Zugegeben, den Sinn des Threads versteh ich jetzt nicht ganz, worum geht es, Kritik an einem solchen Forum überhaupt, an Threads, die sich mit Firmennamen beschäftigen, oder was ?
Ein ganz klein wenig kann ich es ja aber schon nachvollziehen, was durch die Zeilen des Themenstarters zumindest hindurchscheint:
Ja, das ganze Gerede über Kesselmaterialen, DrumminTechnique, Auswahl der Becken, insgesamt die ewige Suche nach DEM Sound und dergleichen mehr ufert zuweilen aus und läßt das Eigentliche, das Spielen, etwas in den Hintergrund treten. Und, ja, auch das: Über den ganzen Materialhype wird zuweilen vergessen, sich um das eigene SPiel zu kümmern, denn in der Zeit, wo ich hier poste, könnte ich auch am Set sitzen und spielen und, auch das, die ganzen Götter wären nicht da , wo sie sind, wenn sie ihre Zeit vornehmlich in Drummerforen verbracht hätten. Insofern die Meinung des Themenstarters, dies alles nicht so ernst zu nehmen, vielleicht doch seine Berechtigung hat.
Auf den anderen Seite: Warum beschäftigen sich hier die ganzen Leute mit dem Thema Drummin' in seiner ganzen Bandbreite ? Die ergreifend schlichte Antwort : Weil es den Leuten einfach Spass macht.
Es macht einfach Spass, sich über Beckensounds zu streiten, zu hören, was andere an Erfahrungen mit welchen Fellen gemacht haben, die Unsinnigkeiten mancher Post zu belächeln und über die profunde Sachkenntnis so manch anderer Posts zu staunen.
Und was deine Meinungen zu Materialen angeht: Ja, zuweilen wird ein zu großer Hype um vieles gemacht. Aber auch das macht Spass. Im übrigen: Man braucht man das alles ja nicht zu lesen, sondern kann sich auf die Beiträge zur Drummintechnique konzentrieren. Und zu deinem ersten Thread: Habe auch schon die Erfahrung gemacht, dass ich mit meinem schlechteren ZweitSet einen Mördersound hatte, weil der Mixer was von seinem Job verstand: Dies spricht aber für den Mischer und nicht gegen mein besseres Erstset.
Und: Ein guter Drummer wird auf so ziemlich jedem Set noch was brauchbares hinbekommen. Aber auch hier: Darauf kommt es nicht an. Entscheidend ist, dass der Drummer Spass hat und der ist umso größer, wenn er an seinem eigenen Set spielt, welches er selber so gestaltet hat, dass es letztlich Ausdruck seines Geschmackes und seiner Persönlichkeit ist.
Von daher sich die Frage stellt, wer eigentlich die ganze Sache zu ernst nimmt.
Sicher, es gibt mit Sicherheit sinnvollere Beschäftigungen, als sich mit Drummen in der Theorie zu beschäftigen. Man könnte ein Konzept zur Rettung der senegalesischen Schatten-Wühlmäuse entwickeln, unser Gesundheitssystem am Reißbrett einer Gesesung zuführen, seiner Freundin mal wieder sagen, dass sie ganz fantastisch aussieht, eine Patenschaft für bedrohte Grottenolme in der emsländischen Heide übernehmen, seine Fix-und-Foxi-Jahresammlung mal wieder ordnen oder wahlweise grünen Tee trinken und den ganzen Tag OM summen, das Taoteking rezitierend.
Aber das wollen die meisten halt nicht. Mag sein, dass das verrückt ist, aber wie Terry Bozzio schon sagte: "Die Frage, ob ein Fill-In auf einem hohen Bell oder einen tiefen Crash endet, ist im Großen und Ganzen betrachtet unwesentlich. Aber für Drummer macht es einen Unterschied, weil Drummer verrückt sind. Das steht fest, aber das ist auch gut so. Denn wenn man gut werden will, muß man diese Form der Verrücktheit haben, mit der Zeit lernt man ohnehin, das Wesentliche vom Unwesentlichen zu unterscheiden. Aber jede Beschäftigung mit den Drums bringt einen auf seinem Weg weiter und wenn es auch nur die Frage ist, warum der Hocker quietscht. Am Ende - auf der Bühne - hört man es, wer sich diese Fragen gestellt hat und wer nicht".
In diesem Sinne
Seelanne