Musik "authentisch" spielen

  • Ich würde das einfach unter der Definiton des Wortes beschreiben - ECHTHEIT. Und ich wage zu behaupten, dass man das tatsächlich hört - jedenfalls bei einer Live-Performance. Im Studio kann man durch die heutige Technik letztlich alles ver(schlimm)bessern, da hört man Authenzität nur noch, wenn tatsächlich live eingespielt wird. Alles andere ist Studiotrickserei - wobei das ja nicht schlecht sein muss, je nach Genre...Rock'n'Roll glattgebügelt ist langweilig, Klassik schlampig eingespielt ist ein Graus, um nur ein Beispiel zu nennen...

    If you think, you are too old to Rock'n'Roll - then you are! Lemmy

  • Diese rumpelige, fast schlampige von Nirvana war ja mal wieder etwas richtig frisches, was ja auch ein eigenes Sub-Genre ("Grunge-Rock") los getreten hatte.

    Interessant dabei (zumindest bei "Nevermind") ist, dass Dave Grohls Spielweise eigentlich alles andere als "rumpelig" oder "fast schlampig" ist. Der haut einfach nur richtig rein, hat eine unglaubliche Energie und spielt dabei voll auf den Punkt. Ich hatte mich immer mal wieder gefragt, warum er von vielen als einer der besten Drummer angesehen wird, obwohl es technisch und von der Komplexität her eigentlich viel bessere Schlagzeuger gibt. Und ich denke es ist genau die Kombination aus den drei genannten Dingen, mal abgesehen von seiner musikalischen Ausgestaltung (Rhythmen, Fills, ...).


    Das erste Foo Fighters Album hatte er ja dann komplett allein eingespielt (alle Instrumente und Gesang). Auch auf ein paar späteren Titeln spielt er Schlagzeug (u.a. "Everlong" und "My Hero"). Und bei den Foo Fighters hört man m.E. auch, dass da ein ziemlich guter Schlagzeuger die Gitarren spielt, weil die so tight sind.


    Was Kurt Cobains Gitarren und Gesang betrifft mag das etwas anders aussehen. Ich finde aber, dass Sänger/innen was Timing betrifft durchaus etwas freier sein können als Schlagzeuger, das sehe ich bei Gitarren z.T. auch noch so. Schlagzeug ist reiner Rhythmus, der rhythmische Grundstein, und da ist ein gutes Timing das A und O. Sänger/innen müssen darüber hinaus ja auch noch die Töne richtig treffen und die Emotion rüberbringen.


    Zitat von Burkie

    (Den ersten Mix ihres Albums hatten sie zurück gewiesen, und wollte einen "rougheren" "grungigeren" Sound.)

    Falls es um "Nevermind" geht:

    Butch Vig (der Produzent) hatte es zuerst gemixt, ja. Und es kam häufiger vor, dass es jemand anders mixt (also nicht der Produzent und Recording-Engineer).

    "Roher" und "grungiger" waren die Mischungen von Andy Wallace dann wahrscheinlich auch nicht, aber definitiv aggressiver. Andy Wallace hat für so einen aggressiven Sound ja ein Händchen entwickelt. Seine Mischungen haben aber trotzdem immer noch eine Natürlichkeit, weil er z.B. gar nicht so viel komprimiert, wie man erst denken würde.


    Ich hab mal die betreffende Stelle hier rausgesucht - startet direkt dort - und Kurt hatte wohl dazu gesagt "I want that guy that did the Slayer album." :D


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