Ratschlag für Folge-Schlagzeug gesucht, komplett oder einzeln?

  • Wenn ich mal meine bescheidene Meinung zu den Becken äußern darf.
    Auch, wenn das Set vielleicht "noch" kein Profi-Set sein soll, aber ich persönlich würde zu einem Kauf von guten Markenbecken raten. Will man das Set später noch einmal tauschen, braucht man keine Rücksicht auf Becken nehmen und es reicht, das Augenmerk auf das Trommel-Set zu legen.
    In den seltensten Fällen muss man dann noch einmal Becken kaufen.
    So habe ich es mit meinem ersten Rogers Schlagzeug gehalten. Ich habe es gebraucht gekauft und sofort die billig-Becken gegen, für mich damals, hochwertige Sabian-Becken, ich glaube die hießen AA (weiß ich nicht mehr genau. Ist 30 Jahre her?, getauscht. Diese Becken hatte ich, bis ich mein akustisches Set abgegeben hatte. Dazwischen lag noch ein Premier- und ein Sonor-Set.

    Einmal editiert, zuletzt von Opa ()

  • Heute Abend schaue ich mir das Yamaha an und wenn nichts komplett unerwartetes passiert werde ich es mitnehmen.


    Das PDP-Set kommt mich, mit anderen Zugaben, teurer als neu: Mit Pearl-Hardware soll es 550 kosten, mit Meinl Classics Custom nochmal 200 mehr. Also 750 für ein, wenn auch sehr neu aussehendes, gebrauchtes Set.

  • Da ich auch mal kurz das erste Kinderschlagzeug erwähnt habe: Es war dieses hier https://www.kirstein.de/Kinder…lack-inkl-Schule-DVD.html was wir schon aus zweiter Hand für den Preis von zwei Kisten Bier gekauft und dann für noch einen Ticken weniger an den nächsten Schüler weiterverkauft haben. Da setzt sich garantiert kein Profi dran aber zur Zeit des Lockdowns war es der Unterschied zwischen „Schlagzeugunterricht machen und üben können“ und „kein Schlagzeug spielen können“. Vom aktuell genutzten Millenium stelle ich noch ein Vogelperspektive-Bild im entsprechenden Thread ein.

  • Hallo,
    meine persönliche Meinung: Das Yamaha DP ist nicht verkehrt. Wenn du dich aber fragst, ob ein Force 2001 im Vergleich zum vorhandenen Millenium Set überhaupt eine deutliche Verbesserung ist, dann ist die Antwort für das Yamaha die gleiche.
    Wenn es robuster als das Jetzige und sehr günstig sein soll, ist das Yamaha gut. Wenn es ein deutlicher Qualitätssprung (vielleicht zu einem Mittelklasse-Set) sein soll, würde ich Alternativen in Betracht ziehen.


    Das soll dich aber nicht davon abhalten, das Schlagzeug für 100€ zu kaufen.

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

  • Vielen Dank, das hilft mir die Optionen einzuordnen. Wenn ich meine eigenen Hobbys so anschaue, dann ist es ohnehin unrealistisch, sich ein Set für die Ewigkeit zu kaufen. Mir ist ja nur wichtig, dass es spürbar solider wird. Und nächsten September hat Sohnemann wieder Geburtstag, vielleicht machen wir dann ja mal einen Ausflug nach Thomann und man kann verschiedene Sets spielen und hören.


    Gebrauchte Schlagzeuge scheinen im Großraum München alle von einem Händler aufgesaugt zu werden - dort kann ich sie aber nicht ausprobieren und wenn sie preislich über den Neupreisen liegen dann wird es halt unattraktiv.

  • Wenn ihr mit dem Yamaha mal einige Zeit verbracht habt, wird sich schon herauskristallisieren, ob und an welchen Stellen ihr gerne upgraden möchtet. Mit zusätzlicher Erfahrung kann man dann auch gezielter auf die Suche gehen. Wenn man dann nicht nach einem Komplettset Ausschau hält, sondern einzelne Teile (Kesselsatz, Becken, Snare, einzelne Hardwareteile,...) sucht, hat man auch mehr Möglichkeiten und bekommt am Ende mehr bzw. Passenderes fürs Geld.
    Viel Spaß auf dem Weg.

