Mein DIY E-Drum-Projekt (gesammelte Fragen)

  • Hallo Psycho,
    vielleicht waren meine Fragen einfah zu umfangreich fabuliert. Ich möchte daher mich daher mal zwingen, die wichtigsten verbleibenden Fragen kurz und knackig zu formulieren.


    1. Welchen Vorteil hat es, eine Bassdrum wirklich als Pad zu bauen und nicht etwa als kleines, kompaktes Gegenstück zum Beater?


    2. Warum muss ein Cushion zentral unterm Fell sitzen? Könnte man duch nicht-zentrale Positionierung nicht ein Treffen potenzieller Hot Spots deutlich seltener machen?


    3. Dass Piezos 27 bis 35 mm Durchmesser haben sollten, ist mir nun klar. Aber wie sieht es mit den elektrischen Kenndaten aus? Da gibt es viele verschiedene. Was ist "gut"?


    4. Muss ich mir Gedanken im Piezo/Switch-Schaltungen machen (und um das entsprechende Switch-Bauteil) oder bei DIY einfach immer 2 Piezos verbauen und dann passt es schon?


    5. Es gibt sehr unterschiedliche Stereo-Einbaubuchsen zu bestellen. Bei den einen steht halt "mit Schaltkontakt" bei den anderen "ohne Schaltkontakt". Ich hab aber keinen Schimmer, was das bedeutet.

    \m/ ... ♫ CAN I PLAY WITH MESHHEADS ♫ ... \m/

  • 1. Mit einem Fell dürfte es einfacher sein, ein halbwegs mit einer echten Bassdrum vergleichbares Spielgefühl zu erreichen. Und dann sind da noch die optischen Gründe :)


    2. Der Mittentrigger ist 1. Voraussetzung für die Positionserkennung und 2. hat man damit bei größeren Pads ein gleichmäßigeres Triggern in der Fellmitte (abgesehen vom Hotspot). Bei kleineren Pads und wenn das Modul eh keine Positionserkennung kann würde ich auch eher Randtrigger wählen, um die Hotspots zu vermeiden.


    3. Soweit ich weiß haben die Werte für diesen Anwendungsbereich in der Praxis keinen wirklich gravierenden Einfluss.


    4. piezo/switch bedeutet ja nur, dass statt dem zweiten Piezo ein Schalter eingebaut ist. Die Schalter dafür sind meist so eine Art Folienschalter mit spezieller Form, damit sie halt in den Rand passen. Einzeln sehr schwer zu bekommen, ich glaub irgendwo gab es mal eine Quelle in China. Eine andere Bauweise sind Metallplättchen mit geringem Abstand, die bei Schlägen darauf den Stromkreis schließen (z.B. 2BOX). Nachbauen ist generell schwierig und/oder sieht nicht so toll aus, deswegen begnügt man sich bei den Becken oft mit Mono-Becken oder kauft fertige Beckenpads. Bei den Trommelpads kann man ja piezo/piezos bauen und braucht den Schalter dort deswegen normalerweise nicht.


    5. Die Klinkenbuchsen werden ja oft für Kopfhörerausgänge benutzt, und da will man evtl. ins Gerät eingebaute Lautsprecher abschalten, wenn ein Kopfhörer eingesteckt wird. Für so was ist der Schalter in den Buchsen z.B. da, für Trommelpads also überflüssig.


    Sonstiges:


    Die "aufgeräumteren" Dämpfungsmethoden für Meshpads sollten die gleichen wie für akustische Trommeln sein: Dämpfungsringe, Moongel, Außen-/Innendämpfer usw. Keine Ahnung, ob das irgendwelche negativen Auswirkungen hat, aber das dürfte sich ja relativ einfach ausprobieren lassen.


    Die Trigger-Kegelform wurde wahrscheinlich deswegen gewählt, weil sich der Impuls eh kegelförmig im Schaumstoff ausbreiten würde, und mit der Kegelform hat man den kleinsten Kontaktpunkt/Hotspot. Ist aber eine reine Vermutung.

