Beiträge von Seelanne

    Zitat von »seelanne«




    Abschließend kann ich jedenfalls nur sagen, dass es schön ist, dass die alten Sumerer nicht schon ein Urheberrecht auf ihr Rad engerichtet hatten mit einer - na sagen wir - 7000jährigen statt 70jährigen Geltungsdauer. Wir wären heute alle pleite.

    didi, hallo ? das war nen ironische Anmerkung meinerseits zur Relatitivät des Urheberbegriffes.


    Was ist eigentlich los mit einigen hier ?


    Dass das keine ernsthafte Aussage mit Anspruch auf geschichtliche Wahrheit ist, dürfte (neben dem Smilie) allein schon daran klar sein, dass es zu Zeiten der Sumerer noch überhaupt keine Geldwirtschaft gab (von der Begrifflichkeit des geistigen Eigentums mal ganz zu schweigen). Im übrigen wäre deine Anmerkung auch noch ohnehin falsch: selbst wenn ich das bierenst gemeint haben sollte: ich habe nicht behauptet, dass das Patent aufs Rad die Historie verlangsamt hätte, es hätte nur - ein ordentliches internationales Urheberrechtssystem vorausgesetzt- die Historie der anderen Nicht-Sumerer ne Menge Geld gekostet (ja, es sei denn, man hätte einen Wirtschaftskrieg und wenn der nichts geholfen hätte, einen richtigen Krieg geführt).


    Im übrigen habe ich jetzt wirklich mehrfach ausdrücklich ausgeführt, dass ich den Schutz des geistigen Eigentum für zwingend notwendig erachte (wenn man denn die heutige Gesellschaftsform so wie sie besteht oder in ähnlicher Modaliät befürwortet) und habe selbst auf die historische Bedeutung des Urheberbegriffs in der Disku hingewiesen. Warum du mir jetzt wieder damit kommt, ich würde unterstellen, das Urheberrecht würde die Entwicklung der menschlichen Zivilisation verlangsamen oder bedrohen, kann ich das nicht nachvollziehen. (Abgesehen davon ist genau genommen auch das aber nicht richtig: Für unseren Fortschritt haben andere wiederum einen hohen Preis gezahlt).


    Zitat von »Hammu«




    Und gäbe es das Urheberrecht schon seit, sagen wir mal seit 500 Jahren, könnten unsere Kinder auch "Alle Vöglein sind schon da", etc. nicht kostenfrei singen - folgende Generationen werden also garnicht erst solche kostenfreien Lieder (nur eben die dann schon uralten Volkslieder) zur Verfügung haben - sehr förderlich für die Entwicklung unserer Kultur .

    Das ist doch auch Quatsch, weil es eben genau die Fakten nicht berücksichtig, was geltendes Recht ist! Der Autor dieses Liedes ist schon seit 140 Jahren tot! Deshalb ist dieses Lied gemafrei.
    Genau dort greift die Begrenzungsregel nach hinten, die der Gesetzgeber mal so festgelegt hat. Ob jetzt 50 oder 70 Jahre nach dem Tod kann man diskutieren.
    Und wie ich oben drüber bereits schrieb: es fehlt der Nachweis, das das Urheberrecht die Entwicklung unserer Kultur behindert hat.
    Wer natürlich unter Kultur "Selbstbedienungskultur" versteht, den behindert geltendes Recht.
    Selbstbedienungskultur wird aber in allen Lebensbereichen unterbunden, da sie schlicht und einfach egoistisch und schädlich für eine Gesellschaft ist.

    in Zeiten des www seine Ausgangsposition auf deutsches Patent- und Urheberrecht zu stützen, ist mehr als fraglich.


    Bei unseren Gesetzen handelt es sich nicht um Naturrecht, welches vom Himmel gefallen ist, sondern um positives recht, was irgendwann mal gesetzt wurde, und was im übrigen auch zunächst nur in Deutschland - oder ähnlich in er EU - gilt. Dieses ist abänderbar und muss den Gegebenheiten angepasst werden. Bei Anpassungen sollte man aber eben im Auge haben, welche Entwicklungen von wem verursacht werden, woher die Probleme stammen und wie zu lösen sind. Das in unserer Gesellschaft reflexfartige Wegbeißen von Meinungen, die den bestehenden status quo - und damit den bestehenden Schutzmechanismus der Lobbyisten nicht von vorneherein den Vorrang einräumen, wird jedenfalls in Zeiten der Globalisierung und des www nicht zum Erfolg führen.


    Fazit für mich:

    Wer jedenfalls glaubt, dass es in der heutigen Zeit in Sachen GEMA und Urheberrecht um den armen kleinen Musiker geht, der seine CD veröffentlichen will, lebt in Wolkenkuckucksheim. Das Urheberrecht bzw. besser gesagt die Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen, gerade im Internet, ist selbst eine völlig eigener Markt mit ungeheuren Umsätzen geworden, am dem natürlich Papa Staat auch immer gerne mit verdient. Die Verfolgung von unberechtigten Nutzungen urheberrechtlich geschützter Werke spielt allen Beteiligten Kohle in einer Höhe ein, bei der man wie Fug und Recht behaupten kann, dass dieses Geld bei ordentlicher Nutzung niemals eingespielt worden wäre. Als Bespiel: Eine große Anwaltskanzlei aus Deutschland hat unlängst Abmahntitel im Werte von rund 80 Millionen Euronen zum Ankauf (!) auf den Markt geschmissen. Und das ist nur eine - zugegeben sehr große - Kanzlei und bezog sich auch nur auf eine urheberrechtliche Abmahnsparte.


    Das Urheberrecht muss jedenfalls grundlegend reformiert und international angeglichen werden. Da sind Gedankenansätze gefragt, die nicht im althergebrachten Gedankenmorast steckenbleiben. Institutionen wie die GEMA, die bereits in der Gegenwart und in der Vergangenheit auf nationaler Ebene erhebliche Probleme mit grundlegenden Dingen wie Transparenz, demokratische Meinungsbildung und gerechtes Entgeltsystem an den Tag gelegt hat, traue ich da für diese Zukunft nichts zu.


    Viel Spass noch.


