diese leidige Frage geht offenbar weiter, na dann:
Ja, ich bleib bei meiner Aussage vom ersten Post, Chad spielt passend, groovy und nett. Aber mehr nicht. Ich mag sein Drummen bei den Reds, aber nicht der Hype, der um ihn gemacht wird. So gehts mir bei einigen populären Drummer: Mike Portnoy, Lars Ullrich, etc. pp. (auch wenn man die mit Chad von der Stilistik nun nicht vergleichen kann): alles Drummer, die in ihrer Band für ihre Stilistik okay sind, aber dieser unbändige Hype nicht nachvollziehbar ist. Ich kann das außergewöhnliche sodenn an Chad auch nicht sehen.
Was richtig ist: Chad ist ein "Volks-Drummer", seine Popularität gründet sich darin, dass er zu guter Mucke nachvollziehbare Sachen spielt. Solche Drummer stehen beim Publikum immer hoch im Kurs: Bei Ringo und Charlie war es damals auch so: Alles nicht so die Krönung, aber ungemein populär, weil sie einfach zu sehr populärer Musik ganz cool gedrummt haben. Und das entscheidende: Das alles ist für die meisten Zuschauer nachvollziehbar und geht ins Gebein.
Alle diese Drummer haben aber ein Manko: Sie sind in ihrem Bereich gut, signifikant ist, dass man sie sodenn aber auch nie anderswo erlebt, als in ihren Stammband, und wenn, dann überzeugen sie nicht. Hab Chad dementsprechend auch noch nirgends anders gesehen, anderen gehts wohl ähnlich, wie er also als Drummer für sich selbst ist, kann gar nicht beurteilt werden. Seine Live-"Soli" sprechen aber ne deutliche Sprache, "what you see is what you get", er kann das, was er spielt, mehr nicht. Bei Ullrich ist es genauso, Bei Ringo und Charlie war es ebenso. Und bei Portnoy: Bei Dream Theater spielt er passend und nette Sachen, anderswo find ich ihn gähnend langweilig.
Und was die Kompatibilität von Drummern zu andere Stilistiken ausmacht: Nur weil Marco Minnemann bei H-Blockxx jetzt nun nicht der Oberknaller war (was im übrigen stimmt), liegt ja zuweilen ja auch an anderen Sachen: Wie wohl fühlt sich de Drummer bei solcher Musik, hat er Bock auf die Leute, warum wurde er überhaupt verpflichtet, wie lange spielt er solche Sache, wwieviel Erfahrung hat der Drummer im Umgang mit für ihn fremden Stilen usw undsoford (auch Punk kann man amtlich spielen oder scheiße).
Das Einzige, was diese Dinge zeigen: Jede Musik hat ihr Feeling, in das man sich reinarbeiten muss, und selbst für die besten Drummer gilt, dass sie nicht alles spielen können. Den klassischen Muksikern gehts ja ähnlich. genauso den reinen Jazzern, jedenfalls wollte ich nicht Buddy Rich bei Slipknot höre (abgesehen davon, dass ich Slipknot ohnehin nie hören will). Jetzt aber hinzugehen, zu behaupten, ., Jordispon sei ein genaus guter Drummer wie Buddy Rich, ich weiß nicht.
Und Weckl bei RHCP: Das würde in der Tat nicht passen, was aber am gesamten Umfeld liegt. Aber gib dem guten Dave nen Tape mit RHCP-Sachen und der wird im Studio das drummen, was passt. Das hat nämlich nichts mit Können, sondern mit Musikalität tun und die hat er. Bei Colaiuta ists genaus: Geb dem ein Tape von den H-Blockxx und der hammert dir im Studio nen Tape hin, dass Dir hören und sehen vergeht. So iss er halt. Voraussgesetz natürlich, dass die Jungs halbwegs Bock auf die Mucke habe, wenn nicht, spielt jeder schlecht.
Und zum scheinabr unlogischen Satz "dass ander es zuweilen nicht können, macht ihn nicht besser". Wollte sagen: Wer einen Einäugigen nur mit Blinden vergleicht, kann selbstverständlich zu dem Schluss kommen, dass der Einäugige besser sieht, als der Rest. Die Schlussfolgerung aber , dass er GUT sieht, stimmt halt auch nur solange, wie ich die genannte Vergleichsgruppe nicht ändere. Nehme ich die Zweiäugigen als Vergleich, sieht er halt NICHT gut. Also für mich ist das logisch :-).
Seelanne