Unterstützung beim Bau eines Musikzimmers

  • Hallo,


    leider ein Jahr später als geplant beginne ich jetzt aber doch mit dem Bau meines Musikzimmers. Aber bevor ich dami ganz beginne möchte ich mich hier noch etwas schlauer machen. Hauptsächlich geht es mir um Schalldämmung. Da ich in einem Einfamilienhaus wohne und hier niemand mit der Lautstärke ein Problem hat geht es mir um die Schalldämmung nach außen hin. Das Zimmer befindet ich in einem halbversenkten Keller und befindet sich am Eck. Sprich zwei Wände ca. 50cm dick führen ins Erdreich. Direkte Anbindung an einen Nachbar ist wenn, dann nur über Kanal, Wasserrohr oder ähnliches gegeben.
    Da sich derzeit noch ein alter Holzboden auf Schotter in dem Raum befindet werde ich diesen durch einen schwimmenden Estrich ersetzen. Nun vermute ich, dass ich eigentlich nur noch ein ordentlich entkoppelndes Schlagzeugpodest benötige um meine Nachbarn nicht zu stören. Wie gesagt Lautstärke im Haus ist relativ egal. Stimmt ihr mir da zu oder glaubt ihr das ich auch noch eine Zusätzliche Raum in Raum Konstruktion benötige um die Nachbarn nicht zu stören?!


    Schlagzeugpodest: Ich möchte hier eine Konstruktion machen wobei ich ganz unten Füße aus den Gummiplatten (die unter die Waschmaschine kommen) mache. Darauf eine Grundplatte wahrscheinlich OSB, dann eine Schicht Waschbetonplatten, wieder OSB und dann nochmals irgendwie mit so Gummiplatten eine Entkoppelung und dann 2 Schichten OSB zwecks stabilität und darauf einen Teppich.
    Glaubt ihr, dass das so Sinn macht? Oder habt ihr andere Ideen?



    Da die Wände aus Beton oder Ziegeln sind (kann ich leider nicht genau sagen) werde ich dann innen einfach was zwecks Raumakustik machen.
    Eine Frage hab ich noch wo ich auf gute Tipps hoffe: In einer Wand ist ein Fenster. Dieses werde ich jedoch zumauern aber was soll ich da zwischen Ziegel und Fenster reingeben um die beste Schalldämmung zu erreichen? Ich hab vor dem Fenster ungefähr 30cm Platz für Ziegel + Füllmaterial.



    Ich hoffe ihr habt paar gute Antworten auf Lager.



    Danke D.A.

  • Also ich glaube nicht, dass es für deine Nachbarn zu laut wird, so wie du das beschreibst. Ich meine wenn der Nachbar im Garten ist, wird das Schlagzeugspile zwar hören, aber nicht laut. Das sollte eigentlich kein Problem sein.


    Bezüglich Trittschallpodest: Wenn du eh noch einen Estrich machen musst, dann kannst du dir das meines Erachtens sparen. Wenn das ein schwimmender Estrich ist (wie du sagst) und du drunter eine ordentlich Schüttung (z.B. 5 cm Splitt) machst, dann kannst du das Podesst wirklich vergessen. Wie soll denn da der Trittschall zum Nachbarhaus kommen?


    Bezüglich Fenster: Wenn du also z.b mit 25er Ziegeln zumauerst, dann brauchst du schalltechnisch sonst nichts mehr machen.

    Einmal editiert, zuletzt von muchulos ()

  • Also ich habe in mein Kellerfenster Spielsandsäcke reingelegt. Die sind nicht sonderlich teuer im Baumarkt und besser geht es wohl kaum...
    (zumindest nicht mit Materialien, die man irgendwann ohne großen Aufwand wieder entfernen können soll)

  • ich kann mir vorstellen, du möchtest mit wenig Aufwand das beste Ergebnis erziehlen.
    Drum würde ich mir das mit dem Estrich sparen. Grundsätzlich gilt (so wie du es schon beschrieben hast): du musst die Flächen voneinander entkoppeln.
    Dabei sollte man darauf achten das die Berührungspunkte möglichst klein und/oder weich bzw federnd sind.


