Beiträge von martinelli

    Hallo Gemeinde,


    nicht dass ich den Trommel-Sound von Don Henley für atemberaubend halte, aber:
    Er hat früher neben den "bodenlosen" Toms auch eine Art Concert-Toms benutzt, die ich ganz interessant finde.
    Typischer Einsatz Hotel California, im Video bei 5:19: https://www.youtube.com/watch?v=lHje9w7Ev4U&t=318
    Das sind die beiden Teile im Vordergrund des Photos.
    Hat jemand eine Ahnung was das war und ob man so was heute noch bekommt?


    Danke.


    M.


    Es ging mir da weniger um die Lagerung fertiger SQ2-Sets sondern eher um die verschiedenen Holzsorten für die Kessel, um die Furniere, Folien, Hardware-Parts etc.


    Stimmt, die Rohmaterialien sind in der Tat auch schon eine Menge.


    Das würde ich mal mehr interessieren! Hier wurde ja immer wieder gesagt, dass das Prolite die selbe Produktion durchläuft.


    Ich gehe also schon davon aus, dass die Fertigung analog erfolgt und dass keine qualitativen Unterschiede vorliegen ... Mir bekannte Unterschiede:...


    Das wäre gut und es ist durchaus möglich, dass ich in meiner Erinnerung z.T. Verarbeitung mit Features verwechselt habe.
    Beim Überlegen, was mich enttäuscht hatte, hat LeoB etwas nachgeholfen:
    Die Tomhalterung war nicht mehr die gleiche. Ich glaube da hat hauptsächlich die Memory-Klammer gefehlt.
    Wenn man die griffigen Stimmschrauben an der Bassdrum mal gewöhnt ist, vermisst man sie.
    Die Stimmschrauben bzw. Böckchen hatten einen zusätzlichen Schutz, um das selbständige Lösen zu verhindern.
    Vom Finish war ich enttäuscht. Ich weiß ja nicht, wie matte Lackierungen beim SQ2 aussehen, daher kann ich es nicht wirklich vergleichen. Fakt ist, dass ich bei Wunschfarbe Weiß eine matte Lackierung wählen musste und das diese einen weniger robusten Eindruck macht, als die Glanzlackierung meines SQ2.


    Überlege ich das mal genau:
    Man könnte die Defizite eventuell mit einem kleinen Budget ausgleichen. Die Memory-Klammern bei der SQ2-Tomhalterung sind eigentlich nur die gleichen Klammern, die es auch an den Füßen gibt. Die kann man nachbestellen. Rändelschrauben gibt es sicher auch zu kaufen.
    Wenn die Mattlackierung beim SQ2 die gleiche ist bzw. wenn man eine Glanzlackierung wählt, dürfte der Aufpreis dann in der Höhe doch nicht gerechtfertigt sein.
    Für den Fall, dass ich mir hier widerspreche: Sorry, aber man darf seine Meinung nach Überlegung ja sicher auch mal ändern.


    M.

    Es stimmt zwar, dass hier verstärkt der Wunsch nach Individualismus bedient wird, allerdings gäbe es für mich trotzdem Gründe, ein SQ2 zu wählen. Die Qualität bis ins Detail habe ich nur bei anderen, auch sehr teueren Sets gehabt (Yamaha Maple Custom) bzw. gesehen (DW eines Kumpels). Ein Schelm wer glaubt, das Prolite sei ein SQ2 mit festen Größen und Oberflächen. Für den Mehrpreis gibt es mehr als nur Individualität, wie ich beim Wechsel SQ2 nach Prolite leider feststellen musste.


    Weiter oben wurde vermutet, Sonor habe lediglich etwas höhere Lagerkosten. Auf Basis eigener Erfahrungen in der Serien- und Sonderproduktion außerhalb der Musik vermute ich mal, dass Sonor beim SQ2 fast nix auf Halde produziert, sondern eher jede Trommel wie ein Einzelstück behandelt.


    Ob Häuser, Autos, oder Schlagzeuge: Die besten Sachen kosten ein Schweinegeld.
    Gut nur, dass man für ganz große Musik kein Schloss, keinen Porsche, ja nicht mal ein DW oder SQ2 braucht.


    M.

    Aber für ne junge Metalband, oder ne Top40 Combo mit hohen Anforderungen an Detailtreue mag das doch vielleicht sinnvoll sein.


