Beiträge von braindead-animal

    Warum klingt ein aufgenommenes Schlagzeug u.U. anders als in Natura? Klar, es sind die Mikros und die Nachbearbeitung.
    Zum Beweis haben wir mal etwas mit meinem Wahan und meinen kompletten Paiste 2002er plus Signature Full Ride und natürlich das 602er Flachride und die Meinl Raker Hihat aufgenommen und dann durch den virtuellen Cubase LE5 - Mischer gejagt. Zum Schluss ist das Ganze dann noch gemastert worden.
    Die wichtigesten Mirkos sind für uns die Overhaeds. Hier kommen zwei MTG 201 von Beyerdynamics zum Einsatz:
    Overhead
    Zum Anhören von Fehlern ist das schon geeigent, aber, die Fusshupe (Acryl 20 x 18 ) klingt doch recht schlapp. Abhilfe: Das schon bekannte AudioTechnica Pro 25 (aus Kapazitätsgtründen beim Upload nur 20 sek.):
    Bass
    Die Snares(Stagemaster Acyl 14 x 6 und Funkmaster Metall 14 x 5) haben Unterstützung mit dem Klassiker Shure SM 57 (aus Kapazitätsgtründen beim Upload nur 20 sek.):
    Snare 1 und Snare 2
    Die Toms (Acryl 12 x8, 14x 12 und 16x13) wurden mit den Sennheiser e604 abgenommen (aus Kapazitätsgtründen beim Upload nur 20 sek.):
    Tom 1 und Tom 2
    Allen sieben Spuren zu zwei Stereo-Spuren runtergemischt:
    sieben zu zwei
    Klingt ja schon ganz nett, aber, vor dem Mastern gab es noch Veränderungen im Panorama, den Einsatz von EQ und Hall. Der Hall ist vorallen dazu da, dass es räumlicher klingt, denn im Proberaum geht es doch recht trocken zu. Ein Aufbau im Treppenhaus wäre da eine Alternative. :)


    Das Ende der Schrauberei am PC:
    Finale Datei (Master)
    Der Verlust bei MP 3 (Auflösung 320 Dingens-Bitrate):
    Finale Datei als MP3


    Was noch fehlen könnte, wäre ein Mirko für die Hihat, wenn spezielle Efffekte wie bei Herrn Copeland (Delay) gewünscht sind. Überhaupt macht meiner Meinung nach ein Einzelabnahme der Instrumente erst richtig Sinn, wenn Effekte und EQ-Einstellungen nicht sich auf dem Klang der anderen Instrumente auswirken sollen. Die Bassdrum braucht aber schon ein eigenes Mikro oder es müssen die Overheads anders positioniert werden. Ich habe sie etwa 50 cm über schräg über meinem Kopf und da gibt es nun mal nicht soviel Bassdrumklang. Auf die Snares- und Tomsmics kann ich aber verzichten, wenn nicht so vielen Spuren zur Verfügung stehen. Wenn richtig viele davon da sind, dann kann die Verwendung von Raummikros in mehreren Metern Abstand Wunder bewirken und einen zusätzlichen, digitalen Hall unnötig machen. Da ist dann aber die Raumakustik gefragt.


    Fazit:Es ist schon toll, was die heutige Technik so an Aufnahmemöglichekiten und digitale Nachbearbeitung bietet. Früher konnte ich sowas nur im teuren Studio anwenden, mittlerweile haben wir unser kleines Studio im Proberaum für weniger als 3500 €, wenn wir das Zoom R 16, die Mikros, die Kabel, die Stative und natürlich den Rechner berücksichtigen. Ich besitze übrigens nur die Soundkarte, die mit dem PC geliefert wurde.


    PS:Ich habe schon zwei CDs mit meiner Ex-Band Big Wolf Pappa nur im Proberaum vorproduziert, die Spuren wurden dann allerdings im Studio nach bearbeitet. Zu Hören ist das u.A. auf dem DF-Sampler Vol.2. Das Arbeiten im Proberaum ist natürlich stressfreier, da kein Zeitlimit. Mit meiner Mannheimer Ex-Band the Jaz 33 haben wir die Demos komplett im Proberaum aufgenommen und dann am Mac nachbearbeitet und gemastert. Zu Hören ist das hier:The Jaz 33. "Wild Eyes"," Sorry So" und "Monster" sind noch von mir eingetrommelt.