  • RoboBlaster:
    Super, das war sehr hilfreich :)


    Stichwort Positionserkennung: Da ich bzgl. Modul z.Zt. noch mit Alesis Trigger I/O + Software liebäugle, ist die Frage, ob die Positionserkennung dann Eigenschaft des Alesis Trigger I/O oder des VST-Instrumentes sein müsste. Wenn technisch gegeben, würde ich darauf natürlich nicht unnötig verzichten wollen, indem ich meinen Head-Trigger dezentral setze.


    Falls ich merke, dass Gründe gegen das Alesis I/O müsste ich mal nach Komplettmodulen Ausschau halten, die nebst MIDI-Ausgang (denn ich will auf jeden Fall die einzelnen Pads - zumindest nachträglich - fein säuberlich als MIDI bearbeiten können) auch wirklich schöne Akustik-Sets (für Pop, Rock, Jazz) haben, außerdem z.B. Choking und mehrere Hi-Hat-Positionen. Vielleicht kann hier schon jemand eine Empfehlung geben, was da man gebraucht fürn Hunderter bekommt, Marke wäre mir erst mal egal, Hauptsache, es harmoniert mit meinem DIY-Drumset. Ich werde es auch sicher nicht groß erweitern. Als Bestückung ist geplant: Bassdrum, Snare, 3 Toms, Hi-Hat, 1 Ride, 2 Crash + evtl. ein weiteres Becken.

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  • Zitat

    2. Wie ich schon schrieb, bin ich Fan von mechanischer Entkopplung der Bauteile


    Es gibt auch den elektronischen Weg .


    Mit einem "RC-Glied" im Signalweg des Head Piezos kann man die eingestreuten Rim signale ganz easy ausfiltern .
    Bauteile :
    1 Widerstand
    1 Kondensator
    evtl ein (Trimmer) Potentiometer zum feintunen .
    keine Batterie notwendig .
    kann in ein Kabel eingelötet werden


    um das mal auszutesten ,
    das hier aus der "Grabbelkiste" eines gut bestückten Gitarristen/Basssisten :
    http://www.thomann.de/de/harley_benton_beq1.htm


    Bei mir funktioniert das bestens mit einem am Fellrand aufgeklebtem Head Piezo
    IMO : Viel einfacher als die doch "etwas aufwändigen" mechanischen Konstruktionen ...

  • Hhm, das muss ich mir mal durch den Kopf gehen lassen...


    Aber um noch mal auf die mechanische Entkopplung und die Dämpfung des Metallringes an sich einzugehen:
    Es gibt ja bereits den Rim Noise Eliminator (hab ich noch nicht probiert). Ich selbst habe mir bisher damit beholfen, einen Aquarium-Gummischlauch über den Rim zu ziehen. Das war schon okay. Darunter noch mehrere Schichten Gaffa ganz schmal entlang des Rims: noch besser.


    Wenn ich jedoch Entkopplung und Dämpfung in einem haben möchte: Gibt es irgendeine Möglichkeit (z.B. aus'm Baumarkt) den Metallring komplett und gleichmäßig mit einer 2mm starken Gummischicht zu überziehen? Geht da "Elefantenhaut" oder ist das wieder was anderes? (mit Silikon wurde es ja bereits erfolglos an Becken probiert...)

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  • Wie ich schon schrieb, hatte hier mal jemand Negativerfahrungen mit der transparenten Silikonbeschichtung von Becken gemacht.
    Aber wie sieht es eigentlich mit dem Thema Latex aus? Ich stelle mir vor, dass man z.B. den kompletten Spannring damit beschichten könnte. Wo ist da der Haken?

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  • Also, ich hab mir jetzt alle Zutaten online bestellt, dürften in den kommenden Tagen mit der Post eintrudeln bzw. trudelte bereits. Morgen würde ich mir gebraucht das Alesis Trigger I/O holen, für einen Preis, für den ich es bei Nichtgefallen auch wieder loswürde, also kein Risiko.