    Top-40-Band ist ja quasi das Radio unter den Bands - früher lief das unter Tanz- und Showband (ob getanzt wird oder nicht).
    Die Erfahrungen, die ich damit im Proberaum wie auf der Bühne gemacht habe, will ich mal böse pauschalisieren:


    Spitzenmusiker ohne Erfahrung in dem Bereich klingen als Band nur mäßig und sind mit dem Band-Sound unzufrieden.
    Das soll so klingen wie das Original, und das tut es auch zuhause, aber hier ist die Gitarre zu laut, dem Gesang fehlt Druck, das Keyboard nervt, ...
    Daher fummeln sie ständig am Mischpult. Beim Gig mit Fremdmixer halten den Techniker für einen Dilettanten.


    Mittelprächtige und Spitzenmusiker mit viel Erfahrung klingen gut und rund, hören sich gegenseitig und kriegen den Sound irgendwie ohne Geheimrezept hin. Wenn sie sich selber mixen, steht der Sound nach Soundcheck und den ersten drei Nummern für den ganzen Abend, ohne dass man noch großartig Fader bewegen müsste. Die Rückkopplung (Gesang-"Nachregeln", weil Gitarre & Keyboard ohne menschliche Einwirkung lauter geworden sind) bleibt aus und die Musiker konzentrieren sich auf die Musik und gesunde Selbstdarstellung.


    Um "mit Erfahrung" zu werden, sollte man im Proberaum keine technischen Geschütze auffahren, sondern sich vernünftig anordnen und versuchen, lebendig und ausgewogen zu klingen. Das ist besser als das übliche Gefrickel.


    Drummer mit Kopfhörer und Probekeller mit In-Ear-Monitor. Sorry, das ist für mich (!) voll die Lachnummer.
    Macht Musik!


    M.

    Ich unterschreibe Jürgen Ks Beitrag 9 in allen Belangen.


    Was den Fokus auf Gehörschutz im Anfangsbeitrag angeht, so höre ich meine Trommeln und Becken gerne ungefiltert. Meines Erachtens wird der Einfluss des Schlagzeugs auf die Leistungsfähigkeit des Gehörs überschätzt. Meist sind E-Gitarren mit ihren hohen Lautstärkepegeln (Mittenfrequenzen) und dem reduzierten Abstrahlwinkel der Lautsprecher das Problem. Hier lässt sich einiges durch die richtige Anordnung von Musikern und Verstärkern im Raum erreichen. Wenn alle die Ohren aufhalten, sollte doch jede(r) merken, ob er/sie zu laut ist. Ansonsten übe ich mich auch schon mal in extremem Leisespielen (gute Übung).


    M.

    Das SM57 ist und bleibt, auch unter Tontechnikern, das günstigste, nahezu uneingeschränkt brauchbare, dynamische Studiomikrofon.


    Naja, es wurde noch kein Live-Mixer beschimpft, weil er SM57 und SM58 eingesetzt hat, und für ihn sind sie gut weil billig und robust. Ob das die richtigen Kriterien für Studiomikros sind?


    M.

    Paiste 2002 China 20"
    Dieses Becken hatte ich vor ein paar Jährchen für sage und schreibe 140,00 € gebraucht hier aus den DF-Kleinanzeigen gefischt.
    Zustand: neuwertig.


    Das kann ich genauso sagen, nämlich:

    • Das Paiste 2oo2 China 20" halte ich für den Zweck für ideal.
    • Der Neupreis ist zwar beträchtlich,
    • aber es gibt zum Glück einen Gebrauchtmarkt.
    • Ich habe es auch gebraucht gekauft, seinerzeit für 150€.


    M.

    Ich lasse bei meinen Trommeln gern die Gratungen nachbessern. Ich helf da immer mit. 5 piece drum kostete letztes mal 80.-


    Geht's noch?
    Da hat jemand ein Super-Schlagzeug und der Ratschlag ist, mal auf Verdacht an den Gratungen rumdoktern zu lassen. Ich fasse es nicht.


    Ich würde mal sagen, Thread-Starter und "Berater" sollten sich mal mit den Themen Fellwahl und Stimmung auseinandersetzen. Eventuell gibt es ja auch einen guten Trommler/Lehrer in der Nähe, der sich damit auskennt und beratend zur Seite steht. Wahrscheinlich sind die jetzt montierten Fellen auch noch bei weitem nicht ausgereizt; vielleicht ist gerade damit der Traumsound zu erreichen.


