Beiträge von braindead-animal

    Off Topic: Um auf die Frage von Tromla zurück zu kommen, warum sollte das Herstellungsverfahren bei PAISTE legierungsabhängig sein? Natürlich werden auch die B20 Becken als möglichst genaue Kopie der Mastercymbals angefertigt. Dass Handarbeit nicht unbedingt eine große Streuung bedeutet, haben die Schweizer wohl hinlänglich bewiesen. Offtopic Ende

    Im Gegensatz zu Trommlerkumpel redsnare, der über einen tollen Auftritt seiner Band berichten konnte, hält sich bei mir die Begeisterung für den Gig mit Holy Orange im Rahmen der Mainzer Museumsnacht auch am letzten Samstag in Grenzen. Ich bin wohl, was die Reaktion des Publikums anbelangt, verwöhnt.
    Aber, von vorne: Wir durften um 19 Uhr als erste Band ran, das lies unsere Erwartungen nicht gerade in Sachen Publikumsanzahl hoch werden. Es handelte sich schließlich um eine Nacht und da ist sieben doch reichlich früh. Immerhin, ich konnte das Schlagzeug der nachfolgenden Formation mitbenutzen. So packte ich denn nur meine Becken ein und eine Snare, da ich für mehrere Songs den Variolifter von Wahan zum An- und Abschalten des Teppichs brauchte.
    Vor Ort dann angekommen, wurde uns klar, dass das Peng (Veranstaltungsort)doch etwas abseits der anderen Lokationen der Museumsnacht lag. Aber, die Sonne schien und die Probe am Freitag war richtig gut gewesen. Aufgrund von Lärmbestimmungen durfte die Bühne leider nicht draußen aufgebaut werden. So betraten wir ein Gebäude und wurden Zeuge eines nichtalltäglichen Aufbaus: Gleich drei Personen widmeten sich dem Drumset. Allerdings ließ das Resultat zu wünschen übrig, als ich dann zum Soundcheck ans Set durfte, stellte ich fest, dass sie das kleine Tom mit dem Reso nach oben montiert hatten.
    Nachdem das dann richtig rum gedreht war, holte ich den Stimmschlüssel raus, was wohl zu erstaunten Blicken der anderen „Fachleute“ führte. Der Entschluss, das Fußpedal nicht einzupacken, stellte sich als großes Manko da. Das vorhandeneTeil von Mapex spielte sich komplett anders als ich es gewohnt bin. Wie lange trommel ich schon? Faulheit ist kein guter Ratgeber!!!
    Weiter mit dem Soundcheck: Irgendwer sang da irgendwo. Da ich aber hinter den Boxen der Anlage mich aufhalten musste, bekam ich davon recht wenig mit. So würde ich meine Einsätze komplett vermasseln. Folglich machte ich mich auf, um meine Hörsituation zu verbessern. Zur Freude des Menschen am Mischpult (Achtung: Ironie) fragte ich nach einer Monitorbox. Zum Glück konnten unsere beiden Sänger sich eine Box teilen und ich bekam dann doch noch mehr vom Gesang und den Keyboards mit.
    Die Zeit verging und es trudelten Partner, Freunde und Bekannte von Holy Orange ein. Sogar Markus vom AAE-Studio, der unsere demnächst erscheinende CD aufgenommen hat, schaute vorbei. Ich hatte dann noch die Gelegenheit, die Kunstobjekte, die wohl zum Peng gehören, zu begutachten. Besonders die aufblasbare Kirche, die einem an eine Hüpfburg erinnerte, beeindruckte mich. Davor zelebrierte ein als Elvis verkleideter Künstler Hochzeiten zwischen Mensch und Gegenstände der Wahl oder was auch immer. Schräg!
    Dann wurde es Zeit, die Bühne wieder zu betreten und wir legten los. Neben besagten Menschen, die einen Bezug zu der Band hatten, waren auch andere, die wohl irgendwie auch zum Peng gehören, da. Vermutlich war auch einige Besucher der Museumsnacht darunter. Trotzdem hielt sich die Anzahl in Grenzen, ich schätze mal so 30 Leuten lauschten zu Anfang. Es rannten zumindest zwei Leute mit Kameras rum, sodass es wohl Fotos und vielleicht auch Videos geben wird.
    Das Set klappte ganz gut, lediglich bei einem Song verpasste ich die Pause, dürfte aber kaum jemand gemerkt haben. Dann stand A Forest an und nachwievor ist das einer meiner Lieblingssongs. Die Band hatte Spaß, aber im Gegensatz zu Köln, wo wir ein absolut begeistertes Publikum hatten, sprang zumindest für mich der Funke nicht wirklich rüber. Nichtsdestotrotz, die Chemie in der Band stimt und ich bin froh, Teil dieser Band zu sein.
    So hinterlässt das Ganze eher den Eindruck einer öffentlichen Probe, bei der ein paar Unbekannte zugegen waren. Allerdings machen mir ja die Proben Spaß, sodass letztendlich der Abend nicht als Verschwendung in Erinnerung bleiben wird, zumal ich beim nächsten Gig auf jeden Fall mein eigenes Pedal dabei haben werde, so wie ich es sonst eigentlich immer in den letzten Jahren hatte.
    Ach, ja, Kunst ist immer so eine Sache, zu der ich wie bei Musik nicht immer sofort den Zugang habe.