    Mit Fellen lässt sich viel machen, gerade bei Sets der Unterklasse. Leider spielt die Fellauflage (Gratung, Rand des Kessels) eine Rolle. Wenn die nicht mehr in Ordnung ist, weil z.B. Stückchen aus dem Sperrholzkessel rausgebrochen sind, dann wird es schwierig. Fotos könnten eine Ferndiagnose ermöglichen, dazu müssten die Felle entfernt werden. Auch ein nicht mehr runder Kessel birgt Potential für schlechte Stimmung, weil z.B. das Markenfell nicht mehr daraufpasst. Da nun kein wirkliches Fachwissen da zu sein scheint, würde ich den nächsten Händler aufsuchen und den fragen. Aber, Obacht, der will vielleicht nicht nur Felle sondern ein neues Set verkaufen. Vielleicht gibt es ja einen Experten in der Nähe. Wenn das Profil richtig ausgefüllt ist, könnte ich ein entsprechendes Angebot machen, da mir dann der Wohnort nicht mehr unklar wäre. Eine 20er ist schon mal nicht mehr so hoch. Aber, die Möglichkeit besteht, aus dem 16er eine Basstrommel zu machen und die 20er in die Ecke stellen, bis der Kurze nicht mehr so kurz ist. Aber, das kostet natürlich und auch hier ist der Fachmann gefragt.

    Ja, das 16er muss ich noch mal überarbeiten und auch die Fusshupe hat noch Potential. Aber, das PS 3 dämpft ja schon recht heftig. Aufgenommen wurde mit dem Zeug wie bei den Mythenburschen. Bearbeitet habe ich es mit Cubase LE. Ein bisschen Hall macht den toten Raum einfach lebendiger. Die Hauptsnare ist genauso wie sonst auch, nur ohne Mondgel. Gut, dann werde ich mal das Metall in noch höhere Regionen bringen. Das 2002 20" Novo China muss in Kombi mit dem 602 aber eher gestreichelt werden.
    Der Jürgen mit einem Jazzbecken am Poserdrumset, das wäre mal was. :D

    Inspiriert durch die Neuerwerbung habe ich den Stimmschlüssel gedreht. Bei der Fusshupe musste auch das Reso dranglauben sowie die beiden Filsstreifen als Dämpfung, die Toms sind nur am Schlagfell mehr angespannt. Außerdem verliessen das 10er Tom sowie das 8 Splash und ein Ride-Becken das Setup. Witzigerweise sind die meisten Becken 2002er bis auf das 20er 602 und das 19er Signature. Soviel zum Thema Rockbecken. Klingen tut das so:
    klick

    Armin Rühl hat ja wenigstens noch FÜR seine Kollegen gekocht und die Rezepte, die er für den jeweiligen Song benutzte, auf seine Solo-CD "Hausmarke" veröffentlicht. Da ich auch mal von ihm bekocht zu werde, kann ich sagen, dass er das ganz gut kann. Aber das ist ja nun schon sowas von Off-Topic.

    Danke!


    Jetzt gibt es noch etwas mit den Toms. Wir haben unsere vorhandenen Mikros an Jürgen K. sein 16er Floortom und 12erTom Tom montiert und munter drauf los geschlagen. Schlagfell: Amba coated, Reso CS Black dot. Abstand zur Trommel: rund 10 cm
    Leider ohne Quiz, direkt mit Auflösung:


    1) Sennheiser e 604
    2) Beyerdynamics M 201 TG
    3) Beyerdynamics M 69 TG
    4) Beyerdynamics M 88 TG
    5) Audio Technica Pro 25
    6) Shure SM 57


    Fazit: Auch ein ausgewiesenes Bassdrummikro wie das Audio Technica kann Toms gut aufzeichnen. Auch hier finde ich, sind die Unterschiede nicht so gravierend. Aber, vielleicht liegt es an meiner Anlage (yamaha verstärker, canton boxen, über 20 bzw. 30 Jahre alt).

    (Gibts eigentlich schon Todesdrohungen irgendwelcher Hersteller gegen euch?)


