Band-Live-Recording in EINEM Raum. Welches Vocal-Mic für möglichst wenig Dreck?

  • Zitat

    Original von maxPhil
    Ich persönlich würde den Schmutz einfach akzeptieren; diese Voice-Isolator-Geschichte wäre auch eine Idee, dass ein bisschen zu reduzieren. Reflection-Filter, sowas wie das schon mehrfach vorgeschlagene Mic-Thing? Bringt wohl nur eingeschränkt was, wenn selbst die Tests in den üblichen Gazetten (zu lesen bei thomann) eher durchwachsen ausfallen, da die eigentlich alles über den grünen Klee loben.


    ETWAS Schmutz akzeptiere ich auch. Das hat sogar den Vorteil, dass das Klangbild nicht ZU steril wird. Aber mir ist es halt zu stark, daher mein Bemühen um Lösungen auf allen Ebenen.
    Hier kommt aber schon einiges an Ansätzen zusammen... Das ist alles sehr hilfreich...


    zwaengo


  • Das hört sich jetzt SEHR abgefahren an... Ich vermute mal, dass das ein alter Trick aus der Recording-Profi-Szene ist, oder?
    Das muss ich definitiv mal ausprobieren... Wenn es eine Verbesserung bringt, darf es gerne fies sein ;)


    Vielen Dank für diesen skurilen Vorschlag,


    zwaengo

  • Zitat

    Original von BassDrumBone
    Der Vorschlag kam vorhin schon irgendwo, habe aber keine Antwort von Dir dazu entdeckt oder sie überlesen. Ich versuche diese Idee nochmal deutlicher auszuführen:


    Ihr stellt die Instrumente im Raum exakt so auf, wie sie im späteren Stereo-Klangbild verortet sein sollen. Der Sänger (Du schriebst das Vocal-Signal solle im Mix in der Mitte sein) stellt sich genau in der Mitte vor ein Raummikro, das auch die (natürlich etwas leiser) einstrahlenden sonstigen Töne nicht zischelnd verfälscht, sondern gut wiedergibt. Wenn Du nun die restlichen Signale stärker auf Rechts und Links verteilst, als ohne Gesangsspur, müsste das doch zu machen sein.


    Martin


    Ja, das ist auch ein schöner, unterstützender Vorschlag. Da das Klangbild ja bei Einschalten der Gesangsspur zusammenrückt, hatte ich auch schon getestet, das Stereobild weiter aufzuziehen. Das wird dem tatsächlich etwas entgegen und kompensiert etwas.
    Wieder ein Puzzle-Steinchen auf dem Weg zum Glück ;)


    Vielen Dank,


    zwaengo

  • Zitat

    Original von macmarkus
    wenn's nah an den mund muss, ist ein sm57 nicht verkehrt. den korb kann man quasi in der faust verstecken und damit nebengeräusche minimieren. manchmal sieht man auch "strokes-eske" bands, die darüber singen.


    Das SM57 hat ja die gleiche Kapsel, wie das 58er. Ich fürchte, das wird nicht wirklich BESSERE Ergebnisse bringen. Ich teste das aber mal aus, denn man kann ja auch überrascht werden...


    Habe hier jetzt schon viele Ansätze bekommen, wo ich an Rädchen drehen könnte...


    Auch Dir vielen Dank,


    zwaengo

  • Zitat

    Original von moschus
    Versucht mal eine komplette Ecke des betreffenden Raumes mit massig Dämmaterial *absolut* reflexionsarm zu bekommen. Also alles grosszügig mit 10 cm Rockwool verkleiden, und danach mit dünnmaschigen Stoff überziehen (wegen der Staubentwicklung). Auch die Decke des Raumes könntet Ihr bedämmen. Den Microständer dreht Ihr dann so, daß das Mic direkt in diese Ecke zeigt. Der Sänger quetscht sich nun dazwischen, und damit habt Ihr zumindest die geringstmöglichen Einstreuungen des Direktschalls der Drums, Boxen etc. Auch die Raumreflexionen könnt Ihr so minimieren.


    Ja, das hört sich praktikabel an... Das wird EIN Weg sein, um den Anteil an Störschall zu minimieren.


    Zitat

    Original von moschusZusätzlich könnte man in der Tat einen der bereits genannten Absorber hinter das Mic stellen, der das Teil auch noch von dort abschirmt, denn jedes Nierenmic fängt sich in einem schalen Bereich auch noch von hinten was ein. (Wird schätzungsweise aber nicht soo viel bringen) Ganz wichtig wäre, daß der Sänger Closemic singt, also permanent mit den Lippen den Korb berührt. Der Nutzpegel steigt dadurch ganz erheblich an, im Vergleich zu auch nur 5 cm Abstand können das Welten sein.


    Sagte ich schon, dass ich ihm das Mic mit Marmelade bestreichen werde, damit er lernt an der Kapsel zu schnullern ;)


    Zitat

    Original von moschusEmfehlenswert wäre vielleicht ein MD421, auch das blendet den Müll hervorragend aus. Wenn man dann (wahrscheinlich) Probleme mit zuviel Luftgeräuschen hat, stülpt Ihr einfach einen billigen Schaumstoff-Popschutz über das Mic, das bringt eine ganz erhebliche Verbesserung gegenüber dem nackten Korb, zumindest beim SM58. Den obigen Tipp mit der Gegenphase solltet Ihr ebenfalls unbedingt mal ausprobieren!


    Ein MD421 könnte ich - mit Chance - geliehen bekommen. Das werde ich auch mal probieren.
    Hast Du diesen Gegenphasenvorschlag auch mal getestet und Erfahrungen damit? Das hört sich einfach richtig schön strange an... Muss ja was dran sein...


