Wie stimme ich Pauken?

  • Weil ich ja eigentlich gelernter Trompeter bin hatte ich mir vor einigen Jahren mal ein automatisches Stimmgerät gekauft.
    Damit geht es ganz gut. Erfordert aber noch mehr Geduld, als das Stimmen von Trommeln. Vor allem wegen der vielen Schrauben.


    Normaler weise geht es mit dem tiefsten Ton auf der jeweiligen Pauke los. Ist ja abhängig von der Größe. Technik ist wie bei Trommeln. Also gleichmäßig spannen, immer nur kleine Änderungen und so weiter.


    Wichtig: Im Gegensatz zum stimmen von Toms, aber den Finger wieder weg nehmen, damit die Pauke ausklingt.


    Bei einer guten "Schüssel" stimmt der Rest dann mehr oder weniger gut von selbst. Korrekturen der Rasten bzw. Marker sind eigentlich selten erfoderlich.


    Mein Trick: ich kenne so zwei drei "Studierte", die an der Musikschule Drums unterrichten, aber auch Engagemenst am Theater oder so machen. Die haben im Studium der Orchestermusik auch immer Pauken mit dabei und kennen sich da ganz gut aus.


    Also investiere ich einen Anruf, etwas Zeit und eine Flsche trockenen Roten.


    Unter Umständen kann man es auch im Musikgeschäft machen lassen. Von Leuten die davon Leben, so wie Klavierstimmer, habe ich noch nichts gehört.



    cu
    r37

    Nach laaaaaaaaaaanger Pause mal wieder hier im Forum unterwegs...
    :rolleyes:


    "Spielt was Ihr wollt! Hauptsache es grooved!"
    P.Herbolzheimer

  • Ei, da ist doch normalerweise ein Marker/Raster dran.


    Kuckst Du hier:



    Pauke ganz entspannt => auf tiefsten Ton stimmen.


    Klaro?



    cu
    r37


    EDIT: Foto ohne freundliche Genehmigung der Fa. Adams.
    8)

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    P.Herbolzheimer

    Einmal editiert, zuletzt von r37 ()

  • Hallo Ruby,
    ganz generell gibt es heute in professionellen Symphonieorchestern nur noch Pedalpauken. Die Stimmung wird durch ein Pedal reguliert, das die Fellspannung mittels eines "Stern"-Mechanismus(Metalldrähte die von den Spannschrauben innerhalb des Korpus quasi Sternenförmig zu der am Boden befindlichen Pedalmechanik zusammenlaufen)verändert. Eine Tonhöhenskala am Rand der Pauke zeigt die Tonhöhe an. Die Stimmung sollte übrigens wie bei allen anderen Instrumenten mittels Stimmgerät erfolgen, die dann mit der Stimmskala eingestellt wird,
    so daß man die Pauke auf den gewünschten Ton einstellen kann. Meistens brauch man in einem Stück mehrere Töne, was ein schnelles umstimmen auf einen anderen Ton mittels Pedaleinsatz ermöglicht. Das entbindet aber den Pauker nicht, daß er während des Konzertes minimale Korrekturen vornehmen muß, denn
    bei längerem Einsatz u. eventuellen Temperaturschwankungen im Konzertsaal verstimmen sich die Pauken relativ schnell. Das erfordert ein gutes,
    geschultes Ohr. Mittels Feinstimmer(eine zusätzliche,
    kleine Hebelmechanik gegenüber der Stimmskala) kann man kleine Tonkorrekturen vornehmen. Plastikfelle halten besser die Stimmung als die mittlerweile wieder bevorzugten Naturfelle(Kalbfelle). Aber über den Sound kann man sich ja immer streiten. Sollte man kein Stimmgerät zur Hand haben, kann man auch einen Orchesterkollegen fragen(vorausgesetzt sein Instrument ist gut gestimmt) und dann die Töne von ihm "abnehmen". Für geübte Pauker mit guten Ohren kann das auch über eine Stimmgabel gehen, die auf den Kammerton "a" gestimmt ist, von diesem Ton ausgehend ist kann man die restlichen Töne ermitteln.
    Deshalb wird man in einer Paukenausbildung relativ oft mit Stimmübungen gequält, denn nicht nur eine gute Spieltechnik sondern vor allem eine solide Stimmtechnik ist gefragt. Die meisten Pauker sind also auch theoretisch bewandert u. kennen sich mit Intervallen, Akkorden usw. ganz gut aus, was auch mit dem erlernen des basisorientierten Klavierspiels zu tun hat.
    Im Unterricht funktioniert das meistens so, daß der Lehrer einen Ton auf dem Klavier anschlägt u. der Schüler dann den Ton auf der Pauke einstimmt. In der Regel stimmt man das Fell ganz tief u. nähert sich aus dem tiefen Bereich dem Ton. Das muss sehr oft geübt werden, bis der Schüler auch in der Lage ist in einem kurzen Zeitabstand mehrere Tonintervalle selbst zu Stimmen/Hören. Die Grundstimmung beider Pauken-also welche Töne ich stimmen muß-hängt von der Tonart ab.
    In C-Dur sind es dann meistens die Töne C(hohe)+G(tiefe Pauke). Um das zu erläutern, würde etwas den Rahmen sprengen. Wenn jemand ernsthaft am Pauken interessiert ist: Lehrer suchen u. sich beraten lassen, auch bezüglich der Theorie- u. Klavierschulung.
    Gruß ARMIN