    Der war gut! Aber, die haben doch alle eine Marketingabteilung und die wird behaupten, dass unter unseren Bedingungen kein Vergleich möglich ist oder dass wir die Dateien nachbearbeitet haben. Außerdem gilt doch, dass eine Schnarre, deren Holz bei Vollmond geschlagen wurde, deren einzelnen Sperrholzschichten nach tagelangen Blindtests von reinen Jungfrauen ausgesucht wurden und schließlich dann der abgeklopfte, fertige Kessel erst den wahren Klang offenbart, nun mal 3000 € wert ist und gaaaannnnzzz anders klingt.
    Im Ernst, es ist nicht zu unterschätzen, dass wir nur Snares nehmen konnten, die mindestens gut verarbeitet sind. Ein Vergleich mit einer aus der Einsteigerklasse wäre da vielleicht sogar aussagekräftiger.


    Fazit: Der Kessel ist nicht das Wichtigste, aber, das Auge trommelt ja mit.

    Hier gibt es jetzt einen Vergleich von den Snares, die da so zufällig rumstanden. Aufgenommen haben wir dieses mal mit zwei MTG 201 in einem Abstand von 1,30 m in der Diagonale, damit auch der Raumklang mitrüber kommt. Aufnahmegerät wie immer war das Zoom R 16.
    Snares im Raum


    Auf ein Quiz haben wir verzichtet, folgende Snares sind zu hören:


    1) Sonor 14x6,5 D 505 Stahl
    2) Wahan Studiomaster 14x5 Stahl
    3) Wahan Studiomaster 14x5,5 Buche mit Eibefurnier (innen und außen)
    4) Wahan Stagemaster 14x6 Acryl
    5) Pearl 14x6,5 B-6514 DCL Sensitone Classic (Messing) mit Wahan Variolifter
    6) Tama 14x6,5" AW 456 Mastercraft Artwood Snare mit Wahan Variolifter
    7) Pearl 14x6,5 Freefloating Messing
    8) Sonor Signature 14x8 HLD 580 Buche


    Die Felle sind nicht identisch, die Stimmung auch nicht ganz. Hier mag die Kritik der mangelden Vergleichbarkeit fruchten.


    Um etwaige Kommentare vorzubeugen, gerne würden wir auch anderes Gerät testen und mit anderen, teureren oder auch billigeren Mikros aufnehmen. Es muss auch nicht das Zoom R 16 sein. Kurz: Besuch mit Gerät ist also jederzeit willkommen.


    Desweiteren haben wir unsere Mikros mal an die Toms geschraubt. Dazu mehr dann, wenn ich die wav-Datei fertig geschnitten habe.

    Morsche, am Wochendende habe wir mal die zwei Raummikros (Beydynamic MTG 201) in einem Abstand von etwa diagonal von 1,30m verschiedene Crashbecken von der Firma Paiste mit dem Zoom aufgenommen.
    Zur Auswahl standen (Reihenfolgen entspricht selbstverständlich nicht der Reihhefolge der Aufnahme):


    1) Sound Creation Dark Crash (als Einziges mit einer B20er Bronze)
    2) 505 Crash
    3) 2002 Crash
    4) 2002 Thin Crash
    5) 2002 Medium (Black Label)


    18er Crash im Vergleich


    Wer hört die B20er Bronze? Mir scheint, dass die Hämmerung, das Gewicht, die Form, die Größe und das Abbdrehen des Beckens wichtiger für den Klang ist, aber, mein Ohrvermögen ist nicht mehr das Beste. Interessant für mich ist der Vegleich zwischen 505 und 2002.


    Die Auflösung kommt dann demnächst. Wir haben auch noch eine Reihe von Snares mit den Raummikros aufgenommen. Auch dazu dmenäscht dann mehr.

    Irgendwie finde ich, hat das Forum doch noch die Kurve bekommen und aus meinem falschen Verständnis der Aussage vom Don ist etwas Interessantes entstanden. Zurück zum Thema: Natürlich hat es mich gefreut, die Produktion bei Sonor, von deren Produkte ich lediglich eine Kuhglocke besitze, nochmal sehen zu können. Es hat schon was, zu erleben, wie ein Kessel gebaut wird. Trotzdem habe ich versucht, meine Begeisterung nicht übermäßig dominieren zu lassen. Ob mir das gelungen ist, mag jeder selbst beurteilen.