    Dann hätten wir z.B.

    • Rack
    • mehrere Kessel (8" 10" 12" 12" ... und einen 16", der im E-Drum-Bereich aber sicher keine Verwendung finden wird, ne?)
    • Meshfelle
    • 2 Übungsbecken + eine komplette Übungs-Hi-Hat
    • echte Fußmaschine für die Bassdrum
    • selbstgebastelte Cushions aus Aquarium-Sicherheitsunterlage und Basotect (Ausprobieren, was besser ist)
    • verschiedene Schaumstoff/Moosgummi-Materialien in unterschiedlichen Dicken
    • viele Piezos (27 und 35 mm) mit bereits angelöteten Kabeln
    • viele Stereo-Kabel mit 6,3mm Klinkenstecker (da ich Drummodul und Drumkit als Einheit sehe, wollte ich erst mal auf Buchsen verzichten und die Piezos direkt ans Klinkenkabel löten/klemmen >> Lüsterklemme)
    • dünnen Aquariumschlauch, der auf den Rim gezogen wird

    Das Einzige, was mir für die Trommel-Trigger jetzt noch fehlt, bevor es endlich mit dem Bauen losgehen kann, ist die richtige Entscheidung, welche Art von "Schienensystem o.ä." es wird. Der Sweet Trigger von Roli sieht ja echt praktisch aus. Aber vielleicht haben andere Systeme ja auch bestimmte Vor- und Nachteile. Was könnt ihr dazu aus Erfahrung berichten?

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  • Wenn ich noch mal ein Set zusammenstellen würde, wäre dies meine Wahl:
    - für die Toms Randtrigger, wie diese hier.
    - für die Snare entweder ein professionelles System, wie das von den Rathgebers, oder aber ein Stern oder Schienensystem selber bauen.
    - für die Bassdrum würde ich experimentieren.


    Latex als Rim-Gummi kannst Du vergessen, das Zeugs ist dafür zu weich. Die Methode mit dem Aquariumschlauch funktioniert recht gut.


    Gescheite E-Drum-Becken habe ich bislang noch nicht gesehen, selbst die der renommierten Hersteller haben Vor- und Nachteile.


    Als Triggermodul würde ich immer versuchen, ein gebrauchtes TD-10 (mit Erweiterungskarte) oder TD-12 zu bekommen.

  • Also zunächst mal zum Rim, eine Entkopplung durch unterfüttern oder gar eingießen in Latex ist völlig sinnlos. Ich möchte ja das er einen guten Kontakt zum Kessel herstellt um den Rim-Schlag gut zu übertragen.
    Der Rim-Noise-Eliminator dient einzig zur Dämpfung des Schlaggeräusches. Genau gesehen triggert die Trommel sogar besser ohne diesen, das der Schlagimpuls direkt durchgeleitet wird.
    Natürlich muss der Head-Trigger dann wieder vom Kessel mit eine Schaumstoffschicht oder Gummipuffern getrennt werden.


    Eine Mitteltrigger-Konstruktion macht meiner Meinung nur dann Sinn wenn ich Positional Sensing nutzen möchte.
    Am ansonsten tut es auch ein simpler um vieles leichter herzustellender Randtrigger.


    Edit: Ulli war etwas schneller.

  • Rolidrummi  mc.man: Danke für eure Antworten. Dann werde ich das mit dem Latex sein lassen.


