Schlag und Trittschall - Schallschutzpodeste für E-Drums (FAQ)

  • @ Renegade


    Danke für diese tolle Ausführung! Ich werd mir jetzt auch so ein Podest basteln anhand dieser tollen Anleitung :) eine Frage hätte ich nur an dich: ich würde aus Platzgründen lieber ein kleineres Podest bauen, auf welchem ich NICHT oben sitze. Würde sich die Effektivität des Podestes dadurch stark verringern und wenn ja, warum?


    Lg und danke!

  • Hallo Zdifoem,


    freut mich, wenn es dir beim Bau helfen wird. Zu deiner Frage: nein, es funktioniert mit 5kg Gesamtmasse, mit 50kg, mit 500kg oder sogar mit 5t :D du musst lediglich bestimmen wie schwer die Gesamtmasse wird, die auf dem Sylomer lasten wird und entsprechend wählst du dein Sylomer aus.

  • Hey!


    Danke für die Antwort, aber ich hab das anders gemeint. Ich wollte wissen ob ich dadurch, dass ich nicht auf dem Podest sitze, den Trittschall verstärken kann, da ich ja durch meinen Hocker direkt Kontakt zum Boden habe, und dadurch vl. der Trittschall sich "leichter" ausbreiten kann?!

  • Du meinst, der Trittschall findet seinen Weg durch deinen Fuss, dein Bein, dein Becken über das Sitzpolster des Hockers und dann über eben diesen bis in den Boden?
    HAHA, der war gut. :D


    Edith meint auch nein, das wird wohl kaum passieren bei all der Masse an weichem Gewebe auf dem weiten Weg durch den Körper.

    don´t panic

  • Ok ich fass das mal so auf, dass es irrelevant ist, wenn ich beim Spielen nicht auf dem Podest sitze ;). Was mich noch interessiert hätte: Ich würde gerne nur HihatStand, Snaredrum inkl. Stand sowie Basedrum inkl. Pedal auf das Podest stellen, das Rack aber nicht. Ich gehe mal davon aus, dass dies genauso sich nicht negativ auswirkt, da durch das Anspielen der Becken sowie Toms ebenso keine Trittschallproblematik entsteht und somit ein Podest ausreichend ist, auf welchem ich nur die oben genannten Komponenten abstelle? Der große Vorteil wäre hier neben der (dringend notwendigen) Platzersparnis, dass ich mir eine einzelne zugeschnittene MDF--Platte kaufen kann und mir dadurch das Zusammenschrauben mehrerer ersparen würde.

  • Nunja, was das Rack betrifft: wenn du auf dem Rack Toms oder Becken montiert hast, auf die du mit dem Stick schlagen wirst, dann findet der Körperschall natürlich seinen Weg bis zum Fussboden. Beim Hocker passiert das nicht, weil du mit dem menschlichen Gewebe+Fett+Wasser dazwischen funkst und den Körperschall absorbierst. Beim Rack wäre das aber nicht der Fall. Das ist jetzt aber meine eigene Meinung und Theorie, ohne Gewähr. Man möge mich verbessern, falls ich falsch liege. Natürlich ist ein Schlag mit dem Stick auf den Becken nicht so erheblich wie das Betätigen eines Fussmaschine oder dem Hihatpedal, aber dennoch könnte sich dieser Körperschall beim Aufschlag auf das Becken bzw. der Trommel, durch das Stativ-->Rack-->Fussboden übertragen werden.

  • ok danke. Vielleicht treibe ich ja eine MDF-Platte, auf der das Rack auch noch platz findet. Zusammenschrauben usw. würde ich aufgrund meiner handwerklichen Ungeschicktheit sehr gerne vermeiden. :D

  • Mach dir keinen Kopf, ich bin handwerklich auch ungeschickt, aber das ist echt kein Akt. Du hast zwei Platten, legst die auf den Boden nebeneinander, dann diese Lochplatten drüberlegen (siehe meine Fotos) und Schrauben rein, fertig :) wie auch immer, viel Erfolg!

