System bei symmetrischer Verkabelung etwas lauter?

  • Heute habe ich an meinem kleinen Aufnahmekrams die Verkabelung vom Audio-Interface zum Verteiler und von dort zum Kopfhörerverstärker von unsymmetrisch auf symmetrisch umgestellt, also insgesamt 4 Kabel. Es wurden keine Regler angefaßt. Dann habe ich damit über Kopfhörer nochmal gespielt, und - HOSSA! - bemerkte sofort, daß ich deutlich mehr bzw. lauter höre. Das hat mich natürlich gefreut. Über die technischen Grundlagen der symmetrischen Verkabelung bin ich mir im Klaren, meine Frage lautet dennoch: wird das dann tatsächlich hörbar lauter?


    Nee, ick freu ma ja! =)

    Fight for the right to ride your Ride-Becken!

    2 Mal editiert, zuletzt von 2-3-4 () aus folgendem Grund: RRRächtschreibung!

  • Aber eigentlich wirds bei asymmetrischer Verkabelung leiser ;)
    da fehlen dann 6 dB.


    Das stimmt nicht ganz, zumindest kann man nicht pauschal sagen, dass der Pegel um 6dB abnimmt wenn man von einer symmetrischen Verbindung auf eine unsymmetrischen Verbindung wechselt.


    Die genaue Erklärung dafür setzt allerdings ein tieferes Vorwissen im Bereich der Elektrotechnik voraus, das lässt sich jetzt hier auf die schnelle nicht so einfach erklären :)

    2077 wurde eine neue Version der Nuka-Cola, die Nuka-Cola Quantum, eingeführt. Der Werbung nach hatte sie das doppelte an Kalorien, Kohlenhydraten, Koffein und Geschmack.

  • Nöö :P


    Während bei der symm. Verkabelung die Differenzspannung aus Hot-Signal und dem um 180° phasengedrehten Cold-Signal gewonnen wird, steht bei der asymm. Verkabelung nur die Differenz aus Hot-Signal und Bezugspunkt (umgangsprachlich Masse) zur Verfügung. Die Differenzspannung ist dann nur halb so gross, -6dB.
    Kann man ganz pauschal so sagen.
    Nähere Unterscheidungen zwischen Spannungspegel und Leistungpegel würden an dieser Stelle zu weit führen.
    edit: falls Du dich darauf beziehst
    Mein "tieferes Vorwissen" hab ich mir in der Ausbildung zum Kommunikationselektroniker FR Funktechnik angeignet.
    Einige Jahre Beschäftgung mit Studiotechnik (als Hobby) kamen noch hinzu.
    Nicht böse sein ;)


    Gruss

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

    Einmal editiert, zuletzt von hr808 ()


  • Während bei der symm. Verkabelung die Differenzspannung aus Hot-Signal und dem um 180° phasengedrehten Cold-Signal gewonnen wird, steht bei der asymm. Verkabelung nur die Differenz aus Hot-Signal und Bezugspunkt (umgangsprachlich Masse) zur Verfügung. Die Differenzspannung ist dann nur halb so gross, -6dB.
    Kann man ganz pauschal so sagen.


    Das Problem liegt aber nicht direkt an der Verkabelung an sich, sondern wie Quelle und Empfänger aufgebaut sind. Symmetrische Ausgänge können unterschiedlich gestaltet sein. Es gibt z.B auch Quasisymmetisch oder Impedanzsymmetrische Ausgänge, was zwar ähnliche Performance bei der Störsicherheit bietet, aber trotzdem nur eine "Signalleitung" und einen Massebezug braucht.


    Zu den 6dB Pegelabfall kommt es z.B. dann, wenn eine Quelle die eine einfache Symmetrierung über einen Spannungsteiler und einen Invertierenden Opamp realisiert und über eine zweipolige Leitung übertragen wird bei der Cold auf Masse liegt (in dem Fall wird nähmlich wirklich nur ein "Signalleitung" mit der Hälfte des ursprünglichen Spannungspegels (-6db) übertragen und die andere gegen Masse kurzgeschlossen).


    Ein anderes Beispiel wäre, wenn in einem XLR Kabel eine der Signalleitungen abreisst und am Empfängergerät ein Eingang des Differenzverstärkers in der Luft hängt. Bei Trafosymmetrischen Ein und Ausgängen würde das sogar dazu führen, dass gar kein Signal mehr übertragen wird.