    See

    1. Sorry, ich habe nicht versucht, irgendjemandem das Wort zu reden, sondern einen Tatbestand, nämlich eine bestimmte hier angesprochene Mentalität, aufzugreifen und einen Erklärungsversuch unternommen. Wenn man die ach so üble "Sauger-Mentalität" nämlich angehen will, wäre es sinnvoll , sich über die Ursachen und die Identität dieser Gruppe Gedanken zu machen. Die Zielgruppe der Sauger, nämlich die 12 - 25 jährigen kannst du mit Floskeln über das Urheberrecht nicht beeindrucken, zumal, wenn exakt diese Zielgruppe als Werbezielgruppe von Geburt an mit Musik zum Schleuderpreis zu jeder Tages- und Nachtzeit vollgepumpt wird. Wenn die Werbeindustrie und die Musikindustrie in ihrem Bestreben, sich möglichst eine junge, hippe und zugängliche Käuferschicht heranzuzüchten, eine entsprechend tumbe Nachwuchsgesellschaft gebiert, die inhaltsleer dem goldenen kalb "Geiz ist geil" hinterherhechelt, exakt diese Zielgruppe nun aber das Zaubermittel "www" in die Hand bekommt, so müssen wir einfach feststellen, dass das Sprichwort von den Geistern, die man rief, recht passend ist.


    2. Der Unterscheid von Kaffee und Musik als Konsumgüter liegt doch auf der Hand, dafür braucht man auch keinen Wirtschaftsstudium: Kaffee musst du morgen wieder erneut kaufen, wenn du ihn heute verbraucht hast, ne CD kannst du auch in 20 Jahren noch hören. Das ist doch grade das Problem des geistigen Eigentums, dass es jederzeit erneut nutzbar ist, ohne es wieder erneut erwerben zu müssen (daher ja auch der Umstand der "Lizenz"). Einmaligkeit gibts nur (solange auch das nicht mitgeschnitten wird) beim Live-Erlebnis.


    Im übrigen bin ich nun auch raus aus der Disku, hier nur noch eine Knobelei von Zweistein für die GEMA-Verfechter:


    Das musikalische Urheberrecht gründet sich in erster Linie auf den Schutz der Musik- bzw. Tonfolge. Diese Folgen sind endlich und von einem heutigen Computer von der Rechenleistung locker produzierbar. Wenn nun alle diese Daten bei der GEMA angemeldet werden, ist fortan keine Musik mehr urheberrechtlich frei. Das musikalische Urheberrecht wäre in sich erschöpft. Es könnte keine Tonfolge mehr erfunden bzw. komponiert werden,die nicht schon geschützt ist. Und mehr noch: allein die Bearbeitung der entsprechenden Anträge würde die GEMA auf Jahre hinaus lahm legen. Verbunden mit dem gesetzlich normierten Kontrahierungszwang und der sich daraus ableitenden Verpflichtung, Verstössen zwingend nachzugehen, würde es bei der GEMA sodenn nur noch eine Direktive geben "Der Letzte macht das Licht aus". Schon das Abschließen kann ausfallen.


    Abschließend kann ich jedenfalls nur sagen, dass es schön ist, dass die alten Sumerer nicht schon ein Urheberrecht auf ihr Rad engerichtet hatten mit einer - na sagen wir - 7000jährigen statt 70jährigen Geltungsdauer. Wir wären heute alle pleite. ;)


    See

    1. Nein, ich habe derlei Sauger-Mentalität nie das Wort geredet und halte auch nix davon. Von mir aus könnte das www ohne Musik bestehen und sich der Kauf auf dien Plattenladen nebenan beschränken. Ja, ich weiss, jetzt kommt der Einwand: "Das geht doch nicht, wie sollen die Künstler denn ihre Werke verkaufen ?". Und genau da sind wir dann an dem von mir skizzierten Punkt.


    2. Dein Kaffee-Vergleich hinkt: Künstlerische Werke sind keine Verbrauchsgüter. Würde sich die Datei nach einmaligem Anhören in die binären Jagdgründe verabschieden oder die CD auflösen, wäre der Vergleich zutreffend, so aber nicht. (btw: Das wäre dann wohl die moderne Variante eines "one-Hit-wonders" :D )

    ...es geht zur Zeit aber eben vornehmlich um die Zusammenhänge, in denen diese Thematik hier jetzt diskutiert wird. Es sind wahrscheinlich sehr regelmäßig keine Stammgäste von Großraumdiskotheken, die hier Stimmung machen. Es sind die "Freies Netz" - Aktivisten, die ihre Visionen untermauern wollen. Insofern ist eben die Stilistik der Diskutanten mehr als nur probates Mittel zum Zwecke der (durchaus begrüßenswerten) Änderung der Gema-Strukturen. Vielmehr dürften sie von vielen als direkte Aufforderung zum "weiter so" verstanden und umgesetzt werden.


    Mir stellt sich die Frage, was sich DIESE Kritiker der Gema (und der anderen "Dons" der Contentmafia)erwarten?


    Einge Seiten zuvor schreibt jemand, man könne CDs eigentlich auch für 3- 4 Euro verkaufen können. Für den Preis gibts z.B. ein Dreierpack "no-name" Socken im Angebot, 2-3 Dosen Ravioli, eine Packung Billig-Zigaretten oder etwas über 2 Liter Super bleifrei...Wertschätzung wurde ebenfalls irgendwo genannt, scheint dann aber doch eher auf immaterieller Ebene praktiziert zu werden.

    ja, alles richtig, ändert aber nichts an der grundlegenen GEMA-Kritik und führt mich im übrigen wieder an den Punkt, den ich schon angesprochen hatte:


    Was erwartet man denn, soll eine CD heutzutage einspielen, wenn der Vertreiber dafür gesorgt hat, dass sie überall zuhaben ist und demzufolge auch mit ein paar Mouseclicks unrechtmäßig erworben werden kann. Die Frage ist doch die (jedenfalls für mich):


    Wenn ich auf Grund Ausnutzung sämtlicher mir zur Verfügung stehender technischen Möglichkeiten dafür Sorge, dass auf dem gesamten Erdball ein jeder Erdenbürger, sofern er Internet hat, zu jeder Tages- und Nachtzeit auf mein Produkt zugreifen kann, also auch ein Itelmene in Kamschatka morgens um 4:35 Ortszeit, dann soll der Preis der CD für ihn wieviel betragen ?