    Obacht, der aufmerksame Leser dieses Forums wird sich an eine Begebenheit in der Wetterau, genauer gesagt in Friedberg erinnern. Ein nicht näher zu nennender Kollege hat sich bei dem Reinigungsversuch seiner Fußmaschine böse verletzt und seine Einsatzfähigkeit als Bandschlagwerker massiv gefährdet.
    Deswegen möchte ich bei der Reinigung zur äußersten Vorsicht mahnen!!!

    Schließlich kam der erste Aufnahmetag: Ohne Aufbaustress konnte ich direkt loslegen. Nach drei Versuchen war der erste Song im Kasten. Für den nächsten brauchte ich dann einen mehr. Ich war angespannt, aber irgendwie machte es auch Spaß. Langsam gewöhnte ich mich daran, dass mein Set doch anderes als im Proberaum klang. Das kannte ich schon von jedem Proberaumwechsel.
    Im Regiesraum konnte ich mich davon überzeugen, wieviel Klangpotential in meinen Zeug steckt. Der nächste Song stand an. Dank einer Pause musste ich bei Optimierungsbedarf nicht den ganzen Song noch mal trommeln. Letztendlich besteht „Hone“ aus drei verschiedenen Schlagzeugteilen, die ich nicht am Stück einspielte.
    Inzwischen waren über fünf Stunden vergangen. Eigentlich wollte ich noch einen Song fertig einspielen, aber, es gelang mir kein befriedigender Take. Ja, ich bin an meine Grenze gestoßen. Ich trommel eben nicht jeden Tag so eine lange Zeit und habe auch wohl weder die Erfahrung noch das Talent bei einem gewissen Grad an Müdigkeit eine professionelle Performance hinzulegen.
    Am nächsten Tag lief es dann deutlich flüssiger. Insgesamt fünf Songs spielten sich fast wie von selbst. Der zweite Aufnahmetag ist ganz klar der Bessere. Gut, die Beats hielt ich einfacher, eine wichtige Erfahrung! Letztendlich habe ich nicht für Schlagzeuger aufgenommen, um zu zeigen, was ich kann oder eben nicht, sondern der Song an sich stand ganz klar im Vordergrund, Holy Oronge macht kein Progrock und ich bin kein Trommelgott. Aber, sich selbst dann abzuhören und in die zufriedenen Gesichter der Mitstreiter zu schauen, macht einfach Spaß. Ja, das sind dann die Augenblicke, in denen ich weiß, warum ich dieses Hobby mit einem hohen Aufwand an Material und Zeit durchziehe.
    Der letzte Tag stand dann im Zeichen der zusätzlichen Perkussionsinstrumente. Allerdings ließ mich der letzte Song, den ich zwei Tage zuvor nicht in den Griff bekommen habe, keine Ruhe. In der Nacht zuvor war ich drauf gekommen, was unter anderem nicht passte. So schlug ich vor, es noch mal zu versuchen. Der Take, den ich dann einspielte, war von der Bassdrum her einfacher gehalten und letztendlich war das der Schlüssel zur allgemeinen Zufriedenheit. Manchmal ist eben weniger doch mehr.
    Zusammenfassend war es ein tolles Wochenende und ich habe wieder viel über mich und Musikmachen allgemein gelernt. Die ganzen Möglichkeiten, die ein digitales Studio bietet, sind enorm und es macht Spaß, das zu nutzen. Ich bin gespannt, was final von dem Ganzen, was von meinen Getrommel in Einsen und Nullen (Ja, das ist Digital) umgewandelt wurde, übrigbleibt. Aber, genauso toll ist es, wenn mein Spiel spontane Reaktionen hervorruft. Ein guter Gig ist eben etwas ganz Anderes, weniger rational. Eigentlich hatte ich ja drei Snares im Gepäck, zum Einsatz kam aber nur die Acryl. Durch 'Wegnahme der Dämpfung und/oder Änderung der Stimmung konnte ich alle Varianten, die ich mir zu den einzelnen Songs überlegt habe, ohne Probleme aufnehmen.
    Es wird noch eine Weile dauern, bis das Ganze das Licht der Öffentlichkeit erblicken wird. Ich bin mir aber sicher, dass im Forum das nicht ohne Erwähnung meinerseits passieren wird.
    Mit Markus vom AAE-Studio hat es sehr viel Spaß gemacht, weil er nicht nur beeindruckend die komplexe Aufnahmetechnik beherscht, sondern mit seiner Art zu einer entspannten Arbeitsatmosphäre beiträgt.
    Ach, ja, gesungen habe ich nicht!

