Eigenbau von Drum-Triggern

  • Ich sehe keinen Grund warum das nicht funktionieren sollte, warum der aufwand mit dem Gummikegel und den befestigungen innen drin?


    Ja das mag funktionieren Pintech z.B. bietet solche Trigger zum aufkleben auf das Schlagfell an.
    Das Ankleben eines Piezos auf dem Reso Fell dürfte Problem bei sehr leichten Schlägen (Goastnotes) mit sich bringen weil die dann nicht erkannt werden.
    Überhaupt werden da wahrscheinlich durch das nach schwingen bei normalem Spiel wilde Signale vom Piezo ausgegeben die das Modul wohl kaum sauber umsetzen wird können.
    Beim Aufkleben auf dem Schlagfell wird das etwas besser sein, allerdings sind Klebungen auf einem Meshhead nicht von langer Dauer.
    Für das Üben zu hause lasse ich mir das noch gefallen, Aber Aussetzer beim Gig gehen ja so was von gar nicht.


    Nebenbei ist die Umsetzung in dem Video schon sehr Laienhaft, Mit den zusammen gedrehten Kabelenden wird es sicher Ärger geben.
    In der XLR-Buchse ist dann auch keine Zugentlastung.
    Die Ausführung ist natürlich nur mono ( Also nur Head kein Rim)
    Die eingelötete Brücke hätte sich der gute auch sparen können.
    Um solche Sachen sollte man sich halt Gedanken machen.

  • Und, nicht zu vergessen - bei einem evtl. Fellwechsel braucht man immer wieder einen neuen Piezo, denn wenn der so gut verklebt ist, dass er nicht durch die Vibrationen von alleine abfällt, bekommt man ihn auch bei einem Fellwechsel nicht unbeschadet wieder ab (die Lötstellen auf den Piezos sind da sehr empfindlich und reissen recht schnell ab).

  • zum Beitrag von "Arin" :


    Konstruktion und Bau von gut funktionierenden E-Drum-Trigger-Systemen muss sich an den Funktionsweisen der gängigen E-Drum-Module und ihren Algorithmen orientieren.


    Basis dafür, sind die physikalischen Grundlagen und Erkenntnisse der Mechanik, Akustik und Elektronik.


    Nicht irgendwelche naiven Hirngespinnste von "Besserwissern" !


    Sorry, das musste mal gesagt werden.


    Paoso.

  • Ich nutz seit längerem einen ddrum Bassdrum Trigger für aufnahmen. Vom Aufbau her ist das das selbe wie der in dem Video, selbst die Brücke hat der so verlötet. Bei den Triggern von ddrum und vielen anderen wird der Piezo ja auch einfach aufs Fell gedrückt. Ich werd das mal bei meiner Snare und nem Tom testen, weil für Aufnahmen kann man es nicht einfacher und billiger haben.

  • Basis dafür, sind die physikalischen Grundlagen und Erkenntnisse der Mechanik, Akustik und Elektronik.


    Nicht irgendwelche naiven Hirngespinnste von "Besserwissern" !


    Sorry, das musste mal gesagt werden.


    Deswegen wurden ja auch jahrelang Aufklebetrigger von Yamaha verkauft - weil die ja keine Ahnung hatten, oder wie jetzt? ;)
    Das ist einfach eine überholte Technik, die sich letztendlich nicht durchgesetzt hat.
    Innen eingebaute Trigger oder solche, die man an den Trommelrand schraubt sind einfach praktischer beim Fellwechsel, aber funktionieren tut auch ein aufgeklebter Piezo (bei den Gummipads sind die von innen auch nur auf die Schlagplatte mit Heißkleber aufgeklebt, schon seit Simmons Zeiten).

  • Hallo "Hammu",


    man kann auch als interessierter Laie durch Versuch und Irrtum zu einer praktikablen Lösung kommen, diese ist aber nicht immer ideal oder optimal.


    "Überholte Technik" war das nicht bei YAMAHA und anderen Fabrikaten, sondern ein anderer Ansatz, um Triggersignale zu generieren (Schwingungen und Schalterimpulse).


    Direkt aufgeklebte Piezos detektieren Körperschallwellen. Auf besondere Art und Weise gedämpfte Piezo-Sensoren (z.B. Triggerköpfe mit Kegel) hingegen, können einzelne mechanische Schlagimpulse erkennen und elektrisch als Einzelimpulse umsetzen.


    Schau dir mal so einen Aussen- oder Innen-Randtriggerkopf genau an, da wird kein Piezo aufs Fell geklebt, sondern mittels dämpfenden Schichten an das Fell gedrückt.


    SIMMONS arbeitete zur Steuerung seiner Analog-Synthesizer mit der Detektion von Körperschallwellen, deshalb folgerichtig mit vollflächig aufgeklebten Piezoelementen (auf der Unterseite des "Schlagbretts").