    Das grundsätzliche Problem sehe ich halt darin, dass die Musikindustrie durch die Überflutung mit ihren Produkten selbst dafür gesorgt hat, dass einerseits der Preis nach unten geht und andererseits eben die Möglichkeit des unrechtmäßigen Erwerbs eben auch nur einen Mouseclick entfernt ist. Wirtschaftlich gesprochen: Wenn ich einen Markt mit einem Wirtschaftsgut geradezu überschwemme und eine Ressource schrankenlos mache, mache ich mir die Preise selber kaputt.


    Daher meine ich, dass die Musikindustrie selber dafür gesorgt hat, dass die künstlerischen Werke abgewertet werden, von daher es eben auch nicht verwundert, dass in der Meinung der normalen Leute diese Produkte denn auch nur noch entwertet wahrgenommen werden. Sind sie aber einmal ideell entwertet, kann ich jemandem nur schwer klar machen, dass er dafür Geld bezahlen soll. Oder anders: Wenn ich durch Airplay etc. dafür sorge, dass ein Durchschnittsbürger die neue Lady-Gaga-CD bei Neuerscheinung 20 x am Tag bei jeder Gelegenheit (Kaufhaus, Fahrstuhl, Zahnarzt, Radio etc.) um die Ohren gehauen bekommt (ob er will oder nicht), kann ich demselben Bürger schwer klar machen, dass wenn er abends am Computer sitzt und das Stück sich dann doch das 21te mal anhören will und dazu in einem Filesharing-Forum einen Klick macht, dafür zahlen zu müssen geschweige denn hierbei ein Unrechtsbewusstsein haben soll.


    Anzumahnen, der Nutzer und User des Internets sollte sich der Wertigkeit der Künstlerwerke unter diesen Umständen bewusst bleiben und die große Verwunderung darüber, warum denn keiner mehr Musik als werthaltig ansieht, die man vorher selber entwertet hat, ist da einfach relativ scheinheilig. (In seiner Scheinheiligkeit erinnert das Szenario etwas an die privaten TV-Sender, die erst die Niveau auf den kleinsten gemeinsamen Nenner verringern, um dann anschließend angesichts neuerlicher Pisa-Studien pharisäerhaft den Kopf zu schütteln).


    Deswegen dann auch meine Kritik an der GEMA, die ja letztlich Teil des Systems ist bzw. dessen Vollstrecker: Es geht ihr weder um den Schutz des geistigen Eigentums (den sie ja gar nicht gewährleisten kann), noch um den Schutz DER Künstler, da bislang ja in erster Linie nur die Großkopferten geschützt wurden und eben nicht die Künstler schlechthin, die kleinen gingen und gehen der GEMA schon immer quer am Allerwertesten vorbei. Es geht ihr vielmehr nur um die finanzielle Korrektur der Folgen eines Systems, welches sich anfängt, selber zu fressen.


    Zwar komme ich nicht umhin, jedesmal die Ironie in derartigen Geschichten humoristisch zu schätzen, dass es aber ein so hohes Gut wie künstlerische Werke betrifft, ist zutiefst bedauerlich.


    In dieser Situation aber immer nur nach dem Gesetzgeber bzw. nach immer höheren Gebühren zu rufen, ist zwar aus Sicht der GEMA nachvollziehbar, ändert aber nichts am Problem und führt an der Lösung vorbei.


    See

    LiteMB: Ich habe einfach nach "GEMA Schule" gegoogelt, an prominenter Stelle wird dann die Präsentation eines GEMA-Referanten zu dem Thema ausgespuckt, da habe ich das her. Sicherlich plapper ich auch nur nach, was ich mit - zugegeben minimalem- Aufwand irgendwo im Netz recherchiert habe. Da gibt es zum einen besagtes Gesetz sowie einen Pauschalvertrag, der aber nach meinem Verständnis insbesondere für Veranstaltungen greift und insofern nach meinem Verständnis für jede Veranstaltung vereinbart wird.


    Im Prinzip ist es aber nicht von Belang, wie die Regelung für Schulen im Detail aussieht, der Punkt ist, dass es eine vergleichbare Regelung für KiTas anscheinend nicht gibt, womit die GEMA eine Angriffsfläche bietet.


    Das Konstrukt GEMA dient einem sinnvollen Zweck, die Ausführung ist aber völlig verquer, daher sollte es nicht verwundern, wenn die Sympathiewerte für diesen Verein irgendwo im Minusbereich dümpeln. Abschaffen als realistisches Ziel ist natürlich Quatsch, als These für den Diskurs aber legitim (sofern als solche kenntlich gemacht, aber mittlerweile kennen wir ja unsere Sprücheklopfer und Krawallbrüder hier im Forum). Letzendlich ist eine Reformierung wohl sicherlich Minimalkonsens. Was die Aufteilung des Kuchens angeht, können die ohnehin adipösen Mitglieder mit kleineren Stücken gut leben, während die Krümelesser vielleicht auch mal mehr als Krümel kriegen. Die Vorstandsbezüge kann man prima an den ÖD anpassen (was den ÖRen auch gut zu Gesicht stände), dann gibt wahlweise mehr zu verteilen oder weniger einzusammeln. Nur ohne Druck aus der Politik wird man die Besitzstandswahrer dazu selbstverständlich nicht bewegen können, und hier schließt sich der Kreis: Breit aufgestelltes GEMA-Bashing erzeugt Druck bei der Politik (Mäntelchen im Wind und so). Sicherlich, je fundierter die Kritik ist, umso besser, aber meiner Meinung nach heiligt der Zweck bisweilen die Mittel, und da darf man auch gerne mit Dreck werfen. Hier geht es nämlich nicht gegen die kleinen Schwachen, sondern gegen die großen Starken. Und dass das offensichtlich wirkt, hat ACTA übrigens bewiesen (scnr)...

    Didi: Schön, dass wir uns da verstehen, nur dass die GEMA nix dafür kann, sehe ich anders, aber so long.