    Podest:
    Ein günstiger Aufbau für das könnte in deinem Fall sein (von unten nach oben):
    1. kleine Gummi-Flächen zur Auflage eines Rahmens gebrauchst du mehr an Gummifläche so erhälst du im Dachdecker-FAchhandel sog. Bautenschutzmatten (viel günstiger als Baumarkt Waschmaschienengummi)
    2. dieser Rahmen aus Holz besteht aus Hölzern im Querschnitt 50*30mm, sog. Dachlatten (sägerauh) die hochkant miteinander verschraubt werden. Besteht dieser Rahmen, werden innerhalb des Rahmens im Abstand von ca. 50cm einzelne Latten mit den äußeren verschraubt.
    3. Diese Konstruktion legst du nun auf dein auf dem Boden liegenden Gummiplättchen (somit hast du jetzt auch die Möglichkeit, mit mit unterschiedlichen Lagen Unbebenheiten auszugleichen)
    4. den Rahmen bestückst du wieder mit deinen Gummiplättchen (mit Klebeband fixieren)
    5. und legst deine OSB Platten darauf (wichtig: verschwende keine Schrauben, denn die übertragen den Körperschall), gegen Verrutschen ggf. nur die Außenkanten fixieren
    6. diesen Vorgang kannst du nun xmal wiederholen Platten-Gummi-Platten.......
    6. obendrauf ein second Hand Teppich


    Fenster:
    Grundsätzlich würde ich ein Fenster nie zumauern
    Meine Idee wäre:
    1. wieder einen Rahmen zu bauen (der ungefähr 20cm größer ist als der Fensterausschnitt)
    2. diesen einseitig und vollflächig auf dem Holz mit Gummi versehen
    3. den Rahmen Gummiseitig an das Mauerwerk um das Fenster schrauben
    4. um eine Schallbrücke zu vermeiden, wieder Gummi vollflächig auf das Holz
    5. eine OSB Platte mit Schallschutz Material erstellen und am Rahmen fixieren (wenn geht irgendwie klemmen) ansonsten schrauben
    so hast du die Möglichkeit das Fenster zugänglich zu lassen
    Viel Spaß beim Werken.....

    wer bin ich, und wenn ja...warum?

  • Hallo


    bei mir ist der Keller auf der Hinteren SEite gegen aussen oberhalb der Erde. Die Nachbarn haben ihren Garten in ca 10 Metern Abstand dazu. Ich kann dir sagen dass sie nicht mehr viel gehört haben ausser dem Fenster. Dies hab ich so gelöst: Wie schon beschrieben, ein Rahmen um das Mauerwerk legen beim Fenster. Dann habe ich die "Bucht" mit Glasfaserwolle aufgefüllt und dann eine OSB Platte, mit der Stärke von 25mm, davor auf den Rahmen geschraubt.


    Der Hörtest ergab; man hört fast nichts mehr ausser einem ganz leichten "bumm" von der BD. Das ist aber soooo fein, dass man schon fast mit dem Ohr ans Fenster muss. Der rest des Mauerwerks gibt schon so nicht viel von sich (Haus wurde 1950 erbaut) da es ziemlich dicke Wände hat.


    So kannst du zwar das Fenster nicht mehr öffnen, aber ich kann den Keller auch ohne Fenster lüften (Türen hinten und vorne).


    Viel Spass....


    Gruess Stefan

  • Danke erstmal für die Antworten!

    Bezüglich Trittschallpodest: Wenn du eh noch einen Estrich machen musst, dann kannst du dir das meines Erachtens sparen. Wenn das ein schwimmender Estrich ist (wie du sagst) und du drunter eine ordentlich Schüttung (z.B. 5 cm Splitt) machst, dann kannst du das Podesst wirklich vergessen. Wie soll denn da der Trittschall zum Nachbarhaus kommen?

