Beiträge von Seelanne

    Großes Thema, hier mein Versuch:


    1. Originalität:

    Ich glaube, ein guter Song zeichnet sich durch eine gewisse Unverwechselbarkeit aus. Er muss ein gewisses Allein-Vertretungsmerkmal haben und sich nicht "so anhören wie.....".

    Insbesondere muss er das Klischee vermeiden. Es gibt nichts schlimmeres, als einen Song schon mal so ähnlich woanders gehört zu haben oder zu merken, dass er sich an einen anderen anbiedert und so versucht, meine Sympathie zu erschleichen.


    2. Einheitliches Motiv

    Ein guter Song, also ein gesungenes Musikstück, gelingt nur dann, wenn Text und Musik eine Einheit darstellen. Die Musik muss dem Text und der Text der Musik folgen und sie abbilden. Ein Funk-Stück übers Waldsterben wirkt ähnlich deplatziert wie ein Death-Metal-Stück über die Geburt eines Kindes.


    3. Authentizität.

    Das einheitliche Motiv führt uns zum nächsten Kriterium, auch wenn es eher die Präsentation und nicht so sehr den Song selbst betrifft: Zu einem guten Song gehört nicht nur, dass er selber in sich gut ist, sondern dass die Präsentation durch den Künstler auch authentisch ist:


    Wenn die Backstreet Boys über "ein Leben im Rollstuhl" singen würden, wäre das ein Schuss in den Ofen:

    Selbst wenn der Song in sich noch so gut wäre, keiner würde Ihnen den Song abnehmen.

    (Unter anderem das ist ja auch der Grund, weshalb manche Bands relativ schnell sterben: es gibt schlicht und ergreifend für bestimmte Truppen von Anfang an nur ein begrenztes Umfeld, aber eben nicht nur musikalisch, sondern grade textlich: außer über Verliebte-Teenager kann eine Boy- oder Girl Band eben halt nicht singen, weil alles andere als Grössen- Wahnsinn empfunden wird. Auch Eine waschechte Punk Band ist ebenfalls themen-technisch relativ begrenzt. Die Möglichkeit der Präsentation guter Songs ist daher bei vielen Bands von Anfang an auf eine bestimmte Zahl minimiert).


    Was aber im übrigen aber nicht ausschließt, dass unter anderem auch Hardrocker natürlich Balladen spielen können. (Meistens sind es sogar ihre besten Stücke.)


    3. Essenz

    Hört sich hochtrabend an, ist es aber nicht: ein guter Song muss mE einen wesentlichen essentiellen Lebensbereich ansprechen, als da wären Liebe - Tod, Schmerz und Vergänglichkeit - Wut - Freiheit (was Party machen einschließt) oder Witz.

    Ein Song, der in keinem dieser Kategorien Emotionen auslöst, ist für mich tot und ist belanglos - auch wenn man ihn im Auto Radio eventuell mitpfeift.


    4. Unabhängigkeit von der Instrumentierung.

    Ein guter Song hat für mich auch immer die Eigenschaft, auch dann zu überzeugen , selbst wenn man ihn auf einer verstimmten Akustik-Klampfe am Lagerfeuer spielt. Ein guter Song braucht weder Lautstärke, noch bestimmte Instrumente.


    Ansonsten:

    Im übrigen ist das Schicksal von Songs wirklich beeindruckend:

    Viele wurden von Managern und Produzenten abgelehnt, manche dann an einen anderen Künstler weitergegeben, der dann damit fantastischen Erfolg hatte, an manche Stücke hat die Band oder der Künstler selber nicht geglaubt (Smells Like Teen Spirit) es gibt Stücke, die es als blosse Füllstücke gerade soeben auf das Album geschafft haben, dann aber die größten Hits wurden, es gibt gute Songs, an denen manche Künstler ein ganzes Jahr lang gearbeitet haben (Boston - More than a Feeling) andere Songs Wiederum fallen dem Künstler ein, wenn er nicht schlafen kann und er nachts 3 Minuten auf dem Piano rumklimpert (Every breath you take).Andere Stücke wiederum entstehen aus der Verzweiflung heraus, wenn die Band schon längst beschlossen hat, ihr Zusammenarbeit zu beenden und einfach nur noch aus Spaß rum klimpern (Eurythmics - Sweet Dreams).


    Das Rezept für einen guten Song ist noch nicht entschlüsselt, wäre es so, würden wir nicht so viel Shice im Radio hören. Rick Beato & Sting waren sich im übrigen darüber einig, dass die Schwäche der Modernen Songs daran läge, dass die Institution der "Bridge" fast vollkommen weggefallen ist. Da ist was dran.