    Vergangenen Sonntag durfte ich dann alles ins Studio fahren und aufbauen. So ein Rack ist doch dankbar, innerhalb von einer halben Stunde war alles da, wo es sein sollte. Leider hatte ich eine Rackklammer vergessen, sodass das China erst am ersten Aufnahmetag zum Einsatz kommen wird.
    Der überaus kompetente Tonmeister rückte dann mit zahlreichen Mikros an. Da das Pult so um die 40 Kanäle hat, bekam mein Wahansinn reichlich Zuwendung: Eins für die Hihat links, eins für die Hihat rechts, eins für die Bimmel vom Ride und zwei Overheads. Die drei Toms bekamen insgesamt drei, genau wie die Snare, zwei oben und eines für den Teppich. Die Bassdrum wird mit zwei Mikros abgenommen.
    Der Soundcheck offenbarte dann ein Problem: Das 10er Tom regte doch arg den Snarteppich zum Rascheln an. Nach verschiedenen Stimmungen und Snares fiel die Wahl auf die Acryl. Letztendlich zeigte der Mix zum Schluss, dass die Kiste nicht nur für mich toll klingt, sondern auch dass das Rascheln in den Griff zu kriegen ist. Ich freue mich schon auf die Aufnahmen, dann wird es auch Bilder geben.
    Ja, es macht Spaß, wieder mal im Studio sein zu dürfen, Danke Holy Orange!