    Ich sehe das aus einem anderen Politikverständnis: Es geht nicht um den Austausch sachlicher Argumente, um am Ende den für alle optimalen Konsens zu finden. Es geht um das Vertreten von Maximalpositionen unter Einsatz sämtlicher rhetorischer Waffen, um am Ende das Optimum für die eigene Klientel zu erreichen. So funktioniert Politik. Also, wenn sich überhaupt was ändern soll, immer feste drauf (aber nicht so feste, als dass der Gegner das wiederum gegen einen Verwenden kann, das ist die Kunst dabei...).

    volle Punktzahl und absolute Zustimmung, trifft auch grade den Kern und den Anlass meiner geäußerten Globalkritik an der GEMA:


    1. In einer Gesellschaft und Teil einer Zivilisation, die sich mittlerweile -und bereits seit Jahrhunderten - als Geistesgesellschaft versteht und auf vornehmlich geistiger Arbeit gründet, muss geistiges Eigentum geschützt werden, die Frage ist eben nur: wie.


    2. Die GEMA als bestehendes Konstrukt ist da ein verqueres Gebilde, an dem eigentlich - bis auf die Zielsetzung- so ziemlich alles seltsam, sonderbar und unverständlich-unsinnig ist, was man so beleuchtet, sowohl was das demokratische Selbstverständnis angeht, als auch eben die Transparenz und eben die (bisherige) Abrechnungspraxis.


    3. Bei In-Frage-Stellung einer solchen mächtigen Institution in der politischen Diskussion da nun mit sachlich fundiert-ausgewogenen Meinungen und vorsichtig-höflicher Kritik zu operieren, bringt - das wissen wir - gar nichts. Wer anderes behauptet, hängt dann doch einer zu verklärenden Auffassung vom politischen Diskurs nach. Das System reagiert nicht auf Argumente, sondern auf Druck. In unserer Gesellschaft reagieren althergebrachte Machtpositionen daher nur auf radikale Kritik, sinnvoll-abwägende Sachkritik ist von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Die Verantwortlichen, gleich ob jetzt bei der GEMA, in der Politik etc. wissen ja in der Regel, wie die Shice dampft und sie riecht, sodass man mit rein sachlicher Kritik eigentlich sogar auch offene Türen einrennt - nur ändern will man es eben nicht, da zuviele wirtschaftliche und anderweitige lobbyistische Interessen dagegen stehen.


    4. Im politischen Diskurs muss dann eben auf den groben Klotz der Hartnäckigkeit und Uneinsichtigkeit der noch gröbere Keil der Kritik gesetzt werden, sonst kommt gar nichts in Bewegung. Im übrigen dienen radikalere Formulierungen auch eben oftmals der Befreiung von althergebrachten Denkmustern, was insbesondere dann sinnig ist, wenn die Herausforderungen, vor denen man steht (bsp. Internet) mit herkömmlichen Positionen nicht zu meistern sind.


    Die GEMA wäre dann auch im übrigen nicht der erste Fall, bei dem eigentlich wegen eines gar nicht mal so sinnigen Anlasses (Diskothekenbesteuerung) eine Grundsatzdebatte auf die Tagesordnung kommt, die schon längst überfällig war.


    See

    Zitat von »seelanne«




    ich hab eigentlich nur das - zugegeben etwas blumiger - ausgesprochen, was die Enquette Kommission des deutschen Bundestages vom 23.11.2011 zum Thema Verwertungsgesellschaften festgestellt hat. Hier wurden eben insbesondere die Fragen der Transparenz (u.a.auch bzgl. Gegenseitigkeitsverträgen) und der demokratischen Mitbestimmung angemahnt und durch die Blume ausgesprochen, dass - wenn die GEMA das nicht selber auf die Reihe bekommt - der Gesetzgeber tätig werden müsste. Im übrigen wurde eine stärkere Aufsicht der GEMA gefordert und in diesem Zusammenhang sogar die Übertragung der Aufsicht weg vom Patentamt hin zu einer bundesrechtlichen Regulierungsbehörde gefordert. In diesem Zusammenhang kann dann ja auch mal erwähnt werden, dass das Patentamt bereits im Hinblick auf die GEMA-Beteiligung an CELAS eine Prüfungsverfahren eingeleitet hat.

    .... Ich muss sagen, dass ich deine blumige Interpretation dieses Dokumentes für mich nicht nachvollziehbar ist. Da ich es selst schon gelesen hatte, kam mir dein Fazit fremd vor. Habe ich das damals gelesen? Das steht nach meinem Dafürhalten so nicht drin, jetzt wo ich es noch einmal überflogen habe. Wenn du natürlich das Sondervotum am Ende des Berichtes der Partei der Linken zum Votum der gesamten Enquetekommission machst(weil dies noch am eheseten deiner "Interpretation" nahe kommt), wo doch nur wenige Zeilen drüber z.B. die CDU in ihrem Sondervotum nahezu das Gegenteil fordert, dann ist das jetzt auch nicht gerade korrekt, dies als Gesamtvotum zu verkaufen... Die Kritik an einer Tochtergesellschaft der GEMA(CELAS), der die Enquete Kommission auch den Status einer Verwertungsgesellschaft in Abdrede stellt, bezieht sich aber zunächst mal nur auf diese Tochtergesellschaft.

    Gut, dann unterscheiden sich unsere Interpretationen. Ich jedenfalls lese das im politisch-diplomatischen Kontext, der ist stets vorsichtig-förmlich. Wenn Du meinst, dass dieser vorsichtiger Formulierungsstil darauf schließen läßt, dass es eigentlich gar nix bedeutet, dann ist das halt deine Interpretation. Bei derartigen berichten habe ich mir angewöhnt zwischen den Zeilen zu lesen. Wenn die UNO zbsp. verlautbaren lässt, dass sie die Menschenrechssituation in einem Staat als "bedenklich" ansieht, meinen die auch nicht "bedenklich", der geneigte Zuhörter muss sich halt die entsprechenden Bilder von Folterkellern dazu denken. (bevor du wieder drauf anspringst: nein, ich vergleiche die GEMA nicht mit einem zweifelhaften Regime)


    Ich für mich finde dagegen es schon als erstaunlich, dass die GEMA überhaupt direkt angesprochen wird - der Wink mit dem Gesetzgeber ist für mich ebenfalls ein solcher mit dem Zaunpfahl.