    Im übrigen glaube ich, dass der Künstler deshalb sich oder seinen Song nicht selbst beurteilen kann weil er während des kreativen Prozesses die spielerische und künstlerische Komponente betonen muss und nicht die kritische, weil er sonst niemals einen Song schreiben könnte. Gilt auch für andere Künstler, beispielsweise Schriftsteller. Wenn die nach jedem Satz überlegen müssten, wie dieser Satz auf andere wirken würde und ob er "gut" sei, bekämen die wohl keine Seite zusammen. So funktioniert Kunst nicht.

    Also grundsätzlich sind mE diese Dinge nicht verkehrt:


    Hier geht es zum einen um die Stärkung der Hand- und Unterarmmuskulatur als auch - Lexi und Dany habe ja schon darauf hingewiesen - eher um Bewegungsabläufe, Ausdauer und nicht zuletzt auch um neurologische Aspekte.


    Diese - oder ähnliche - Hilfsmittel werden ja nicht umsonst bei Menschen eingesetzt, die aufgrund von Unfällen oder Schlaganfällen Bewegungen trainieren müssen, sowohl im Sinne vom Muskelaufbau, als auch im Sinne von neurologischem bzw. Neu-erlernen von Bewegungsabläufen.


    Auch wenn ich selbstverständlich das Üben und Trainieren mit dem Stick immer derartigen Trainingseinheiten vorziehen würde, gibt es natürlich Anwendungsbereiche, bsp. für Leute, die tagelang überhaupt keine Möglichkeit haben, die Finger oder die Hand entsprechend in Bewegung zu halten (und trotzdem am Wochenende beim Gig fit sein sollen) oder einfach ihre weak-hand besonders trainieren wollen.


    Insgesamt kann es halt ein Hilfsmittel sein, genauso wie es ein Hilfsmittel sein kann, mit etwas schwereren Sticks oder auf unterschiedlichen Pads mit unterschiedlichen Rebound-Verhalten zu üben (oder auf Kissen).


    Richtig dosiert oder angewendet können die Dinger daher tatsächlich weiterhelfen. Auch hier dürfte es allerdings natürlich auf den Drummer und seine musikalisches Umfeld ankommen.

    Nur zur Sicherheit: nachgeprüft, ob lediglich sich der Spann-Reifen nach oben bewegt, hast du aber schon, oder ?

    Auf dem Video sieht es nämlich etwas so aus, als wenn gar nicht die BD insgesamt "hüpft", sondern sich nur der Spannreifen nach oben verzieht beim Schlag.

    Variante:

    Auch wenn die Slave-Platte beziehungsweise das Slave-Pedal (bei Fehlen einer Platte) selber nicht plan steht, kann es zum "hüpfen"der BD kommen.


    Denn wenn die Slave-Einrichtung nach rechts leicht hoch steht und du drauftrittst, wird diese Bewegung nach unten mit einer Seitwärtsbewegung mittels der Kardan-Welle auf die Hauptmaschine übertragen, die dann dort zu einem Abheben der BD führen kann.

    Im Normalfall wurde es nur zu einem Verrutschen der Bass drum führen, da diese aber in der Regel mit eigenen Spikes vorne bombensicher steht, entlädt sich die Energie halt dann nach oben.


    Das Schiefstehens des Slave Pedals wiederum als ev. Hauptursache entsteht meistens bei entsprechend ungünstigem Winkel des Kardan-Gelenks. Das Slave-Pedal neigt verschiebt sich dann in seine optimale Position, was aber wegen fix-Einstellung der Karsan-Welle nicht möglich ist, deswegen verschiebt sich das Pedal beziehungsweise die Platte so, dass es am Ende schief steht.

    In diesem Zusammenhang kann ich den Gitarristen aber schon etwas verstehen:

    er soll sich hier an einem Proberaum beteiligen im Hinblick auf Nebenkosten, von denen er gar nicht weiß, wie hoch die am Ende ausfallen werden und auf die er auch überhaupt keinerlei Einfluss hat.

    Denn weder weiß man offensichtlich, wie die Nebenkosten abgerechnet werden sollen, noch wie sie erhoben werden sollen, noch hätte man (er) eine Kontrolle darüber, wie viele Kosten überhaupt entstehen, da er an der Nutzung des Raumes ja offensichtlich kaum beteiligt ist.


    (Angesichts der heutigen Strom- und Heizungspreise kann es ja auch locker sein, dass die Nebenkosten die eigentliche Raummiete um ein vielfaches übersteigen.)


    Die ganze Thematik wäre allerdings ohnehin höchst wahrscheinlich auf die Band zu gekommen, da ja wohl auch schon vorher die Vereinbarung bestand, dass über Nebenkosten abgerechnet wird. Warum daher jetzt lediglich die Erhöhung um 12,50 € entscheidend sein soll, will sich nicht recht erschließen.