    Wann schnallt ihr es endlich, dass ich nicht von Sonor sondern von Wahan gesponsort werde? In Wirklichkeit waren wir nämlich in geheimer Mission unterwegs, um für den Teppichhändler Infos zu sammeln. Aber, psst, nicht weitersagen, sonst merken die bei Sonor das noch. :D
    Wie ich es geschafft habe, Jürgen K. mit ins Boot zu holen, verrate ich nicht :D


    Was die Besichtigung angeht, vielleicht organisiert ja mal jemand eine DF-Besichtigung, wenn so ein reges Interesse dafür besteht. Ich hatte ja mal so etwas versucht, das ist aber kläglich an der Unfähigkeit einen gemeinsamen Termin (auf Seite der Forumsmitglieder) zu finden, gescheitert. Ich werde also nicht den Organisator machen. Bei der Kontaktaufnahme mit Sonor kann ich aber helfen.

    Um die Frage mit dem Leim (siehe auch Wie klingt eigentlich Leim?) durch einem größeren Herstellter mal zu klären, haben wir keine Kosten und Mühen gescheut und sind letzte Woche nach Bad Berleburg-Aue gefahren. Dort haben wir zahlreiche Eindrücke erfahren können. Im Kapitel Rohkesselfertigung wird näher auf die Leimfrage eingegangen.


    Allgemeine Informationen
    Sonor beschäftigt derzeit rund 90 Mitarbeiter in Bad Berleburg-Aue. Die Firma bildet ausschließlich bedarfsorientiert aus. Es gilt der Anspruch, dass jeder Auszubildende nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung übernommen wird. Zur Verbesserung der preislichen Konkurrenzfähigkeit hat Sonor bereits vor rund 15 Jahren umfangreiche Restrukturierungsprojekte begonnen. Mit verschiedenen Firmen, rund um den Erdball verteilt, wurden Kooperationen eingegangen, manche Partnerschaft besteht nun schon länger als zehn Jahre, erklärte uns während des Rundgangs der Proktionsmanager Rainer Dreisbach.
    Die Konzeption und die Entwicklung von neuen bzw. modifizierten Produkten wird in Bad Berleburg- Aue gemacht. Die produzierenden Partnerfirmen entwickeln also nicht selbst, sondern bekommen das fertig entwickelte Produkt zum Nachbau. Sonor führt in regelmäßigen Abständen Besuche bei den für sie produzierenden Firmen durch, um jederzeit eine optimale Qualität sicher zu stellen. Außerdem werden vor der Montage die angelieferten Teile im Werk stichprobenartig auf Herz und Nieren geprüft. Dazu wurde im Wareneingang ein separater Bereich eingerichtet. In Bad Berleburg-Aue setzt Sonor darüber hinaus in jedem Fertigungsschritt auf Qualität, was durch langjährig beschäftigte Mitarbeiter (durchschnittlich 20 Jahre im Unternehmen) und Handarbeit an den meisten Stellen durchgehend gewährleistet wird: Jeder Mitarbeiter sieht das Produkt und kann eventuelle Fehler erkennen.
    Beim Flaggschiff SQ² Drum System, das nur auf Bestellung gefertigt wird, sind 12 Wochen Lieferzeit vorgesehen, oft werden es auch ein bis zwei Wochen vorher. Die hierfür benötigten Bauteile inklusive der Sperrhölzer und Furniere liegen im Lager.


    Holzanlieferung und Trocknung
    In einem großen Ofen werden die Harthölzer für die Klangstäbe der Orffinstrumente getrocknet. Vom gesamten, weltweit eingeschlagenen Holz werden nur etwa 0,3% für den Instrumentenbau verwendet. Sonor ist darauf bedacht, auf umstrittene Hölzer zu verzichten und unproblematisches oder – wenn nicht anders möglich – wenigstens zertifiziertes Holz zu verbauen. Im Segment des Orffschen Instrumentariums hat Sonor durch die FSC-zertifizierten Primary-Serie ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal erreicht.
    Als Alternative zum üblichen Palisanderholz bietet Sonor für ihre Xylophone den Werkstoff Palisono an, ein glasfaserverstärkter Kunststoff, der keine Feuchtigkeit aufnehmen kann und somit eine dauerhafte Stimmung garantiert. Der Klangcharakter ist gegenüber Holz perkussiver und durchdringender.