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

  • Natürlich kann man auch mehr ausgeben, aber ich finde die Unterteilung in Mittelklasse usw. oft fragwürdig. Saubere Gratungen, stabile Hardware und gute Größen sind für mich ausschlaggebend bei einem Set - da wird das Yamaha bestimmt deutlich vor dem Millenium liegen. Wenn der junge Drummer auch noch in ein paar Jahren Bonham-Fan ist, kann man ja mal über größere Trommeln nachdenken, aber mit 1,30m hinter einer 26er Bass mit 14er Tom sitzen? Wer soll ihn da noch sehen? :D
    Und vielleicht entwickelt sich der Geschmack auch in eine ganz andere Richtung. Das Yamaha kann man in ein paar Jahren ja einfach wieder für 100€ verkaufen oder als Gig-Set nutzen. Auf öffentlichen Bühnen / bei Jam-Sessions / in Proberäumen stehen oft weitaus winschiefere Sets rum und irgendwie tun die's dann meistens doch. Wie gesagt, eine andere Snare wird er sich irgendwann vielleicht wünschen - aber die meisten Schlagzeuger wollen das sowieso irgendwann - ob unbedingt nötig oder nicht. :)
    Übrigens: auch wenn ein Set nicht gut klingt, kann man es kaufen - solange die Kessel rund und die Gratungen unbeschädigt sind. Auf dem Set sind noch die uralten Werkfelle und es wurde eventuell ewig nicht gestimmt. Die Felle kann man erstmal verwenden und sobald eine Sound-Vorstellung da ist gute ein- oder zweilagige Markenfelle kaufen.

    3 Mal editiert, zuletzt von Manuel ()

  • Zitat

    Erstmal musste ich die Gattin überzeugen („Waaaas? Wie weit willst Du fahren? Für ein verstaubtes Schlagzeug?“)


    Das hast du natürlich auch nicht besonders geschickt gemacht. Zuerst sagt man, dass der Junge für seine Entwicklung dringend ein Schlagzeug für 500€ braucht. Nach dem großen Schock trittst du dann als Held auf, der ein passendes Set für nur wahnwitzige 100€ gefunden hat. Man müsse lediglich ein bisschen weiter fahren. Und schon ist die Gattin wieder Happy. ;)
    Aber du hast ja noch viele wunderbare Anschaffungen vor dir, da kannst du das noch perfektionieren.


    edit: Bezug hergestellt

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

    Einmal editiert, zuletzt von Korki ()

  • Verstehe ich jetzt nicht ganz - ich habe ja Becken und Felle erwähnt. Damit ist man schon bei 400-500€ - warum unbedingt mehr investieren, wenn in einigen Jahren vermutlich sowieso ein anderes Set gewünscht ist? Eine Stunde Fahrt ist doch auch nicht so viel, wenn es gerade lokal wenig gibt. Mit der Mittelklasse meine ich, dass auch Stage Customs, Renowns oder was auch immer nicht zur "Oberklasse" gehören - trotzdem gibt es Profis, die diese Sets nutzen. Und im Vergleich zu diesem Set ist es doch wohl sowieso ein großer Fortschritt: https://www.thomann.de/de/mill…x120_starter_drum_set.htm


    Aber du hast ja noch viele wunderbare Anschaffungen vor dir, da kannst du das noch perfektionieren.


    Bin ich damit gemeint? Kein Bedarf an neuen Dingen... hoffentlich. :D

  • So, das Yamaha ist zuhause. Ich glaube, dass das gut passt. Da die Kids schon schlafen kann ich die Snare leider nicht testen aber das sieht schon alles DEUTLICH stabiler aus als aktuell. Den Blechen merkt man an, dass jemand mit viel Freude und Energie gespielt hat und den Begriff "Crash" sehr wörtlich genommen hat - daher wird es jetzt wie von den Fotos her nicht anders erwartet ein Teil-Tausch, d.h. die aktuellen Bleche bleiben bestehen, Hardware und Kessel werden wahrscheinlich komplett getauscht. Da ich für das avisierte Beckenset leider zu langsam war, werde ich da weiterhin auf der Suche sein - jetzt etwas entspannter. Auch andere Felle würde ich gerne mal probieren. Aus der Verzweiflung angesichts der rumschlackernden und daueraktivierten Snare ist jetzt eine zurückgelehntes aber deutlich fokussierteres Interesse an spezifischen Punkten geworden. Klar habe ich weiterhin Interesse an einer erdigen >6,5" Snare die sich anhört als würde man direkt auf einem Baum spielen, inzwischen gebe ich mich nämlich nicht mehr mit der Rolle als Roadie zufrieden sondern spiele auch mal selbst ein bisschen und habe permanent den Drang die Snare tiefer zu stimmen. Dann einen Satz Becken bei dem ich aber mehrere von beiden Seiten (spielend und davor stehend) hören will. Und natürlich ganz viele Snare Drums probespielen. Der Druck ist weg, jetzt kommt der Genuss. Oder die Sucht, ganz wie man will.