    Ich denke daher eher, dass der Gitarrist der ganzen Kostenfalle aus dem Weg gehen wollte und daher die jetzige Erhöhung als gelungenen Anlass dazu nahm, aus der Proberaum-Nutzungs-Gebühr etwaig auszusteigen.

    Ambitious: Wird denn tatsächlich von "falscher Haltung" geredet ? Also abgesehen davon, dass es bei Haltungsfragen bis auf einige grundlegende tödliche No-Nogos eigentlich kein "richtig oder falsch" gibt, sondern nur ein "günstiger oder ungünstiger für einen optimalen Bewegungsablauf" wüsste ich jetzt gar nicht mal, wer diese Haltung als falsch bezeichnet.


    Man sieht eigentlich zunehmend Drummer, die den Zeigefinger schwerpunktmäßig nur als Begrenzung und Unterstützung benutzen und weniger als Haltepunkt. Und selbst bei Drummern, die den Zeigefinger relativ dicht und eng am Stick haben, erkennt man beim genauen hinsehen relativ gut, wie locker der Stick vorne liegt.


    Als Alternativen wären da lediglich Drummer zu nennen, die tatsächlich klassisch das Fulcrum bilden und so bsp. eine Timpani Haltung einnehmen ( Simon Phillips) oder aber der auch sehr guten Murray-Spivack-Methode folgen und den Schwerpunkt auf die vordere Seite legen und mittels einer three-Point-Methode den Stick zwischen Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger halten, aber eben auch locker. (bsp. Bei Jimmy Chamberlin von den Smashing Pumpkins schön zu sehen bei oder Chad Wackerman).


    Die klassische Verwendung des Zeigefinger Daumens-Grips, bei falsche Anwendung eben auch das "Fulcrum of Death" genannt, sieht man eigentlich mE immer seltener. Das liegt sehr wahrscheinlich daran, dass das moderne Schlagzeugspiel einfach extrem dynamisch und stilistisch umfassend geworden ist und mit seinen unheimlich starken und schnellen Wechseln von Singles, Doubles und Paradiddles über das gesamte Set einfach einen maximal guten Grip erfordert. Viele Drummer insbseondere aus dem Gospelbereich legen da ja eine explosivartige Dynamik an den Tag, gegen die selbst Altmeister wie beispielsweise Simon Phillips oder Steve Gadd fast zuweilen etwas müde aussehen.


    (erwähnenswert wäre noch, dass bei der offenen Haltung man natürlich genau Austarieren muss, wie man Doubles spielt. Ohne das vordere Fulcrum mit Zeigefinger und Daumen, der die Bewegung von Unterarm und Handgelenk auf den Stick überträgt und sichert, ist es schon natürlich eine gewisse Übungssache, die Doubles sauber aufs Feld zu bekommen, aber wenn einmal der Dreh rausbekommen wurde, wird man natürlich extrem belohnt)

    Foto selbst ist nicht ganz eindeutig. Vielleicht Zur Abrundung zum Post von MattMatt.


    1. Zeigefinger auf dem Stick

    Soweit dieser Grip meint, den Zeigefinger auf den Stick zu legen, kann man ihn bei einigen Drummern zeitweilig beobachten, beispielsweise Chris Davis spielt zuweilen häufig schnelle Singles auf dem Hihat so (zumindest mit der rechten Hand).


    Das allerdings tatsächlich nur zeitweilig:

    Der Vorteil dieser Technik ist zwar, dass ich für die Abwärtsbewegung des Sticks zusätzlich Druck ausüben kann, anderseits allerdings der Schwung des Sticks dadurch erheblich abgestoppt und beschränkt wird.

    Diese Technik eignet sich daher in erster Linie für kurz anzusetzende schnelle HH oder Snare-Ghosts, die zügig, aber nicht sonderlich laut sein müssen.


    2. Zeigefinger lose neben dem Stick

    Soweit das Bild eine Position zeigen soll, bei der der Zeigefinger lose neben dem Stick nach vorne zeigt, beziehungsweise sogar an der Seite runter hängt (so wie in dem Video von Hessler) ist dies die in den letzten Jahren eigentlich zunehmend verbreitete Stick-Haltung:


    Wesen dieser Haltung ist, dass Daumen und Zeigefinger keinen eigentlichen Grip bilden, sondern der Stick schwerpunktmäßig auf den hinteren drei Fingern liegt und der Daumen links eigentlich nur dafür da ist, dass der Stick nicht nach links und der Zeigefinger dafür verantwortlich ist, dass der Stick nicht nach oben und nach rechts ausbricht.