    Was mir aber noch immer nicht einleuchtet, ist folgendes "Paradox", wie ich es mal nennen würde:
    Angenommen, ich entkopple den Head-Trigger vom Rest des Kessel durch einige Schichten Moosgummi, Schaumstoff, wie auch immer, sagen wir so 2-3 cm, wie auf einigen Bildern auch zu sehen. Gleichzeitig verwende ich zwischen Head-Trigger und Fell einen 35mm hohen ebenfalls puffernden Kegel... dann ist der Head-Trigger im Endeffekt vom Fell doch im Prinzip genau so entkoppelt wie vom Kessel - oder sogar noch mehr! Durch den Kegel muss ich ja die Empfindlichkeit des Head-Piezos entsprechend höher drehen, als wäre er direkt am Fell. Aber wenn die Entkopplung zum Kessel aus ähnlichem und ähnlich dicken Material ist, nimmt der Head-Trigger bei diesem Gain die Rim-Schläge doch ebenfalls wiederum war.


    Müsste daher die Entkopplung vom Kessel nicht viel stärker sein? Anderes Material? Weicheres? Und noch mehr Dicke?


    ?(

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  • Als Triggermodul würde ich immer versuchen, ein gebrauchtes TD-10 (mit Erweiterungskarte) oder TD-12 zu bekommen.


    Hallo, wenn Du mit den AlesisI/O liebeugelst dann würd ich eher das MEGADRUM (http://www.megadrum.info/) als Bausatz nehmen, alle Eingänge stereo, Positional Sensing optional verfügbar, super schnelle Signalübertragung. Mit dem 3.5 Mio Einstellungen bekommst Du "jeden" Kessel zum laufen. Ansonsten TD12 gebraucht.


    Aber vorsicht , das ist ein Projekt für sich, von Plug and Play weit entfernt.



    Gruß


    Nepo

  • Müsste daher die Entkopplung vom Kessel nicht viel stärker sein? Anderes Material? Weicheres? Und noch mehr Dicke?




    Tja, eine saubere Trennung zwischen Rim und Head ohne Dynamikverluste deines Felles (vor allen Dingen für Deine Snare) , ist einer der schwierigsten Herausforderung an dein Projekt.


    Da gibt es kein Patentrezept, es ist immer ein Balanceakt zwischen deiner Hardware (das gilt natürlich auch für die Becken) und den Einstellungsmöglichkeiten Deines Moduls.



    Ich habe den Headpiezokegel normal schwingend (drei Punkte) aufgehängt und den Rimpiezo direkt mittig auf die Platte geklebt.


    Noch ist die Trennung bei mir noch nicht optimal ,wenns funzt dann verliert der Headpiezo an Dynamik....da ist noch Bastelarbeit notwendig.


    Die gekauften Systeme arbeiten mit Piezo/Switch Einheiten, um das besser zu trennen. Bis auf die DIY "Keith Raper" Schaltung habe ich da auch noch nichts gefunden...


    Am besten testen!


    Gruß


    Nepo






    Gruß

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  • Hallo zusammen,
    ich habe mich vor einigen Jahren auch an einem E-Drum Projekt versucht.
    Das Megadrum Modul ist recht gut aufzubauen und Funktioniert auch sehr gut. Aber E-Drums sind einfach nicht mit echten Trommeln zu vergleichen. Der Aufwand wird immer größer und das Ergebniss war bei mir nicht das erhoffte.
    Inzwischen bin ich mit meinem Akkustikset im Übungsraum (in einem alten Fabrikgebäude) sehr glücklich. Für zuhause haben wir ein recht preisgünstiges E-Drum stehen und das reicht zum Üben zwischendurch allemal.
    Ich hab also noch ein Megadrum Modul rumliegen...


    mfg
    itopa

  • @all: Herzlichen Dank für eure hilfreichen Antworten.


    Ich habe nun die Möglichkeit, recht günstig an ein TD-10 zu kommen. Da mein Rechner auch nicht der allerneueste ist und schon jemand ansprach, dass die Latenzen des Alesis I/O selbst nicht zu unterschätzen sind, könnte es natürlich sein, dass es damit keinen großen Spaß macht, LIVE per Software-Drums zu spielen. Später, bei der Offline-Bearbeitung, wünsche ich mir natürlich alle Möglichkeiten, aber da kann ich die Latenz ja ruhig ins Jenseits schrauben um die CPU zu entlasten.


