Die Frage nach den Kesselgrößen kann ja eh' nicht entschieden werden, ohne die Frage des Holzes oder der Felle gleich mit zu entscheiden.
Grundsätzlich aber:
1. Jazz:
Hier gefällt mir die klassische 18/12/14-Kombi am besten. Einfach, schlicht, elegant, cool. Bereits ein zweites Standtom bereitet mir da ästhetische Kopfschmerzen. Dabei dann klassische Tiefen, also 12x8 und 14x12 (oder 14x14) und fertig ist der puristische Hochgenuss. Die BD kann je nach Material ein 18er oder 20er sein. Das ganze mit exakt 3 Becken in 16/18/20 oder 18/20/20 gewürzt, eine 14er Allround HH dazu und ich bin bereit.
2. Rock/Pop/Funk: 22/10/12/13/16
Die 12/13er Kombi ist für normalen Rock/Pop in meinen Augen am besten geeignet. Wahlweise dazu ein 10er zur Abrundung, sodass man nicht nur das low end hat, sondern auch farblich im percussiven Bereich mehr Überraschungsmomente hat. In dem Bereich mag ich die etwas größeren Tiefen lieber, also 10x9, 12x10 oder 12x11, 13x11 oder 13x12, 16x14 oder 16x16. Ein 18er StTom wahlweise für die heavy Fraktion. Die Bass wahlweise eine 22er oder 24er.
Oder aber konsequent die 26/14/16/18 Kombination für raumgreifendes großes Bonham-likes Spiel.
3. Fusion 22/8/10/12/14/16
Für mich unerläßlich: das 8er TomTom. Den meisten ist es zu pisselig, ich weiß, aber für schnelle Frickelpassagen ist mir die 12 und 13er Kombi zu dicht beieinander, zu schwerfällig, da muss es eine 10/12er Kombi sein und dazu passt am besten als Abrundung das 8er. Ich liebe außerdem den Kontrast des 8er zu den Tiefen des 14er und des 16er. Bei den Tiefen ist hier in meinen Augen alles erlaubt, entweder die etwas behäbigen aber bassigeren Power-Größen oder aber Fast-Toms für die direktere Ansprache.
Bei der BD erweist sich ein 24er zumeist als zu heavy, um in das Set im Ganzen integriert zu werden. 22er ist da wohl erste Wahl, bei Mapex BassDrums reicht aber auch die 20er.
Im übrigen: Selbst Heavy-Hitter wissen mittlerweile ein 8er durchaus zu würdigen: Joey Jordison oder etwa D. Carey.
4. Bei den hohen Toms liebe ich ihre direkte, percussive Ansprache, ihre bessere Stimmbarkeit und Spielbarkeit.
Bei den großen Toms gehe ich mit Lippe konform. Auch hinsichtlich der Stimmung: Große Toms stimme ich lieber hoch, als kleine Toms tief. Wenn die kleinen tief gestimmt werden, gehen einem für die großen Toms in der Regel die Stimmmöglichkeiten flöten, man muss sie dann so tief stimmen, dass sie nur noch wummern. Beim Stimmen sollte man denn auch ohnehin mit den großen Toms anfangen.
Seelanne