Hihat-Techniken für Anfänger?

  • Hi Leute,


    habe hier wieder mal ein wenig herumgelesen und will nun an meiner "Handtechnik" feilen. Ich spiele nun seit nem Jahr auf nem Drumtec E-Drum (ja, ich habe den Kauf nicht bereut... ein Akustikset war leider nicht möglich :( ) und nun merke ich, daß gerade auch auf der Hihat an Geschwindigkeit nicht mehr viel für mich zu gehen scheint, auch wenn ich zugebe, daß ich nebenbei jetzt nicht viel trainiere. Habe aber auch hier gelesen, daß es gar nicht weh tun darf und so sehe ich das auch. Alles bis 240bpm (einfache Viertel durchgespielt) geht gut, aber alles, was >260 ist, schmerzt recht schnell (ausschließlich) im Unterarm, weil ich irgendwann einfach verkrampfe. Upstroke/Downstroke-Technik scheint für mich hier erst einmal das Zauberwort zu sein, welche ich mir auch genauestens anschauen werde. Sicher hilft mir dabei auch ein Übungspad, welches ich mir sowieso über kurz oder lang zulege. Auch den Setaufbau werde ich mir nochmal genauer anschauen.


    Vielleicht hat der eine oder andere doch noch den einen oder anderen Tipp für mich, worauf man gerade als Anfänger zu achten hat. Der eine oder andere Anstoß auf etwaige weitere Techniken (gerne auch die Fachbegriffe, denn erst die Suche "downstroke hihat" brachte mich etwas auf meine neue Spur. Hier auch mal ein Video, welches ich in dem Zusammenhang gesehen habe: http://www.youtube.com/watch?v=qG7L8UBGSBY), die einem das Leben als Anfänger leichter machen, wäre super :) .


    Danke schon mal und allen ein schönes Wochenende... Daniel


    P.S.: Das Zauberwort hieße für mich wahrscheinlich auch noch "Lehrer". Kommt auch noch :)

    Das muß kesseln!!! :D

  • Schau dir doch mal diese beiden Videos an:
    http://www.youtube.com/watch?v=Z0t0kfKET3A
    http://www.youtube.com/watch?v=Zj3-Lc7UWwg


    Der Schlüssel zur Schnelligkeit ist es dann große Bewegungen immer weiter zu verkleinern. Das heißt: je schneller du spielst, desto weniger holst du aus. Die Bewegung findet dann einfach nur eine Nummer kleiner statt.


    R l r L r l
    also: Down Tap Up Down Tap up


    Arbeite in einem langsamen Tempo mit einem Metronom und achte darauf, dass deine Muskeln dauerhaft entspannt sind. Am besten mit einem Spiegel ;)


    Das wäre auf jeden Fall eine Übung für den Anfang.


    vG. Jan

  • DVD - JoJo Mayer: Secret Weapons for the Modern Drummer
    da wird eigentlich alles dazu gesagt.


    Grundlegend und extrem oberwichtig ist die saubere Ausführung (das Tempo kommt dann von alleine).


    Deine Rechnung ist für mich ein bisschen gewöhnungsbedürftig, weil ich gern in 16teln denke.
    Umgerechnet deutest du an, dass bei 60 bpm bei dir im Moment Schluss ist.
    Ich würde noch 10 bpm druntergehen und mich bei 50 bpm viel (und sauber) mit Stones Stickcontrol beschäftigen.
    Die Übungen 1 bis 13 sind da ersteinmal voll ausreichend. Bei fliessendem Können (es muss sich gut anfühlen und Spass machen (kann zwei bis drei Wochen dauern)) 4 bpm erhöhen.
    Immer mal wieder in den Mayer reinsehen.


    Nichts erzwingen, locker, locker, locker bleiben - Geduld und Ausdauer sind die Schlüssel zum Glück.


    So hab ich das gemacht,
    aka


  • Der Schlüssel zur Schnelligkeit ist es dann große Bewegungen immer weiter zu verkleinern. Das heißt: je schneller du spielst, desto weniger holst du aus. Die Bewegung findet dann einfach nur eine Nummer kleiner statt.