    Der Mittelfinger (und der Ringfinger) ist eigentlich das Zentrum dieses "Griffs", der genau genommen kein Griff ist, weil Mittelfinger zusammen mit dem Daumen gerade kein ausgesprochenes festes Fulcrum bildet, sondern der Stick eigentlich nur auf dem Mittelfinger liegt.


    Daumen und Zeigefinger bilden bei der Aufwärtsbewegung des Sticks dann letztlich nur ein Dach, (Bachmann spricht von "Ceiling) welches den Rückschwung des Sticks kontrolliert und gleichzeitig dabei hilft, den Stick wieder in der Gegenbewegung aufs Fell zu bekommen, gemeinsam mit dem anziehen der drei hinteren Finger, die sich unter dem Stick befinden, kommt so gut zusammen mit der Unterarm- und Handgelenks-Moeller-Bewegung eine kraftvolle Bewegung zu Stande, die zugleich optimal schnell, kontrolliert und ausdauernd ist.


    Man kann so auch problemlos - wenn gewünscht - sehr laut spielen, da der Stick mit dieser Halterung – wenn man es will – den maximalen Schwung bekommt und vorne nach Belieben offen bleibt, ohne die Kontrolle zu verlieren.


    3. Zeigefinger und Daumen halten Stick

    Aus dem Foto kann man allerdings auch die Haltung ablesen, dass tatsächlich mit Daumen und Zeigefinger ein Fulcrum gebildet wird, der Zeigefinger allerdings tatsächlich den Stick im ersten Gelenk Gelenk (von der spitze ausgesehen ) hält, so dass der Stick insgesamt relativ tief liegt und alle Finger den Stick im letzten Gelenk liegen haben.

    Dadurch wird der Schwerpunkt natürlich auf die Finger-Arbeit gelegt, die allerdings so auch die maximale Bewegungsmöglichkeit haben und sich diese Haltung dann sehr für Push-und-Pull-Bewegungen eignet, die man zusammen auch gut mit der Müller Technik kombinieren kann.

    Bei der von dir beschriebenen Ausgangslage, d.h. in dem Fall, wo man für einen " Job gebucht" wird, gibt es ja eigentlich nur zwei Varianten:


    Entweder werde ich gebucht, weil die Band oder der entsprechende Künstler oder auch Bandleader/Musik-Direktor mich und meine Art, zu spielen bzw an Dinge heranzugehen, kennt und mich deshalb engagiert, weil er genau das haben will.

    Dann entstehen solche seltsamen Diskussionen selten, dann beruht das Verhältnis auf gegenseitiger Wertschätzung und man ist im Regel-Fall gemeinschaftlich nur an der Sache ohne jegliche Egomanien am bestmöglichen Ergebnis orientiert.

    Sollte es dann dennoch zu Meinungsverschiedenheiten kommen, muss am Ende aber derjenige entscheiden, dessen Name anschließend unter dem Produkt steht.


    Wenn es dagegen ein einmaliger Lückenfüller-Job ist, bei dem man engagiert wird, weil eh' gerade kein anderer da ist, würde ich sagen, dass es vom Preis abhängig ist, wie man sich verhält:


    Gibts richtig Kohle, blase ich im Handstand auch auf nem Kamm, wenn es wenig Kohle gibt bzw es nur eine Gefälligkeit ist, würde ich, wenn mir das Spiel unter diesen Umständen überhaupt kein Spaß machen würde, den Stecker ziehen.


    Aber solche Extremfälle sieht man eigentlich auch nur bei Leuten, die von Musik und von Gigs etc. wenig Ahnung und einfach zu wenig Detailwissen haben, um bestimmte Dinge beurteilen zu können, deren Ego aber trotzdem unermesslich groß ist.

    Diese Leute wollen immer, dass man nach ihrer Pfeife tanzt, schieben allerdings, wenn es in die Hose geht, dann die Schuld auch gerne komplett von sich.

    Wenn ich das merke, bin ich entweder weg oder gebe zeitig Contra und weise auf die Folgen der Fehl-Entscheidung hin.


    Wichtig ist, solche unangenehmen Diskussionen vor der gesammelten Mannschaft auszutragen und sachlich zu bleiben. Erfahrungsgemäß schrecken egomanische Möchtegern-BandLeader dann schnell zurück, weil sie merken, dass sie a) eventuell wirklich falsch liegen und b) es jeder weiss, dass sie es waren, die es verbockt haben, wenn es in die Hose geht.


    Wichtig ist einfach, zu wissen, was man will: dazu gehört auch die Frage: muss ich diesen Gig überhaupt spielen ? Und wenn ja, warum ? Oftmals erledigen sich dann Folge-Fragen schon von ganz alleine, weil die Antworten mir zeigen, ob ich mich etwaigen Sachzwängen beigen will/muss oder aber ausschließlich nach Lust und Laune agiere.

