, die die komplette action einfängt und auf die man im schnitt später immer zurückgreifen kann. die würde ich in deinem fall eher höher und zentraler vor dem set positionieren um von der rückwand abzulenken. sollte das stativ nicht hoch genug sein, kann man sich mittels getränkekisten oder ähnlichem ein podest basteln. unter umständen sieht das übrigens auch doof aus, hängt von der weitwinkelleistung des objektivs ab.
als zweite perspektive würde ich mir eine position neben/vor der hihat suchen weil da idr. auch viel los ist und man mit ein bisschen geduld auch das ganze set eingefangen bekommt. macht den schnitt einfacher. hinter/über der zweiten Kamera kommt dann die zweite lichtquelle als aufhellung. damit das ganze dann auch fancy daherkommt, kann man bei der zweiten kamera über die blende mittels tiefenunschärfe den fokus zb. auf die hihat oder die snare legen. hängt von der kamera bzw. dem objektiv ab.
wenn man genug kameras hat, kann man das gleiche auch noch von der anderen Seite machen, meistens kommt man sich da aber dann mit dem licht ins gehege, von daher ist eine perspektive für die füße vielleicht interessanter. da muss man dann allerdings auch noch ein licht setzen (die baustrahler gibts auch ohne stativ) weil die trommeln durch die beleuchtung natürlich tolle schatten werfen.
die Lampe für die fusskamera kann übrigens dafür sorgen, das der hintergrund komplett überstrahlt wird. in der frontperspektive wirkt das dann u.u so, als ob sich hinter dem trommler das tor zur hölle auftut. gezielteres licht (zb. ein klemmspot am stativ) kann da abhelfen.
spannend ist natürlich eine bewegte kamera, das setzt aber wiederum voraus, das man jemanden dabei hat, der das ding entsprechend bedient.