Ich versteh nicht ganz:
Wenn du meinst, dort einen Fill/Break spielen zu wollen und zu müssen, wo im Original überhaupt nichts ist, kannst du das natürlich machen.
Du musst doch dann aber eine Idee von dem haben, wie es sich anhören soll, sonst kämst du doch nicht auf den Gedanken.
Stil kannst du nur dann entwickeln, wenn du dir selber die Frage beantwortest, was du selber an der Stelle hören willst. Und das kriegst du nicht am Reißbrett raus, in dem du stundenlang theoretisch überlegst, was passen könnte, sondern indem du es einfach tust:
Spiele einen Break, so wie du dich fühlst, so wie du meinst, dass das Schlagzeug an der Stelle klingen soll. Nimm es dann am besten auf, hörst dir an und entscheide, ob es gut ist. Wenn nicht, probier was anderes.
Musik ist in erster Linie Gefühl. Wenn dir an der Stelle etwas fehlt, spiel das, von dem du meinst, dass es fehlt. Vertrau auf deinen Geschmack. In fünf Jahren, wenn du dann überhaupt noch Schlagzeug spielst, wirst du ohnehin die Hände über dem Kopf zusammenschlagen über das, was du da gespielt hast.
Also entscheide dich, ob du ein Drummer sein willst und mach es. Wir reden hier schliesslich nicht über komplexe Partituren in 19/16tel, sondern über ein Einfach-Stück mit einem völlig freien Take, in dem du machen kannst, was du willst.
Wenn alle Drummer als aller erstes zunächst darüber nachdenken, was sie da spielen, und ob jeder Schlag da richtig platziert ist, wäre Musik wohl schon längst ausgestorben. Musik im Kopf und auf dem Papier entwerfen können nur Komponisten. Du bist kein Komponist. Ich auch nicht. Wir alle nicht. Wir sind Drummer.