    Manuel: Danke für den Tipp! Falls sich mal ein Treffen ergibt, hast Du mindestens zwei Bier gut!


    Ach ja: Das eingangs erwähnte Force 2001 mit den 302-Blechen wird wohl in der Gemeinde bleiben, da ein Schlagzeugkollege auch dringend ein eigenes Set braucht und der hat noch garnix. Daher wird dann wohl ein Vergleich möglich sein, was mir entgangen ist. Da ich Teile des Millenium-Set weiterbenutze kann ich es eh nicht verkaufen, d.h. ich kann guten Gewissens aus den Kesseln eine schicke Deckenlampe bauen.

  • Bin ich damit gemeint?

    Aber nein, sorry. Ich musste nur das Schreiben unterbrechen und dann ist dein langer Beitrag dazwischen gerutscht.
    Mein ganzer Post bezog sich auf

    Erstmal musste ich die Gattin überzeugen („Waaaas? Wie weit willst Du fahren? Für ein verstaubtes Schlagzeug?“)

    und war an Nachwuchstrommler gerichtet.

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

    Einmal editiert, zuletzt von Korki ()

  • Freut mich, dass Du zufrieden bist!
    Was benutzt Du denn vom Millenium weiter / was fehlt noch?
    Stimmen benötigt etwas Übung. Anfangs ist das eine etwas zähe Kiste, aber wenn man sich an ein paar Prinzipien hält gut machbar - bei youtube gibt's viel Material. Probier's doch mal mit den jetzigen Fellen, wenn Dir die Snare noch nicht gefällt. Evtl. auch die Schrauben mit WD40 und feiner Stahlwolle säubern. Dann fällt das Stimmen noch mal leichter. Oder mal die Snare zum Lehrer mitnehmen falls sie jetzt zu arg scheppert. Viel Spaß erstmal!


    Korki: Danke, da stand ich auf dem Schlauch! :)

    Einmal editiert, zuletzt von Manuel ()

  • Vom Millenium würde ich die Becken nutzen und einen der beiden Boom Stands. Die Becken die beim Yamaha dabei waren (Hihat und Crash) sehen aus als hätte man daran nicht nur Schlagzeug sondern auch nichtspanende Metallbearbeitung gelernt. Den aktuell ungenutzten Boom Stand kann man ja mal für ein Splash oder China nutzen wenn die Arme weiter reichen. Jetzt werde ich erstmal den Stimmschlüssel vom Millenium suchen und versuchen die Sachen ein bisschen zu stimmen, dann insbesondere die beiden FT und Snare nebeneinander vergleichen.

  • Ah, ein Ständer fehlt noch - da kann man natürlich auch mal einen weiteren bei ebay kaufen, um das Millenium komplett verkaufen zu können. Aber Du scheinst Lust auf das Lampenprojekt zu haben. :D Ich würde eher das Extra-Tom umbauen und das restliche Geraffel günstig an einen Anfänger verkaufen, aber wie Du willst!
    Beim Stimmen empfehle ich Dir, mit dem Standtom anzufangen. Erstmal die Spannung komplett runter. Dann schauen, dass das Fell mittig aufliegt und alle Schrauben über Kreuz "finger tight" machen. Am Schluss alle prüfen, ob noch etwas mehr Spannung mit den Fingern geht. Dann über Kreuz 180° drehen. 1-3 mal wiederholen bis Du in einem guten Bereich bist. Wichtig ist vor Allem, dass man nicht zu sehr an einer Schraube dreht, weil sich die Spannungen untereinander beeinflussen. Also lieber kleine Umdrehungen (ca. 90° bis 180°) und dafür ein paar mal wiederholen. Wenn das Standtom passt, weiß man auch, wie hoch die Hängetoms ungefähr gestimmt werden sollten - wenn man mit den hohen Toms anfängt kann's passieren, dass das Standtom zu tief werden müsste und nur noch nach Pappe klingt. Resos bei Toms und Bass ungefähr ähnlich hoch wie das Schlagfell. Da kann man dann mal experimentieren, ob es Dir etwas höher oder tiefer als das Schlagfell besser gefällt.
    Die Snare würde ich am Schluss machen - die ist am schwierigsten. Viele ziehen dort das Reso viel stärker an, aber es gibt verschiedene Ansätze. Auch darauf achten, dass der Teppich im angespannten Zustand wirklich mittig auf dem Fell liegt. Wenn er an einer Seite auf der Gratung liegt, wird's schwierig mit einem kontrollierten Sound. Viel Erfolg!