    Wenn ich mir nun gebraucht das TD-10-Modul hole (zu einem Preis, zu dem ich es bei Nichtgefallen auch ohne große Verluste loswerde), wäre es dann total überflüssig, auch mal das Alesis I/O auszuprobieren? Soll heißen, kann das TD-10 die Sachen, die das Alesis I/O kann, sowieso schon lange?
    Ich mache diese Reihenfolge (erst das teure Modul, bevor ich mit dem günstigeren Rum probiere, erstens, weil ich meine Hardware möglichst bald testen möchte, an einem vernünftigen Modul, und zweitens, weil dieses günstige Angebot des TD-10 auch irgendwann weggeschnappt ist...)

    Halte Dir mal vor Augen, wie stark der Headpiezo durch das schwingende Fell angeregt wird.
    Und dann, wie der Schlagimpuls zum Rimpiezo kommt.

    roli:
    Ja, das stimmt schon... wenn man mal darüber nachdenkt. Werde es also prinzipiell mal an dem einen 12" Kessel so versuchen wie du mit deinem Sweettrigger. Habe dann parallel noch einen weiteren 12" Kessel gleichen Fabrikats hier, da probiere ich mal einen ganz einfachen Randtrigger und schaue, wie groß der Untreschie


    Hallo, wenn Du mit den AlesisI/O liebeugelst dann würd ich eher das MEGADRUM (http://www.megadrum.info/) als Bausatz nehmen, alle Eingänge stereo, Positional Sensing optional verfügbar, super schnelle Signalübertragung. Mit dem 3.5 Mio Einstellungen bekommst Du "jeden" Kessel zum laufen. Ansonsten TD12 gebraucht.


    Aber vorsicht , das ist ein Projekt für sich, von Plug and Play weit entfernt.

    Nepo:
    Ja, von dem Megadrum hatte ich gelesen. Ist doch prinzipiell sowas wie ein Alesis I/O zum Selbstbauen, aber mit viel mehr Eingängen und Einstellmöglichkeiten (und evtl. besseren technischen Werten). Mich hatte bis dato der zusätzlich Bauaufwand abgeschreckt. Ein Megadrum-Bausatz, an dem man tagelang lötet und baut und hoffentlich nix falsch macht, kostet immerhin doppelt so viel wie ein Alesis Trigger I/O, wo alles Plug & Play ist. Aber dass das Megadrum in einer anderen Liga spielt, kann ich mir schon vorstellen.

    Okay, dann werd ich wohl mal ein bisschen Rum probieren ;)

    itopa:
    Ich schreib dir gleich ne PN...

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  • Ich habe nun die Möglichkeit, recht günstig an ein TD-10 zu kommen. Da mein Rechner auch nicht der allerneueste ist und schon jemand ansprach, dass die Latenzen des Alesis I/O selbst nicht zu unterschätzen sind, könnte es natürlich sein, dass es damit keinen großen Spaß macht, LIVE per Software-Drums zu spielen. Später, bei der Offline-Bearbeitung, wünsche ich mir natürlich alle Möglichkeiten, aber da kann ich die Latenz ja ruhig ins Jenseits schrauben um die CPU zu entlasten.


    Derjenige welcher obigen Umstand angesprochen hat, war dann wohl meine Wenigkeit. Wenn man grundsätzlich ein Homestudio betreiben wird, dann kommt man IMHO sowieso nicht an gute VST-Drum Software vorbei. Vergiss dafür ganz einfach mal die seit langen technisch überholten Modulgeräte! Das wäre jedenfalls mein Tipp an Dich. Du kannst Dir auch gerne für knapp 2000.00 € ein aktuelles TD-30 Modul kaufen. Auch mit diesem Gerät wirst Du bereits etwa 4ms Latenzen am USB/Midi Out Port verzeichnen bevor überhaupt erst die Computer Technologie mit in das Spiel kommen wird. Die beiden Marktführer in Sachen (Freizeit) E-Drum Systeme interessiert es wohl nicht im Geringsten, zeitgemäße aber komplexe Systeme zu unterstützen. Folgerichtig wurden/werden diese Module auch gar nicht dafür konzipiert moderne VST Systeme sinnvoll zu fördern.


