Snaremikrofone im Vergleich

  • Die Güte von Aufnahmen hängt zudem von mehreren Faktoren ab:


    Fähigkeiten der Bediener von Drumsets (Stimmfähigkeit) und Tonmenschen (Erfahrung mit Mikros, Mischpult, Räumlichkeiten wie Studio, kleine Locations, große Bühnen und open air).


    Der Test war auf alle Fälle hilfreich für mich und wahrscheinlich viele hier. Insofern war es ein dankenswerter Beitrag von rumbaclave.
    .

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

  • 1) viel papp, viel ton, "sizzlige" höhen
    2) schöner, weniger papp, schönere dynamik irgendwie, fettere transienten
    3) wenig papp (komisch, da closemiking), schöne höhen, sehr feines klangbild (würde auf ein kondensatormic tippen)
    4) klingt im ersten moment langweilig, scheint auch mit der dynamik teilweise probleme zu haben, sehr viel kesselton (wird wohl an der posi liegen) insgesamt "blechig"
    5) fetteste transienten imho, viel ton, mäßiger papp, klingt für mich am ausgewogensten
    6) wieder viel papp, aber an sich ausgewogenes klagbild, bisschen langweilig


    so an sich klingt 3 schon am besten, aber ich würde wie seven, warscheinlich live und bei aufnahmen auch ein anderes bevorzugen, das hat vornehmlich damit zutun was man noch so an signal braucht wenn man die overheads schon aufgebaut hat auf der die snare ja auch schon druff ist. zudem sinds für meinen geschmack einfach zuviele höhen die da (warum auch immer) schon mit drauf sind ... das versteh ich ehrlich gesagt nicht bei der closemiking position wo durch den nahbesprechungseffekt eigentlich viel mehr "mumpf" drin sein sollte...


    5 würde meiner meinung nach mit ein bisschen eq besser klingen als 3, 3 mit eq aber nicht besser als 5 :) klingt vielleicht komisch, meine ich aber so :D



    edith: nach sichtung des fotos und der auflösung, kommt mir der gedanke dass 3 vielleicht so "dünn" klingt weil es eine kleinere kapsel hat die zudem auch noch weiter weg ist als die andern (wegen nahbesprechungseffekt) ?? ich weiss leider nicht ob die membrangrösse einfluss auf den nahbesprechungseffekt hat ....wenns so wäre würde das jedenfalls einiges erklären

    sieg natur.

    Einmal editiert, zuletzt von slo77y ()

  • edith: nach sichtung des fotos und der auflösung, kommt mir der gedanke dass 3 vielleicht so "dünn" klingt weil es eine kleinere kapsel hat die zudem auch noch weiter weg ist als die andern (wegen nahbesprechungseffekt) ?? ich weiss leider nicht ob die membrangrösse einfluss auf den nahbesprechungseffekt hat ....wenns so wäre würde das jedenfalls einiges erklären


    Indirekt bzw. vielleicht auf 3. Linie. Nahbesprechung hängt mit der Richtcharakteristik zusammen und in die spielt irgendwo sicher auch der Membrandurchmesser mit rein. Aber bei tiefen Frequenzen kann dieser recht groß sein damit der Einfluss hat, also bleibt nur die Größe des Laufzeitglieds übrig dass die Richtcharakteristik verursacht. Also würde ich eigentlich spontan deine Frage bwzüglich Membrandurchmesser mit "Nö." beantworten. Aber jedes Mikro hat eine etwas andere Richtcharakteristik und in sofern auch anderen Nahheitseffekt, also ist ein Klangunterschied auch allein duch verschiedene Abstände bzw. verschiedene Frequenzgänge bei gleichem Abstand zu erklären.


    Die eigentliche Frage ist aber jetzt: Wenn man mit dem EQ spielt, wie weit kann man die Klangunterschiede egalisieren? Ich behaupte man kann man die teilweise erheblichen Klangunterschiede schon mal um Dimensionen kleiner bekommen. Kostet nur Zeit und Geduld, außer man hat Messequipment.

    Ich hätte auch so gern ein Hobby...

  • ich habe mal versucht, den Klang von einem MD421 und einem Großmembraner (Rode NT 2A) anzugleichen. Funktioniert recht gut. Vorallem hat man dann die Unterschiede visuell vor Augen.
    Das MD 421 hat diesen Sennheiser-typischen Präsenzboost, wohingegen das Großmembraner relativ nüchtern daherkommt. Habe also in dem Fall das Großmembraner an das MD421 angeglichen. Man musste allerdings teilweise die Frequenzen um ~10 dB verbiegen.


