Roland TD-9KX oder doch alles selbst zusammen stellen?

  • Ich spiele schon seit längerem mit dem Gedanken mir ein E-Drum zuzulegen, da unser Proberaum doch recht weit weg von der heimischen Wohnung ist und ich so nur etwa 1 Mal pro Woche zum proben kommen, und da auch nicht wirklich zum richtigen Üben. Aus diesem Grund wollte ich mir für daheim (Mietwohnung) ein E-Drum zulegen, welches allerdings nichts im Billig-E-Drum-Sortiment sein sollte, sondern wenigstens in der oberen Mittelklasse anzusiedeln sein sollte.


    Mein Budget liegt bei ca. 1500,-€, wenns jetzt auf 1800,-€ - 1900€ geht, ists auch in Ordnung, teurer sollte die ganze Geschichte allerdings nicht werden. Aus diesem Grund habe ich das Roland TD-9KX ins Auge gefasst. Nachdem ich hier allerdings ein paar Stündchen gelesen habe, bin ich nun fast am überlegen mir ein E-Drum selbst zusammenzustellen, da ich einfach einige Funktionen des TD-9 gar nicht benötige.


    Wichtig wären mir folgende Aspekte:


    - Meshheads! (Diese Gummipads sind mir einfach viel zu weit von authenischem Spielgefühl entfernt. Außerdem sollte eine vernünftige Anschlagdynamik vorhanden sein. Ich erwarte eben ein möglichst realistisches Spielgefühl)
    - 2 Crash, 1 Ride Becken (Becken sollten stopbar sein, Ridebecken mit Bell, alles möglichst sensibel - das realistische Spielgefühl mal wieder.)
    - Drumcomputer, an dem ich möglichst viel einstellen kann. Fand am TD-9 sehr gut, dass ich Tomgrößen, Snaregrößen, Spannungen, etc. pp. einstellen kann.
    - Einen Drumcomputer, der einen Sound liefert, der auch für vernünftige Probeaufnahmen her halten kann (da ich auch Bands habe, die über mehrere 100km laufen, ist eine Arbeit daheim unumgänglich, heißt ich würde gerne Gitarren einspeisen und darauf die Drums einspielen und möglichst alle Becken / Trommeln getrennt aufnehmen können, um anschließend abzumischen)
    - stabilen Stand - ich habe nämlich keine Lust daran zu sitzen und ständig das Gefühl zu haben, alles fällt fast auseinander



    Wiederum brauche ich einfach nicht:


    - die meisten Sounds, die auf einem Modul drauf sind. Ich brauche keine Technoschlagzeugsounds, keine Bongos oder sonstige Zugaben. Ich spiele zu 80% Metal, daneben noch ein paar Blues / Jazz Sachen, aber nichts sonderlich exotisches. Heißt ich bräuchte 2-3 wirklich gute, authentische und natürliche Schlagzeugsounds, der Rest muss einfach nicht sein, da ich es eh nicht benutzen würde.
    - Rims für die Toms. Rimshots mache ich nur auf der Snare.
    - Eine Extra Fußmaschine - habe ich nämlich hier


    Nun weiß ich einfach nicht, ob selbstgebaute Toms, Becken oder Toms / Becken von anderen Herstellern an die Qualität eines TD-9 heran kommen. Habe aber andererseits wiederum das Gefühl, dass ich für den Namen Roland einfach sehr viel bezahle und ich für das selbe Geld mehr bekommen würde.


    Ich hoffe ihr könnt mir bei meinem Setup mit Rat und Tat zur Seite stehen und bedanke mich jetzt schon einmal für die Antworten!


    MfG


    /A.P.

  • Schau dir hier mal die ganzen Varianten an. Da sollte was dabei sein. Die Module musst du komplett mit den ganzen Sounds nehmen, da geht nix.

    Gruß Gerd



    Beer is cheaper than therapy!

  • Ja, das TD-9 fand ich auch voll in Ordnung. Soll ich da lieber nach einem gebrauchten schauen oder eher ein neues holen?
    Kann ich da auch Songs einspeisen, etc.? Und wie schauts mit dem Rest aus? Muss es ein Roland Rack sein oder tuts auch ein Milleniumrack oder dergleichen?


    Und gibt es einen spürbaren Qualitätsunterschied zwischen selbst gebaut und Roland Pads?


    Mit dem Modul habe ich mich schon angefreundet, nur beim Rest bin ich absolut unsicher. Was kaufen, was selbst bauen und v.a. wo lieber auf Qualität setzen und wo tuts denn auch die 100€ günstigere Variante?