    Solange kein kompetenter "Global Player" diese Marktlücke wird schließen können, wirst Du wohl in Sachen leistungsfähiges (professionelles) Drum To Midi Interface immer auf Notlösungen oder experimentier-freudige Angebote zurückgreifen müssen. (Etwa ein Megadrum Modul) Das Megadrum Gerät gibt es übrigens auch als komplett fertig gebautes Gerät inklusive Gehäuse von dem Schöpfer @dmitri zu beziehen. (Längere Wartezeiten nicht ausgeschlossen)


    Ja, von dem Megadrum hatte ich gelesen. Ist doch prinzipiell sowas wie ein Alesis I/O zum Selbstbauen, aber mit viel mehr Eingängen und Einstellmöglichkeiten (und evtl. besseren technischen Werten). Mich hatte bis dato der zusätzlich Bauaufwand abgeschreckt. Ein Megadrum-Bausatz, an dem man tagelang lötet und baut und hoffentlich nix falsch macht, kostet immerhin doppelt so viel wie ein Alesis Trigger I/O, wo alles Plug & Play ist. Aber dass das Megadrum in einer anderen Liga spielt, kann ich mir schon vorstellen.


    Rein von den umfangreichen Einstellmöglichkeiten und den zahlreichen/flexiblen Trigger-Eingängen ist das Megadrum Projekt zur Zeit nicht zu toppen. Allerdings weist das Interface IMHO auch eklatante Schwächen auf: Die analogen Komponenten welche vorab die eingehenden Impulse gerade auch der Piezo-Elemente aufbereiten müssen, scheinen nicht wirklich sorgsam ausgewählt zu sein. Das verhindert wohl schon vor der eigentlichen A/D Wandlung entsprechende gute dynamische Werte. Das wird wohl mitunter auch der Grund dafür sein, warum gerade auch etliche Mesh/Piezo Trommeln einen "Voltage Divider" für das Megadrum Modul benötigen. Das größte Manko scheint mir in den teils sehr komplexen Abhängigkeiten der jeweiligen Parameter begründet zu liegen. Ein Beispiel dafür: Schließt man etwa ein Piezo/Switch Pad an einem Stereo Trigger-Eingang an, so werden sich die jeweiligen "Threshold" Parameterwerte von dem "Head/Edge" und "Rim/Bow" Kanal gegenseitig beeinflussen. Reagiert etwa die "Head/Edge" Anschlagfläche zu unempfindlich und man senkt den Threshold Parameter entsprechend ab, kann es passieren, dass damit die/der "Rim/Bow" Anschlagfläche/Kontakt gar nicht mehr vom Modul erkannt wird. Das macht es mitunter so schwer das Megadrum Interface erfolgreich zu konfigurieren.


    Kurz und bündig: Wann erscheint hierfür endlich ein geeignetes Gerät am Markt? Das Alesis Trigger I/O Interface ist es ganz gewiss nicht! (Kostet dafür aber auch nicht die Welt) Möglicherweise vielleicht das schon seit über 2 Jahren angekündigte "DITI" Interface von Alternate Mode? (Angeblich nunmehr ab etwa September 2014 erhältlich) Zumindest dieses kurze Video mit einer drum-tec Meshtrommel scheint mit erst einmal vielversprechend auszusehen. Allerdings auch bei diesem Gerät wird für mich gelten: Zu wenig Trigger-Eingänge an Board! (12 Stereo Kanäle oder 24 Mono Kanäle) Die Welt des modernen Trommlers ist einfach ungerecht! Bis hierhin jedenfalls.


