Interview mit Travis Barker. Er weißt nicht welche Becken er spielt?

  • Mannomann, was für eine Diskussion. Der vertraut halt darauf, dass man ihm gescheites Zeug hinhängt und hat seinen Spaß am Spielen, anstatt immer auf das Label zu glotzen. Wenn ihm die Deckel nicht gefallen, wird er sie seinem Endorser schon um die Ohren hauen. Der muss gar nicht wissen, was das genau ist. Wenn ich irgendwo ein altes Becken finde ohne Aufdruck und es gefällt mir, dann kaufe ich es doch auch, ohne zu wissen was das ist.


    Also warum die Aufregung?

  • Der Mann hat Attitude und ich behaupte, das ist wichtiger als Technik. Wenn das nicht so wäre, müsste man Bob Dylan das singen verbieten. Weitere Beispiele gibt es zur Genüge.


    Das war eine andere Zeit. Bob Dylan war stilpraegend und hat nicht nur die Musik und viele Musiker beeinflusst sondern eine ganze Generation von jungen Leuten
    durch seine u.a. sozialkritischen Texte.


    Der Vergleich hinkt also nicht nur sondern ist nahezu unverschaemt und respektlos!

    Gaffatape und Chewing Gum kleben die halbe Welt zusamm'

  • Zitat

    Der Vergleich hinkt also nicht nur sondern ist nahezu unverschaemt und respektlos!


    Du verwechselst da etwas. Ich vergleiche Barker nicht mit Dylan, sondern habe letzteren ins Spiel gebracht, um zum Ausdruck zu bringen, dass Musik nicht nur am Kriterium der technischen Umsetzung beurteilt werden kann. Glaubwürdigkeit und die Gabe, Menschen durch Musik zu "berühren" sind nicht ausschliesslich das Produkt einer einwandfreien Darbietung. Dylan hat so viele Menschen beeinflusst, weil er trotz oder wegen seinem nasalen Gesang, authentisch ist und etwas zu sagen hat, das man ihm auch abnimmt. Ich mag Musiker mit Charakter. Die müssen dann nicht mal ihr Instrument "gut" spielen können, um mich zu beigeistern. Diesen Charakter kann man sich allerdings nicht durch den Besuch auf einer Online-Plattform aneignen oder in Noten aufschreiben und ich bin froh, dass das so ist.


    Ich meine, dass sich die "perfekte/technische" und die "freie/unkonventionelle" Herangehensweise an Musik aneinander reiben und nicht komplett unter einen Hut zu bringen sind, dies aber auch nicht wünschenswert ist. Das heisst, Attitude geht manchmal auf Kosten der sinnvollen Bearbeitung des Song- und Gebrauchmaterials und umgekehrt. Aber genau diese Reibungen machen gute Musik nach meinem Geschmack aus. War es nun ein Fehler, dass Dylan zur elektrischen Gitarre gegriffen hat?

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