    In gut designten Geräten eine aktive Symmetrierung über ein "Cross Coupled Pair" hergestellt. Das ist auch eine Operationsverstärkerschaltung die allerdings eigentständig erkennt, wenn eine der Signalleitungen gegen Masse kurzgeschlossen wird und dementsprechend den Pegel auf der anderen Signalleitung um +6dB erhöht.


    Es ist also falsch zu behaupten, dass bei der Umstellung von einer symmetrischen auf eine unsymmetrischen Verbindung prinzipiell um -6db abgeschwächt wird.


    Mein "tieferes Vorwissen" hab ich mir in der Ausbildung zum Kommunikationselektroniker FR Funktechnik angeignet.
    Einige Jahre Beschäftgung mit Studiotechnik (als Hobby) kamen noch hinzu.
    Nicht böse sein ;)


    Ich habe zwei Hochschulabschlüsse in Elektro- und Tontechnik, und arbeite in der technischen Entwicklung für solche Systeme :)

    2077 wurde eine neue Version der Nuka-Cola, die Nuka-Cola Quantum, eingeführt. Der Werbung nach hatte sie das doppelte an Kalorien, Kohlenhydraten, Koffein und Geschmack.

    4 Mal editiert, zuletzt von Majestic12 ()

  • :)


    Hi Majestic12,


    ich gebe dir vollkommen recht.
    Meine Antwort war etwas engstirnig - war zu spät gestern :whistling:
    Ich bezog mich auf die Situation des TS, bei der offensichtlich eine elektronische Symmetrierung vorliegt.
    Dass die technische Umsetzung der Symmetrierung, (echte) Trafosymmetrierung, elektronische Symmetrierung bzw.
    wie Du schriebst (aktive) elektronische Symmetrierung mit Pegelausgleich eine Rolle spielt hab ich ignoranterweise mal ausgeblendet.

    Es ist also falsch zu behaupten, dass bei der Umstellung von einer symmetrischen auf eine unsymmetrischen Verbindung prinzipiell um -6db abgeschwächt wird.


    In Bezug auf die oben vorliegende Situation war meine erste Antwort imho ausreichend ;)


    Ich wollte deine Kompetenz, über die ich ja nichts weiss, in keiner Weise in Frage stellen.
    Asche auf mein Haupt & bitte nicht böse sein 8)


    "Ihr untertänigster hr808 ;) "



    Gruss
    Dani

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

  • Jungs,


    ich bedanke mich. Aber verschont mich mit den Details. Eine Antwort die 90 - 95% aller Fälle abdeckt, reicht völlig aus.

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  • Eine Antwort die 90 - 95% aller Fälle abdeckt, reicht völlig aus.



    Bei korrekten Kabeln und gut designten Geräten sollte es keinen Pegelunterschied zwischen unsymmetrisch und symmetrisch geben. Der Fall der bei dir Auftritt ist allerdings nichts ungewöhnliches und kann folgende Gründe haben:


    - defekte / Falsch gelötete Kabel
    - einfache Symmetrierungsschaltung im Interface (was ich wohl für am warscheinlichsten halte)


    Daher einfach die symmetrische Verbindung beibehalten, gibt dir mehr Pegel und ist auch noch störunanfälliger.

    2077 wurde eine neue Version der Nuka-Cola, die Nuka-Cola Quantum, eingeführt. Der Werbung nach hatte sie das doppelte an Kalorien, Kohlenhydraten, Koffein und Geschmack.

  • "Bei korrekten Kabeln und gut designten Geräten sollte es keinen Pegelunterschied zwischen unsymmetrisch und symmetrisch geben."


    das habe ich in der praxis aber noch nie so erlebt ehrlichgesagt.

    sieg natur.

  • "Bei korrekten Kabeln und gut designten Geräten sollte es keinen Pegelunterschied zwischen unsymmetrisch und symmetrisch geben."


    das habe ich in der praxis aber noch nie so erlebt ehrlichgesagt.


    weil wahrscheinlich die geräte nicht GUT designed sind ;) ich schätze mal, in dem fall, GUT designed = aufwändige schaltung = edle platinenkomponenten = leerer geldbeutel...


    :)

    *es muss clippen!
    *wer einschlafe mit popo die kratz, der aufwache mit finger die stink...!


    Death Metal: Souldevourer
    Acoustic Covers with Flair: Ruppert Spielt

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