    Aus meiner Perspektive ist es nicht nur das. Vielmehr gibt es ja innerhalb der verschiedenen Geschwindikeitsbereiche explizit verschiedene Techniken, in die überblendet werden muss.
    Innerhalb dieser verschiedenen Blocks hat die Steigerung dann aber auf jeden Fall mit der Verkleinerung der jeweils sinnvollen Bewegung zu tun.

  • Ich habe ja auch nicht behauptet, dass es gar nichts anderes mehr gibt ;)


    Aber für den Anfang ist Moeller auf jeden Fall gut um einfach vertraut mit den Bewegungsabläufen zu werden. Wirklich so langsam üben wie Jojo Mayer es zeigt. Mit Klick versteht sich.


    Von Felix Lehrmann:
    Singles, Doubles und Paradiddle auf einem Kissen ebenfalls mit Klick. Langsames Tempo und dann erstmal je 1-Minute durchhalten. Zu einfach? --> 1bpm mehr, usw.
    Wichtig: zwischendurch Pausen machen. Den Stock ganz locker halten, usw.
    Das bringt die Kraft, die du z.B. auch bei tiefen Toms brauchst, damit man jeden Schlag hört.


    Bei Doubles:
    http://www.youtube.com/watch?v=3Zmp-C9v6Go Er macht eine Bewegung mit zwei Schlägen.
    Zum Üben: beim ersten Schlag lässt du den Stock zurückfedern bis er ca.(aber so wie es für dich bequem ist) senkrecht nach oben steht. Die Finger bleiben am Stock. Beim zweiten Schlag schnappen deine Finger zusammen und der Stock schlägt aufs Fell. Probiere den Abstand zischen dem jetzt waagerechten Stock und dem Fell möglichst gering zu halten (Nicht Ablegen, knapp drüber!)


    vG. Jan

  • Hi Schnarre,


    also, wenn ich so überlege, wie lange mein Lehrer mir genauestens (und korrigierend) auf die Finger geschaut hat, bis er mit meinen Doubles (na, genau genommen mit irgendeinem Schlag) - fürs erste - zufrieden war, hab ich arge Zweifel, dass das mit YouTube und guten Worten hier erfolgversprechend wird. Also ... in der Tat heißt das Zauberwort Lehrer.


    Und (aus eigener Erfahrung als Autodidakt): Besser gleich und zur Not zeitlich begrenzt für den Anfang als später, wenn die miese Technik sich verfestigt hat. Man kann auch für ein Vierteljahr Unterricht nehmen.


    Und noch was: Bevor ich mit Up-/Down-/Sonstwas-Strokes anfangen würde, wäre mir erst mal wichtig, den ultimativen Basic-Schlag (Singles) sauber hinzubekommen und das ist in dem von Dir genannten Tempobereich (ich interpretiere mal: 65bpm mit den üblicherweise als Referenz gesetzten 1/16 Noten und nehme außerdem schwer an, dass Du einhändig gespielte Noten meinst) auch ohne spezielle Technik machbar.


    Start easy, play slow! (Der Ansatz, auf Schmerzen zu verzichten, ist natürlich goldrichtig! Never ever ...)


    Viel Erfolg!
    Hajo K


    P.S.: Die Idee, ohne nennenswertes Üben zu Tempo zu kommen, hatten wir alle mal ... früher oder später aufgegeben. :)