    Beeble: Als Ergänzing zu Marius' Ausführungen vielleicht ein noch simpleres Beispiel, an dem deutlich wird, dass eine einzige Note den Charakter des Rhythmus binär/ternär verändern kann:


    I. Spiele einfach einen simplen Groove mit 4tel durchgehend auf der HH und Snare auf 2 und 4. Jetzt die BassDrum auf 1 dazu:


    Bis zu diesem Zeitpunkt kann der Takt beides sein beziehungsweise in beide rhythmische Konzepte hinein passen, sowohl binär als auch ternär. Bis zu diesem Punkt kann Gitarre, Bass und auch Gesang entweder ein straighten binär-basierten Rock dazu spielen oder aber auch ein geshuffelten ternär-basierten Rhythm'n'Blues-Track.


    Wenn du jetzt aber einen zweiten BassDrum-Schlag machst, kann nur dieser einzelne Schlag bereits den Ausschlag machen:


    # Setze den BassDrum-Schlag auf die 8tel zwischen 3 und 4:

    Voila, du hast dich für einen straighten binären Takt entschieden. Wenn die anderen Instrumente jetzt dazu spielen, müssen sich daran binär orientieren, sonst klingts nicht.


    # Setzt du diesen Schlag, allerdings auf den letzten (dritten) Triolenwert vor die 4, hast du - und zwar nur mit dieser Note - den Rhythmus - und damit das ganze Musikstück - ins Ternäre/triolische/shuffle gelegt.

    Und zwar nicht Musik-theoretisch, sondern hörbar und fühlbar.

    Die andern können jetzt nicht einfach binär dazu zu spielen, ansonsten stimmen sämtliche Notenwerte, die ihr über die 1234-Werte hinaus spielt nicht mehr zusammen. (Probe: Versuche mal zu Totos "Rosanna" binär zu spielen oder zu "Black Velvet" von Allanah Myles, oder zu " Take 5" von D. Brubeck, oder anders herum: Spiel mal zu "Fields of Gold" von Sting ternär).


    # Du kannst natürlich als Drummer einen Fill triolisch im binären spielen, du kannst auch als Variante beziehungsweise rhythmischen Effekt einen ganzen Takt mal hin-und-her wechseln, das gleiche können selbstverständlich auch Sänger machen, auch Gitarristen können natürlich in ihrem Solo zwischen Triolen und binären Läufen hin und her wechseln wie sie wollen.


    Man kann auch mit der gesamten Band einen Break spielen, der vom Rhythmus-Pattern abweicht, und es gibt auch Stücke wo tatsächlich einzelne Parts binär und andere wiederum ternär sind.


    II. Ein berühmtes Beispiel für das alles wäre "Child in Time" von Deep Purple :


    Der normale Part ist ein binärer Halftime-Rhythmus in 4/4, IP's Fills sind vorwiegend sodenn auch binär (bsp auf 2:54 der 16tel/32/tel Snare-Fill), der dominante Stakkato-Break mit der gesamten Band dagegen ist in 8tel-Triolen (3:22) und der gesamte Solo-Part (ab 4:00) ist komplett ternär, später wechseln sie wieder am Ende in den binären Hälftime.


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    Das alles kann man machen, aber keiner käme auf den Gedanken, während des Gitarrensolos auf einmal in einen straighten binären Rhythmus oder während des Hauptteils auf einmal anzufangen, ternär zu werden. Ganz einfach, weil es nicht passt.


    III. Ps - Historisches:

    Die Grenze zwischen binären und ternärem ist manchmal schwimmend, wie Nils es ja auch angesprochen hat. In den fünfziger Jahren beispielsweise war selbst der aufkommende Rock 'n' Roll noch vom Swing geprägt, d.h. im Regel-Fall ternär. Elvis und Bill Haley -und wie sie alle hiessen- haben meistens ihren Rock noch ternär gespielt (bsp. "Rock around a clock" ).


    Als dann in den 60iger Jahren die Beat Musik aufkam und das Rhythmusgefühl vorwiegend binär wurde, kam es zu solch eine Übergangsphase, in der viele Stücke zwar binär waren, die Drummer oder die anderen Musiker allerdings immer noch ein deutliches Ternär Feeling hatten. Man kann das selbst an Bonzo und Ian Paice beobachten. Beide haben -obwohl nun ausgesprochene Rockdrummer- ein ausgeprägtes Swing-Feeling, der half-Time von John Bonham ist legendär, das ShuffleaFeeling von Ian Paice halte ich für unerreicht.