    Ende März 2017 werde ich für drei Tage im AAE-Studio Mainz mit Holy Orange meine Drumspuren eintrommeln. Da es über 20 Jahre her ist, dass ich nicht im Proberaum mein Instrumentarium aufgenommen habe, möchte ich Einblicke in diese für mich nicht alltägliche Begebenheit geben.
    Neu ist für mich außerdem, dass ich der letzte bin, der seinen Kram aufnehmen wird. Zu Übungszwecken ist mir freundlicherweise vom AAE Studio eine Version mit allen Instrumenten und Gesang zur Verfügung gestellt worden. Das Besondere an meinen Versionen der acht Songs ist, dass statt des Drumcomputers, der zur Orientierung der Mitmusikanten aufgenommen wurde, ich nur den Klick zu hören bekomme. Somit konnte ich mich angemessen vorbereiten. Zur Abstimmung über die zu verwendeten Grooves schickte ich meine Übetracks (im Proberaum aufgenommen) in Kombi mit der Klickversion zum Komponisten von Holy Orange, der eigentlich Bassist der Band ist.
    Es gibt nämlich ein kleines Handicap bei Holy Orange: Wir wohnen nicht alle am selben Ort und so ist jede Probe mit einer mehr oder minder aufwendige Anreise verbunden. So ergab es sich erst jetzt, dass wir endlich mal alle acht Songs zusammen spielen konnten. Hat richtig Spaß gemacht, mal nicht zum Klicktrack zu trommeln. Letztendlich dienten die beiden Proben nicht nur dazu, mich optimal auf die Aufnahmesession vorzubereiten, es wurden auch zum Teil Liveversionen der Songs entwickelt, die wir beim Gig am 28.1.17 in Köln nicht gespielt haben.
    Der Umstand, dass ich erst zur Band gestoßen bin, als diese schon im Studio aktiv war und ist, hat massiven Einfluss auf die Produktion. Es ist das erste Mal, dass ich nicht live und bzw. oder als erster dran bin sondern eben es mit einer schon fertigen Produktion zu tun habe. Dass dabei der Klick natürlich wichtig ist, liegt auf der Hand. Das ist allerdings gewöhnungsbedürftig. Die Voraufnahmen, die ich im Proberaum gemacht habe, scheinen aber zumindest in die richtige Richtung zu gehen.
    Bleibt noch zu erwähnen, dass ich ein massives Luxusproblem habe: Was von dem ganzen Kram, den ich besitze, nehme ich mit nach Mainz und baue ihn im Studio auf. Zum Glück wurde mir während meiner Vorproduktion immer klarer, was ich verwenden werde. Aufgrund der Anzahl der Becken und Toms werde ich mein Rack aufbauen. Dabei kommt es mir zugute, dass ich den Proberaum, den ich mir unter anderem mit redsnares Kashooga teile, aus finanziellen Gründen verlassen werde. In Zukunft werde ich vermehrt wieder die rote Gefahr, die ich zusammen mit PiCtUREs of you nutze, auch alleine spielen.


    Lange Rede, kurze Liste, zum Einsatz kommen:
    Wahan Acryl 20“ Bassdrum, 10“, 12“ und 14“ Tom, 14 x 6“ Snare
    Wahan Studiomaster Edelstahl 14x5“ Snare
    Tama Artwood 14x8“ Snare
    Paiste 2002 10“ Splash, 14“ SoundEdge Hihat, 16“ Crash, 18” Thin Crash, 18” China und 22" Ride
    Paiste Sound Creation14” Hihat
    Paiste Formula 602 20” Thin Crash

    Gestern war ich zu groggy und musste das Erlebte erst Mal verarbeiten. Am Samstag spielte ich ja mit piCtUREs of you beim Fürstentanz auf. Der Cure-Tribute-Hofstaat war reichlich erschienen und huldigte den Mannen um Robert Smith.
    Der Aufbau gestaltete sich nach Klärung der Standortfrage recht problemlos. Mein neues 18er China kam zum Einsatz. Alles weitere wie gehabt, 20, 12, 16 Wahansinn Acryl, die passende Snare mit einem Coatet-Emperor (Besen bei Lovecats) und Dämpfungsring, die frühen Studioalben von The Cure waren Vorbild beim Klang. Desweiteren hing da 2002 14er Heavy und Soundedge Hihat, 10er Splash, 16er Crash und 18er Thin Crash.
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    Beim Soundcheck stellte sich raus, dass sowohl die Gitarren als auch meine Wenigkeit keine Verstärkung brauchten. So mancher Konzertbesucher war im Nachhinein erstaunt, dass die "kleine" 20er Bassdrum so gut zu hören war.
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    Da um 21 Uhr das Gambrinus schon gut gefüllt war, legten wir los, zwei Stunden Programm sollten möglichst bis elf über die Bühne gebracht werden. Ich startete also mit dem Groove zu 'At Night' und sah dann nichts mehr. Irgendwer hatte die amtliche Nebelmaschine angeschmissen und die Bühne hätte Fields of the Nephelim zur Ehre gereicht. Vielleicht kaufe ich mir für den nächsten Gig im Nebel Cowboyhut und langer Mantel, die Fans der britischen Gothrocker wissen, was ich meine.
    Wie immer, wenn es schön ist, verging die Zeit wie im Flüge. Nach insgesamt vier Songs als Zugabe war es auch schon wieder vorbei. Über große Patzer kann ich nicht berichten. Da unsere Bühne Teil der Tanzfläche für den Fürstentanz war, räumten wir schnell unser Kram weg. Nachdem ich mein Zeugs in die nicht weit entfernte heimische Gerage verbracht hatte, war endlich Zeit fürs Feierabendbier. Getanzt habe ich dann nicht mehr, war doch ziemlich ko. Dafür hat mein Naturbecken, die beste Roadine der Welt, reichlich mit den Fürsten der Finsternis getanzt.
    Weitere Bilder gibt es im Fratzenbuch.