  • Pads bauen, Anleitungen/Variationen dazu findest du hier zu Hauf. Becken, Hhat, Kabel und Rack kaufen. Bei den Becken kannst du für die Crash gern auch die günstigen Millenium Stereo teile nehmen. Für Ride das 3-Zonen Becken des Modul Herstellers. HHat z.B. VH 11 oder 12, je nach Roland- Modul mit einer anständigen HHat-Maschine.

    Gruß Gerd



    Beer is cheaper than therapy!

  • Heißt, ich kann quasi nicht viel austauschen? Wenn ich folgendes Setup nehme:


    1x Roland TD-9 Modul - 649,-
    2x Roland CY-12 R/C - 169,-
    1x Roland MDS-9C Rack - 199,-
    2x Millenium MPS-400 Stereo Becken - 59,- * 2 (Roland kostet 69,-)
    1x Roland VH-11 Hi-Hat Controller - 311,- (Hi-Hat Ständer könnte ich den meines Akkustik-Sets immer mitnehmen, sollte doch gehen, oder?)
    + Kabel (schätze ich jetzt mal 50,-€ ?)


    Käme ich auf ca. 1500€. Hätte dann im Gegensatz zum Komplettpreis allerdings eine VH-11 HiHat und 2 Crashbecken, mir würden allerdings noch die kompletten Pads fehlen.


    Lohnt sich das dann eigentlich? Wie viel bezahle ich für ein qualitativ gleichwertiges Pad und welches der genannten Teile könnte / sollte ich austauschen?

  • Statt eines CY-12R/C könntest Du als Ride ein Yamaha-Becken probieren, die sind deutlich billiger, triggern gut, können allerdings nicht als 3-Zonen-Becken (sondern nur als 2-Zonen) am Roland-Modul betrieben werden.
    Statt der Millenium würde ich die CY-8 nehmen, oder Du versuchst adäquates von Kittoy zu bekommen, zum crashen sind die ebenfalls nicht schlecht. Du musst nur Geduld mitbringen, um sie zu bekommen.
    Die VH-11 kannst Du auf einem herkömmlichen Hihat-Stativ betreiben.
    Beim Modul würde ich zumindest einmal die Variante PC+Superior-Drummer in Verbindung mit einem gebrauchten TD-10+TDW in Erwägung ziehen, Vorteil ist der deutlich bessere Sound, aber auch die Triggertechnik, da das TD-9 meines Wissens nach keine Positionserkennung auf der Snare kennt. Eine weitere Variante könnte das Megadrum sein, dazu gibt es aber noch nicht genügend Erfahrungsberichte, aber einige hier im Forum sind an dem Thema dran.
    Bei den Pads eine klare Antwort, ja man kann die gleiche Qualität erreichen, Berechnungen bezogen auf den Preis findest Du hier im Forum zuhauf, je nach handwerklichem Geschick kann man die Pads deutlich billiger erstellen.

  • Da Du anscheinend ein e-drum zum zuhause Üben aber auch für Musikproduktionen benötigst, ist es nicht gerade leicht Dir zur Wahl eines TD-9 oder doch lieber eines TD-12 zu raten. Die Module kommen nämlich aufgrund Deiner Ansprüche beide in Frage und haben beide ihre Vor- und Nachteile. Ich selbst habe ein TD-9 und ein TD-20X. In bezug auf Becken rate ich Dir (da Du ja auch einen gewissen Anspruch auf akustik-feeling erwähnt hast) dazu, je nachdem welchen Modulhersteller Du in betracht ziehst (ich denke es wird weiterhin Roland sein), zumindestens für HiHat & Ride die höheren Serien zu wählen.


    Also hier meine Empfehlung:


    1x TD-9 Drum-Modul


    Nachteil im Vergleich zum TD-12 Drum-Modul


    1. Es gibt keine einzelnen Ausgänge für die einzelnen Instrumente,bzw. Instrumentengruppen. Als Ausgang steht lediglich das Stereo-Signal (L-mono/R & Stereo-Headphone) zur Verfügung.


    2. Die Sounds des TD-9 klingen nicht so "realitätsnah" wie beim TD-12. Gerade bei schnellerer und eher lauterer Spielweise wie beim Metal (welchen Du ja bevorzugst) macht sich das bemerkbar. Besonders auf der Snare! Toms klingen auch größten Teils nicht so dolle.......... Die realitätsnähe der Sounds des TD-9 klingt (im Vergleich zu einer mikrofonierten Auf/Abnahme eines Akustikschlagzeuges) einfach nicht so gut wie beim TD-12 (neuestes Update desTD-12 ist da fast schon vorraussetzung). Den annähernden Klang eines (Mikrofonierten) A-Sets wird man mit den aktuell auf dem Markt befindlichen e-drum Modulen wohl wohl leider kaum bis garnicht erreichen können.



