@ Jürgen: Es läuft auf die alte Diskussion hinaus, deren Ansichten man wohl grob wie folgt einteilen kann:
"Musikalität* versus Technik" aka "Musikalität nur ohne große Technik" *(vermeintliche) bzw. (sogenannte)
"Musikalität nur mit Technik"
"Musikalität besser durch Technik"
"Musikalität trotz Technik"
tbc
HTH ist da bestimmt kein allzu geeignetes Beispiel. Das kann man in der Tat auch ohne großartige Technik hinbekommen. Ob technisches Vermögen an der musikalisch wertvollen Darbietung von HTH oder anderem sogar hinderlich ist, hängt m. E. aber ausschließlich vom Charakter des Drummers ab. Muss er einen Septolen-flam-fill ins Gitarrensolo ballern oder kann er es auch lassen (obwohl er evtl. dazu fähig wäre)? Wenn man nun argumentiert, das Wissen um die technischen Fähigkeiten verleite dazu, diese auch zu zeigen, so denke ich wiederum a) ist das Sache der Charakterfestigkeit (bzw. der musikalischen Einfühlsamkeit) und b) gibt es ja auch viele Beispiele von technisch unversierten Kollegen - die das aber auch selbstbewusst offensiv vorführen (was dann gerne mal in einem ungewollten Septolen-flam-fill enden kann, nur halt nicht auf die Eins).
Sicher kann man auch ohne Technik ein paar Sachen adäquat begleiten. Gute Technik erweitert aber das musikalische Feld, das man adäquat bedienen kann. Und der Herr Rudd ist technisch auch keineswegs so unbedarft, wie manche vielleicht meinen. Der hat vielleicht nicht exzessiv, aber mit Sicherheit so einige Zeit ins trockene Üben rudimentärer Sachen investiert.