    Gruß


    Trommeltotti

    Einmal editiert, zuletzt von trommeltotti ()

  • Ich habe nun die Möglichkeit, recht günstig an ein TD-10 zu kommen. Da mein Rechner auch nicht der allerneueste ist und schon jemand ansprach, dass die Latenzen des Alesis I/O selbst nicht zu unterschätzen sind, könnte es natürlich sein, dass es damit keinen großen Spaß macht, LIVE per Software-Drums zu spielen. Später, bei der Offline-Bearbeitung, wünsche ich mir natürlich alle Möglichkeiten, aber da kann ich die Latenz ja ruhig ins Jenseits schrauben um die CPU zu entlasten.



    Hallo,
    ich würd erst mal das TD10 nehmen, dann kannst Du dich ganz auf Dein Drumkit konzentrieren.
    Mit den 12 Stereo Eingängen kannst Du eigendlich nichts verkehrt machen.


    Wenn das steht, kannst Du immer noch auf VSTi umschwenken, denn das ist dann noch eine eigene Baustelle und die ist nicht ohne!


    Gruß


    Nepo

    Einmal editiert, zuletzt von Nepo ()

  • Wenn das steht, kannst Du immer noch auf VSTi umschwenken, denn das ist dann noch eine eigene Baustelle und die ist nicht ohne!


    Erstens: Obiges Zitat in dem vorigen Beitrag ist nicht von mir, sondern vielmehr vom TS selber geäußert worden. Und zweitens: Nach meiner bescheidenen Meinung sollte gerade auch ein Home-Produzent/Homestudio Anwender sowieso auf zeitgemäße VST Drum Libraries setzen. (Gerade auch bei akustischen Natur Drumsounds) Selbst aktuelle Module wie etwa ein TD-30 beinhalten weiterhin überholte Technologien. Das kann man nicht - und sollte man auch nicht - wegdiskutieren. Auch bei einem gebrauchten TD-10 Modul wird es nicht unter 4ms Latenzen am Midi Out gehen. Zumal dieses Gerät leider auch noch keinen praktischen USB Anschluss anbieten kann. (Und damit wird auch ein Midi-Interface benötigt) Wenn der TS das besagte TD-10 Modul mit Erweiterungskarte gebraucht für etwa 150.00 bis maximal 200.00 € beziehen könnte, dann wäre das sicherlich eine annehmbare Notlösung bis geeignete Geräte am Markt erscheinen werden. Das wäre dann sicherlich eine bessere Notlösung als etwa ein angedachtes Alesis Trigger I/O Gerät.


    Aber wie ich schon im obigen Beitrag schrub: Möglicherweise wäre das ganz neue "DITI" Drum To Midi Interface von Alternate Mode eine bessere Variante. (Wenn man dieses Gerät demnächst auch wirklich erwerben kann)


    Gruß


    Trommeltotti

  • Mit den 12 Stereo Eingängen kannst Du eigendlich nichts verkehrt machen.


    Nachtrag: Wenn man sich alleine nur einmal Dein Avatar anschauen möchte und Dir dabei vielleicht noch eine zweite FX-Snare und möglicherweise eine zusätzliche Kuhglocke (Oder was auch immer) als handliches FX-Pad empfehlen möchte, dann ist man wohl schon mit 12 Stereo Eingängen der "gelacktmeierte" in dieser Angelegenheit. Ich würde also sehr vorsichtig mit solchen Äußerungen sein. Die Anzahl der vorhandenen Trigger-Eingänge bei den erhältlichen Modulen am Markt hat sich noch nie an die reellen Gegebenheiten eines echten akustischen Schlagzeugs - gerade auch mit kreativen Zusatz- FX/Percussion Sounds - orientiert. Ein weiterer Beleg dafür, wie die einschlägigen E-Drum Hersteller in Ihrer eigenen kleinen Welt leben.


    Gruß


    Trommeltotti

    Einmal editiert, zuletzt von trommeltotti ()

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