Probleme mit dem Sound

  • Tach Gemeinde,
    heute haben wir mein Drumset komplett mikrofoniert und abgemischt! So weit so gut, die Aufnahmen auf dem Casettendeck hörten sich auch gut an, nur über Kopfhörer hatte ich das Gefühl das mein Set nur aus nachschwingenden Obertönen besteht!
    Muss/sollte ich jetzt das Set neu stimmen?


    Benötige mal fachliche Hilfe!


    Thanks, Cat

  • Zitat

    "die Aufnahmen auf dem Casettendeck hörten sich auch gut an, nur über Kopfhörer hatte ich das Gefühl das mein Set nur aus nachschwingenden Obertönen besteht"


    Da wuerde ich zu allererst mal den Kopfhoerer checken. bzw. einen anderen ausprobieren. :]


    Spass beiseite: Um wirklich helfen zu koennen, ohne einen Grundkurs in Mikrofonie abzuhalten, muessten Deine Angaben schon ein wenig praeziser sein.
    Also welche Mikros, wie aufgebaut, was fuer ein Kopfhoerer .. etc.
    Vielleicht kannst Du ja mal ein Klangproebchen verlinken?


    Wenn das Kit "an sich" korrekt klingt, gibt es jedenfalls m.E. keinen Grund, daran grossartig was zu verstellen.


    Ein paar Faustregeln:
    Keine nagelneuen Felle verwenden.
    Uebersprechungen zwischen Mikrophonen vermeiden. D.h. richtig positionieren und jeweilige Richtcharakteristik (Niere, Super, bzw. Hyperniere, Acht, Kugel etc.) beachten, vor allem aber auch: richtig auswaehlen. In Abhaengigkeit von den raeumlichen Verhaeltnissen ist hier oft weniger (und besser) mehr, da es u.U, weniger Probleme in Punkto Uebersprechen und Phasenlage gibt.
    Letzteres koennte (sieht man mal von der moeglicherweise bescheidenen Qualitaet des Kopfhoerers ab), in Deinem Fall evtl. das Problem sein. Insbesondere unguenstig plazierte Overheads koennen da schnell Aerger machen ("Jaulende" Hoehen)...


    Positionierung:
    So dicht ans Fell wie moeglich und so gut es eben geht von anderen Klangkoerpern weggerichtet.
    Wo man keinen wirklichen Tiefbass braucht (z.B. OV, Snare, kleine Toms, sollte man moeglichst Mikes ohne ausgepraegten Nahbesprechungseffekt oder mit schaltbaren HP-Filtern einsetzen
    (z.B. Sennheiser MD 441, Beyer M600) bzw. die HP-Filter am Mixer einsetzen.


    Klangreglung
    Waehrend der Aufnahme wird kein Sound gemacht! Ausnahme: "Zuschneiden" des Uebertragungsbereichs (s.o.)


    Effekte bleiben waehrend des Aufnehmens auch am Besten in der Warteschleife. Einzige Ausnahme evtl. Limiter/Komp. / Gates (wegen optimaler Bandsaettigung sowie aus den bei Klangreglung angegebenen Gruenden. Wenn man sie weglassen kann: um so besser.)


    Grundsaetzlich empfiehlt es sich, auch gut klingende Aufnahmen auf nem billigen Mono(!) Geraet gegenzuhoeren bzw. mit gedrueckter Monotaste am Abhoergeraet. Bestimmte Phasenschweinereien machen sich naemlich erst dann bemerkbar, wenn sie ueber nur einen Speaker wiedergegeben werden. In Stereo merkt man davon u.U. nix.
    Ein weiterer Grund fuer diese Vorgehensweise: So'ne Billigpappe "verschluckt" garantiert alle tieferen Grundtoene und selbst dann sollte das Gesamtbild der Aufnahme moeglichst intakt bleiben. Das Verhaeltnis der Obertoene ist hier von essentieller Bedeutung. Um so mehr, da man ja nie weiss, ueber welches Abhoerequipment, die "audience" verfuegt. (Billig PC-Speaker, Kofferradio, Fernseher etc).


    Falls ich hier nur das Rad zum zweiten Mal erfunden haben sollte: sorry .. :D

  • Klasse Beitrag, Roger!


    Allerdings (ohne dir das aufnahmetechnische Wasser reichen zu können):


    Cat´s Problem war ja

    Zitat

    das Gefühl das mein Set nur aus nachschwingenden Obertönen besteht!


    Und da ist die

    Zitat

    Positionierung:
    So dicht ans Fell wie moeglich


    meines Wissens nicht das Mittel erster Wahl.


    Wenn die Höhen zu dominant sind, sollte man imho das Mikro eher Richtung Kesselmitte ausrichten.
    Je näher Richtung Rand desto mehr Höhen.