    Dein Auseinanderdividieren von GEMA und CELAS finde ich dagegen schon etwas arg gestelzt: ja, es ist ein Tochterunternehmen, was aus einem Nutzungsrecht auf einmal zwei machen soll , mit dem angenehmen Nebeneffekt, dass dann GEMA und CELAS gegebenenfalls auch zweimal kassieren können.

    Das Patentamt hat übrigens heute schon als Schiedsstelle die Aufsicht über die GEMA Tarife und dort wird gerade die Prüfung der neuen Tarife eingeleitet. Wlso nix von Forderung die GEMA vom Patentamt überwachen zu lassen Zitat: Die Verwertungsgesellschaften unterliegen der staatli- chen Aufsicht durch das Deutsche Patent- und Marken- amt (DPMA) Wie man sieht, soll deine Interpretation es erscheinen lassen, als habe die Kommission den Eindruck gewonnen, die GEMA müsse wegen komischer Dinge vom Marken und Patentamt überwacht werden, steht aber gar nicht im Bericht. DIE STEHEN SCHON IMMER UNTER DER AUFSICHT....

    Didi, ich mag es so gar nicht, wenn - um im Rahmen einer Diskussion die eigene Stellung zu retten - Dinge behauptet werden, die der jeweils andere nicht gesagt hat:
    Ich habe an keiner Stelle behauptet, dass die GEMA keiner Kontrolle unterläge und die Kommission jetzt erst deren Überwachung angeregt habe. Wen Du meine Zeilen mit der nötigen Aufmerksamkeit gelesen hättest, wäre Dir aufgefallen, dass ich davon gesprochen habe, dass die Kommission eine STÄRKERE Aufsicht befürwortet und daher die Übertragung der Aufsichtskontrolle "weg vom Patentamt" hin einer eigenen bundesrechtlichen Regulierungsbehörde als sinnvoll erachtet. Die Aufsicht soll also vom Patentamt zur einer extra-Behörde verlagert werden.
    Wenn Du nun klarzustellen meinst, dass es ja schon immer eine Aufsicht geben würde und ich das fehlerhaft übersehen habe, kann ich nur sagen: Nein, du liest einfach oberflächlich. Dass es eine bisherige Kontrolle durchs Patentamt gab, weiß und wußte ich und habe es auch selber geschrieben. Der Hinweis in Großbuchstaben war überflüssig.


    Zitat von »seelanne«




    und: hälst du das PRO-Abrechnungsverfahren - soweit es überhaupt nachvollziehbar ist - für okay ?

    Das Pro Abrechnungsverfahren ist bereits Geschichte. Wie ich bereits sagte, man sollte sich besser erst informieren, bevor man loswettert!
    Das Pro Verfahren ist auf der Mitgliederversammlung am 27.6.12 nach langen Jahren der Kritik INNERHALB der GEMA abgeschafft worden!

    Oh, am 27.06.2012 wurde also das PRO-verfahren endlich abgeschafft ? Dann bin ich ja glatte 7Tage zu spät gewesen. Das ist ja ein Ding, da kann man mal sehen, wie relativ der Begriff von "Geschichte" doch ist. Stimmt, das lässt ja dann alles in einem anderen Licht erscheinen, dann ist ja alles in Ordnung ................ Entschuldige, aber ich habe auch noch was anderes zu tun, als jeden Tag in die Kabeluntiefen des www zu kriechen, um herauszuknoblen, was die GEMA in den letzten Tagen grade wieder mal so treibt.


    Das ProVerfahren war ne Abzocke und ne Geldbeschaffungsmaschinerei für die, die ohnehin schon genug Kohle haben. Das wurde nun nach langen der Kritik abgeschafft. Splendid. Auffällig nur, dass dieser Unfug Jahre angedauert hat und erst auf Druck von außen - bzw. von benachteiligten Mitgliedern - geschehen ist.

    Zitat von »seelanne«




    PS: der Vergleich mit der GEZ war ein stilistischer, kein inhaltlicher, wie ausdrücklich zu lesen.

    Zitat von Drumdid: Das macht ihn nicht weniger unsinnig, sondern er agiert mit typischen Mitteln von Stimmungsmache, man nenne im Zusammenhang mit etwas, was man als schlecht darstellen möchte, was in breiten Teilen der Gesellschaft auch sehr negativ bewertet wird und schon färbt das eine auf das andere ab oder schafft einen bestimmten Nutzen für die eigene Position, ohne dass es einen inhaltlichen Zusammenhang gibt. Frei nach dem Motto: findet ihr Kinderschänder scheisse? Dann wählt NPD! ...

    Dein Abwehr und Beissreflx in Sachen GEMA scheint ein großer zu sein: Der von mir angestellte Vergleich war sinnig. Dass Du die Parallellen verkennst, ist nicht mein Bier: Ibn beiden Fällen ging es um Maßnahmen einer öffentlich-rechtlichen Körperschaft einerseits ( GEZ) und einer mittels konkreter Rechtsvorschriften quasi zur Beliehenen qualifizierten privatrechtlichen Organisation (GEMA), die beiden in den konkreten Fällen zwar rechtmäßige Maßnahmen durchgeführt haben, wo sich aber trotzdem jeder normale Mensch mit gesundem Menschenverstand an den Kopf packt und sich fragt, in welcher Welt wir leben. Das ist die Parallelle, die ich -da ja rechtens - zumindest stilistisch zu bemängeln mir erlaubt habe.Dass derartige Vorgänge für dich nicht hinterfragbar, wurde zur Kenntnis genommen.

    (Aber zum Glück verliert der universelle Hassgegner GEZ ab dem 1.1.13 auch endlich seine Funktion, wenn er durch die Haushaltsabgabe ersetzt wird.
    Dann hört auch endich dieses GEZ gebashe auf. Wenn ich mir vorstelle, was für eine tV und Rundfunklandschaft in d existierte, gäbe es nur den Dreck der Privaten und keinen ÖR. Da will ich gar nicht dran denken...)