    Die Felle der Wahl wären für mich Powerstroke 3 auf der Bassdrum und auf den Toms klare Ambassador. Dem Thread-Starter würde auch auf den Toms zu Powerstroke 3 raten; das sustain-freudige Ambassador, welches auch (oder gerade) in ein paar Metern Abstand noch nach was klingt, bekommen Anfänger entweder nicht gestimmt oder sie jammern, dass es "so nachhallt". :)


    Für meinen Geschmack würde ich wohl nicht alle Toms spielen, mich aber über die satte 24er Bass-Drum (Basstrommel, nicht Base- wie Basistrommel) und die Kombinationsmöglichkeiten freuen.


    M.

    Von welchen Tempi sprechen wir denn hier überhaupt?
    Sind die tatsächlich mechanisch eine Herausforderung?


    Wenn man keine 16tel bei Tempo 120 oder 160 (Viertel pro Minute) spielen kann, sollte man sich fragen:
    Kann ich denn 8tel bei dem gleichen Tempo mit dem rechten Fuß spielen? Und mit dem linken auch?
    Wenn beides ja, dann liegt die Begrenzung wahrscheinlich im Kopf bzw. in der Koordination.
    Dem ist mit Muskelaufbau etc. nicht beizukommen.


    Fußhaltung und Sitzposition können die Sache zwar auch erschweren, aber hier sehe ich nicht das Hauptproblem.


    Es würde mich mal wirklich interessieren, auf welchem Niveau es hángt:
    Um welche Tempi geht es?
    Geht es da nur um 16tel-Geratter oder auch um ausgefeiltere Rhythmen / Bassdrum-Figuren?


    M.

    Ich finde, Du hast interessante bis reife Vorstellungen bzgl. dessen, was Du machen willst.


    In Beantwortung der Originalfragen dieses Threads aus meiner Sicht (ganz subjektiv):


    1. Es gibt Sets, die wirklich nicht für leise Töne geeignet sind. Dicke Kessel mit großem Durchmesser sind da fehl am Platz. Aber eine gewisse Lautstärke erzeugen alle meine Sets wenn im wohlklingenden Bereich gespielt.
    2. Ja, einlagige, dünne Felle sind besser für leise Töne.
    3. Dünne Becken mit kleinem Durchmesser sind hilfreich.
    4. Dünne Kessel können leiser sein und bieten darüber hinaus noch schönere Bass-Anteile.
    5. Holzsorten werden überbewertet.
    6. Weicher Schlegel an der Basstrommel bietet schönen, weichen, bassigen - und leiseren (!) Ton.


    Ganz wichtig sind zwei andere Elemente:
    Anschlag des Trommlers und die verwendeten Stöcke (dünne Ahorn-Stöcke z.B.).


    Auf Wohnzimmerlautstärke klingt allerdings kein Schlagzeug überzeugend,
    und so lehrreich und wichtig sehr leises üben auch ist: Ab und zu muss es auch mal kesseln und muss man auch mal laut spielen üben. Vielleicht hast Du ja bald einen Probekeller mit Studio oder Band für diesen Teil.


    M.

    Also 10x7 und 12x8 sind m.E. sehr gute Abmessungen. Damit machst Du nix falsch, weil es kein Extrem ist - gut stimmbar und vielseitig.


    Ich habe schon allerhand Moden bei „Standard-Abmessungen” kommen und gehen sehen:

    • 12x8 war zur Zeit meiner Ausbildung der Standard.
    • Damit es besser aussieht (behaupte ich) bekam die „Generation Pearl Export” 12x9 verpasst.
    • Weil das cool war und Umsatz machte, wurden die „Power Toms” erschaffen: So hoch wie dick, ultra-cool und bei 12" Durchmesser satte 12" tief, also 12x12.
    • Der ein oder andere Hersteller merkte schon, dass das für kleine Trommler viel zu hoch wird und für Anfänger nur mit Gaffa und Tempo beherrschbar ist. Also gab es Kompromisse wie 12x10 oder 12x9.
    • Dann sprach vor nicht allzulanger Zeit ein (Sprach-) Designer: Hyperdrive - und schwupp waren wir bei 12x7. Das sieht „auch am coolsten" aus, spricht hervorragend an und klingt relativ schnell aus. Sustain lässt sich durchaus per Stimmung erreichen, Lautstärke aber nur in Grenzen.

    Ich schätze mal, der neueste Schrei 2017 wird das um 1 Zoll verlängerte Hyperdrive-Tom, um beim obigen Durchmesser zu bleiben also 12x8. Und wenn das nicht sofort die Mode-Tiefe wird, dann wartest Du halt ein, zwei oder sieben Jahre und liegst voll im Trend.


    Jürgen, 12x0 ist flacher als das Fell. :)


    M.