  • Ich hab mal etwas gegraben ;)


    Ich helfe für ein Jahreskonzert bei einem anderen Musikverein aus und wurde hauptsächlich (bin auf ein paar Percussion-Einsätze) an die Pauken verfrachtet. Da ich gelegentlich bei "meinem" Musikverein auch die Pauken benutz ist mir da etwas Erfahrung zu Eigen, der ich auch zu verdanken habe, dass ich gleich mal gemerkt hab, dass die Stimmung der (übrigens fast gleichen Pauken wie in "meinem" Musikverein) beschissen ist. Deutlich wurde das dann, als ich beide (!) Pauken mit dem oben beschriebenen Pedal auf den Skala-gleichen Ton gestimmt hatte. Es war aber nicht der gleiche Ton! :(
    Folglich muss eine, bzw. sogar beide Pauken übelst verstimmt sein. Als ich sie zum ersten Mal zu Gesicht bekam waren die Felle sogar noch gespannt, also nahm ich an, dass wohl nicht gerade Spezialisten zu Gange waren. Lange Rede, kurzer Sinn: In "meinem" Musikverein haben wir die Pauken bisher immer folgendermaßen gestimmt: Schrauben alle so gelassen und nur die Marker auf der Skala dann mit dem elektrischen Gerät angepasst. Jetzt würde ich das bei dem "neuen" Verein auch so machen und wollte fragen, ob das denn so ohne Weiteres geht? Kann man das Stimmgerät dann auf das Fell legen oder einfach nur drüber halten? Vielleicht sogar unten an die Pauke halten? Falls es irgendjemandem helfen sollte: Es sind Adams Pauken, auf denen noch die Plastik-Werksfelle sind.
    Danke für Antworten und herzliches Pauken an alle :D
    Grüßli, Drummer-Paule

  • Also Pauken mit Stimmgerät stimmen ist ja der absolute Frevel.
    Wie stimmst du dann während des Stückes um?


    Intervalle hören üben und mal ein, zwei Stunden hinsetzen und vom Kammerton A Intervalle stimmen.


    Ich hab auch noch keinen Orchesterbassisten kennengelernt, der ein Stimmgerät auf der Bühne hatte.


    LgTrommelmann

  • trommelmann:
    Vielleicht davor nicht allzu deutlich gesagt: Mit dem Pedal! (so en Schnellspanndingens, die es bei "modernen" Pauken gibt) Dann bewegt sich der Zeiger auf der Skala zum gewünschten Marker.
    Jetzt ist es jedoch so, dass die Marker (aus welchem Grund auch immer!) nicht mehr stimmen, was ich am Vergleich beider Pauken gemerkt hatte. Also müssen sie neu justiert werden, wofür ich mir - als bezahlter Aushilfsmusiker - sicher nicht zwei Stunden Zeit nehme. Wie oben schon geschrieben, bin ich ja auch kein reiner Pauken-Spezi, sonst sollte man mit dem Stimmen von Hand und Intervallehören sicher vertraut sein. Zudem ist die Sache auch "nur" ein kleiner Dorf-Musikverein mit ca. 30 Musikern und kein Symphonieorchester mit 80 Stück.
    Edith fügt noch ein, dass es mir nur um eine relativ grobe Stimmung geht und kein 1/8 Ton genauer Wert, da es wesentlich verstimmter wie jetzt fast nicht geht.


    matz, danke. Für weltfremd halte ich die Sache auch nicht und für Frevel schon gar nicht!

  • JEDER wage ich schonmal stark zu bezweifeln da alle Pauker die ich kenne nur nach dem Gehör stimmen...
    Das restliche Orchester stimmt auch nach dem gehört warum sollte der Pauker dabei die Ausnahme sein ?
    In der Regel hat der gute Pauker auch so ein Gehör, dass er einfach ohne Stimmgerät perfekt stimmt .