    Bei den Gummipads ist das ähnlich, jedoch sitzt der Piezo nicht auf der "Schlagplatte" , sondern auf einer Resonanzscheibe, welche mittels dünnen Dämpfungsstreifen mit dieser metallenen "Schlagplatte" verbunden ist. Detektiert wird pro Schlag eine Schwingungsfolge von begrenzter Zeitdauer mit bestimmter Wellenform.


    Es gibt also verschiedene konstruktive Ansätze in den Triggertechnologien, aber alle folgen den erwähnten physikalischen Grundlagen.


    Gruß - Paoso.

  • Es gibt also verschiedene konstruktive Ansätze in den Triggertechnologien, aber alle folgen den erwähnten physikalischen Grundlagen


    Deine Ausführungen beinhalten allerdings nur eine davon - ein Piezo nimmt Schwingungen auf und setzt diese in digitale elektrische Impulse um, die das Modul des E-Drums dann weiter verarbeitet - egal ob der Piezo aufs Fell gepresst (von innen oder am Fellrand von aussen) oder aufgeklebt ist. Abhängig von der Schlagstärke gibt der Piezo dabei große oder kleine Impulse ab, die ihrerseits von der Elektronik des Moduls ausgelesen und interpretiert werden (daher auch die Qualitätsunterschiede von teuren zu billigen Modulen).
    Die andere Art der Impulsgenerierung ist bei den Beckenpads z.B. die Choke-Funktion, dort werden beim Festhalten des Randes zwei Folien (die normalerweise durch Schaumstoff oder Ähnlichem auf Abstand gehalten werden) zusammengepresst, wodurch ein elektrischer Impuls erzeugt wird.
    Dort gibt es aber nur An oder Aus, aber keine schlagstärkenabhängige Impulsstärke.
    Ich hatte mal ein altes Pearl Pad, wo dieses Prinzip auch angewandt wurde - auf dem Holz der Schlagseite war ein Gitterwerk von Kupferbahnen und auf der darüberliegenden Gummiplatte war auch ein Flechtwerk aus Leiterbahnen.
    Beim Schlag auf das Gummi wurden diese beiden Leiterbahnenflechtwerke dann aufeinandergedrückt und ein Impuls abgegeben, natürlich auch nur 0 oder 1, eben digital.
    Veraltete Technik bei den Aufklebetriggern war meinerseits nur auf die rein drumtechnische Tatsache bezogen, dass man bei einem Fellwechsel meist auch einen neuen Trigger brauchte (wenn er denn vorher ordentlich befestigt war).
    Bei Akustik Gitarren und Pianos gibt es diese Technik natürlich nach wie vor und sie funktioniert auch wunderbar, aber wer wechselt auch schon die Resonanzplatte seiner Akustikgitarre oder das Gehäuse seines Pianos - dort werden allerdings keine Impulse, sondern verschiedene Frequenzen aufgenommen und an den Amp weitergeleitet.
    Selbst bei einem Handy spricht man ja eigentlich in einen Piezo, der dann verschiedene Frequenzen weitergeben und im Lautsprechermodus sogar wiedergeben kann.

    Einmal editiert, zuletzt von Hammu ()

  • Hallo "Hammu",


    wenn man meine Ausführungen genau liest, wird man feststellen, dass ich kurz und knapp alle möglichen Triggertechniken (Impulsschalter, Piezo) erwähnt habe. Wer Interesse an Details hat, kann hier im DF oder im großen Net umfassende Informationen finden.


    "Hammu", Deine Behauptung, dass ein Piezo detektierte Schwingungen in digitale Impulse umsetzt ist falsch !
    Tatsache ist, Piezos geben in ihrer Anwendung als Sensor, bei Einwirkung von mechanischen Kräften lediglich eine analoge elektrische Ladung ab.
    Näheres findet man bei Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Piezoelektrischer_Sensor


    Das von "Hammu" beschriebene "Gitterwerk von Kupferbahnen" in Gummipads, ist nichts anderes als ein Tastschalter, der bei Krafteinwirkung kurz einschaltet, also eine Verbindung herstellt. Das hat noch nichts mit Digitaltechnik zu tun (eben wie ein Lichtshalter im Haus).


    Neuere Drummodule erwarten analoge elektrische Einzelimpulse als Headsignal und analoge elektrische Schwingungsfolgen für die Rimsignale. Es werden dann jeweils die analogen Amplituden und Impulslaufzeiten bzw. die jeweilige Wellengeschwindigkeit (Impulsfrequenz) gemessen, welche dann im Modul weiterverarbeitet werden.
    Schalter als Impulsgeber kommen bei E-Drums eigentlich nur noch in Becken und HiHats zu Anwendung.


    Piezoelemente sind sehr variabel einsetzbar, so auch als Detektor für Körperschallwellen (Körperschall-Mikrofon), wie z.B. in Musikinstrumenten mit Resonanzkörpern. Auch hier werden die mechanischen Kräfte der Körperschallwellen analog in elektrische Wellen umgesetzt. Aber das ist ein anderes Thema.


    Paoso.

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