    Rohwarenlager

    Im Rohwarenlager liegen sämtliche Einkaufsteile, die zur Produktion benötigt werden.
    In Aue werden gefertigt:
    Drumsets: SQ² Drum System, Delite und S Classix, Artist Snares
    Hardware: Giant-Step-Pedale und die 600er Hardware
    Orffinstrumente, Instrumente & Zubehörteile für Marching & Concert, ausgesuchte Percussion-Instrumente
    Daher hat Sonor auch ein recht großes Rohwarenlager mit ca. 3.500 verschiedenen Einzelteilen. In einem weiteren Lager in der Produktion werden Halbfertigteile aufbewahrt. Hierzu zählen auch vormontierte Baugruppen wie z.B. eine Snareabhebung, die vorher aus Einzelteilen zusammengebaut wurde.


    Furnier- und Schichtholzlager

    Sonor hält seine Furniere und Schichthölzer in einem speziellen Lager auf Vorrat. Bei der Lagerung des Holzes müssen bestimmte Bereiche hinsichtlich der Raumtemperatur und der Luftfeuchtigkeit gegeben sein. In Aue wird als Schichtholz für die Oberklassesets kanadisches Ahorn, skandinavische Birke und europäische Buche verwendet. Hier wird also komplett auf Tropenholz verzichtet und es werden ausschließlich unbedenkliche Hölzer verwendet.

    Neben einigen Naturfurnieren wie z.B. Maserbirke und American Walnut bietet Sonor seit einiger Zeit ein großes Sortiment von sogenannten Blockfurniere an, die von der italienischen Firma Alpi geliefert werden.
    Die Blockfurniere werden künstlich, allerdings aus dem Rohstoff Holz, hergestellt. Basisholz für diese Furniere ist überwiegend italienisches Pappelholz. Alpi baut Naturfurniere nach sowie auch Fantasiefurniere. Somit kann wiederum auf bedenkliche Tropenhölzer verzichtet werden.
    Folien (bei SQ² und Marching) werden ganzflächig mit Druck auf dem Kessel verklebt, so dass eine kompakte Einheit entsteht und eine Dämpfung des Tons stark minimiert wird.


    Holzverarbeitung


    Im Großen und Ganzen wird in Bad Berleburg-Aue Handarbeit bevorzugt. Diese Handarbeit wird punktuell durch den Einsatz von Maschinen (z.B. CNC-Fräse) unterstützt. In der Fabrik wird im Einschichtbetrieb produziert, auch daher wird weitestgehend auf Industrieroboter verzichtet, da diese erst in einem höheren Schichtbetrieb wirtschaftlich rentabel nutzbar sind.
    Es kommt ein einfaches, aber effektives Energierückgewinnungsverfahren zum Einsatz. Sämtliche Holzabfälle werden gesammelt und im Winter wird dann damit zugeheizt. Die Holzabfälle reichen aber nicht aus, um damit komplett zu heizen.


    Lackiererei
    Für die Lackierung eines kompletten Oberklasse Drum Sets wird 1-2kg Farbe benötigt.
    Als Grundierung für deckende Oberflächen verwendet Sonor einen weißen Polyesterlack. Sonor setzt farbige Decklacke auf PU-Basis ein und zum Einfärben von Holzoberflächen Beizen auf Wasserbasis. Für Orffinstrumente wird umweltfreundlicher Proterra-Lack verwendet. Proterra-Lack hat einen geringen Lösungsmittelanteil. Als Lösungsmittel dient hier Alkohol. Ähnliche Produkte aus dem Proterra-Sortiment werden übrigens auch im Lebensmittelbereich eingesetzt.
    Die Hochglanz-Kessel der Oberklasse Sets werden in fünf Lack-/Beizvorgängen behandelt. Nach jedem Lack-/Beizvorgang wird der Kessel manuell geschliffen. Die Hochglanzlackierung wird in einem eigenen Reinraum hergestellt. Nach dem Lackieren wird eine 45-minütige Rotationstrocknung eingeleitet.


    Metalllackierung

    Metallteile wie Klangstäbe für Glockenspiele werden in einer separaten Spritzkabine lackiert und dann anschließend in einem Ofen getrocknet, damit die Lackoberfläche eine hohe Haltbarkeit bekommt. Die fertig lackierten Klangstäbe eines Glockenspiels werden anschließend in speziellen Kabinen auf den gewünschten Ton gestimmt.