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  • Zitat

    Original von Drummer-Paule
    trommelmann:
    Vielleicht davor nicht allzu deutlich gesagt: Mit dem Pedal! (so en Schnellspanndingens, die es bei "modernen" Pauken gibt) Dann bewegt sich der Zeiger auf der Skala zum gewünschten Marker.
    Jetzt ist es jedoch so, dass die Marker (aus welchem Grund auch immer!) nicht mehr stimmen, was ich am Vergleich beider Pauken gemerkt hatte. Also müssen sie neu justiert werden, wofür ich mir - als bezahlter Aushilfsmusiker - sicher nicht zwei Stunden Zeit nehme. Wie oben schon geschrieben, bin ich ja auch kein reiner Pauken-Spezi, sonst sollte man mit dem Stimmen von Hand und Intervallehören sicher vertraut sein. Zudem ist die Sache auch "nur" ein kleiner Dorf-Musikverein mit ca. 30 Musikern und kein Symphonieorchester mit 80 Stück.
    Edith fügt noch ein, dass es mir nur um eine relativ grobe Stimmung geht und kein 1/8 Ton genauer Wert, da es wesentlich verstimmter wie jetzt fast nicht geht.


    matz, danke. Für weltfremd halte ich die Sache auch nicht und für Frevel schon gar nicht!


    dann suche mit dem pedal an der tiefen pauke nen ton (z.b. c) und richte den marker dann neu aus. den ton kannst du dir ja von nem anderen musiker geben lassen und mit gehör stimmen, oder mit stimmgerät.
    von da aus machst du den rest dann über quinten und quarten.
    also hörtechnisch. wichtig is aber auch das die ganzen pauken in sich stimmen. also alle einzellnen spannschrauben. wenn das schon völligst daneben is wirds meiner meinung nach mit den pedalen auch net viel

  • ...na ja, es soll ja auch Autofahrer geben, die einen Boardcomputer brauchen...!


    mein Prof. würde größere Erdhügel aufwerfen, beim sich im Grab umdrehen, wenn er Stimmgeräte in Zusammenhang mit Pauken hören würde!


    Zum Vorstimmen hatten wir die Stimmgabel, auf der Bühne die anderen Musiker - wers nicht gehört hat, war durchgefallen.
    Und Pedal-Pauken hatten wir auch noch nicht, dafür Naturfelle.



    Ich plädiere sehr stark für Pauken, die sich über Servomotoren selber stimmen, die Schlägel vorwärmen, und bei männlichen Paukern vielleicht auch noch die Eier schaukeln...

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

    Einmal editiert, zuletzt von Lite-MB ()

  • Aaaaaaaaaaaaalso:
    Danke erst mal für die, teilweise tollen :P, Antworten. Ich habs erst zusammen mit nem Trompeter versucht, das hat nicht so toll geklappt. Btw war das alles, bevor ich einige der Antworten gelesen hab. Letztendlich bin ich dann zum Basser gegangen, hab ihn freundlich nach seinem Stimmgerät gefragt, dieses etwa wo der ideale Anschlagpunkt liegt gehalten und die Marker angepasst. Jetzt klingt die ganze Sache schon sehr schön. Vielleicht wären neue Felle auch mal ne Variante ;)
    Nochmal Danke für die Hilfen! Trotz vieler Stimmen ist es - für Hobbymusiker in einem kleinen Musikverein! - :D am einfachsten sich nicht so viele Gedanken zu machen und einfach mit dem elektrischen Dingens loszustimmen. Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden!
    Es grüßt, Drummer-Paule

  • @ Flamadiddle gerade die professionellen stimmen nur nach dem Gehör...
    Denkst du man hat Zeit immer ein Stimmgerät rauszuziehen ?
    Die Pauke kanns du nicht ewig vor dem Konzert stimmen. Das muss schnell gehen nach dem Ton den du vom Konzertmeister bekommst.
    Da kannst du kein Stimmgerät rausziehen.
    Es ist überhaupt kein Problem Pauken perfekt nach Gehör zu stimmen.
    Kein professioneller Musiker braucht zum stimmen ein Stimmgerät.
    Es reicht der ton vom Klavier oder ähnlichem.

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  • ...falls mich einer falsch verstanden hat...


    natürlich macht das Sinn, mit dem Stimmgerät zu arbeiten, wenn man nur ab und an mit Pauken zu tun hat, im Amateurbereich (z.B. Musikvereinen) ist das die beste und einfachste Möglichkeit.



    Ein Profi an den Pauken, der auf der Bühne ein Stimmgerät braucht, beherrscht schlicht und einfach sein Handwerk nicht!

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

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