    Ist zwar jetzt nicht allgemeingültig und damit wenig aussagekräftig, aber in dem FAll hat es gut funktioniert.

  • Frequenzverläufe kann man ja noch anpassen, aber nicht zeitliche Klangereignisse.


    Ein Dynamisches Mic kann in den meisten Fällen nicht so schnell reagieren wie ein Kondensator, weil die Membran mit einer wiet größeren Masse ausgestattet ist.


    Das heißt, ein dynamisches es kann den Attack/Anschlag nicht so fein auflösen und auch im Ausklang wird weniger Nuance übertragen.
    Auf der anderes Seite kann ein dynamisches eben genau durch diese Trägheit einen Sound machen.


    Ausserdem klingen günstige Kondensator Mics (<700€) oft alles andere als neutral.
    Gerade bei den Großmembranern sind meist echt fiese Höhenanhebungen zu hören.
    Kleinmembraner sind im Günstigsegment die bessere Wahl weil sie Konstruktionsbedingt linearer sind.


    Aber all das nimmt natürlich wenig Bezug auf das Topic hier. :whistling:

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

    Einmal editiert, zuletzt von Der Kritische ()

  • Natürlich gibt es Klangunterschiede, besonders zwischen dynamischen und Kondensatormikros. Aber wie immer muss man um Klang zu beurteilen einmal die Lautstärke angleichen und in diesem Fall auch eine evtl. Überhöhung ausgleichen die z.B. durch den Nahbesprechungseffekt kommt. Weil wenn etwas lauter ist hört man meist mehr Details. Darauf will ich hinaus und das ist für den Klangvergleich hier relevant. Nr. 4 ist nämlich gute 6 dB leiser als Nr. 1, das ist kein Pappenstiel. Das alleine auszugleichen reicht aber nicht ganz, ein bisschen Frequenzgefummel muss da noch dazu. Erst dann kann man den Klang an sich vergleichen, also der Teil der durch Verzerrungen, Resonanzen etc. pp. zu Stande kommt.


    D.h. ich nörgel mal wieder rum dass dieser Vergleich so kein Endurteil bezüglich des Klangs/Klangverhalten des Mikros an sich zulässt. Was aber sehr gut geht (nach Lautstärkeausgleich) ist ein Aussage bezüglich "passt gut zu einer/dieser Snare", "taugt mir", "taugt für die Praxis, ohne groß zu Schrauben hat man einen passenden Sound".

    Ich hätte auch so gern ein Hobby...

  • Man kann da halt ewig rumspielen mit solchen Vergleichen...

    In der Tat, da tun sich endlose Experimentiermöglichkeiten auf ...

    Danke rumba für die Aufnahmen.

    Bitte, gern geschehen. Bei Gelegenheit werde ich mal weiter rumexperimentieren.


    Ich finde es faszinierend, welche großen Unterschiede es gibt je nach Mikrofon und Position - von Instrument, dessen Stimmung und dem Raum einmal ganz abgesehen.


    Interessant finde ich das ganz besonders vor dem Hintergrund von Livemitschnitten. Da hat man keinen Einfluss auf das Instrument, das der Musiker mitgebracht hat, in aller Regel auch nicht darauf, wie er es gestimmt oder gedämpft hat, keinen Einfluss auf den Raum, in dem gespielt wird. Auswählen und entscheiden kann ich dann nur beim Mikrofon und dessen Position und das meist bei knapper Zeit und ohne groß probieren und testen zu können. Da ist es dann schon hilfreich, wenn man ungefähr weiß, welches Mikrofon an welcher Stelle einem ein brauchbares Ergebnis liefern wird, wiederholen und neu einspielen ist hier nicht. Und hat man dann mal etwas Zeit, dann gibt das einem die Chance, solche Dinge zu ermitteln - eben wie hier geschehen.


    mfg

  • Der Thread ist zwar schon zehn Jahre alt, aber mich würde mal interessieren, ob irgendwer die Soundfiles noch hat und diese nochmal zur Verfügung stellen könnte.
    Danke schon mal.

    Das muß kesseln!!! :D

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