    In den siebziger Jahren verschwand dann das Ternäre -bis auf Musik-Nerds wie Steely Dan- etwas aus der Populärmusik , im Artrock war es nur ein Stilmittel von vielen, der aufkommende New Wave und Punk hatte mit Ternärem überhaupt nichts zu tun, aus dem Hardrock verschwanden zunehmend das Bluesige und damit auch die Shuffle-Elemente und auch in den späteren achtziger Jahren hatten weder Prince geprägte funk Musik noch klassische Synth-Sound-Hits was mit Triolen zu tun. Wenn Ternäres mal auftauchte, dann zumeist bei Cover-Remakes von ternären Soul-Nummern aus den sechziger Jahren (bsp. Tainted Love, i can't hurry love).


    Das Ternäre kehrte paradoxer Weise erst wieder zurück mit Aufkommen und WeiterEntwicklung des Hip-Hops in den neunziger Jahren, als zunehmend die Backbeats ternär aufgelegt wurden und auch da sich oftmals so eine seltsame ungeshuffelte Mischung ergab, wo man nicht genau sagen konnte, ist es nun eigentlich ternär oder binär. Zumal in dieser Zeit auch J. Dilla aufkam und mit seinen gebrochenen Rhythmen die Grenze zwischen binär und ternär endgültig fliessend machte.


    So konnte das Ternäre dann auch wieder Fuß fassen und populär werden. in der Folgezeit zunächst in der R&B-Musik, dann aber auch später im reinen Pop-Bereich (2010 konnte Lena Meyer Landrut sogar ternär den ESC gewinnen).)

    offensichtlich nicht, sonst würde ja hier nicht seitenweise darüber philosophiert werden. Für mich wäre es wie gesagt ein Teil von Fähigkeiten.

    Letztlich stellt sich die Talentfrage immer anlässlich eine Prognose über die Sinnhaftigkeit des Weiermachens und daher ist Talent die benannte Wahrscheinlichkeitsberechnung, mehr nicht.


    (und die ist halt von allen Faktoren abhängig, die es so landläufig gibt. Ich kenne z. Bsp. Menschen, die haben ein hervorragendes Musik-Verständnis, aber sobald sie ihre Gliedmassen einsetzen müssen, um ein Instrument zu spielen, wirds dunkel).

    Aber ternär und binär kann ich da gar nicht raushören.

    Da ist auch nix mit ternär :)

    Wohl.😌 meine Detail-Ansicht wäre folgende (völlig unabhängig von den asynchronen Spuren):


    1. Die gesamte Gesangslinie ist ternär.


    Es würde mich jetzt wundern, wenn alle anderen Musiker dann konträr binär spielen wollten. Das hört sich niemals an.

    (Es gibt zwar diese "swag"Stücke, Nils hats ja angesprochen, insbesondere in den späten 60igern beziehungsweise frühen 70igern, wo JazzDrummer auf einmal Beatmusic spielen sollten und am Ende so ein Ringo-Star-undefinerbar-Swag bei rauskam, was irgendwie wie Schrödingers Katze am Ende beides zugleich war.)


    Aber die Gesangslinie ist hier so deutlich ternär, dass du ja einen kompletten Full-Time-Swing dadrunter spielen kannst, ohne irgendwelche Abstriche zu machen. Und wenn du einen Train-Beat unter den A-Cappella Gesang setzen würdest, würdest du den bei der Gesangs-Linie ja auch shuffeln und nicht gerade binär durchprügeln.


    Also das Stück ist mE an sich vollständig ternär angelegt.


    2. Schon das Schlagzeug unterstützt dies nicht 100% eindeutig, wobei das aber noch am ehesten geht:

    Man kann bei sowas wie hier durchaus Bass und Snare nur auf 1/3 und 2/4 spielen, man muss dann allerdings hin und wieder irgendwann den swag- Touch reinbringen, sei es hier und dort mal durch 2-3 shuffle-triolische Betonungen auf der HH, auf der Snare oder der Bass - da reicht teilweise schon eine einzige Note an der richtigen Stelle.

    Hier wird anfangs auf der HH der klare Offbeat gewählt, was bei ternären Dingern ja auch wunderbar passt. Auch der erste Snare-Fill auf 0.16 wird ja dann Ternär gespielt.


    Gleich darauf wird dann aber ab da durchgehend eine 16tel Betonung auf der HH gewählt, bei der die ersten beiden 16tel betont/gespielt werden. Dadurch geht ab da der ternär-Charakter flöten.


    3. Auch das ginge aber noch, weil Bass und Gitarre ebenfalls ternär spielen, zumindest ersichtlich wollen:, da stimmen aber leider einerseits die Micro-Abstände in sich nicht zusammen, zudem auch nicht untereinander und die Versetzung der Spulen macht das Chaos komplett. ME würde aber auch bei stimmiger Tonspursynchronisation es nicht sauberer werden.