  • Danke erstmal an alle für die Tipps. Natürlich hast Du nicht ganz Unrecht Hajo, wenn Du sagst, daß es schwieriger ist, eine miese Technik wieder "geradezubiegen" als es gleich richtig zu versuchen. Mein Satz mit dem trainieren bezog sich eigentlich auch nur darauf, daß ich neben der Trommelei jetzt nicht ins Fitnessstudio gehe oder sonst was, da leider einfach zu oft die Zeit (oder zugegeben dann auch die Lust) für sowas fehlt. An den Trommeln selbst sitze ich eigentlich fast schon jeden Tag... und wenn's nur 'ne Viertelstunde ist. Das mit dem Lehrer werde ich also wirklich nächstes Jahr in Angriff nehmen. Vielleicht findet sich für mich bis dahin trotzdem ein Weg, laaangsam mit einigen Techniken, wie Möller oder up-/downstrokes zu beginnen. Hatte mir ja auch die DVDs von "Xian" bestellt, da ist diesbezüglich auch einiges zu finden. Was schlagt Ihr als besten Weg bis nächstes Jahr vor? Ich würde mir gerne ein Übungspad zulegen, um vielleicht meine "Übungseinheiten" ein wenig forcieren zu können. Habe immer das Gefühl, wenn ich am Set sitze, daß die Snareübungen als einzelne relativ schnell in den Hintergrund geraten. Lassen sich Übungspads bequem auf nen Snareständer legen? (So hätte ich mal wieder nen Grund, an nem freien Tag ne kleine Tour Richtung Music Store zu machen)

    Das muß kesseln!!! :D

  • Und noch was: Bevor ich mit Up-/Down-/Sonstwas-Strokes anfangen würde, wäre mir erst mal wichtig, den ultimativen Basic-Schlag (Singles) sauber hinzubekommen und das ist in dem von Dir genannten Tempobereich (ich interpretiere mal: 65bpm mit den üblicherweise als Referenz gesetzten 1/16 Noten und nehme außerdem schwer an, dass Du einhändig gespielte Noten meinst) auch ohne spezielle Technik machbar.



    Nochmal kurz hierzu... Meinst Du also, ich solle versuchen, mich erst einmal Stück für Stück an diese Geschwindigkeiten heranzutasten, indem ich einfach weiter auf Ausdauer übe? Könnte dann für mich z.B. so aussehen: Ich spiele Viertel über's Metronom und stelle mir 'ne Uhr daneben. Schaue dann, wie weit ich zeitmäßig komme, ohne das es anstrengend wird und versuche dann das ganze immer in 30Sekunden-Schritten zu erhöhen. Eben so lange, bis ich merke, daß ich ein bestimmtes Tempo anstrengungsfrei längere Zeit durchhalten kann. Wobei noch die Frage ist, welcher Zeitraum angestrebt werden sollte... 10 Minuten? 15 Minuten?...


    Allen noch einen schönen Abend :). Daniel


    P.S.: Das heißt ja nicht, daß ich NUR das machen muß... Zur Musik spielen macht ja immer noch am meisten Spaß :P

    Das muß kesseln!!! :D

  • Hi Schnarre,


    ich geh einen ganz anderen Weg: Ich suche mir die Geschwindigkeit, in der meine Schläge schön klingen und in der sich die Bewegung rund, angenehm und mühelos anfühlt. In diesem Tempo kann ich dann - das liegt in der Natur der Sache - ewig spielen. Ich dreh' den Spieß also herum: Wenn es sich gut anfühlt, brauche ich über Ausdauer nicht nachzudenken.


    Statt also sportlich auf Ausdauer zu trainieren, würd' ich auf saubere Schläge und angenehmes Spielgefühl hin üben. Und - falls ich Dich jetzt nicht falsch verstanden habe: Ich würde gleich mit beiden Händen üben, also mit abwechselnden Schlägen üben: RLRLRLRL usw. Es macht ja Sinn, die linke Hand gleich mit zu trainieren und am Ende willst Du ja auch mal einen Wirbel spielen können.


    Ich hab damals wirklich extrem langsam angefangen (RLRLRLRL 1/8 bei 50 bpm? Ich weiß es nicht mehr genau), hab das eine Weile gespielt, bis es sich gut und rund angefühlt hat und hab dann minimal das Tempo hochgesetzt (z. B. von 50 auf 52). Wieder eine Weile gespielt, wieder 2 bpm hoch. Als ich bei 100 bpm ankam, hab ich das Metronom auf 50 gestellt und 1/16 Noten dazu gespielt und wieder langsam am Tempo geschraubt. Und das zog sich nicht einen Tag, sondern ganze Wochen hin.


