Es gibt zwei Aspekte, die Menschen wie Hammu außer Acht lassen oder zumindest nicht erwähnen. Was dafür sorgt, dass Markenkäufer in solchen Diskussionen gern dämlich aussehen (schön blöd: für das selbe Produkt viel mehr auszugeben).
Der schwächere Aspekt zuerst: Eine Marke kann für einen Käufer einen eigenen Wert haben. Es kann jemandem Freude machen, das Produkt einer bestimmten Firma zu besitzen, weil er mit der Marke positive Dinge verbindet. Schön blöd? Vielleicht, immerhin haben diese Verbindung Marketingexperten künstlich geschaffen. Andererseits ist das positive Gefühl, dass mir mein Sonor verschafft - weil es von einer deutschen Traditionsfirma ist und tatsächlich dort in der deutschen Pampa gebaut wurde - ein reales Glücksgefühl.
Der zweite Aspekt ist mir noch viel wichtiger: Peace of mind! Wenn ich z. B. ein China-Set einer bekannten Marke kaufe, kann es durchaus sein, dass ich das selbe Set vom chinesischen Hersteller tatsächlich deutlich günstiger bekomme. Nur: 1. bleibt mir die Ungewissheit, ob die Behauptungen eines mir unbekannten Herstellers ("voll das selbe Teil, ich schwör") zutreffen, 2. halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass die Einkäufer der großen Marken die A-Ware bekommen, ich beim Direktverkauf die B-Ware. Es gibt eine Vielzahl offener Fragen, die bei mir insgesamt eine Unruhe produzieren, auf die ich verzichten kann. Mein Gretsch Catalina Club gäb's vielleicht mit anderen Badges am Ende sogar nochmal günstiger. Aber mir war's günstig genug.
Weiteres Beispiel: Wenn ich mein geliebtes T-Bone SC450 Mikrofon mal nehme. Es hat hier im Forum einen guten Ruf, daher habe ich bewusst das Risiko von Serienstreuung auf mich genommen, kein echtes (und teures) Markenmikro gekauft und Glück gehabt. Wenn nun jemand sagt: Das Samson XYZ ist genau dasselbe, aber nochmal 10 Euro günstiger, möchte ich mein Risiko nicht weiter erhöhen. Für den "peace of mind" sind mir weitere Ersparnisse nicht genug.
Mein ganz persönliches Fazit: Mit Markenware bin ich immer gut gefahren, mit No-Name-China machmal. Ersparnisse bei No-Name erziele ich nur durch erheblichen Rechercheaufwand, von daher sind die Einsparungen nicht so üppig, wie sie aussehen. Am Finanzmarkt gilt übrigens (bei gleicher Verfügbarkeit) auch: Höhere Rendite gibt's nur gegen höhere Risikofreudigkeit. Eben das Thema wird von der Schön-blöd-ich-spar-lieber-Fraktion gern ausgespart.
Um vielleicht abschließend nochmal bockfons Frage aufzugreifen: Tja, ob das DingDong taugt? Ausprobieren! Wer sparen will, muss Risiken in Kauf nehmen ...
Gruß
Hajo K