    Bin bis jetzt gut ohne Hilfsmittel ausgekommen, hatte vor Jahrzehnten Glück in Form eines Lehrers, der mir das mit dem Drehen an den Schrauben beigebracht hat. Aber, vielleicht bilde ich mir auch nur ein, dass ich stimmen kann.

    Nun, zunächst Einmal ist es ja schön, wenn der moderne Trommler nebst dem eigentlichen Hobby oder Beruf sich ja noch weiter mit der Materie beschäftigen kann, kommt er doch in dieser Zeit nicht auf dumme Gedanken oder lungert auf der Straße rum bzw. nervt seine Familie. :D
    Das, was hier so präsentiert wird, kann sich in den aller meisten Fällen sehen lasesn, daher ist DIY auf jeden Fall gerechtfertigt. Kommen wir zum Pudels Kern sprich den Kessel. Hier fängt das Ganze für so einen Unbeteiligten in Sachen handwerkliches Können und Ausrüstung wie mich an, fragwürdig zu werden. Ich bin nicht in der Lage, einen Kessel zu basteln, der den Qualitätsansprüchen meines Naturbeckens (oberste Finanzierungquelle meines Fuhrparkes) entspräche. Also müsste ich auf das Produkt eines anderen zurückgreifen. Da wäre dann noch die Gratung und die Löcher für die harte Ware. Auch da fehlt es mir an Erfahrung und Werkzeug, also müsste das Produkt schon gegratet und gebohrt sein. Anpinseln könnte ich es, aber, das kann ein Profi auch besser (siehe weiter unten). Wieder nichts mit DIY. Bleibt also nur die Auswahl und die Montage der Teile am Kessel. Dieses durfte ich in Mainz-Kastel schon machen und konnte nicht umhin, eine gewisse Befriedigung festzustellen, wenn der fertige Kessel bespielt wurde. Da mein Naturbecken jemanden kennt, der in Sachen Kessel wesentlich mehr Ahnung als ich habe, baute dieser mir Trommeln nach Vorgaben meines Naturbeckens. Damit muss ich mich bis heute zufrieden geben.
    Denn: Bei der Fassbauweise haben mein Naturbecken und ich Bedenken ob der Halbarkeit. Wenn ich mir so ein richtiges Fass anschaue, sind da Metallringe zu sehen. Die haben ihren Grund, oder? Nun, ich hätte beim Bespielen einer von mir verbrochenen Trommel immer Bedenken, dass die Dauben auseinander brechen. Aber, dann müsste ich mir ja eingentlich auch Gedanken über die Langlebigkeit von Schichtholzkessel machen, oder? Abgesehen davon, damit so ein Daubenkessel auch innen rund ist, muss reichlich geschliffen werden. Das erzeugt reichlich Material für den Karmin, den ich nicht habe.
    Egal, mein Naturbecken steht ja eh schon seit fast einem Jahrzehnt auf Plastik, weil es sich nicht für eine Farbe entscheiden kann. Damit ist das Thema Holzkessel erledigt.
    Der andere Aspekt von DIY, die Restauration, ist durchaus alleine vom Anschauen her der hier präsnetierten Bilder desöfteren eine Quelle der Freude. Vermeintlich abgerockte Kisten wieder Leben einzuhauchen ist für mich mehr nachvollziehbar, aber, da ich ein Jäger und Sammler von Becken bin, kann ich auch hier nicht wirklich glänzen. Das Einzige, was ich mal wirklich verbrochen habe, war, die Folie meines ROY Made in Tawan, die sich schon löste, abzumachen und absolut unfachmänisch mit Beize aus dem Baumakrt zu verzieren. Die aus der Entfernung vermeintlich sichtbare Maserung entstand allerdings durch die unterschiedliche Dicke der aufgetragende Beize. Ich bin folglich mehr so für Grobe beim Handarbeiten. Dass die von mir bearbeiteten Trommeln schon lange nicht mehr zu meinem Fuhrpark zählen, ist wohl selbstredend.
    Nichtesotrotz gebührt mein Respekt all jenen, die sich stundenlang im Hobbykeller mit dem Thema DIY intenivst auseinandersetzen können, denn mir mangelt es dafür an Geduld, Werkzeug, Interesse und Fähigkeit und mein Naturbecken ist mit den Trommeln aus Mainz-Kastel immer noch sehr zufrieden. :whistling:

    Das sind dann wieder die Momente, in denen ich mich freue, dass die Suche nach einem nachhaltig für Freude sorgendes Instrumentarium für mich abgeschlossen ist. Dabei spielten Zufälle eine große Rolle. Der erste Zufall ist das Angbot an Becken, welches damals in den 1980er in Nordwestdeutschland eher dünn gesäht war. Die Produkte aus der Schweiz mit einer Manufaktur in Norddeutschland waren gegen über denen aus Süddeutschland überlegen. Dann aber besaß ich mehere Zimbel mit ProFile aus Neustadt a. d. Aisch oder so, die durchaus mit den anderen mithalten konnten. Aber, irgendwie bin ich dann so gegen Ende des Jahrzehntes doch bei PAISTE hängen geblieben, die MEINL wurden nach und nach (teilweise ein Jahrzehnt später)verkauft. Irgendwann verirrte sich ein Mensch mit einem sehr großen Case in den heimischen Drumladen und es war um mich geschehen. Die vorgestellten Sound Creations waren über mehrere Jahrzehnte Objekte meiner Begierde. Alle PAISE-Becken, die ich nach 1985 erwarb, sind noch bei mir im Einsatz! Somit ist denn wohl geklärt, was eine Beckenmarke für mich ausmacht: Klang und Haltbarkeit. Erst im Laufe der Möglichkeit, die Produktion mal zu erleben, kam hinzu, dass die Reproduzierbarkeit des gefundenen Klanges bei eventueller Beschädigung bzw. Verlust kein Problem darstellt. Ich durfte natürlich auch an fremden Sets Sabian, Zildjian und andere spielen, da waren auch richtig tolle Becken dabei. Letztendlich bin ich aber dem P treu geblieben, Spießer eben.
    Auch bei den Trommeln spielte ein Zufall eine große Rolle: 1989 kaufte ich mir eine TAMA Artwood als Sonderangebot. Dann ergatterte ich in den 1990er als erstes eine passende Bassdrum und dann Toms. Geträumt hatte ich von einem Sonor Lite in Maserbirke, aber, letztendlch bin ich mit dem TAMA Superstar und Granstar Custom auch heute noch glücklich. Allerdings störte mich dann die Verwendung von Bubinga und die Warlord-Snares. TAMA war als Marke für Trommel-Neukäufe für mich erledigt. Mit der PEARL Sesitone war ich auch mehr als zufrieden, diese erstand ich als Auslaufmodell. Insofern haben meine Besuche bei Musik Produktiv nachaltige Spuren hinterlassen. Die Sensi macht mittlerweile jemanden hier aus dem Forum glücklich.
    Bei einem DF-Treffen dann in den 2000er lernte ich WAHAN kennen und schätzen und so war es diesem Zufall geschuldet, dass ich mit dem Plastik und Holz aus Mainz-Kastell in Sachen Trommeln eine neue, starke Marke gefunden habe.
    In Sachen Hardware bin ich denn doch wieder bei TAMA gelandet, weil sie einfach gut sind. Daneben gibt es noch PEARL-Gestänge sowie Gibraltar und Dixon beim Rack. Auch mit dieser Wahl bin ich nch wie vor zufrieden.
    Also, kurz: Neben Klang und Halbarkeit macht manchmal auch das Image und Design eine Marke aus. DW z.B. baut sehr gut klingende Trommeln, aber, die Böckchen mag ich einfach nicht.