    Die GEZ ist eine unnötiges Monstrum, was Unsummen an Kohle verschlingt. Statt die Rundfunkgebühren ganz normal über feste Abgaben zu finanzieren, wurde ein Verwaltungswasserkopf gebildet, der die Rundfunkgebühren selber nochmals belasten. Die Kosten für die GEZ betragen rund 164 Millionen jährlich. Aber auch die Gesetzesänderung zum 11.1.2013 wird da nicht wesentliches neues bringen. Über den äußerst zweifelhaften Umgang mit personebezogenen Daten wollen wir mal lieber ebenfalls schweigen, das ist ein - für die GEZ - recht unrühmliches Feld.


    In Sachen GEMA allgemein bleibt es jedenfalls dabei:


    Auf dem unwegbaren Gelände des geistigen Eigentums und des Urherberechts ist die GEMA ein monopolistisches Gebilde, welches die rein privat-wirtschaftlichen Interessen ihrer Mitglieder schützt. Hierbei wurde sie mittels Gesetzen nebst einer Vielzahl von Monopolbestimmungen, Anscheinsbeweisen und Beweislastumkehrungen ordentlich vom Gesetzgeber ausstaffiert, so, wie es eigentlich sonst nur eine öffentliche Behörde erhält. Es stellt sich hier hier schon die Frage, wie eine privatrechtliche Organisation mit derartigen rechtlichen Hilfsmitteln und Machtfülle versehen werden kann. Wenn dies aber schon geschieht, dann sollte man schon eine gehöriges Maß an Transparenz und demokratischem Selbstverständnis erwarten. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass es hieran zuweilen doch mangelt.


    Der Schutz des geistigen Eigentums war und ist im übrigen dabei nur ein moralischer Denkmantel: Die GEMA schützt nicht das geistige Eigentum (und kann es ja auch faktisch gar nicht schützen). Es geht vielmehr um die Kapitalisierung der Tatsache, dass das Eigentum grade nicht geschützt werden kann: Um die Kapitalisierung der Nutzungsrechte geht es und um nichts anderes, es geht - wie immer - um Kohle. Die GEMA ist dabei streng genommen auch keine Verwertungsgesellschaft, sie ist vielmehr eine Urheber-Polizei, nicht sie verwertet das geistige Eigentum von Künstlern, sondern sorgt dafür, dass bei FremdVerwertungen kassiert wird. (Deswegen ja auch hier schlechter Ruf.)


    Dagegen ist im Prinzip ja auch nichts zu sagen, aber der konzeptionelle Unterschied ist natürlich schon entscheidend:


    Sollen Werke nicht geschützt werden, sondern eben möglichst häufig aufgeführt und abgespielt werden, um hierbei Tantiemen zu kassieren, gerät man leicht in die abstruse Rolle eines Musterschülers bei einer Klausur, der die Lösung zwar stolz an die Tafel malt, aber anschließend seine Mitschüler ermahnt, bitte nicht abzuschreiben. Will sagen: Wer auf maximale Verbreitung seiner Werke setzt, darf sich nicht wundern, wenn dem Feld der Rechteverletzung überhaupt der Boden bereitet wird.


    Und da sind wir dann auch schon beim entscheidenden Punkt: Wer zur Verbreitung seines Werkes alle erdenklichen modernen Medien nutzt, die Medien (bsp. beim Übergang vom Vinyl zur CD) sogar dazu nutzt, doppelt und dreifach bei den Kunden abzukassieren, wer jede erdenklich technische Neuerung ausnutzt, um die Werke an den Mann zu bringen (Internet), der muss sich der Gefahren dieser Nutzung bewusst sein. Hier nimmt es sich schon als seltsam anmutendes Verhalten aus, einerseits seine Geschäfte mit und mittels der neuen Medien machen zu wollen, andererseits dann aber wieder, wenn eben diese Medien ihre Pferdefüße zeigen, dann nach dem Gesetzgeber zu rufen, der gefälligst doch das geistige Eigentum schützen soll und die Werk-Diebe ihrer gerechten Strafe zuführen soll.


    Denn wo steht eigentlich geschrieben, dass geistiges Eigentum grenzenlos gelten soll ? Bei sachlichem Eigentum leuchtet die Frage seltsamer Weise unmittelbar ein: Mein eigener sündhaft teurer Oldtimer darf nicht geklaut werden, okay. Stell ich aber das Auto auf den Marktplatz aus, um Kohle für die Besichtigung zu kassieren und mich als toller Hecht feiern zu lassen, lass dabei aber den Schlüssel stecken und mach auch noch die Fenster runter, ist das Diebstahl einfach Geschäftsrisiko, wahlweise Dämlichkeit. Real würde ich sogar noch eine Bußgeld von der Polizei kassieren wegen Schaffung einer Gefahrenquelle und Veranlassung von einer Straftat.


    Wenn der Künstler das gleiche aber im Internet mit seinem geistigen Eigentum macht, dann soll das anders sein. Daher die Frage: Kann bzw. muss man bei entsprechender Publizierung von Werken in der Öffentlichkeit, insbesondere im Internet, nicht einfach auch mal eine Pflicht postulieren, gewisse Fremdnutzungen einfach hinnehmen zu müssen ? (Über das Ausmass kann man ja diskutieren.)


    Zur GEMA kann man einfach sagen: Der beste Schutz vor geistigem Diebstahl ist immer noch, das Werk nicht zu publizieren. Aber das will ja eben keiner, es geht um maximale Verbreitung und damit maximalen Gewinn. Wer A sagt, muss aber auch B sagen: dann reden wir auch über maximales Risiko. Die Konzeption des Urheberrechts und auch des GEMA-Systems ist eben ein anderes: man will A haben, aber nicht B. Für mich ein Paradox.