    Wollte nur noch hinzufügen:
    Schade fände ich es, wenn Du (und damit die Band) nachher schlecht klingst, weil Du am Klick gehangen hast.


    Einen meiner Vorgänger kannte ich nur von der Demo-Aufnahme und hielt ihn für den Schwachpunkt der Band. Nix auf die 12 und er schien im Timing zu wackeln. Des Rätsels Lösung: Man hatte ihn beim Demo zum Klick überredet. In Wahrheit ist sein Timing gut und er rollt wie eine eins.


    Meine eigenen Demos ohne Klick gefallen mir auch besser als die, welche ich mit Klick gespielt habe. Das klingt sicherer und kreativer. Der Fokus ist halt nicht nur auf dem Geklicke. Ein gewisses Timing muss man allerdings mitbringen und das kannst Du ja mit Klick / Metronom bis zu den Aufnahmen üben. Oben sind ja genug Tips dazu.


    M.

    Einige Leute, mit denen ich gesprochen habe, haben ähnliche Erfahrungen gemacht wie ich. Natürlich gibt es Leute, bei denen die unten genannten Nachteile nicht auftauchen, weil sie einfach gut sind. Im Folgenden jedenfalls Beobachtungen eines Nicht-Experten in Sachen Muskeln & Gelenke.


    Ferse unten
    Wenn die Ferse auf der Trittplatte bleibt, erfolgt der Bumms aus dem Fußgelenk. Die beteiligten Muskeln dürften in Unterschenkel (Wade) und Fuß zu suchen sein. Anschließend nehmen deren jeweiligen Gegenmuskeln den Fuß sofort wieder hoch. Diese Technik hat bei mir enorme Vorteile: Ich kann so beliebige rhythmischen Figuren sauber spielen und auch die Dynamik sehr gut kontrollieren. Zudem ist es leichter, den Schlegel nicht am Fell anliegen zu lassen ("unburying the beater"). Einziger Nachteil für mich wäre, dass 16tel-Geratter auf dem Doppel-Pedal bei hohen Tempi nur ein paar Takte lang funktioniert.


    Ferse oben
    Bei hochgezogene Ferse erfolgt der Bumms meist ganz allein durch die Schwerkraft / Gewichtskraft des ganzen Beins.
    Unmittelbar vor dem Bumms erfolgt ein "Hochspringen" des Fußes (die Trittplatte kommt durch die Feder mit und bleibt dran). Das geschieht hauptsächlich aus Fuß- und Hüftgelenk mit entsprechender Muskelbeteiligung. Für mich ist das nicht so ermüdend - vielleicht, weil da mehr Muskeln und Gelenke beteiligt sind. Also schnelles 16tel-Geratter auf dem Doppelpedal geht da minutenlang ohne Anstrengung. Aber wehe, der Rhythmus ist komplexer oder es wird Dynamik verlangt - da ist die Bandbreite geringer. Letzter Nachteil: Bei mir liegt der Schlegel am Fell ("burying the beater"). Da gibt es auch Lösungen, z.B. auf sehr hohem Sitz, aber nicht mein Ding.


    Mein Fazit
    Man sollte beides können. Schön, dass man nach Belieben mittem im Stück wechseln kann.


    M.

    Ich hatte mit vielen Büchern zu tun, die technische Übungen enthalten. Meine Bestenliste:


    Dante Agostini, Methode de Batterie, Volume II
    George Lawrence Stone, Stick Control
    Jacques Delécluse, Méthode de Caisse-Claire (Verlag Alphose Leduc)


    Wenn ich Deine Frage richtig lese, dann suchst Du auch Bücher, in denen die (Schlag-) Technik an sich erklärt wird. Sowas habe ich bisher nie gesehen, und ich nehme an aus gutem Grund. Ich halte es auch für sehr schwer bis unmöglich, Schlagtechniken beschreiben zu wollen. Zudem finde ich es gut die eigentliche Technik (Stockhaltung, Akzente, Dynamik, Mehrfachschläge) mit einem Lehrer einzuüben, der auf die individuellen Eigenarten eingeht. Das ist auch durch Videos nicht zu erreichen, aber für Deine Zwecke sind DVDs eine gute Quelle. Die Unmenge an solchem Material ist bekannt.


    Nochmal zu den Büchern: Delécluse zeigt kurz eine Zeichnung zum Thema Stockhaltung, geht auf das Fördern der linken Hand ein, dann folgen Übungen (Noten). Der oben Zitierte Stefan Schütz erklärt die Schlagtechnik übrigens auch nicht - er wird wissen, warum.


    M.