  • Hi zusammen, hier eine Ansicht und ein Grundriss meines - seit 2 Jahren bewährten - Podests. ( TD9 Rack - allerdings gepimpt mit TD30 Modul / BT-1 /Tom 4/ 2. crash etc. :thumbup: ) Wohne in einem Altbau und habe null Probleme mit Trittschall in die Nachbarwohnungen - spiele um 3h in der Nacht und alle schlafen friedlich.... Es handelt sich um von mir selbst gegossene Betonplatten (4 cm) mit dünnen Stahlgittereinlagen im unteren Drittel ( Fertigbeton im Baumarkt ) Holzschalung gemacht und angemischten Beton reingekippt - zuerst 1,5cm hoch dann Gitter rein - dann Rest auffüllen + abziehen...... warten bis trocken/fest - ausschalen...... ferdich. Die Betonplatten kriegt man auch fertig im Baumarkt - da muss man allerdings alles irgendwie zusammenstoppeln, da es nur quadratische oder rechteckige Platten in verschiedenen ( aber eher wenig Auswahl !) Dimensionen gibt. Darunter hab ich Schaumstoff ( Fläche ist gleich wie die der jeweiligen Platte ) mit ca. 6cm ( billigste Ikea Matratze ) - abgezogen und zugeschnitten. Kann man auch im Schaumstoffgeschäft oder Baumarkt kaufen . is aber dort sicher teurer :) Wär natürlich interessant wie sich die Sylomers von Kollegen Renegade in diesem Verbund machen würden. Müsste man dann wie er beschrieben hat berechnen. Die großen Platten ( l+r ) haben ein Einzelgewicht von ca 62kg ( da sollte ein Freund beim Tragen helfen, sonst geht´s ins Kreuz :thumbup: ) die Platte der Fußmaschine ca 7 kg ( die geht allein :D ) . Unter der Fuma hab ich mir einen etwas dichteren Schaumstoff besorgt ( Baumarkt ) da ich hier die kleinste Platte hab und am wildesten reintrete. Wie ihr seht sitze ich NICHT auf dem Podest sondern am Boden mit um 10cm höher eingestellten Drumsitz. Hi-Hat + Kick sind jedoch auf dem Podest.


  • war die Einbuchtung für den Hocker zwingend nötig? manche setzten sich ja auch einfach vor das Podest mit einer geraden Platte?

  • Hi zusammen,
    hier eine Ansicht und ein Grundriss meines - seit 2 Jahren bewährten - Podests. ( TD9 Rack - allerdings gepimpt mit TD30 Modul / BT-1 /Tom 4/ 2. crash etc. :thumbup: )
    Wohne in einem Altbau und habe null Probleme mit Trittschall in die Nachbarwohnungen - spiele um 3h in der Nacht und alle schlafen friedlich....


    Es handelt sich um von mir selbst gegossene Betonplatten (4 cm) mit dünnen Stahlgittereinlagen im unteren Drittel ( Fertigbeton im Baumarkt )


    Holzschalung gemacht und angemischten Beton reingekippt - zuerst 1,5cm hoch dann Gitter rein - dann Rest auffüllen + abziehen......
    warten bis trocken/fest - ausschalen...... ferdich.
    Die Betonplatten kriegt man auch fertig im Baumarkt - da muss man allerdings alles irgendwie zusammenstoppeln, da es nur quadratische oder rechteckige Platten in verschiedenen ( aber eher wenig Auswahl !) Dimensionen gibt.


    Darunter hab ich Schaumstoff ( Fläche ist gleich wie die der jeweiligen Platte ) mit ca. 6cm ( billigste Ikea Matratze ) - abgezogen und zugeschnitten.
    Kann man auch im Schaumstoffgeschäft oder Baumarkt kaufen . is aber dort sicher teurer :)


    Wär natürlich interessant wie sich die Sylomers von Kollegen Renegade in diesem Verbund machen würden.


    Müsste man dann wie er beschrieben hat berechnen.


    Die großen Platten ( l+r ) haben ein Einzelgewicht von ca 62kg ( da sollte ein Freund beim Tragen helfen, sonst geht´s ins Kreuz :thumbup: )
    die Platte der Fußmaschine ca 7 kg ( die geht allein :D ) . Unter der Fuma hab ich mir einen etwas dichteren Schaumstoff besorgt ( Baumarkt ) da ich hier die kleinste Platte hab und am wildesten reintrete.


    Wie ihr seht sitze ich NICHT auf dem Podest sondern am Boden mit um 10cm höher eingestellten Drumsitz.


    Hi-Hat + Kick sind jedoch auf dem Podest.



    wie weit hat sich der Schaumgummi komprimiert durch das Betongewicht?

