Eigentlich ist schon alles gesagt, aber nach dem Lesen konnte ich die Finger nicht still halten. Dreck auf mich und noch ne Schüppe... 
Rezension: Am Anfang stand der Sound
Wäre ich Marcel Reich- Ranicki, würde ich diese Rezension mit einem seiner typischen Aussprüche beginnen: „Es ist dies ein Machwerk von übelster Sorte.“ Aber weder bin ich ein Literaturpapst, noch erhebt der Autor den Anspruch, ein Schriftsteller zu sein, sondern nur ein Drummer, der sich halt bemüßigt gefühlt hat, ein Buch zu schreiben, um für seine Kollegen sein Wissen zu Verfügung zu stellen, auf das sie davon profitieren können und mögen. Aber kann das Buch selbst diesem verminderten Anspruch stand halten?
Das Buch lässt sich grob in drei Kapitel einteilen, was der Autor auch so handhabt. Dies bekommt man natürlich nur beim Lesen mit, denn es fehlt ein Inhaltsverzeichnis, wie schon die Kollegen (;) ) der Zeitschrift Drumheads zu recht bemängelten. Vorangestellt sind noch einige Danksagungen und ein Prolog. Das Buch hat 159 Seiten, von denen sich 46 Seiten (Kapitel 2) damit beschäftigen, wie der Autor mal eine ganz tolle Snare und ein ganz tolles Schlagzeug gebaut hat und wie zufrieden seine Kunden mit seiner Arbeit sind und was für tolle PVC- Folie (selbstklebend) er benutzt. Zwischendurch hat man zwar immer den Eindruck, dass Herr Becker was von seiner Sache versteht, trotzdem mutet das eigentlich wie ein Werbeblock im Buch an und hätte deshalb fairerweise als solcher gekennzeichnet werden müssen.
Kapitel eins beschäftigt sich mit dem Sound, basierend auf „der Formel“ und allen zu ihr gehörenden Komponenten, die dann in Unterkapiteln entsprechend erläutert werden. Es sind dies Energie, Stick, Schlagfell, Resofell, Kessel und Raum, die den Sound bedingen. Aber, hoppla, unverhofft (nämlich zwischen Kessel und Raum) tauchen auch noch die Hoops auf, die der Autor ja fast vergessen hätte bzw. in seiner Formel wohl schlicht vergessen hat. Das Unterkapitel über die Kessel besteht wiederum aus Unterkapiteln zu den Themen Holz, Schwindmaß, Dichte, Kesselsound, Luftausgleichsloch und Kesselbauweisen einschließlich Kesselgratungen (die aber nicht so wichtig sind, solange sie nicht über eine „böse“ Gegenfräsung verfügen, denn diese sind unter anderem verantwortlich für das „12“er Tom Syndrom“). Viele seiner Aussagen hat der Autor laut eigener Angaben an der TU Wien überprüfen lassen, mit halt zum Teil sehr erstaunlichen Ergebnissen.
Kapitel drei besteht aus 7 (!!!) Seiten und gibt dem Autor aus meiner Perspektive mal eben noch Gelegenheit, ein paar Stammtischparolen zu den Themen Endorsment und Handel auf’s Papier zu bringen.
Was mich an dem Buch zuerst einmal so stört, dass ich es fast nicht zu Ende gelesen hätte, ist die absolute Vergewaltigung der deutschen Sprache, die hier zum Teil vorherrscht. Hey, ich bin mit Sicherheit nicht Goethe und mache Rechtschreibfehler wie der nächste Mensch, aber ich bringe ja auch kein Buch heraus. Groß- und Kleinschreibung werden vernachlässigt, Satzzeichen völlig willkürlich gebraucht, Sätze enden im luftleeren Raum…alles spricht dafür, dass der Autor sich nicht wirklich Mühe gegeben hat bei der Erstellung des Werkes. Warum soll ich mir dann die Mühe machen es zu lesen? Hatten wir Drummer doch gerade recht erfolgreich den Posten des Bandidioten an die Bassisten weiter geschanzt, wenn die das Buch in die Hände…aber lassen wir das. Ich möchte mich dem schon mehrfach vorgetragenen Wunsch anschließen, da dringend einen Lektor drüber lesen zu lassen.
Dass der Autor anscheinend nicht gut auf die Firma dw zu sprechen ist, ist sein gutes Recht, ob sich das aber als (zumindest) hellroter Faden durch sein Buch hätte ziehen müssen, wage ich mal zu bezweifeln. Ich bekam beim Lesen den Eindruck, dass John Good mit seiner Firma der Böse ist, der uns alle verar***en möchte, während bcp als wackerer Recke sich dem entgegenstellt. Unter anderem deshalb hat er ja einige der Schlagzeugmythen an der TU in Wien überprüfen lassen (wie gesagt: Laut eigenen Angaben!). Meine Lieblingserkenntnis dabei ist übrigens diese, die ich von Seite 34 zitieren möchte:
„Nach anschließenden langen Diskusionen aber war klar, dass es eigentlich physikalisch unsinnig ist zwei unterschiedliche Felle (gemeint hier: Schlag-und Resofell, Anmerkung des Rezensenten) zu verwenden. Schließlich müssen wir erstmal zwei unterschiedliche Töne so im exakten Verhältnis auf einander abstimmen, um dann das gewünschte Ergebnis zu bekommen. Anstatt gleich mit zwei aufeinander abgestimmten Fellen zu arbeiten, um so schneller ans Ziel zu gelangen.“
Deshalb schließe ich jetzt hier meine Ausführungen und werde mich in den Keller verziehen um, passend zu meinen Pinstripe- Schlagfellen, mal eben die Ambassador- Resos auszutauschen. Vielleicht bekomme ich ja so einen brauchbaren Sound aus meinem Lite. 
Ich gebe 1 Punkt von 10 in Anerkennung der Mühe.
Edith ergänzt und schreib recht.