    Ebenfalls paradox und auffällig, wie sonderbar herausragend das geistige Eigentum geschützt wird: Nach § 54 UrhG wird auf alle technischen Geräte, die der Vervielfältigung dienen, eine "GEMA (bzw. VG Wort)-Aufschlag" erhoben, um quasi prophylaktisch etwaige Urheberrechtsverletzungen schon auszugleichen, bevor sie überhaupt begangen werden. Das überrascht: ein Hersteller von Waffen muss an die Krankenkassen keinen Aufschlag abführen für die etwaige potentielle Verletzung und Tötung eines Menschen durch eben diese Waffe.


    Da bin ich aber auch schon ziemlich offtopic geraten. Egal. Cheers.


    See


    Warum das alles mit den Absätzen nicht so funktioniert hat, keine Ahnung.

    ich hab eigentlich nur das - zugegeben etwas blumiger - ausgesprochen, was die Enquette Kommission des deutschen Bundestages vom 23.11.2011 zum Thema Verwertungsgesellschaften festgestellt hat. Hier wurden eben insbesondere die Fragen der Transparenz (u.a.auch bzgl. Gegenseitigkeitsverträgen) und der demokratischen Mitbestimmung angemahnt und durch die Blume ausgesprochen, dass - wenn die GEMA das nicht selber auf die Reihe bekommt - der Gesetzgeber tätig werden müsste. Im übrigen wurde eine stärkere Aufsicht der GEMA gefordert und in diesem Zusammenhang sogar die Übertragung der Aufsicht weg vom Patentamt hin zu einer bundesrechtlichen Regulierungsbehörde gefordert. In diesem Zusammenhang kann dann ja auch mal erwähnt werden, dass das Patentamt bereits im Hinblick auf die GEMA-Beteiligung an CELAS eine Prüfungsverfahren eingeleitet hat.


    und Zwangsmitgliedschaft: Wie mans nimmt, nein, keine rechtlich im Sinne der Mitgliedschaft in Innungen oder berufsständischen Einrichtungen, aber ne faktische, weil Monopol, oder hast du in Sachen Verwertungsgesellschaften die Auswahl ? Wäre mir neu.


    und: hälst du das PRO-Abrechnungsverfahren - soweit es überhaupt nachvollziehbar ist - für okay ?


    PS: der Vergleich mit der GEZ war ein stilistischer, kein inhaltlicher, wie ausdrücklich zu lesen.

    Sorry, aber die gesamte Konstruktion der GEMA, ihr System, ihre undurchsichtige Abrechnungspraxis, ihre vollkommen untransparente Geschäftspolitik und ihr etwas eigentümliches demokratisches Selbstverständnis - grade auch im Umgang mit eigenen Mitgliedern - gepaart mit quasi hoheitlichen Befugnissen ist angesichts der Jahreszahl, die wir schreiben, ein Anachronismus in fast jeglicher Hinsicht : Solch verschrobener Verband verbunden mit solcher Machtfülle läßt sich im wohlverstandenen demokratischen Licht immer eher wie ein sektenhafter Geheimbund als denn ein Hüter von Rechten erscheinen.


    Der rechtliche Trick dabei ist natürlich, dass die GEMA zum einen eben nicht rein privatrechtlich ist - sonst könnte sie sich die meisten Böcke gar nicht schießen und hätte gar nicht soviel Macht -- sondern eben eigentlich schon fast staatlich-hoheitlich Beliehene ist, die - wie alle derartigen Zwitter-Gewächse - dann aber, wenns hart auf hart kommt, doch wieder nicht den Regeln des öffentlichen Rechts unterliegt (und damit auch rechtsstaatliches Handeln nicht an den Tag legen muss) und sich in die zwielichtigen Untiefen des Privatrechts zurückziehen darf.


    Inhaltlich hat sich die gesamte Geschäftspraxis der GEMA vom Schutz des Urheberrechtes verwandelt zu einem reinen Finanzriesen, der so viel Geld scheffeln will, wie er eben kann. Dabei wird das Urheberrecht sogar ja schon mittlerweile als Anlass genommen, auf Basis eines bloß abstrakten Gefährdungsgedanken Kohle zu kassieren. GEMA -gebühren auf Speichermedien (USB-Sticks bsp): Ich meine, gehts noch ? Das ist ungefähr so, als wenn jeder, der Gitarrenseiten und Drumsticks kauft, eine GEMA-Gebühr mitbezahlen muss, weil er theoretisch mit dem Instrument urherberrechtlich geschützte Titel spielen kann. Aber ich bin sicher, auch diese Lücke wird noch geschlossen. Ich bin da eigentlich ganz guter Dinge. Vielleicht sollte man in Zukunft gleich bei Geburt ne GEMA-Abgabe zahlen müssen, weil man mit seinen Stimmbändern ja schließlich irgendwann in seinem Leben mal urheberrechtlich geschütztes Liedgut öffentlich in die Weltgeschichte hinauspfeift.


    In Sachen Stil brauchen wir ebenfalls nicht weiterzudenken: Die Abgabenanforderung bei öffentlichen Kindergärten wegen Vervielfältigung von Kinderliednoten ist da nur die Spitze einer Schildbürgerei, die den Umtrieben der GEZ in nichts nachstehen. (Letztere hatte z.Bsp. einst Hochschulen hunderttausende Euronen in Rechnung gestellt, weil die Unis Fernseher zum Abspielen von Lehrvideos bereithalten!).


    Daher machen wir uns nix vor: Die armen Künstler werden von der GEMA nicht geschützt, sondern die Musikindustrie, nebenbei schützt sich die GEMA natürlich vorrangig selbst, wie jeder ordentliche Zwangsmitgliedschaftsverband: die einmal erworbenen Pfründe müssen selbstredend bewahrt werden. Die Musikindustrie ist aber selbstverschuldet in der Hölle: Wer einem Robbie Williams bsp. seinerzeit 100 Millionen für einen Plattendeal zahlt, soll von mir aus dahingehen, wo die Sonne relativ selten scheint bzw. befindet sich dort - einmal angekommen - in zutreffend angemessener Umgebung.


    Just my 5 cent.


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    PS: Zahlt die GEMA eigentlich selber gesonderte "Erfinderabgaben" an den Erfinder des USB-Sticks ? ;)

    und keine Version ist wie die andere.