  • ich geb jetzt auch mal meinen Senf dazu, wer sich mit sowas auskennt möge mich korrigieren. Irgendwie fehlt noch ein bisschen die theoretische Basis zu den Schallproblemen, dann kann man das zielgerichteter angehen :


    Es gibt 2 übliche Methoden für solche Schallprobleme :


    1. Entkopplung vom Untergrund
    2. Absenkung der Resonazfrequenz des Untergrundes unter den hörbaren Bereich


    zu 1.
    Autofederung funkioniert so, man bringt ein elastisches Element in den Schallweg, das ganze funktioniert um so besser je geringer die gefederte Masse ist. Fürs Edrum bedeutet das, dass das Rack möglichst leicht sein sollte und man VOR dem Podest sitzt. Als Feder nimmt man Schaumgummi der so weich ist dass das ganze möglichst elastisch ist, der Gummi darf aber nicht nennenswert komprimiert werden sonst geht er in den nichtelastischen Bereich und federt kaum noch.


    zu 2.
    Maschinenpodeste macht man so, man giesst einen sehr schweren Betonsockel, die Resofrequenz sinkt soweit dass es unterhalb des hörbaren Bereichs liegt. Hier gilt je schwerer desto besser. Fürs Drum bedeutet das, dass man AUF dem Podest sitzen kann . Das Rack darf auch gerne schwer sein. Das Gesamtgewicht des Sockels muss natürlich gross genug sein damit man unter die Hörgrenze kommt. Damit kann man aber evt statische Probleme im tragenden Boden bekommen. alte Häuser habe keine so arg hohe Traglast in den Decken.


    wenn man Methode 1 und 2 hintereinanderschaltet wird die Dämmung noch besser, allerdings sollte man den Beton UNTERHALB des Federlements anbringen, weil die Entkopplung eine möglichts geringe gefederte Masse haben sollte und weil der übliche Schaumgummi durch das Betongewicht schnell in den unelastischen Bereich gedrängt wird .


    Irgendwelche speziellen Dämschaumstoffe braucht man nicht unbedingt, hauptsache er ist von der Federkraft optimal abgestimmt auf das Gesamtgewicht. Manche versuchen auch die Kontaktfläche möglichst gering zu halten, also Tennisbälle, wenige Schaumgummiklötze usw.. Das bringt praktisch nichts, im Gegenteil kann es sogar sein dass man sehr viele Schaumgummiklötze braucht wenn der Schaumgummi sehr weich ist.


    so, das war jetzt mal ein bisschen Theorie als Diskussionsgrundlage, darauf aufbauend können wir jetzt optimierte Drumpodeste entwickeln.

  • ich geb jetzt auch mal meinen Senf dazu, wer sich mit sowas auskennt möge mich korrigieren. Irgendwie fehlt noch ein bisschen die theoretische Basis zu den Schallproblemen, dann kann man das zielgerichteter angehen :


    "so, das war jetzt mal ein bisschen Theorie als Diskussionsgrundlage, darauf aufbauend können wir jetzt optimierte Drumpodeste entwickeln."




    Hallo,


    ein optimales, körperschallgedämmtes Drumpodest hat doch schon "Renegade" entwickelt (siehe ab Permalink 607 in diesem Thread).


    Seine Ausführungen und Darstellungen haben eine wissenschaftliche Grundlage (es gelten die physikalischen Erkenntnisse der Akustik), die Berechnungen stimmen und sein Bauplan ist nachvollziehbar.


    Seine Diskussion der Materialwahl macht deutlich, dass es eben schon auf einen speziellen Schaumstoff ankommt, nämlich einen der dämpft und federt - einem porigen Elastomer mit bestimmten Eigenschaften.


    Ausserdem informiert er über die Beschaffungsmöglichkeiten und gibt bespielhafte Bauanleitungen.


    Ein hervorragender Beitrag !


    Gruß - Paoso.

  • Hi,


    den Artikel kenne ich und ich bin der Meinung das dieses Podest nicht optimal ist. Deswegen habe ich noch meinen Beitrag geschrieben. Sylomer ist ein Pu-schaum, so wie die meisten anderen Schaumgummis auch, bloss vermutlich in dauerhafterer Qualität und mit definierten Eigenschaften die dokumentiert sind. Federn tun eigentlich alle Pu-Schäume und dämpfen auch. Das dämpfen dient vornehmlich dazu die Eigenresonzen zu bedämpfen und weniger das Edrum. Wichtig ist ja das man versteht was bei so einer Schalldämmung passiert, ob man entkoppelt oder die Eigenresonaz unter hier Hörgrenze schiebt. Sylomer ist natürlich ein tolles Produkt aber für sich alleine dämpft es noch nicht optimal. Bei einer Entkopplung sollte die Federnede Masse möglicht klein sein damit man eine möglichst weiche Feder nehmen kann,also z.B. ein weiches Sylomer. Also möglichst wenig Gewicht aufs Podest und das weicheste Sylomer nehmen das geht, kann man ja berechnen. Wenn man es dann noch auf die Spitze treiben will baut man noch Beton drunter wenn es die Traglast zulässt.
    Die Methode viel Gewicht (z.B. Steinplatten) auf das Podest und dann Sylomer drunter halte ich für sehr ungünstig, bei dem hohen Gewicht braucht man ein sehr hartes Sylomer welches dann nur schlecht entkoppelt.
    Das alles ist gängige Praxis im gewerblichen Bereich, man baut einen sehr fetten Betonsockel und für eine Top-Dämmung noch eine Schicht Dämpfungsgummi obendrauf und darauf die polternde Maschine.

