Mach das, was am wenigsten kostet und am leisesten ist. Also wähle die Variante, die Du ja schon selber ins Auge gefasst hattest: Miete Dir 'nen EDrum, wenn möglich.
Alles andere ist derzeit Unsinn:
1. Stichwort Lautstärke: Es gibt nichts schlimmeres, als bei jedem Schlag drüber nachzusinnieren, welchem Lebewesen man grade den Hörnerv zieht. Am Ende musst Du eh' alles abdämpfen, Deine ganzes Zimmer entkernen und umbauen und - natürlich - mit Gehörschutz spielen. Vom vielbeschworenen einmaligen und nicht zu toppenden A-Drum-Spielgefühl bleibt dann relativ schnell nix mehr übrig. Dann kannst Du Dir auch gleich ein E-Drum holen.
2. Stichwort "Leise Spielen": Vergiss es. Leise Spielen ist eine Frage der Technik. Du aber hast noch keine. Später, wenn Du was gelernt hast, kannst Du Dich entscheiden, wie Du klingen willst und ob Du beim Stichwort Dynamik nicht ans Fahrradfahren denkst.
3. A-Set: Ja, A-Sets sind geil und die wahren Schlagzeuge. Und Edrums sind Spielzeug. Das mag alles sein. Aber ich wandle mal einen Satz von Cher ab; "Auf der Suche nach dem richtigen Set kann man mächtig viel Spass mit den Falschen haben". Will sagen: Ein A-Set ist nicht per se der heilige Gral. A-Sets können richtig Shice klingen. Meistens tun sie das sogar. Insbesondere wenn man noch nicht stimmen kann und mit Billgeimer und insbesondere Billigbecken rumhampeln muss. Dann kommt zum spielerischen Anfängerdasein noch die soundtechnische Voll-Katastrophe hinzu. Die Folge ist eine gen 0 sinkende Motivationskurve. Das braucht keiner.
4. E-Sets: Entgegen weitverbreiteter Meinung machen E-Drums richtig Laune. Deswegen werden die auch verkauft. Spielzeug halt, genau, macht auch Laune. Das Schöne: Man hat von Anfang an einen Sound, der einen halbwegs anmacht. Man kann Playalongs spielen und üben und üben und üben und den Gehörschutz gibts gratis dazu, ne feine Sache. Der Nachteil: Man lernt nicht, wie Trommeln und Becken funktionieren, man spürt sie nicht atmen, man entwickelt keine Dynamik, der körperlich-physische Aspekt des Drummens bleibt auf der Strecke, man eignet sich wohlmöglich 'ne schlechte Technik an (weil man nur lernt, auf Pads mit maximalen Rebound zu zocken), eventuell fängt man sich sogar bei Gummipads auf Dauer ne Sehnenscheidenentzündung ein. Und EDrums, okay, sehen sowas von Shice aus, aber geschenkt.
Fazit: Entscheidend ist einfach, zu wissen, wo Du stehst und was Du brauchst. Im Moment bist Du noch nicht einmal Anfänger am Set. Du befindest Dich sogar noch in der Vorstufe dazu: Normaler Weise haben Drummer, bevor sie sich das erste mal ans Set setzen, schon Heerscharen von Kissen und Sessellehnen und Matratzen kaputtgetrommelt und eine Verdachtsuntersuchung auf ADHS hinter sich, weil sie ständig in Rhythmen fühlen und ihr Körper und insbesondere ihre Hände das zum Leidwesen ihrer Umgebung dieser auch ständig mitteilen wollen. Du dagegen hast grade mal die erste Stunde hinter Dir und bist angefixt. Thats it. Und wie Du selber schlauer Weise sagst, bist du dir noch nicht mal sicher, ob Du in 6 Monaten immer noch trommeln willst, oder mit der Freundin eine Paragliding- oder Tango-Kurs belegst.
Von daher ist die Entscheidung klar: Besorg Dir eine billiges EDrum, optimal im Rahmen einer Miete, und leg los und habe Spaß. In 6 Monaten kannst Du dann mal drüber nachdenken, wie Du weitermachen willst. Ansonsten mach es wie Millionen an Schlagzeugers vor Dir: Hol Dir ein PracticePad oder ein PracticePAdSet, setze die Kopfhörer auf und trommel zu allem, was deine mp3-Dateien hergeben.