    Einfach KLASSE!!

    super version: danke !!


    das stück nutzt und nutzt sich einfach nicht ab, ein echter klassiker. einer der schönsten titel ever.


    jetzt muss ich nur noch vinnie davon überzeugen, dass die Dark energy besser sind als die 602er und mein Lebenswerk ist vollbracht.


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    Ich kenne keine Schlagzeugerinnen, die mich je begeistert hätten oder die ich mir hätte als Lehrerin vorstellen können.


    Aus meiner Sicht sind Männer die besseren Schlagzeuger.

    Ich muss zugeben, ich habe auch keine weiblichen Vorbilder. So traurig das auch klingen mag, aber an Drummer wie Abe Laboriel jr. etc. kommen Frauen bis jetzt nicht dran.

    Tja, gegen Vorurteile kann man wenig machen, sind sie doch zumeist aus Nichtwissen geboren, dass aber selbst ne Frau keine Geschlechtsgenossinnen zu nennen weiß, irritiert dann doch sehr:


    Vielleicht mal Anspieltips zur größten Drummerin aller Zeiten


    I. Herbie Hancock Acoustic
    http://www.youtube.com/watch?v=VKVTf0VfuEo&feature=related


    (das ist Part 1, auch alle anderen Parts 2,3,4,5 sind auf youtube zu sehen)


    --- was sie da spielt, ist musikalisch gesehen eigentlich schon nicht mehr menschlich


    II.Solo


    http://www.youtube.com/watch?v=DKl2kXJ_AmE&feature=related



    III. Solo in 7/4 (schlechte Audioquali, aber es reicht, um zu hören, was da abgeht):


    http://www.youtube.com/watch?v=pXGT6sny7QI



    IV. Sonstiges
    Einer ihrer schönsten Soli ist auf der Future2Future DvD von Hancock. Leider nicht im Web erhältlich. D.h. Future 2 Future schon. aber nicht das Solo.



    Also mir reicht die Dame, um alle Vorurteile ad acta zu legen.


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    den letzten amtlichen Forums-Poll hatten wir 2005.


    Guckst du hier: DF Drum-Poll
    (Auswertung dortige Seite 6 Post 103)


    War doch 'ne Heiden-Arbeit: Newbeat hatte freundlicher Weise seinerzeit die Auswertung übernommen.


    Wenn der Fredstarter jetzt neue Umfrage wünscht: "Go-on-man" und viel Spass bei der Arbeit.


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    Ich will hier eigentlich nicht in Rollenklischees schwelgen, aber machen wir uns mal nix vor Frauen neigen meist dazu, feinfühliger in ihren Kommunikationswegen zu sein. ................... ich mag diese Klischees nicht, aber es ist leider so.

    Die Disku wird immer absonderlicher.

    wir sollten erstmal nen vorwiegend weiblich bestückten Arbeitskreis gründen, um die Eckpunkte des sich darbietenden Problems eindeutig zu eruieren, dann sollten die Probleme - beim Weihnachtsstollen - ausgiebig erörtert werden, am besten mittels Thesenpapieren, Power Point-Präsentation etc.


    Im Ernst, die Frage ist ziemlich frauentypisch:


    1. Es gibt kein Wesen auf der Welt, was sich so viele und so beständige Gedanken darum macht, wie es selbst auf andere wirkt und ein derart ausgiebiges Bedürfnis nach Selbstbestätigung hat. Frauen sind in der Hinsicht echt die Hölle. Daher ja auch ihr geisterhaft-schwesterliche Verhältnis zu jeglicher Art von Spiegeln.


    2. Ich denke, die Antwort liegt auf der Hand: Deine Schüler stört es nicht. Sonst wären es nicht deine Schüler, wen es nervt, der würde nicht bei dir anfangen oder wieder gehen. ..... ... zu einfach ? nein, es ist so einfach. (Du kannst doch nicht ernsthaft annehmen, dass deine Schüler Geld für Unterricht ausgeben, obwohl sie sich bei Dir nicht wohlfühlen.).


    Also frisch ans Werk und Lebkuchen gedrechselt. Beste Zeit dafür ist im übrigen 2:38. Die Frage nach dem Sinn der Frage ist tatsählich die einzige Frage, die sich fragen lässt.


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    glaube, dass unser Jürgen in der ihm ganz eigenen Art darauf hinweisen wollte, dass das Vorhaben "neue Snare, egal was, Hauptsache Mapex,weil grad günstig" so seine seltsamen Eigenarten und Unsinnigkeiten birgt: Ich würde mir auch nur ne Snare kaufen, wenn sie mir gefällt, und nicht, weil sie grade günstig und von eine bestimmten Firma ist. Von daher schließe ich mich Herrn K. insoweit an. Außerdem ist bald wieder Weihnachten, da werden wir hier regelmäßig von derartigen Freds überschwemmt.


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    PS: Die Black Widow ist okay.

    nicht schnell messen, sondern genau.


    Tja, 1,1 cm zu wenig oder zu viel, je nach dem, daran sind schon Ehen zerbrochen. Den Hersteller kennen wir ? Wenn nein, warum nicht ? Vielleicht hat sich irgendeiner Taiwanese beim Zuschneiden des Tellers einfach die Optik geknickt. Mir sind aber solche gewollten Zwischengrößen eher unbekannt.


    Ansonsten zitier ich Frasier:
    Redhot, at Cornell University they have an incredible piece of scientific equipment known as the Tunneling Electron Microscope. Now, this microscope is so powerful that by firing electrons you can actually see images of the atom, the infinitesimally minute building blocks of our universe. Redhot, if I were using that microscope right now, I still wouldn't be able to locate my interest in your problem.




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    also ich denke, im Baked Potato in LA kann man schon mal 2 Monate verbringen, die nicht langweilig sind. Wenn ich mich nicht täusche, gibts da immer noch fast täglich Sessions mit Musikern der Sonderklasse, da muss man dann auch nicht gross in der Gegend rumfahren für. Das gleiche dürfte für "The Mint" gelten, da kann man einen weiteren Monat genießen.
    Die anderen 3 Monate würde ich mir dann NY geben, mehr Clubs wirst du wohl nicht finden an einem Ort - fuck auf die Miete, such dir was billiges und plane ne menge Taxikosten ein.



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