  • Ich möchte mal den ganzen Staub der Jahrhunderte aus dem Ring rausbekommen und bei der Gelegenheit auch mal ein anderes Fell testen. Lieb wäre es mir, wenn es einen tendenziell eher satten, erdigen Sound hätte und nicht übermäßig hart. Es soll zuhause mit Dämpfring gespielt werden statt mit Taschentuch. Kein Besen-Einsatz geplant. Es wäre schön, wenn es nicht so schnell hässlich wird und/oder wellig wird und dann hochgestimmt werden muss.



    Gibt es da Empfehlungen? Spontan haben mich Remo Skyntone Coanted, Evans Edge Control, Evans Hydraulic, Aquarian Hi-Energy und Remo Ambassador X Coated angesprochen, liege ich da sehr falsch oder mit welchem sollte ich anfangen?

  • Ich sehe gerade, dass du wohl aus dem Münchener Südwesten bist. Ich spiele regelmäßig Montag Big Band in Neuried, und dort steht exakt das Yamaha DP, welches du anscheinend gerade erworben hast. Als Musikschulset ist es schon ziemlich verranzt mit runtergerockten Fellen, aber man kann durchaus was damit anfangen.


    Deine Auswahl von Fellen weist darauf hin, dass du nicht wirklich eine Vorstellung von deren Klang hast. Da liegen Welten dazwischen. Das Skyntone ist das dünnste Fell, was Remo im Programm hat und soll eher den klassischen Natursound vergangener Tage imitieren, es bringt ein sehr warmes ausgewogenes Obertonspektrum mit, wenn man sich traut, es klingen zu lassen. Das Evans Hydraulic hingegen dürfte seit Jahrzehnten das toteste Fell auf dem Markt sein, was aus Spielerperspektive noch gerade so ok ist, aber gegen eine Band ohne Mikrofone absolut untergeht. Pur gar nichts (aus meiner Sicht) mit fettem, durchsetzungsstarken Rocksound, allerdings natürlich sehr kontrolliert.


    Wenn du eh nen Ring drauflegen willst, dann kannst du auch ein günstiges Ambassador Coated ohne Schnickschnack nehmen. Das ist nicht umsonst eines der meistgespielten Felle, weil man so ziemlich alles damit machen kann. Wenn es länger weiß bleiben soll, wäre mein Favorit das normale Aquarian Texture Coated. Klanglich ungedämpft zwar nicht ganz so lebendig wie das Amba, aber insgesamt recht ähnlich. Optisch lange "frisch" bleiben m.M.n. auch die Ludwig Weather Master, aber nach einem Preisanstieg von rund 50% aktuell mit 30 Euro völlig jenseits von Gut und Böse.


    Mir persönlich ist ein Ring für alles, was nicht tiefe, trockene Ballandensnare ist, zu viel des Guten, da reicht häufig auch etwas Moon Gel. Manche meiner Snares spiele ich sogar ungedämpft, wenn das Obertonverhalten dezent ist. Den Unterschied hört man natürlich am besten im direkten Vergleich. Zum Erlernen einer sauberen Schlagtechnik und Rudiments ist eine mittelhohe Stimmung von Vorteil, da der Rebound den Stick besser unterstützt und auch der Teppich präziser anspricht.

  • Vielen Dank, das hilft schon mal sehr für die Einordnung. Gespielt wird das Schlagzeug aktuell ausschließlich solo, ohne Band, zuhause und zu Übungszwecken. Es muss nichts übertönt werden außer die Übungsstücke auf CD die begleitet werden sollen.


    Wenn gerade ein Schlagzeug in Neuried verkauft wurde dann ist das wohl eher in Ottobrunn gelandet. Ich habe meines nördlich von Augsburg geholt.

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