    Zitat

    Original von moschusMal davon ab - kann es sein, daß Euer Sänger recht leise singt?


    Definitiv nicht! Einzig seine Aversion gegen den direkten Lippenkontakt könnte man optimieren...
    Ist ein alter Schreihals ;)


    Zitat

    Original von moschusIch hab schon live Aufnahmen mit nem schnöden SM58 gemacht, die Gesangsspur hinterher saubergeschnitten, und durch nen Urei Limiter völlig plattkomprimiert - Ich hatte trotzdem nie das Problem, daß die anderen Instrumente derart hineinbraten, daß der Track unbrauchbar gewesen wäre. Allerdings war der betreffende Sänger sehr laut - die Band aber auch!


    Also, alles steht ja sehr dicht beieinander. DAS allein ist schon Problem genug. Hauptschmutz sind die einstrahlenden Becken!! Die machen den Gesamtsound sehr scharf, wenn die Gesangsspur dazu kommt.
    Im Bassbereich ist die Einstreuung nicht auffällig negativ. Auch die Gitarren kommen gar nicht soooo stark drüber... Ist wirklich primär der Frequenzanteil der Becken, der so richtig satt mit draufgeht..
    [/quote]


    Vielen Dank für Deine zahlreichen Anregungen,


    zwaengo


  • Das MD441 werde ich auch ins Testprogramm aufnehmen.


    Lautstärkereduzierung wird nichts, da sich alles am Grundpegel der Drums orientiert, welche mit der Spielweise zusammen hängen, die eher heftiger ist.


    Die Amps mit Absorbern zuzustellen, könnte vielleicht auch was helfen. Das wäre noch eine gute Idee. Danke.


    Bass über DI-Box wäre auch möglich, aber DER geht nun gerade am wenigsten über das Gesangsmic und lässt sich auch am besten mit dem EQ ausblenden, ohne dem Gesang merklich zu schaden...


    Das sind ja nochmal einige Anregungen...
    Auch Dir vielen Dank dafür,


    zwaengo

  • @ alle: Einen ganz dicken Dank Euch allen für die vielen, vielen Tipps!!!!
    Ich habe nun einen fetten Katalog an Möglichkeiten, mit denen ich das Problem eventuell reduzieren könnte. Und es sind wirklich einige dabei, von denen ich mir erhoffe, dass sie so viel bringen, dass ich mit dem Restschmutz gut leben könnte.


    Also nochmals vielen Dank Euch allen für Eure Anregungen und Eure Mühe...
    Immer wieder ein tolles Forum, unser "Drummerforum", auch für Fragen am Rande der Drums...


    zwaengo

  • Zitat

    Original von zwaengoDas hört sich jetzt SEHR abgefahren an... Ich vermute mal, dass das ein alter Trick aus der Recording-Profi-Szene ist, oder?
    Das muss ich definitiv mal ausprobieren... Wenn es eine Verbesserung bringt, darf es gerne fies sein ;)


    Vielen Dank für diesen skurilen Vorschlag,


    zwaengo


    na ja - alter Trick? Ja, aber professionell? In semiprofessionellen Studios wurde früher manchmal der Monitor für den Sänger über eine normale Box gefahren - da hat man dann nach dem Gesangstake einfach noch eine Spur aufgenommen - alles musste so bleiben, wie es war, nur das der Sänger nicht gesungen hat. So konnte man den Müll mit dem phasengedrehten Signal rauslöschen...


    Das war übrigens zu der Zeit, als man noch analog auf 8-Spur Maschinen aufnahm...


    Das schöne an den alten Tricks ist, daß sie auch heute noch funktionieren!


    PS: das mit dem "nichts verändern" gilt übertragen für den Vorschlag mit dem Zweitmic auch - es sollte natürlich in die gleiche Richtung zeigen wie das echte Gesangsmic und wie gesagt, die Klangregelung am besten total auf Neutral lassen und erst hinterher das resultierende Signal bearbeiten. Du wirst mit dem Verfahren vor allem die tiefen bis mittleren Frequenzen gut auslöschen können - mit Glück auch die fiesen Becken bei 5-8 kHz... die höchsten Höhen werden drinbleiben (wegen des Abstandes der Mikrofone). Probier es einfach aus!

  • Zitat

    Original von zwaengoDas MD441 werde ich auch ins Testprogramm aufnehmen.


    zwaengo


    ich verwende das 421 und das 441 oft parallel bei Livemitschnitten (bei der Brass-Section von Bigbands) - das 441 ist meiner Meinung nach nicht nur das deutlich bessere Mikrofon, sondern fängt auch viel weniger "Müll" ein als die 421er - vor allem in dem von Dir beklagten hohen Mittenbereich, wo die Becken so richtig schön wehtun... Ein Schaumstoffüberzieher ist aber bei beiden Mics bestimmt notwendig (vor allem beim Close-Miking).


    Bitte nicht falsch verstehen - ich bin ein grosser Fan des 421 (z.B. an den Toms - da geht kaum was drüber), aber ein noch grösserer des 441... :)

  • Zitat

    Original von silent.death
    ....korrekt leider auch mehr als doppelt so teuer...aber bei ebay gibt´s die dinger ab und zu für unter 200 euro


    OT: leider ja - neu sollen die 441er jetzt 777,- kosten (weil sie angeblich so aufwändig in der Herstellung sind).


    Mein Tip: mal in der Kirche nachfragen - die standen früher immer an der Kanzel und wurden oft gegen neumodische Kondensatoren ausgetauscht - vielleicht kann man dort ein Schnäppchen machen. Ich würde jedes erhaltene 441 kaufen, was mir vor die Finger kommt...

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