Kontrast: Natursound und Mix! Beispiel Vinnie Paul

  • was auch immer helge uns mit dem carlock-video sagen möchte: der typ ist einer der bestklingenden drummer des ganzen planeten, deswegen hockt der auch bei steely dan seit jahren auf dem trommelhocker. bei mir kommt der gleich nach vinnie (c. versteht sich ;-))

  • was auch immer helge uns mit dem carlock-video sagen möchte: der typ ist einer der bestklingenden drummer des ganzen planeten, deswegen hockt der auch bei steely dan seit jahren auf dem trommelhocker. bei mir kommt der gleich nach vinnie (c. versteht sich ;-))


    Es ist nicht extrem, aber die BD klingt im Raum deutlich undefinierter als hinterm Mischpult.
    Nicht mehr, nicht weniger.


    Aber eigentlich wollte ich nur mal ein geiles Video posten.
    Wenn ich mir das recht überlege hätte ich das besser im Rammstein Fred gemacht! 8o

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

  • Ich finde gut, wenn jemand weiß, wie er klingen will. Das ist nämlich ein Prozess, welcher der Entwicklung der eigenen Spielfähigkeiten nicht unähnlich ist. Daher finde ich Verallgemeinerungen bei dem Thema auch schwierig. Es gibt da viele unterschiedliche Gründe, warum jemand Zeug kauft. Es gibt die Einsteiger und Fortgeschrittenen, die sich mit steigendem Alter und Einkommen ihrem Sound (wie auch immer der klingen mag) annähern wollen und dafür entsprechendes Geld ausgeben. Dann gibt es die exzessiven Equipmentsammler, die meist schon älter sind, beruflich was anderes machen als trommeln und sich regelmässig meist teure Snares und Becken kaufen. Dann gibt es die Profis, die wissen was sie wollen und bei denen gutes (und teures) Equipment schlicht Voraussetzung ist. Und dann gibt es diejenigen, die sich vor 30 Jahren ihr Set gekauft haben und nie wieder was geändert haben.


    In Internetforen beobachte ich immer wieder Missverständnisse zwischen diesen Gruppen. Ich z.B. liebe die Suche nach bestimmten Sounds, die mir im Kopf herumgeistern und ich bin häufig begeistert von Sachen. Ich würde auch sofort unterschreiben, dass gute, besondere oder neue Sounds mich inspirieren. Wen das nicht so interessiert, reagiert vielleicht mit Unverständnis, unterstellt Kaufsucht, Kompensationshandlungen (das ganze Leben ist eine Kompensationshandlung!) usw.


    Wenn jetzt (ältere) Schüler zu mir in den eigenen Unterrichtsraum kommen, sind diese in der Regel erstmal begeistert vom Sound, der da passiert. Und ich bin der Meinung, dass dieser Sound das Ergebnis meiner langen Bemühungen ist. Nicht zufällig beobachte ich bei meinen engagierten Schülern auch oft den Drang, sich soundmässig ausdrücken zu wollen, also das Spiel mit passenden (oder unpassenden) Klängen zu individualisieren und spannend zu machen.


    Ich ermutige Drummer immer, sich mit ihrem Sound auseinanderzusetzen. Der Sound ist das Transportmittel des eigenen Spiels. Gleichzeitig formt auch das eigene Spiel den Sound. Gute Drummer klingen auch auf einer Salamipizza beeindruckend. Die Frage ist nun, ob eine Salamipizza für diese Drummer optimal ist.


    Ich kenne aber aber auch Sammler, denen Sound gar nicht wichtig ist, die einfach schöne Instrumente besitzen wollen und sie sich auch leisten können. Die können oft weder gut spielen noch stimmen (was nicht selten zusammenhängt, siehe oben). Denen ständig vorzuhalten, dass ihre Craviotto Snares zu schade für sie sind, ist unsinnig (davon abgesehen, dass viele Instrumente ausschließlich für Sammler gebaut werden, gerade teure).


    Die Frage, ob Leute mit teurem Equipment andere nur blenden wollen, stellt sich mir persönlich nicht. Ich höre einen Trommler und weiß, ob er gut oder besonders spielt. Wenn er ein teures Set besitzt aber nicht viel kann, bewerte ich das nicht als Täuschungsversuch. Ich muss aber zugeben, dass ich als 16-jähriger oft neidisch war auf die Familienväter, die auf Pearl CZX und Sonor Signature kits uninspiriert vor sich hin gerumpelt haben. Meinen Schülern in dem Alter sage ich dann, dass sie sich auch so ein Set werden leisten können. Ob es dann noch für Auto und Frau reicht, ist wieder ne andere Sache ;)


    Das Vinnie Paul Video ist für mich Gehörbildung: wie klingt ein Set natürlich, wie klingt es abgenommen, wie bearbeitet, wie in diesem Raum, wie in jenem. Das ist keine Sache langer Erklärungen, das bildet sich irgendwann heraus, wenn man gut zuhört. Gut zuhören ist eine super Sache. Wer das kann, klingt nicht nur besser, sondern macht auch meistens bessere Musik.


    lg
    max

  • Ich finde auch, dass es manchmal auch auf den Kontext und den Mix ankommt wie ein Instrument klingen muss. Im Studio war ich erschrocken wie eigenartig ungewohnt und manchmal sogar hässlich die Einzelspuren klangen, gerade die Bläser, die Bassdrum und die Gitarre. Später im Mix klang es elefantastisch! Komplett anders, obwohl es die gleichen Spuren waren, ohne verändert worden zu sein. Seitdem bin ich mir auch total unsicher, ob der schöne Sound den ich am Schlagzeug hab auch wirklich Bandtauglich ist, da ich vor allem lange Sustains mag. Mir hat allerdings auch noch niemand gesagt, ich würde alles zumatschen. Ich glaub die Herren wissen genau was sie da machen und wäre es grundsätzlich falsch das Set so auf Plastik zu trimmen würden sie es nicht machen.

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