    Das war zwar unglaublich zähl und langweilig, aber so kann man den Bewegungsablauf wirklich genau beobachten und kleine Korrekturen durchführen. Man merkt dann ziemlich schnell und klar, wo die eigene Grenze ist, wenn man fair ist und wirklich nur sauber gespielte Noten *plus* ein gutes, angenehmes Spielgefühl gelten lässt. Kam ich zum Schluss, dass ich bei dem gewählten Tempo entweder unsauber oder verkrampft spiele, hab ich das Tempo wieder eine (oder mehrere) Stufe(n) verringert.


    Hat man die Grenze gefunden, kann man sich gezielt vortasten. Liegt die Grenze, wie ich nach Deinen Angaben vermute, bei Dir bei einhändig gespielten Sechzehnteln bei 65bpm, dann würde ich mal bei 70, 80 bpm anfangen und beidhändig wechselnde 1/16 spielen und dann immer 5bpm hochgehen, bis ich in der 130er Region angekommen bin.


    Viele Grüße
    Hajo K

  • Hallo Scharre,


    Ja, langsam Spielen und wie Hajo schon sagte: so langsam, dass es gut klingt. Wenn du in der lage bist etwas sehr langsam zu spielen, dann hilft Dir das auch später auf hohen tempi. Es geht immer darum, zu lernen, dass sich etwas locker, kontrolliert und präzise anhört und man sich dabei wohl fühlt.
    Das zu lernen geht langsam viel leichter und man lernt so sich aus der Patsche zu helfen, wenns nicht weiter geht. Die Muskulatur soll erst garnicht auf die Idee kommen schlechte, verkrampfte Bewegungen anzunehmen, sondern ein Gefühl für die guten Lösungen bekommen.


    Die Übungen, die ich am langsamsten angefangen habe zu lernen konnte ich innerhalb weniger wochen schneller spielen als andere und das mit einem sehr entspannten feeling. Ich hatte jeden Tag nur eine stunde Zeit und habe immer ganz unten angefangen und die Übung jeweils 5 bis 10 min auf einem tempo gespielt, bis isch mich sehr wohl gefühlt habe oder ein gewisses maß an kontrolle und lockerheit eingetreten ist. Dann das tempo etwas gesteigert...
    Nach ner stunde MUsste ich dann zeitlich aufhören und bin meist bei "nur" 80bpm stehengeblieben, auch wenn da noch mehr drin gewesen wär.
    Nach wenigen wochen konnte ich den six stroke roll übers ganze set schneller spielen, als viele andere dinge und das bei einem entspannten klang.
    Das funktioniert also besser als man sich vorstellen kann.


    Du kannst also eine übung einmal etwas länger auf einem Tempo spielen, damit der körper Zeit hat sich einzufinden. Danach langsam steigern und wieder so lange Spielen bis man sich wohl fühlt und alles etwas automatischer abläuft (versuchen zu entspannen!). Wenn sich das wohlbefinden nicht so recht einstellen will bricht man ab. Wennn die Ausdauervariante langsam zum selbstläufer wird, kann man es mit kurzen Zeitintervallen oder gar accellerando probieren. Dann liegt der focus darauf sich auf tempowechsel einzustellen und man hat nicht mehr die Zeit sich einzufinden. Das setzt also vorraus, dass man auf verschiedenen tempi ausdauertechnisch sicher ist.


