Ich hatte Leinöl (das Echte!) mit dem PurSolid Fußbodenöl der Fa. AURO verwechselt , welches ich gerne für stark beanspruchte Flächen verwende.
Inhaltsstoffe: Tungöl, Leinöl, Sonnenblumenöl, Rizinenöl, Trockenstoffe (kobaltfrei), Fettsäuren
Das Auro Pursolid verwende ich auch gerne. Auro bekomme ich vor allem hier beim Holzfachhandel. Ansonsten bestelle ich mir meist aber Kreidezeit, die sind noch etwas puristischer und günstiger. Das Tungöl, sonst auch oft nur als Holzöl deklariert, macht die Oberfläche etwas zäher soweit ich weiß. Das Pursolid enthält außerdem keine Harze. Öle und Lasuren können ja so verschieden sein...
Ich baute Mal eine Kiste mit Deckel (zum auflegen), und hab die innen auch ordentlich geölt, mit besagtem Auro 123. Hab aber den Fehler gemacht es zu schlecht trocknen zu lassen. Die Kiste war für meine Schwester, und die hat die in die Schule mitgenommen. Von nun an meinten ihre Schüler beim Betreten vom Klassenzimmer noch für eine sehr lange Weile meistens "hmm, lecker Pommes!" Denn danach roch es noch sehr lange nach. Vermutlich die Kombination von Tungöl und den Fettsäuren. Und den Geruch bekommt man auch nicht einfach weg im Inneren, nur durch absperren, d.h. lackieren, oder wieder abschleifen.
Öle sind zwar nach 1-2 Tagen spätestens trocken (wenn die Überstände rechtzeitig und ausreichend abgenommen wurden), die Endhärte wird erst nach 4-6 Wochen erreicht. Außer man nimmt hochtechnisiertes Zeug mit Turbo Trockner, ich versuche halt bei den naturnahen zu bleiben.
Merke: Innenflächen (Schränke, Kommoden, Schubladen) sollte man wenn dann vor dem Zusammenbau ölen und richtig aushärten lassen. Kleinste Gerüche sammeln sich dort lange, deshalb (Von Livos gibt es einige ölhaltige Produkte die auch für Innenseiten geeignet ist, z.B. die Lasur Kaldet.)
Das kann man denke ich auch für Kesselinnenseiten so sehen, kurz nachölen und am nächsten Tag wieder Felle drauf ist bei dem kleinen Luftloch nicht so gut. Öl oxidiert beim aushärten, es braucht Sauerstoff und Licht. Das ist eigentlich der Hauptgrund meines Geschreibsels. Außer man mag den entsprechenden Geruch ...
Wie schon gesagt wurde ist die Frage was man erreichen will. Mit einer diffusionsoffene Behandlung (Öl, Lasur, Wachs) nimmt das Holz weniger Feuchtigkeit auf und gibt sie schneller wieder ab, ist also meistens nicht verkehrt. Da die Oberfläche aber nicht strapaziert wird und auch nur selten Staubgewischt wird, kann man sich auch mehr um den optischen Effekt Gedanken machen, sofern das einem wichtig ist.