Pflege Drum Kessel Innen mit Öl

  • Als erstes muss man rausfinden/wissen wie der Kessel behandelt ist. Denn auf eine Lackierung ein Öl aufzutragen ist recht sinnlos und funktioniert auch meistens nicht, das Öl kann ja nicht ins Holz. Andersrum geht es sehr gut, Öl als Grundierung für eine Lackierung ist ein üblicher Weg.


    Begrifflichleiten (vereinfacht):


    Leinöl haushaltsüblich enthält noch Nebenstoffe die man nicht unbedingt als Oberflächenschutz mag. Braucht sehr lange zum trocknen/aushärten.


    Es gibt deswegen reines, geklärtes, evtl. gekochtes Leinöl zur Oberflächenbehandlung. Aber auch das braucht Wochen bis Monate zum trocknen.


    Leinölfirnis ist gekochtes Leinöl mit Trockenstoffen. Der Standard für einfache Oberflächenbehandlung. Es enthält keine Verdünnungsmittel wie Terpentin oder Testbenzin.


    Mit 50% Lösemittel dazu nennt man das Halböl. Kann man auch selbst mischen. Ansonsten ist eben dann irgendein Öl, mit anderen Ölen oder weiteren Inhaltsstoffen wie z.B. Harzen.


    Öl braucht eine gewissen Temperatur, (UV-)Licht und Sauerstoff zum aushärten. Deswegen für die Innenbehandlung nicht direkt geeignet wenn man recht schnell die Felle wieder drauf machen will. Härtet dann schon irgendwann aus, braucht aber länger und riecht dann auch länger nach.


    So viel vom Hobbyholzwerker. :S

    Ich hätte auch so gern ein Hobby...

  • Meine Aussage bezieht sich auf einen nicht behandelten oder irgendwie lackierten Kessel.

    Vor kurzem habe ich eine Radio King Snare aus den 50s auseinander geschraubt, um sie zu reinigen etc.

    Der Kessel war so was von trocken und spröde - nach einer Wachsbehandlung war das Kesselinnere wieder geschmeidig

    nebst einer schön sichtbaren Maserung. Das Schützt und tut dem Holz mit Sicherheit gut.

    Klanglich hat das selbstverständlich keine Auswirkung.

  • Schön knapp und verständlich ausgeführt und mich auf meinen Fehler hingewiesen! :saint:


    Ich hatte Leinöl (das Echte!) mit dem PurSolid Fußbodenöl der Fa. AURO verwechselt ;( , welches ich gerne für stark beanspruchte Flächen verwende.

    Inhaltsstoffe: Tungöl, Leinöl, Sonnenblumenöl, Rizinenöl, Trockenstoffe (kobaltfrei), Fettsäuren



    ...aber:

    Warum sollte man das tun?

    Die Frage habe ich mit auch gestellt. Die Innenseite des Kessels wird ja IMHO nicht in dem Sinn beansprucht, dass dort ein Abrieb stattfinden würde.


    ...damit keine Feuchtigkeit ins Holz einzieht

    da hilft kein Öl oder Wachs.

    Normaler Luftfeuchte passt sich das Holz an. Bei Schimmelklima hilft dir auch kein einseitiger Ölauftrag.

    Das ist korrekt! Öle und Wachse sind diffusionsoffen und lassen Feuchtigkeitsausgleich zu. Dicht machen könnte man den Kessel evtl. durch vollständiges Lackieren, also auch die Gratung. Allerdings habe ich auch schon ältere, lackierte, von grünem Schimmel überwucherte Flächen gesehen. <X


    Wenn im Raum wo das Schlagzeug steht Schimmelklima herrscht, dann am besten den Raum wechseln. Ist auch besser für die Gesundheit.

    Wer schleift denn seine Trommeln innen so Spiegelglatt, das gibt doch nur nen Ordentlichen Basketballeffekt.

    Andrer gehen da sogar gegenteilige Wege, die bauen sogar "Stufen" und "Kanten" mit ein.

    So isses! REFondrums (YouTube) hat in einem seiner Video kurz seine Massivholz-Selbstbau-Snare erwähnt - oder führt sie sogar vor, weiß ich jetzt nicht mehr - bei der er die Innenseite gar nicht bearbeitet hat. Geht auch.