    Letzter tipp: Arbeite an deinen Schwächen und übe ausgewählte Dinge direkt auf der HH. Diese hat weniger Rebound (zumindest beim A set) und man muss in gleicher Manier wie oben beschrieben nach lockeren Bewegungen suchen, die gut klingen.
    Koordinationsprobleme können auch ein Bremsklotz sein und Verspannungen hervorrufen, die bei gleichem Tempo und Einzelausführung in der Gliedmaße nicht auftreten. Achte auf den Unterschied, wenn du die HH achtelst (Ganz allein ohne Snare und Kick) und im Vergleich dazu wie es sich in der gleichen Hand anfühlt, wenn du einen Beat spielst, der für dich koordinationstechnisch ein Herausforderung ist. Die HH hand wird sich plötzlich schwerfälliger anfühlen, obwohl man genau weiß, dass sie für sich allein bei diesem tempo keine Probleme hat.
    Das zu lösen geht wieder nur über langsames üben, damit der Kopf nicht platzt und man kontrolle ausüben kann.
    Wenn ich regelmäßiger Rudimente auf der HH übe (das muss nicht so schnell sein wie auf der snare), dann fällt mir das Achteln auf de HH im Beat deutlich leichter und man kommt so auch mal in den Genuss höhere Tempi mit der nötigen Lockerheit zu spielen.
    An guten Tagen kann man sich dann auch etwas fordern. Das wird man aber auch merken wann das geht, wenn man in sich hinein horcht.
    Man merkt dann, dass man arbeitet, aber es ist keine Qual, sondern "positive schinderei". Postiv ist daran dann auch, dass man die Tage danach noch entspannter in seinem Komfortbereich unterwegs ist. Ein gutes Zeichen, dass man vorrankommt ;)


    Du kannst verschiedene Techniken separat üben, aber auch die Schulter-Spitze Geschichte muss auf langsamen Tempi eingeschliffen werden und denk dran, dass der Übergang von einer in die andere Technik im laufe der Zeit erst auf höheren tempi notwendig wird (man wird ja auch beim gewöhnlichen achteln besser)


    Viel Spass beim Üben und immer mit meinem positiven Gefühl vom Set gehen. Das kriegt man immer hin, wenn man am Ende wieder zu seinem Wohlfühltempo zurückkehrt.


    LG


    Edit: Deine HH ist relativ hoch eingestellt (kann sein ,dass du sehr groß bist) Sie sollte für das spiel mit der stockspitze halt nur so hoch sein, dass man die Arme nicht unbedingt abspreizen muss und das handgelenk beim Schlag mit der spitze nicht unnatürlich abgeknickt ist. Je mehr der Handrücken in einer linie mit dem Unterarm ist, desto mehr Bewegungsfreiheit hat man im Handgelenk. Wenns zu stark angewinkelt ist, dann hat mein keinerlei bewegungsfreiheit mehr, um schläge mit der stockspitze locker auf die HH "tropfen" zu lassen.

    Einmal editiert, zuletzt von groovinHIGH ()

  • Hey Hajo,


    da meine Schläge ja leider elektronisch sind, bekomme ich wohl nicht so ganz das Feedback vom Instrument, ob's dann auch schön klingt. Ich denke, bei einer akustischen Hi-Hat würde ich wohl viel eher merken, ob ich nicht vielleicht gerade sogar zu fest spiele oder dabei das Pedal zu heftig zutrete, das aber nur als Beispiel.


    Aber ungefähr weiß ich schon, was Du meinst. Da ich eigentlich meistens zur irgendwelchen Liedern spiele oder versuche zu spielen, hatte ich bislang nicht so den "roten Faden", den man doch eigentlich auch irgendwo haben sollte. Allerdings habe ich für mich bemerkt, daß es mir mittlerweile einfacher fällt, auch einfach mal zu improvisieren, wenn auch nicht immer... und mein Repertoire an "Beats" ist ja auch noch sehr begrenzt.


    Bin in den letzten Wochen auch immer mal wieder dazu übergegangen, einfach zu wirklich langsamen Stücken zu spielen. Manchmal kann das sogar schwieriger sein als zu schnelleren Stücken, weil jeder Fehlschlag noch viel deutlicher auffällt.


    Habe auch bereits öfters das von Dir angesprochene bemerkt groovinHIGH. Wenn gerade etwas schief zu laufen scheint oder man mehr damit beschäftigt ist, wie man den ganzen Bewegungsablauf koordiniert, so wird der Rest automatisch schwerer. Da hilft wohl einfach nur üben... üben... üben...