    Ja es wird ein schwimmender Estrich. Ca. 5cm Rollierung - Porit - Estrich - Teppich oder würdest du anstatt den Porit-Platten eine andere Dämmung nehmen? Auch wenn es genügt irgendwie finde ich so Podeste geil und wenn ich mir schon eines baue dann soll es zusätzlich entkoppeln.


    Also ich habe in mein Kellerfenster Spielsandsäcke reingelegt. Die sind nicht sonderlich teuer im Baumarkt und besser geht es wohl kaum...
    (zumindest nicht mit Materialien, die man irgendwann ohne großen Aufwand wieder entfernen können soll)

    Ja das stimmt schon aber ich will es so schnell nicht wieder entfernen also darf es ruhig was festes sein wenn es besserer Dämmwerte schaft als die Sandsäcke. Aber die Idee der anderen poster klingen da auch nicht schlecht.

    ich kann mir vorstellen, du möchtest mit wenig Aufwand das beste Ergebnis erziehlen.
    Drum würde ich mir das mit dem Estrich sparen. Grundsätzlich gilt (so wie du es schon beschrieben hast): du musst die Flächen voneinander entkoppeln.
    Dabei sollte man darauf achten das die Berührungspunkte möglichst klein und/oder weich bzw federnd sind.

    Sorry aber ich möchte nicht mit wenig Aufwand das beste Ergebnis erzielen sondern das Beste Ergebnis mit dem nötigen (vielleicht sogar mehr Aufwand) erzielen. Eine Raum in Raum Konstruktion möchte ich mir nur deswegen sparen da eine ordentliche Konstruktion in meinem
    12m² Raum zuviel Platz einnehmen würde und dann ist noch weniger Platz und das möchte ich mir sparen. Bei deinem Podest sehe ich nur das Problem der fehlenden Maße. Trittschall kann ja bekanntlich nur mit viel Maße gestoppt werden. Deswegen möchte ich ja in der Konstruktion die Waschbeton-Platten verbauen. Die Bautenschutz-Matten die du erwähntest sind die genau so gut oder besser als die Waschmaschinenplatten?

    Der rest des Mauerwerks gibt schon so nicht viel von sich (Haus wurde 1950 erbaut) da es ziemlich dicke Wände hat.

    Ja dickes Mauerwerk kenne ich unser Haus zumindest der Teil wo sich der Raum befindet steht schon seit 1937. Wobei die Frage ist sind es dicke Mauern oder Meterweise Putz auf den Wänden. :thumbup:

  • Ich kann aus deiner Antwort nirgendwo was raus lesen warum das mir den Betonplatten nichts ist. Im Grunde ist ja mein Podest nicht wirklich anders als dein Vorschlag nur das ich mit
    den Betonplatten Maße erzeuge die, wie man überall liest, wichtig ist um Schallschwingungen zu stoppen.
    Den Estrich kann ich mir nicht sparen da zur Zeit nur ein Betonboden im Raum ist. Da fehlt jegliche Isolierung und überhaupt ein bewohnbarer Boden deswegen muss ein Estrich rein und wenn ich
    schon einen Estrich mache dann mach ich ihn gleich schwingend.


    Danke für den Link.

  • Nimm dir Zeit und lies mal diesen ganzen Thread durch:


    Schlag und Trittschall - Schallschutzpodeste für E-Drums (FAQ)


    Da werden haufenweise Konstruktionen für Podeste vorgestellt und diskutiert. Auch Fachleute melden sich zu Wort und klären über einige Prinizipien auf.


    Grundsätzlich würde ich Schritt für Schritt vorgehen:
    Erstmal Estrich verlegen. Dann einfach testen - wenn noch zu viel zu hören ist, Podest bauen und/oder Fenster schallisolieren (je nachdem, wo nun der Schall noch duchläuft). Dann wieder testen und ggf. doch noch mit Gipskarton eine Raum-in-Raum Konstruktion bauen.

    ... ist lyrisch-depressiv


    Für wie Naiv hält mich der DevotionalMusikalienhändler meines Unvertrauens eigentlich?
    "Nimm diese Riliquie und spüre die wundersame Verwandlung!" Das ist doch eine glatte Beleidigung meines Geisteszustands!

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