    4. Wenn du meinst, dass der Song binär wäre, kannst du ja mal den Check machen: Nimm dir ne einzelne Spur über Moises, bsp die Gitarre, und denke dir - oder spiele - klare einfache 16tel durchgehend binär dazu und schau, was passiert. Nach deiner Theorie müsste das ja wunderbar passen. Wird es aber nicht. Bereits die aufsteigenden vier Töne in der Strophe sind so ternär, dass sich das mit den binären 16tel definitiv beisst.

    Nochmal - mit Moises - reingehört:


    Euer Bassist agiert deutlich vor dir, die Drums sind besonders am Anfang auch noch deutlich zu langsam, da stellen sich zusammen mit dem Click extrem deutliche "Flam-Akzente" ein. Im Laufe des Stücks werden die Drums dann stabiler, Bass bleibt aber vorne.


    Den Todesstoss bekommt ihr von der Gitarre: die agiert relativ frei in Raum und Zeit, zumeist noch früher als der eh schon nach vorne geschobene Bass. Die Gitarre ist so weit vorne, man könnte fast meinen, dass die Spuren versetzt sind.


    Das mit dem Binär/ternär nehme ich teilweise wieder zurück: bass und Gitarre versuchen schon, ternär zu spielen, aber das Timing und die Subdivision sind einfach so unpräzise, dass alles ins schwimmen gerät.


    Schade. Also nochmal.

    Ist der Begriff "Talent" in Sachen Musik - wie in allen Bereichen auch - nicht einfach ein Ausdruck für Wahrscheinlichkeiten ?


    Wenn ich sage, Schlagzeug-Schüler A hat mehr Talent als B, dann bedeutet das doch nichts anderes, als dass Schüler A - bei fiktiv gleicher Förderung wie Schüler B - eine grössere Wahrscheinlichkeit hat, mit 25 ein guter Drummer zu sein, als B.


    A's Vorsprung kann dabei in vielem bestehen:

    Er hat vielleicht ein besseres allgemeines Musikverständnis, ein grösseres passives Musik"wissen", ein besseres Rhythmus-Verständnis, insgesamt ein besseres Ohr (insbesondere für eigene Ungenauigkeiten und Fehler), ist auch charakterlich besser im Umgang mit Kritik als auch Selbstkritik, hat mehr Ausdauer und Disziplin oder schlicht eine grössere fast autistische "Verrücktheit" zu seinem Instrument, was es ihm ermöglicht, lerntechnische Durststrecken oder Stagnationen besser zu überstehen.


    Sein Vorsprung mag dabei geboren sein aus - wie immer - vielen Quellen: die DNA-Lotterie der Gene, das Elternhaus, die Erziehung, die Umstände des Aufwachsens insgesamt usw usw, egal, im Einzelnen ist es ja unerheblich, woher der Vorsprung kommt. Dieser ist ja sogar altersunabhängig, wie wir wissen: es gibt so 10jährige Talente, bei denen es heute schon feststeht, dass sie in 5 Jahren heute 20 jährige überholt haben werden.


    Talent ist einfach ein Ausdruck für eine Zukunftsperspektive, beurteilt anhand von jetzt Vorhandenen Qualitäten. (Ob sie dann letztlich eintritt, das Talent also realisiert wird, ist von vielen Unwägbarkeiten abhängig, Ausnahmen bestätigen aber auch hier nur die Regel, andernfalls sprechen wir eben vom gescheiterten Talent).

    Auf mich wirkt es - der Höreindruck über Handy mag täuschen - als wenn Ihr Euch irgendwie bereits nicht einig bzw darüber im Klaren seid, ob das Stück nun ternär oder binär sein soll: eure Sängerin singt ternär, der Rest erscheint in dieser Hinsicht binär unterwegs, auch bei den Drums weiss man nicht so recht, wie die gemeint sind. Die Saitenfraktion ist zudem zeitlich weit vorne, du selbst weit hinten, je nach Perspektive, ihr agiert da in unterschiedlichen Sphären.


    Bin kein Tontechnik-Freak, aber ich fürchte, da wird mit kleineren Korrekturen nichts zu machen sein. Da müsste im Prinzip jede Spur in sich geklärt und quantisiert und dann das ganze passend übereinander gelegt werden. Und selbst dann Gäbe es keine Gewähr dafür, dass das alles dann noch klingt.