    Mal als Beispiel. Heute habe ich nach langer Zeit mal einfach wieder zu "Try" von Pink gespielt und bemerkt, daß ich da wirklich nach meinem Empfinden sehr viel Zeit habe, um vielleicht auch einfach mal die "Eins" vorzuziehen oder spontan die Hi-Hat zu öffnen, wenn mir danach ist. Aber nun kommt erst einmal ein Übungspad ins Haus :)


    Allen noch einen schönen Abend :) ... Daniel

    Das muß kesseln!!! :D

  • Hi Daniel,

    Aber ungefähr weiß ich schon, was Du meinst. Da ich eigentlich meistens zur irgendwelchen Liedern spiele oder versuche zu spielen, hatte ich bislang nicht so den "roten Faden", den man doch eigentlich auch irgendwo haben sollte.

    kenn ich, mach ich auch so. Genau genommen spiele ich ein bisschen zu viel im Verhältnis zum konzentrierten Üben. Aber: Wenn ich an einer bestimmten Stelle weiter kommen will, muss ich die Sache konzentriert und fokussiert angehen und da bleibt Musik und Spiel am Drumset einfach mal im Hintergrund.


    Gerade am Anfang ist es sehr, sehr wichtig, die richtigen Weichen zu stellen und Handtechnik ist - zumindest für mich persönlich - eine wahnsinnig aufwendig zu lernende Geschichte. Das hätte ich so nie gedacht. (Vermutlich so wie die anderen Millionen Menschen, die Drumming stets unterschätzen.) Von daher: Die Idee, ein Pad zu kaufen ist goldrichtig. Nebenbei kannst Du auch (und gerade) hier gut hören und spüren, ob Du gerade gut dabei bist. Wenn Du langsam auf dem Pad übst, wirst Du Dich wundern, wieviel Kontrolle Du plötzlich über die Schläge bekommst. (Ich meine noch nicht spielerische Kontrolle, sondern die Überwachung dessen, was Du gerade tust.)


    Also ... viel Erfolg und dann natürlich viel Spaß beim Spielen! Denn dafür machen wir den ganzen Zirkus ja!
    Hajo K

  • Es wurde schon gesagt, ich will es nur bekräftigen:


    Kontrolle kommt nicht durch Tempo sondern eben genau andersrum.


    Übe die Techniken in einem Tempo, in dem es bequem spielbar ist und KLINGT wie es SOLL! Führe die Bewegung am Anfang gerne übertrieben aus, mit kommender Routine werden die Bewegungen dann eh "kleiner" und damit kommt dann das Tempo.

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Führe die Bewegung am Anfang gerne übertrieben aus, mit kommender Routine werden die Bewegungen dann eh "kleiner" und damit kommt dann das Tempo.

    +1 !


    Mir fällt gerade noch was ein: Dom Fomularo hat für eine bestimmte Technikübung (Konkretes lass ich weg, um nicht noch eine spezielle Technik anzuführen) eine Übungsroutine entwickelt, die zwei Dinge betont: Die Schlagfolge ist quälend langsam, die Dauer quälend lang. (Ich glaub, wenn man ihm genau folgt, ist man eine gute Stunde nur mit dieser einen Übung unterwegs - für mich zu lang, aber ich will ja auch kein Profi werden.)


    Was ich gut daran finde: Beide Faktoren (langs. Tempo/Dauer) sollen einem Zweck dienen: Dem *einzelnen* Schlag Aufmerksamkeit zu widmen. Jedem *einzelnen* Schlag! Wenn man das als ein Übungskriterium nimmt, merke ich selbst, wie selten ich so übe.


    Das - zumindest gelegentlich - einzubauen, ist für alle Drummer ein Gewinn, für Dich, Daniel, am Anfang absolut essentiell. Wenn der Klang am E-Drum für Dich kein Orientierungspunkt sein kann, verlass Dich einfach auf's Gefühl: Was sich gut anfühlt, klingt in aller Regel auch gut.


    Komische Entdeckung neulich im Unterricht: Wenn ich mehr Kontrolle haben will, muss ich *locker* lassen. Checkt das mal im Alltag: Wo fassen wir etwas locker an, dass wir genau kontrolliert halten/führen wollen? (Lenkrad bei hohem Tempo, Fahrradlenker im Gelände, die Geldbörse im dichten Gedränge :).)

    Grüße
    Hajo K

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