abgesehen von der Möglichkeit zur exzessiven Selbstbeweihräucherung, hat das Thema was. Bin nun zwar kein Biologe und habe von Hirnhälften keinen rechten .............. und auch keinen linken ...... Plan (wurde nur erwähnt, damit jetzt nicht wieder die Hirnforscher meine Wortwahl pfycholokissch deuten können), aber hier meine Eindrücke:
1. Die Fähigkeit zur Unabhängigkeit wurde bereits erwähnt, Drummer sind dort fitter; mithalten bzw. übertroffen werden wir dann nur von Pianisten. Auffällig ist ja auch, dass Pianisten in der Regel ganz ordentliche Drummer abgeben und auch viele Drummer eine gewisse Affinität zum Piano haben. Die Fähigkeit zur Unabhängigkeit verschiedener Gliedmaßen ist mit Sicherheit eins von vielen intelligenzbildenden Momenten.
2. Hinzu kommt, dass Drummen einfach ein sehr viel körperliches Instrument ist, als andere. Alles, was ein Drumemr macht, muss er über seinen Körper direkt steuern, Dynamik zum Beispiel. Wo die anderen Musiker Volume-Regler haben, hat der Drummer nur seine körperliche Dynamik. Das führt dazu, dass er oftmals mehr "in" der Musik ist, als die anderen. Gleichzeitig muss er aber auch hier seinen musikalischen Part spielen, dass heißt, er ist mehr als die anderen gefordert, trotz höherer körperlicher Sensitivität das gleiche Maß an geistiger Aufmerksamkeit hinsichtlich der Musik aufzubringen. Das hebt ihn deutlich von den anderen ab.
3. Drummer haben desweiteren meist einen guten Charakter, was auch was mit Intelligenz zu tun hat. Hat nix damit zu tun, dass Drummer nun bessere Mesnchen sind, aber Drummer haben in der Band nunmal die Aufgabe, "den Trecker zu fahren", sie sind es, die die Basis sind, auf denen alle anderen aufbauen. Drummer können nie einfach nur "dazuspielen", können sich nicht verstecken, sondern müssen immer im Zentrum stehen. Gitarristen können sich mal ne Pause gönnen, alle andern auch, der Drummer nicht. Das gibt ihm etwas Beständiges, Solides und diese Dinge nennt man Verantwortung. Drummer sind zumeist denn auch keine Diven, die Rolle kommt da eher Gitarristen oder Sängern/Sängerinnen zu.
4. Drummer sind sodenn auch seltsamerweise immer gute Organisationsleute, die vieles gleichzeitig im Griff haben. Sie können halt viele Dinge simultan tun und das auf sehr verläßlichem Niveau. Das macht sie auch für Dinge außerhalb der Musik wertvoll.
5. Auch müssen Drummer immer Teamplayer sein. Auch das prägt: Drummer sind zumeist sehr kommunikative Leute, brummiges Eremitendasein ist ihnen fern, genauso wie exaltiertes "Künstler"-Gehabe, dafür sind sie viel zu bodenständig. (Im übrigen: wer aus eigener Erfahrung weiß, dass eine einzige Schraube über ein ganzes Konzert entscheiden kann, entwickelt zwangsläufig einen recht demütigen Charakter, den so leicht nichts umhauen kann aber der auch um die Gnade der gesamten menschlichen Existenz weiß :-).
6. Drummer sind im übrigen äußerst gute "Warter": Sind sind Unmengen an Minuten in ihrem Leben damit beschäftigt, auf irgendetwas zu warten:
Auf das Stimmen des Gitarristen, auf das Eintreffen des Bassisten, auf den Toningenieur, der das 12er Tom das 51te mal hören viel, darauf, dass die Sängerin merkt, dass ihr Mikro noch aus ist, auf das Warm-Gedudel des Saxmanns und so weiter und so fort.
Das führt uns denn auch zu der einzigen Situation, in der Drummer mal ungehalten werden: Wenn der Drummer denn nun eine halbe Stunde im Zustand höchster Kontemplation verharrt hat, um auf seine Kollegen zu warten, zu warten und nochmals zu warten, die Sticks endlich in die Hand nimmt und den ersten Break zum warmmachen spielt, kommt DER Satz: "Sach ma, findet ihr nicht auch, die Drums sind heute irgendwie heftig laut".
Aber abgesehen davon, sind Drummer einfach nett. Ob das alles im übrigen was mit Intelligenz zu tun hat ? Keine Ahnung. Meine Äußerung scheint der Beweis, dass eben nicht.
Und ich habe zum meinem Leidwesen auch schon einige Forumsbeiträge gelesen, die die hieisge Threadfrage ad absurdum führen würden.
See
EDIT
PS: Drummer sind aber auch Menschen, die mehr hören als andere.
Typischer Dialog beim Einkauf:
Drummer: Also das XYZ-Becken ist mir etwas spitz.
Verkäufer: Stimmt, das YYY-Becken ist einfacher erdiger und hat einen definierteren "Ping".
Drummer: Und hat auch nicht so ein breites "Wash".
Verkäufer: Ja, ist halt ein ganz andere Becken.
Drummer: Jaja, und hat auch einen "ganz anderen Preis".
Verkäufer: Aber dafür im Anschlag einfach "smoother".
Drummer: ja ich denke, diese Mischung aus rauchig und erdig, macht den Stich, ich glaub, ich nehms.
-- zum Bassisten gewandt ---: Find`s du auch, oder ?
Bassist: "Ganz ehrlich ? Ich habe keine Ahnung, wovon ihr da redet. Ich höre keinen einzigen Unterschied.