    Da dürfte das komplette neu-einspielen schneller und besser sein. Vorher würde ich aber das ganze unter halbwegs-studio-Bedingungen auch zum Klick vorher einüben und alle "Spuren" und das Gesamtergebnis auf Stimmigkeit -auch zueinander - wirklich kontrollieren. Was zu hören ist, ist kein Zufallsprodukt, was durch Unachtsamkeit oder Aufregung im Studio entstanden ist, sondern da muss grundsätzlich-strukturelles geklärt und abgestimmt werden.

    Das Beste: jedes Kit gibts jetzt wahlweise mit herkömmlicher Aufhängung ODER mit L-Rod.


    Pearl ist im übrigen tatsächlich die einzige Firma, die es geschafft hat, trotz Sympathie für diese Drums mich wegen des Portfolio-Chaos vom Kauf eines Sets abzuhalten.

    Sorry, dass ich jetzt hier mal reingrätsche: geht es eigentlich nur mir so, der bei diesem ganzen Fredverlauf ein stranges Gefühl hat ?


    Zunächst einmal wird über einen Lehrer ein "Urteil" verhängt, ohne dass irgend jemand weiß, was eigentlich im Unterricht geschehen ist bzw was er denn tatsächlich gesagt hat. Selbst der Threadstarter hat offensichtlich mit dem Lehrer noch kein Wort selbst gewechselt. Und den Ausführungen lässt sich ferner entnehmen, dass auch der Vater des Jungen mit dem Lehrer offensichtlich noch gar nicht gesprochen hat (oder doch und wenn ja, was hat er denn konkret zum Vater -nicht zum Kind- gesagt ?).


    Und obwohl wir nur Informationen aus 3ter Hand haben, wobei die erste Hand ein 9jähriges Kind ist, werden hier allerlei Vor-Verurteilungen ausgesprochen über eine Person, über die wir absolut nichts wissen. Fehlt eigentlich nur noch, dass wir eine Petition an die Musikschule schreiben, dass der Lehrer sofort entlassen wird.


    Im Prinzip ist es für den Lehrer ja egal, er dürfte ja hier nicht mitlesen, aber das witzige ist, dass wir darüber hinaus dem angeblichen Problem überhaupt nicht auf die Spur kommen:


    Mein Tipp wäre daher, erst einmal mit dem Lehrer sprechen und sich selber ein Bild machen. Denn wenn ich höre, dass der 9jährige keinen Bock auf Unterricht hat, er auch keine Lust auf ein Metronom, aber auch keine Lust auf PlayAlong CDs hat, sondern - auf Deutsch - nur seinen eigenen Streifen in seinem eigenen Tempo durchziehen will, könnte ich mir auch vorstellen, dass es vielleicht gar nicht an dem Lehrer liegt, sondern dass einfach das Kind im Unterricht eine echte Nervensäge ist, die etwaig die ganze Lern-Gruppe sprengt.

    Wie gesagt: Konjunktiv. Ob es so ist, weiß keiner. Für mich hört es sich allerdings eher so an als die andere Variante, dass der Lehrer einen komplett an der Waffel hat.


    Von daher: einfach mal mit dem Lehrer reden, bevor man hier in Foren sich Meinungen einholt, die angesichts der dürftigen Ausgangslage pure Spekulationen und Ratespiele sind.


    Gleichwohl ist der Verlauf dieses Threads hier insofern interessant, als dass es wohl ein Paradebeispiel für "Diskussionen" im Social Mediabereich im 21. Jahrhundert ist: Auf den Gedanken, dass der Satz vom "mangelnden Talent" z.Bsp. etwaig gar nicht so gefallen ist, sondern der 9jährige das nur so verstanden haben will, kommt schon gar keiner mehr.

    Okay, ich finde die Art und Weise der Werbedarstellung seitens Sonor hier auch völlig missraten und hab das ja auch schon genug kritisiert, aber dass nun auf eine solche Mail nicht geantwortet wird, dürfte wohl auf der Hand liegen: man kann es auch übertreiben und muss jetzt nicht gerade auf einen Kreuzzug gegen Sonor ins Feld ziehen.


    Jedenfalls würde ich bei so eine Anfrage mit einem "Verar..... kann ich mich alleine" die Mail in den Papierkorb werfen.


    Ich meine, was hast Du erwartet:


    "Hallo Robi, danke für deine Anfrage und dein Interesse an unseren Instrumenten, schade, dass dir unsere Produkte bzw Werbung nicht so zusagen, wir sind selbstverständlich immer bemüht, das bestmögliche für unsere Kunden zu leisten und werden deine Kritik zum Anlass nehmen, in Zukunft noch besser zu arbeiten".


    Oder


    "Stimmt, du hast recht, die PR ist was für'n Eimer und die Schnarren klingen wie ein Sack Schrauben".


    Da finde ich das geflissentliche Überlesen deiner Mail doch eigentlich noch die eleganteste Lösung, oder ?