    Vorteil im Vergleich zum TD-12 Drum-Modul


    1 .Das TD-9 hat eine Quik-Rec Funktion! (zwar kann man mit Hilfe des Sequencers des Td-12/20 auch sein Spiel aufnehmen, doch ist die Bedienung etwas umständlicher, als bei der Quick-Rec Funktion des TD-9)


    2. Man kann via USB-Stick (max. 2gb) Musik, in Form von WAV Dateien, vom Modul aus abrufen/abspielen. Dazu kann man dann spielen und gleichzeitig aufnehmen. Und dann das Aufgenommene/Gespielte zu der Musik mit einem frei wählbaren Kit wieder abspielen (das erfordert allerdings etwas Geschick, da man rechtzeitig auf die entsprechenden Knöpfe drücken muss. Musik und das Eingespielte lassen sich also nicht synchron zueinender abspielen. Diese Funktion ist demnach also auch nicht ganz optimal!)
    Ein großer Vorteil gegenüber TD-12/Td-20 ist allerdings, daß man durch die "repeat-Funktion" Abschnitte/Parts der auf dem Modul und USB-Stick befindlichen Songs durch zweimaliges drücken des entsprechenden Knopfes wiederholen lassen kann. Dies kann sehr nützlich sein, wenn man Fills oder Passagen eines Stückes üben möchte.
    Daß man beim TD-12 im Gegensatz zum TD-9 seine Songs nur durch den Mix-In ins Modul von einer externen Audioquelle aus einspeisen und auch nur von dort aus auswählen und anpassen kann, empfinde ich persönlich ebenfalls als nachteilig.


    3. Das TD-9 Modul ist im Vergleich zum TD-12 aufgrund der reduzierten Funktionen und Auststattung leicht zu bedienen.


    1x VH-11 (spielt sich hervorragend am TD-9)


    1x CY-15 (spielt sich bestens am TD-9 und hat eine gute größe für ein Ride)


    2x CY-14 (Da eines Jeden Budget nunmal begrenzt ist, gehen als Crash natürlich auch CY-8 oder Millenium MPS-400. Die schwingen aber beide nicht so schön! Etwas günstiger als CY-14 wären auch noch 2x CY-12 als Crashbecken. Die haben auch ein schönes Schwingverhalten. Alternativ würden auch Yamaha-Cymbalpads gehen. Die funktionieren dann aber nur mit Rand/Fläche und bedürfen etwas zusätzlicher Anpassung bei den Triggereinstellungen. Ansprechen an einem Rolandmodul und schwingen tun die Yamaha-Cymbalpads (wie ich persönlich finde) allerdings nicht so schön wie die von Roland.


    1x HiHat-Maschine (Drum-Tec 2-Bein ist sehr gut! Thomanns Millenium Pro ebenfalls und sogar regulär noch etwas günstiger)


    1x Drumrack + Zubehör (Gebraucht oder mal bei drum-Tec schauen; die haben gute Racksysteme zu einem fairen Preis)


    Drumpads: Wenn möglich selbst bauen! (Das ist mit etwas handwerklicher Grundkenntnis und dem richtigen Werkzeug nicht schwer, spart eine Menge Geld, und wenn gut gemacht, stehen die Pads denen der führenden kommerziellen Hersteller in nichts nach! Es gibt hier im Forum erstklassige Anleitungen zum Selbstbau!)




    ........................Falls ich irgendetwas vergessen habe, werde ich es noch nachtragen.



    Edit: Habe ich fast vergessen; 1x Trittschallpodest, da Mietwohnung (dazu gibt es ebenfalls erstklassige Anleitungen für den Selbstbau hier im DF).


    Zu erwähnen wäre auch noch, daß Du Dich bei Markenprodukten nach B-Ware oder auf dem Gebrauchtmarkt umsehen und Preise vergleichen solltest.




    LG
    Biervampir

  • Vielen Dank für die Antworten!


    Gibt es so etwas wie eine "beste" Möglichkeit für den Eigenbau der Drumpads oder ist das alles in etwa gleich?
    Ansonsten werde ich mich mal nach einem gebrauchten Modul, Rack, etc. umschauen.


    EDIT: Gibt es eigentlich irgendeine Möglichkeit mit dem TD-9 getrennte Spuren aufzunehmen oder ist dies schlicht und einfach nicht einmal mit Zusatzgeräten möglich?

    Einmal editiert, zuletzt von A.P. ()

  • Die Anleitung von mc.man ist schon zimlich gut: Wiki: E-Drums - DIY-Trigger


    Bei weiteren Fragen hier nachschlagen.


    Beim TD-9 kannst Du keine getrennten Spuren aufnehmen bzw. Instrumente routen.
    Ich hab das mal versucht in dem ich Höhen und Basslastige Instrumente im Panorama nach l oder R geroutet hab um am Mixer entsprechend ab zu michen, das war aber ein Flopp.
    Routen geht ab dem TD-12.

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