Musikmesse 2016 - war es das jetzt?

  • es wird eben das gespielt, was gefragt ist.


    Ich denke, umgekehrt wird ein Schuh daraus - das Musikbusiness bezahlt, was gespielt wird und die Radiosender spielen es solange, bis jeder meint, es wäre toll.
    Das war aber auch immer schon so - nur heute ist die "Erschaffung" solcher Musik viel billiger (keine teuren Musiker) - dafür wird allerdings heute auch weniger verkauft, dafür aber Lizenzgebühren oder Klickgebühren bei Internetsendern oder Musikpages eingezogen - irgendwie rechnet sich das aber, sonst würds keiner machen (das Opfer sind die tumben Hörer, finanziell und kulturell).


  • Ich denke, umgekehrt wird ein Schuh daraus - das Musikbusiness bezahlt, was gespielt wird und die Radiosender spielen es solange, bis jeder meint, es wäre toll.
    Das war aber auch immer schon so - nur heute ist die "Erschaffung" solcher Musik viel billiger (keine teuren Musiker) - dafür wird allerdings heute auch weniger verkauft, dafür aber Lizenzgebühren oder Klickgebühren bei Internetsendern oder Musikpages eingezogen - irgendwie rechnet sich das aber, sonst würds keiner machen (das Opfer sind die tumben Hörer, finanziell und kulturell).


    Also inwiefern "sich das rechnet", ist wahrhaftig eine Frage der Perspektive und ich wage anzuzweifeln, dass der Konsument derjenige ist, der zahlt sondern die Zeche Zahlen die Musiker und die Profiteure sind nicht die Erschaffer der Musik.
    Deren Vergütung läuft wohl eher unter dem Oberbegriff "Picopayment"...
    Aber die Diskussion muss man jetzt nicht auch noch losbrechen.


    Übrigens haben die allermeisten Radiostationen keine Musikredaktion mehr und fahren ihr Musikprogramm via zentralen Musikserver, weshalb in den Radiostationen bundesweit auch fast nur noch eine überschaubare Anzahl von Titeln in geringer dreistelliger Höhe auf Dauerschleife läuft, angereichert durch den einen oder anderen sporadischen Titel.
    Auf Streamingplattformen läuft viel über Alghorythmen, was letztendlich auch nicht unbedingt dazu führen dürfte, dass die Diversität zunimmt.
    Denn die Alghorythmen zielen eigentlich immer auf Wahrscheinlichkeiten also auf Quoten.
    Ich finde es schon durchaus befremdlich, was mir so bei Amazon oder iTunes über die Alghorythmen vorgeschlagen wird, was so gar nicht meinem Geschmack entspricht.
    Mein Musikgeschmack scheint mir zu eklektisch zu sein

  • Übrigens haben die allermeisten Radiostationen keine Musikredaktion mehr


    Das ist der Punkt. Dort sitzen überwiegend überkandidelte Hyperaktive und selbstverliebte Phrasendrescher...


    Um so mehr muss ich bei so engagierten Musikredakteuren wie Klaus Wellershaus http://www.welt.de/print-welt/…n-Rockmusik-im-Radio.html auf Knien dafür danken, dass er mich in 80ern an seinem breit gefächerten musikalischen Wissen hat teilhaben lassen.


    .

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

  • Um zu verdeutlichen, dass das alles nicht nur O.T. ist.
    Diese Sachen hängen irgendwie alle miteinander zusammen, warum die MuMesse so ist, wie sie ist.
    Da spielt das Internet, geänderte Rahmenbedingungen im Musikmarkt, der Musikrezeption etc alles eine Rolle.
    Und auch wenn die NAMM Show derzeit noch die Nase vorne hat und dort derzeit noch alle großen Aussteller da sind, so hört man von der NAMM auch schon, dass dort eher Kriesenstimmung und downsizing einkehrt.
    Frankfurt trifft es nun eben früher und härter.
    Übrigens macht eine Musikinstrumentenmesse auch deshalb nicht mehr so recht Sinn, wenn der Markt von einigen wenigen großen Online Höbdlern kontrolliert und dominiert wird.
    Dadurch sterben gerade allerorten die kleinen und mittleren Musikfachgeschäfte in großer Zahl und die Händler dieser Kategorie waren mal die Hauptklientel für die MuMesse in Frankfurt.
    Der Thomann, der Musicstore etc braucht keine MuMesse. Die verhandeln direkt mit dem Hersteller und kriegen ihre Privataudience aufgrund ihrer Marktmacht.
    Insofern hat auch jeder, der seinen Kram mehr oder weniger ausschließlich im Netz bei den Big Playern des Onlinehandeks kauft, seinen Beitrag zum Tod der Musikmesse bzw der Infrakstruktur vor Ort beigetragen.
    So wie Streaming/YouTube und Co den Musikmarkt beschädigen, beschädigen die Onlinehändler die früher mal großflächig vorhandene Infrastruktur mit Musikläden vor Ort.
    Das Internet ist halt in vielen Dingen eine ziemlich zweischneidige Sache und alles, was auf den ersten Blick so nett und schön daher kommt, und kaum einer noch wirklich missen möchte, hat zuweilen aber auch dramatische Konsequenzen.
    Was z.B. wirklich erstaunlich ist, finde ich, dass in einer Zeit, in der man ja eigentlich so leicht wie nie zuvor Musik veröffentlichen und verbreiten kann (scheint zumindest auf den ersten Blick so), die in der Breite gehörte/konsumierte Musik noch uniformierter und weniger unterscheidbarer geworden ist im Vergleich zu den Zeiten, als es eine Hürde in Form von Plattenfirmen inkl. Verträgen zu nehmen galt...
    Die Musik, die schon vormals in einer Nische stattfand, wurde noch weiter zurückgedrängt und vieles, was früher sogar noch im Mainstream stattfand, ist dort auch verschwunden.
    Mal abgesehen von der extrem kurzen Halbwertzeit eines Großteils dessen, was da durch das Internetdorf und die Social medial getrieben wird...
    Der Youtubestar von heute ist schon morgen gänzlich vergessen.
    Die Jazz, Pop, Rockstars der Prä Internet Ära sind da deutlich länger am Start.

  • Wer war dann auf der Messe und kann mir sagen ob Stagg dort war und ob die was neues am Start hatten . Würde mich über sowas wie ein Meinl 12" Classics Custom Trash nur halt von Stagg freuen.

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