  • Ich glaube überhaupt nicht, dass es Sinn macht alte Kessel trocken und rissig zu belassen, so dass sie weiter einreißen oder sich beispielsweise die Schichten lösen. Aber das war ja nicht die Eingangsfrage, wie ich gerade nochmals nachgelesen habe. Insofern einen schönen Sonntag.

  • Ich glaube überhaupt nicht, dass es Sinn macht alte Kessel trocken und rissig zu belassen, so dass sie weiter einreißen oder sich beispielsweise die Schichten lösen. Aber das war ja nicht die Eingangsfrage, wie ich gerade nochmals nachgelesen habe. Insofern einen schönen Sonntag.

    Aber:

    Hast du das selbst schon erlebt?

    Wundern würde mich sowas bei schlecht gelagerten Vintage Trommeln nicht. Da sollte man aber auch nicht ausser Acht lassen, dass deren Fertigung möglicherweise nicht ganz an modernen Standard heranreichen.

    SUCHE:

    - Sonor Designer Toms in Birdseye Maple/Birdseye Amber

    - Zildjian K Sweet 19" Crash


    "Wenn man das Knie sieht, ist die Bassdrum zu klein!", Ballroom Schmitz (RIP)

  • Ich hatte Leinöl (das Echte!) mit dem PurSolid Fußbodenöl der Fa. AURO verwechselt ;( , welches ich gerne für stark beanspruchte Flächen verwende.

    Inhaltsstoffe: Tungöl, Leinöl, Sonnenblumenöl, Rizinenöl, Trockenstoffe (kobaltfrei), Fettsäuren

    Das Auro Pursolid verwende ich auch gerne. Auro bekomme ich vor allem hier beim Holzfachhandel. Ansonsten bestelle ich mir meist aber Kreidezeit, die sind noch etwas puristischer und günstiger. Das Tungöl, sonst auch oft nur als Holzöl deklariert, macht die Oberfläche etwas zäher soweit ich weiß. Das Pursolid enthält außerdem keine Harze. Öle und Lasuren können ja so verschieden sein...


    Ich baute Mal eine Kiste mit Deckel (zum auflegen), und hab die innen auch ordentlich geölt, mit besagtem Auro 123. Hab aber den Fehler gemacht es zu schlecht trocknen zu lassen. Die Kiste war für meine Schwester, und die hat die in die Schule mitgenommen. Von nun an meinten ihre Schüler beim Betreten vom Klassenzimmer noch für eine sehr lange Weile meistens "hmm, lecker Pommes!" Denn danach roch es noch sehr lange nach. Vermutlich die Kombination von Tungöl und den Fettsäuren. Und den Geruch bekommt man auch nicht einfach weg im Inneren, nur durch absperren, d.h. lackieren, oder wieder abschleifen.


    Öle sind zwar nach 1-2 Tagen spätestens trocken (wenn die Überstände rechtzeitig und ausreichend abgenommen wurden), die Endhärte wird erst nach 4-6 Wochen erreicht. Außer man nimmt hochtechnisiertes Zeug mit Turbo Trockner, ich versuche halt bei den naturnahen zu bleiben.


    Merke: Innenflächen (Schränke, Kommoden, Schubladen) sollte man wenn dann vor dem Zusammenbau ölen und richtig aushärten lassen. Kleinste Gerüche sammeln sich dort lange, deshalb (Von Livos gibt es einige ölhaltige Produkte die auch für Innenseiten geeignet ist, z.B. die Lasur Kaldet.)


    Das kann man denke ich auch für Kesselinnenseiten so sehen, kurz nachölen und am nächsten Tag wieder Felle drauf ist bei dem kleinen Luftloch nicht so gut. Öl oxidiert beim aushärten, es braucht Sauerstoff und Licht. Das ist eigentlich der Hauptgrund meines Geschreibsels. Außer man mag den entsprechenden Geruch ... ^^



    Wie schon gesagt wurde ist die Frage was man erreichen will. Mit einer diffusionsoffene Behandlung (Öl, Lasur, Wachs) nimmt das Holz weniger Feuchtigkeit auf und gibt sie schneller wieder ab, ist also meistens nicht verkehrt. Da die Oberfläche aber nicht strapaziert wird und auch nur selten Staubgewischt wird, kann man sich auch mehr um den optischen Effekt Gedanken machen, sofern das einem wichtig ist.

    Ich hätte auch so gern ein Hobby...

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