    Einmal editiert, zuletzt von Chuck-Boom ()

  • Zitat

    ....das mein Set nur aus nachschwingenden Obertönen besteht!



    und wieder ein punkt, der FÜR die arbiter flats spricht :);)



    zu deinem prob:
    probier mal aus das Reso genauso hoch/tief zu stimmen, wie das dazugehörige schlagfell......

  • DBDDW


    Der sound der im Endeffekt rauskommt gefällt ihm richtig gut(sein Mitschnitt) Es geht ihm darum das das, was durch die kopfhörer kommt, bescheiden klingt.


    Wenn er jetzt anfängt an den Resos zu drehen verändert sich auch der Sound auf dem Tape ;)

    so long, Alex Tromm(l)er

  • ich habe den Beyerdynamik DT770M


    http://www.musik-service.de/Pr…_DT770_PRO_Kopfhoerer.htm


    dieses Drummicroset :


    http://www.musik-service.de/Pr…rummer_Mikro_Koffer_L.htm



    Dieses Mischpult :


    http://www.musik-service.de/Pr…pulte/Yamaha_MG166_FX.htm


    Manchmal denke ich das es an meinen mangelhaften Kenntnissen des Stimmens liegt, und ich das jetzt "auf die Ohren" bekomme, was vorher im Krach untergegangen ist! :(
    Greetz, Cat


  • Danke Chuck,
    was Deine (im uebrigen richtige) Kritik (Aus dem gleichen Grund klingt ja auch der Bridge PU einer Klampfe heller.) betrifft, moechte ich darauf hinweisen, dass "so dicht ans Fell wie moeglich" nicht gleichbedeutend ist mit "so nah an den Rand wie moeglich".. ;)


    Ungeachtet dessen nimmt bei naher Positionierung, bedingt durch den sog. "Nahbesprechungseffekt", der relative Tiefenanteil auf jeden Fall zu. Dieser Effekt (verstaerkte Wiedergabe der Tiefen, bei Abnahme aus kurzer Distanz) tritt mehr oder weniger stark ausgepraegt bei allen Mikrophonen mit definierter Richtwirkung (Niere etc.) auf. Mikrophone mit Kugelcharakteristik "haben" sowas nicht .. :D


    Aber lassen wir das - Cats Equipment habe ich mir inzwischen angesehen und mir scheint, dass die Gruende seines Problems nicht in der Ausstattung zu suchen sind. Den Kopfhoerer habe ich selbst auch und wenn das Teil von Cat nicht kaputt ist, dann ist es (leider?) nur "ehrlich". Mit dem Mikroset und dem Mixer habe ich leider keine praktischen Erfahrungen machen koennen, wuerde aber (obwohl ich selbst mich fuer solche "Clip-on" Loesungen nie begeistern konnte) meinen, dass das Zeug jenseits von Gut und Boese ist. :)


    Bleibt also die Frage, warum sich das Band ansonsten gut anhoert. Und wenn es da bei intaktem Kopfhoerer einen signifikanten Unterschied gibt, dann wuerde ich zunaechst mal die Einstellung der Abhoere checken. (Die sollte dann eben genauso brutal ehrlich klingen wie der Kopfhoerer).


    Wenn alle Rahmenbedingungen OK (d.h. hier:neutral) sind, wird wohl tatsaechlich nix uebrigbleiben, als der Schiessbude mit dem Stimmschluessel sowie ggf. einigen Daempfungsmitteln auf die "Pelle" zu ruecken ...


    Leider bin ich, was die leidige Stimmerei angeht, auch eher ein Pfuscher. Ein Kumpel gab mir allerdings vor Jahren mal ein paar Tips, die hier evtl. von Nutzen sein koennten.


    Gegen droehnende Trommeln hilft - so sagt er - evtl. das Schlag- und das Resonanzfell auf gleiche Hoehe (und dabei einen Tick hoeher als gewuenscht) zu stimmen und anschliessend bei beiden Fellen je eine Schraube vollstaendig zu lockern (diese Schrauben sollten sich gegenueberliegen). Der Effekt ist, dass die Droehnung sich nicht entfalten kann, sondern quasi zusammenbricht. Das Ganze wird also nicht ungewohnt trocken.


    (Ich hab's mal probiert, der Effekt war da. Es schien mir allerdings als Dauerloesung nicht geeignet.)


    Bei Floortoms die ziemlich waagerecht stehen, kommt es vor, dass sich zwischen Boden und Reso stehende Wellen ausbilden. Diesen kommt man am leichtesten bei, indem man einfach eine zusammengeknuellte Wolldecke o.ae. unter die Trommel legt ...


    Soll mit Gaffa und Tempo :rolleyes: gedaempft werden: Der zu erwartende Effekt kann festgestellt werden, indem man probeweise mal eine Hand auf verschiedene stellen des Fells legt, waehrend man es anschlaegt.


    Ganz allgemein kann es im Uebrigen nicht schaden, bei Aufnahmen immer ne CD, deren Klangbild man gut findet, zur Hand zu haben - zu Vergleichszwecken.

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