    Rohkesselfertigung


    Die Kessel werden in ölgeheizten Pressen gefertigt. Die Rohlinge bleiben, je nach Materialstärke, bis zu ca. 15 Minuten in der Presse. Es wird dabei ein Zweikomponenten-Leim verwendet, der extrem hart wird und auch in jeder normalen Schreinerei eingesetzt wird, also kein Geheimprodukt*, dessen Bestandteile aus speziellen Komponenten für den Instrumentenbau bestehen. Wichtig ist, betonte Rainer Dreisbach, dass die Holzlagen sauber und exakt zugeschnitten sind. Ein Überlappen der Lagen oder ein Lücke zwischen ihnen ist zu vermeiden. Die Zuschnittsmaße sind in stets aktualisiert gepflegten Tabellen aufgelistet. Somit wird gewährleistet, dass die Lagen optimal durch den dünn aufgetragenen Leim verklebt werden. Zuviel Leim und schlechte Verarbeitung würden den Klang dämpfen. Damit ist die Frage bezüglich, wie Leim klingt, wohl ausführlich beantwortet.
    Alle Kessel werden mit Übermaß in Bezug auf die Kesselhöhe gefertigt und dann erst nach dem Pressen durch beidseitige Bearbeitung auf das genaue Maß geschnitten. Anschließend werden die Kessel auf 45 Grad (mit leichtem, minimalem Gegenschnitt) gegratet.


    *) Aber es gibt einen geheimen Zusatz, der das Holz noch zusätzlich glättet.


    Endmontage und Verpackung


    Nach der Lackierung und einer nochmaligen Gratung der Kesselränder werden die Löcher für die Beschlagteile gebohrt. Anschließend werden alle Einzelteile montiert, die Felle aufgezogen und die Snaredrums gestimmt. Danach werden die fertigen Produkte verpackt. Bis zur Versendung lagern die fertigen Produkte verpackt in einem großen Lager. In dieser Halle befindet sich auch das Lager für die zahlreichen Verpackungsmaterialien, die überwiegend in den benachbarten Montagebereichen benötigt werden.


    Showroom und Museum

    Im Showroom schließlich trafen wir den Produktmanager für Drums, David Schulz. Er gab sehr ausführlich Antwort zum Beispiel über die Einführung von Snares nach Vorgaben und mit Signaturen von Endorsern. In der Produktion war uns schon die große Anzahl von Snares aufgefallen, die das Logo von Herrn Greb zierten.
    Überhaupt kann der Wechsel eines Endorsers zu Sonor eine steigende Nachfrage nach bestimmten Trommeln bedeuten. Es ist also nicht nur so, dass die Endorser Werbung für Sonor machen, sondern auch messbar den Verkauf bestimmter Produkte ankurbeln können.
    Im Museum zeigt Sonor seine Schätze aus der langen Firmengeschichte. Teile davon wurden auch in einer Sonderausstellung in der Halle 4 währende der Frankfurter Musikmesse 2011 gezeigt.


    Fazit
    David Schulz nahm sich sehr viel Zeit für uns. Er stand dabei dem Produktionsmanager in Nichts nach, auch Rainer Dreisbachbeantwortete ausführlich unsere Fragen. Da er aber schon von sich aus sehr viel Interessantes zu sagen wusste, hielten sich unsere Fragen in Grenzen.
    Ein toller Tag mit zwei tollen Sonor-Mitarbeitern (vielen Dank!) und die Erkenntnis, dass zumindest in Bad Berleburg-Aue noch sehr viel von Hand gebaut wird. Deswegen erklärt sich auch der Preis eines Produktes Made in Germany. Wir könnten auch sagen, Qualität hat ihren Preis und Leim sollte nur sparsam verwendet erden.

    So unsinnig finde ich das Ding hier nicht, immerhin gibt dieser Fred Raum, mit Halbwahrheiten, falschen Behauptungen usw. aufzuräumen. Es ist doch schön, wenn wir "Normalos" auch mal mehr über Endorsements erfahren, die für manche so wichtig sind. Und ich denke, D.Drummer ist nicht der Einzige, für den Markentreue eine Rolle spielt. Wie weit das geht, bleibt allerdings jedem selbst überlassen.