Kennt sich jemand mit Aluminium-Kesseln aus?

  • Hat jemand von Euch Erfahrungen mit Aluminium-Kesseln gemacht, speziell bei Snare-Drums? Wie sind die Klang- bzw. Haltbarkeitseigenschaften verglichen mit Stahl oder Messing? Mit welchem Material lässt sich die Projektion vergleichen?

    Irgendeiner wartet immer.

  • tach mg,


    ich hatte mal ne pearl free-floating mit alu-kessel 14x6,5.


    die ansprache war super. die snare hatte weniger obertöne als ein stahl-kessel ohne jedoch die brillianz zu verlieren. man könnte den sound als "reiner" bezeichnen. subjektiv wahrscheinlich auch als leiser...


    gespielt hab ich die snare eigentlich immer in ziemlich hoher stimmung, in der sie dann letztendlich am besten geklungen hat. in den tiefen (balladen-) stimmungen ging mir etwas der druck ab, den hier messingkessel erzeugen (können).


    die projektion war ähnlich meiner 14x5" brady jarrah block.


    hth
    tim


    PS: ich habe auch einige erfahrungen mit "wirklich" großen alu-kesseln in meiner ex-company sammeln können. http://www.velez.de. wobei hier natürlich der sound eher vom schlägel gemacht wird....

  • Die Firma Trick (http://www.trickdrums.com) baut nur aus Alu, ganze Sets. Hab ich leider noch nicht gespielt, der Testbericht in d&p vor 7-8 Jahren war aber hervorragend. Es gibt ja einige Snares auf dem Markt, die klingen alle ganz normal nach Metallsnare, vielleicht nicht ganz so schengelig, wie Stahl. Hängt auch von der Konstruktion ab und ob die Trommel aus Alublech oder aud Aluguss ist. Ausserdem gibt es verschiedenen Sorten, Legierungen. Ich kann nur sagen, dass ihr keine Angst vor anderen Materialien haben solltet. Es läßt sich aus vielem ein gutes Schlagzeug bauen, nicht nur aus Ahorn. Auch Carbon, Stahl, Alu, Fiberglas, Acryl, Akustikon, Kupfer, Messing, Bronze können super klingen. Ich habe ein Ludwig stainless steel. Das klingt super, auch Toms und Bassdrum, nicht so extrem donnernd, wie man vielleicht denkt.


    Noch was zum Thema Druck. Meine persönliche Erfahrungen möchte ich so beschreiben: Instrumente klingen fast immer auch irgendwie so, wie sie sich anfühlen. Eine Strat ist leicht, eine Les Paul ist schwer, ergo klingt die Strat leicht und die Paula fett und schwer. Eine fette Sonor Signatur oder Designer Bassdrum ist schwer und sie hat auch mehr Pfund, als leichte Modelle anderer Firmen, z.B. Ludwig Vintage. Das merkst Du auch, wenn du eine Sonor Glockenbronzesnare (13 kg) mit dem gleichen Modell aus Ahorn vergleichst (ca. 5 kg). Demnach müßte Alu den Grundsound von Metall haben, nur eben etwas leichter und ich schätze auch, dass es so ist. Tims Ausführungen scheinen in diese Richtung zu gehen. Das mit den schweren Bassdrums merkt man übrigens auch bei Troyan. Die haben auch ein Pfund und sind nicht gerade leicht.

  • Hab auch noch ne Alu-snare rumfliegen! War bei meinem Ersten Schlagzeug dabei....


    Soweit ich mich erinnere, war die Ansprache immer sehr gut!
    Am besten müsste man den sound als sehr "hohl" und "bauchig" mit nem für Aluminium einfach spezifisch metalischen Obertonspektrum bezeichnen!
    Wenn da jemand Interesse dran hat könnt ich ma gucken ob ich demnächst mal ein paar Bilder poste...


    und bitte entschuldigt meine (Legastenie-bedingten 8))Umschreibungen für einen Drumsound...

    Jazz ist nicht tot! Er riecht nur komisch! (Frank Zappa)

  • Die Ludwig Supraphonic Snares sind auch aus Aluminium und zeichnen sich durch einen metallischen, aber recht trockenen Sound (gegenüber vergleichbaren Stahlsnares) aus. Daher kommt auch das oft bei alten Supras bemängelte "Chromblühen" her - Aluminium ließ sich, mit der damaligen Galvano-Technik, nicht besonders haltbar verchromen. Das ändert jedoch nichts am typischen Klang.


    Zitat

    Noch was zum Thema Druck. Meine persönliche Erfahrungen möchte ich so beschreiben: Instrumente klingen fast immer auch irgendwie so, wie sie sich anfühlen. Eine Strat ist leicht, eine Les Paul ist schwer, ergo klingt die Strat leicht und die Paula fett und schwer. Eine fette Sonor Signatur oder Designer Bassdrum ist schwer und sie hat auch mehr Pfund, als leichte Modelle anderer Firmen, z.B. Ludwig Vintage. Das merkst Du auch, wenn du eine Sonor Glockenbronzesnare (13 kg) mit dem gleichen Modell aus Ahorn vergleichst (ca. 5 kg). Demnach müßte Alu den Grundsound von Metall haben, nur eben etwas leichter und ich schätze auch, dass es so ist. Tims Ausführungen scheinen in diese Richtung zu gehen. Das mit den schweren Bassdrums merkt man übrigens auch bei Troyan. Die haben auch ein Pfund und sind nicht gerade leicht.


    Dicke schwere Snares (und Bassdrums) projizieren aber im Prinzip nur die Schwingung der Felle stärker, schwingen selbst aber nur sehr gering. Daher hört man nur wenig Unterschied, was das Grundmaterial angeht - und man muß schon ordentlich Power reingeben.
    Eine leichte Trommel (am besten noch mit Verstärkungsringen) resoniert selbst sehr stark (viel materialtypischer Grundklang) und braucht auch nur recht wenig Input - kann daher (je nach Qualität) auch sehr viel dynamischer sein, als eine schwere Trommel.

    2 Mal editiert, zuletzt von Hammu ()

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