  • den Artikel kenne ich und ich bin der Meinung das dieses Podest nicht optimal ist. Deswegen habe ich noch meinen Beitrag geschrieben. Sylomer ist ein Pu-schaum, so wie die meisten anderen Schaumgummis auch, bloss vermutlich in dauerhafterer Qualität und mit definierten Eigenschaften die dokumentiert sind.


    enau, im Gegensatz zum Matrazenschaumstoff, hat Sylomer definierte Eigenschaften. Das Nachlesen der Dokumentation wird empfohlen ![/size]



    Das dämpfen dient vornehmlich dazu die Eigenresonzen zu bedämpfen und weniger das Edrum.


    Das stimmt so nicht! Selbstverständlich erzeugt nur das Edrum die Schwingungsimpulse, die isoliert und gedämpft werden sollen. Klar, dabei wird auch der Schwingungsisolator angeregt zu schwingen, jedoch erzeugt die Federwirkung des Sylomers eine Gegenkraft, die diese Eigenresonanz unter die Hörschwelle drückt (kleiner als 20Hertz) - vorausgesetzt es ist dick genug.[/size]



    Bei einer Entkopplung sollte die Federnede Masse möglicht klein sein damit man eine möglichst weiche Feder nehmen kann,also z.B. ein weiches Sylomer.


    Genau, deshalb hat "Renagade" auch das Sylomer-gelb erfolgreich verwendet.[/size]


    Also möglichst wenig Gewicht aufs Podest und das weicheste Sylomer nehmen das geht, kann man ja berechnen. Wenn man es dann noch auf die Spitze treiben will baut man noch Beton drunter wenn es die Traglast zulässt.
    Die Methode viel Gewicht (z.B. Steinplatten) auf das Podest und dann Sylomer drunter halte ich für sehr ungünstig, bei dem hohen Gewicht braucht man ein sehr hartes Sylomer welches dann nur schlecht entkoppelt.
    Das alles ist gängige Praxis im gewerblichen Bereich, man baut einen sehr fetten Betonsockel und für eine Top-Dämmung noch eine Schicht Dämpfungsgummi obendrauf und darauf die polternde Maschine.[/quote]


    Also ein Drum-Set hat ein bestimmtes Gewicht, plus das Gewicht des Drummers ergibt das Gesamtgewicht (da kann man nichts leichter machen !). Damit errechnet man nun die Dämpfungselemente/Schwingungsisolatoren wie es "Renegade" vorgerechnet hat. Damit ist man im dynamischen Wirkbereich.


    Das mit den Steinplatten auf das Podest ist natürlich Quatsch.


    Richtig : Es macht nur Sinn, die starre Masse des Fußbodens zu erhöhen, aber da gibt es im Wohnungsbau klare Belastungsgrenzen. Also nur mit Hilfe eines Statikers zwischen tragenden Elementen einbauen !


    Lasst Euch nicht verunsichern, die Konstruktion von "Renagade" funktioniert !


    Übrigens: Sylomer wird verwendet zur Schwingungsisolation von Schienenstrecken im Untergrund und in Bahnhöfen (da zittert kein Dom mehr).


    Gruß - Paoso

  • ...... das mit den Betonplatten + Schaumstoff funzt perfekt bei mir im Altbau, wo die Decken schon schwingen wenn man den Raum betritt :D Ich weiß nicht warum manche offensichtlich glauben, daß ich ( man) Renegades tolle Recherche + sein so entstandenes Podest auch nur irgendwie in Frage stelle ???? .... wollte nur mitteilen was bei mir daheim funktioniert .... + ferdisch . ich geh jetz üben :thumbup:

    Gruß GIG :)

  • Hey Leute,


    so, ich bin jetzt endgültig dabei mir ein Podest zu basteln und habe diesbezüglich eine Frage an euch:


    Mein Set wird auf einer 150+70 cm großen 19mm MDF Platte stehen.


    Jetzt Frage ich mich, wieviele Sylomer Pads ich denn benützen sollte?


    Nach meinen Berechnungen habe ich eine Gesamtbelastung von 65kg (Set 37kg, Druck meiner Füße 10kg, Platte 18kg)
    Ich überlege, ob ich mir nun 5 Pads im Maße 110x110x25mm oder 6 Pads in 100x100x25mm besorgen soll.


    Mir kommt die ganze Sache mit 5 Pads halt vom Gefühl her bei einer Platte von 150x70cm sehr wackelig vor, oder?


    LG und Danke Zdifoem

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!