Beiträge von Katschi

    Aah, das tut dem Set gut :).


    Ich habe bewusst auf die Chromspannreifen verzichtet (die werde ich verkaufen :whistling: ), weil die nach meinem Geschmack eher mit einem einfarbigen Finish harmonieren, gilt auch für Mahagoni-Furnier. Die Maserbirke ist doch recht lebhaft und ich wollte ausprobieren, wie aufwändig das Bearbeiten der Reifen ist. Das Furnier habe ich zum wiederholten Mal von einem ganz speziellen Anbieter über ebay bekommen. Man muss halt wissen, wie die Blätter aussehen, ob die einzelnen Blattbilder optisch zueinander passen, Verschnitt einkalkulieren, Farbton, evtl. Zeichnungen, Risse. Hier lieber zweimal mehr schauen als blind kaufen. Manches, was als Maserbirke angeboten wird, lässt man lieber liegen, das sieht aus wie Ikea-Furnier. Also recht langweilig. Die Maserung findet sich immer im unteren Ansatz des Stamms bis ca. 1,50 m Höhe, danach verliert sich dieser Effekt. Das ist dann nicht brauchbar. Tipp: die Blätter sollten nicht viel länger als 60 cm sein und eine maximale Breite von 30 cm haben. Meine hatten 29 cm und da muss man fix und konsequent aufbügeln. Pro Blattzuschnitt 45 Minuten. Ich habe hier speziellen Furnierleim mitgekauft, der hat eine andere Viskosität als z. B. Ponal und Konsorten. Etwas dünner und streichfähiger. Im Nachgang hatte ich auch keine Blasen oder Risse, Birke ist weich und legt sich gut auf die Kessel.


    Kosten für die Blätter so um die 30 - 35 €, Furnierleim etwa 10 €. Also kein Vergleich zu einer Delmar-Folierung. Osmo Hartwachsöl um die 25 €, ausreichend Schleifblätter für wenige Euro. Günstiger kann man ein Set mit Echtfurnier nicht bekommen - nein, ich verkauf's nicht.


    Grüße
    Katschi

    Da ist ein alter Strumpf mit standesgemäßem Loch drin :D
    Den Ballen habe ich mit Hartwachsöl getränkt, was man ja sehr dünn auftragen muss. Mit dem Ballen kann man viel besser dosieren, verteilen und den Überschuss abnehmen als mit einem Pinsel. Man muss aber für jeden Ölvorgang einen neuen Ballen nehmen. Ich habe nach dem Aufbringen 24 Stunden gewartet. In dieser Zeit wird auch der Ballen hart, den man übrigens an freier Luft und nicht in geschlossenen Räumen austrocknen lassen sollte, der Selbstentzündung wegen.

    Moinsen,


    so, nach einem guten halben Jahr und je nach Zeit und Laune habe ich ein altes Sonor Champion aufgepimpt. Und zwar komplett mit Maserbirkefurnier, denn: Selbst ist der Drummer. Die einzelnen Arbeitsschritte auf den Bilder stelle ich hier mal chronologisch dar, auf dass sich die Gemeinde daran delektieren möge.


    Basis war ein Set aus den 70ern, dem ich das verratzte Fell über die Ohren gezogen und die Kessel in Rohzustand versetzt habe. Ziel war es, das Set (22 x 14, 12 x 8, 16 x 16) komplett von Hand mit Maserbirke zu furnieren. Außer dem Bügeleisen für das Aufbringen des Furniers habe ich sonst keine "Maschine" eingesetzt. Als Besonderheit habe ich mir zwei 22"-Buchenspannreifen beim Stegner besorgt und diese ausfräsen lassen, um sie mit dunkler Mahagonybeize zu bepinseln und mit Birkenfurnierinlay zu versehen. Schlussendlich wurden alle Kessel nach Basisschliff (240er Korn) insgesamt zweimal wechselweise mit Hartwachsöl und Schleifpapier (240er und 320er Korn) bearbeitet und danach seidenmatt poliert.


    Das Set wird seit ein paar Wochen nur noch mit Stöcken, Rods und Besen bearbeitet, mehr geht einfach nicht mehr.


    Und hier die Arbeitsschritte:




















    Also wenn ein Phonic in 22-13-14-16 vorgegeben ist, sind auch die Tiefen klar. D. h.: 22 x 14, 13 x 9, 14 x 10, 16 x 16. Ein typisches Shell-Set, das ordentlich drückt. Was den Preis betrifft, wären Detailbilder sehr hilfreich. Ist das ein frühes Phonic aus den 70ern mit 19-mm-Halterung oder schon ein 80er-Set mit den 22-mm-Halterungen. Manchmal wird da gerne gemixt. Wie ist der Zustand des Chroms? Wie der der Folie? Das beeinflusst den Preis, aber bei 700 Öre (kleiner Scherz) ist m. E. deutlich Verhandlungsspielraum. Nach unten. Bei den alten Hobeln. ;)

    Also mit Verlaub,


    der Bursche hat entweder keine Ahnung oder versucht einen zu vereiern. Seltsamer Dämpferknopf. Der hat hier irgendwas zusammengepfriemelt und geht davon aus, dass irgendein Dummer jeden Morgen aufsteht.
    Ich habe einen Performerkessel mit genau der gleichen Bördelung und der Schweißnaht wie in der ebay-Anzeige. Und ich habe eine D505 mit nahtlosem Kessel und der typischen deutlichen 45°-Gratung. Also das sind Unterschiede wie Tag und Nacht.


    Das ist keine D506

    Wie alt die Teller sind? Für die, die die Zildjian-Logik nicht kennen:


    HH Top IG 493 130 = Baujahr 1997
    HH Bottom IF 1699 166 = Baujahr 1996
    15" Crash IH 4969 183 = Baujahr 1998
    17" Crash JD 33976 979 = Baujahr 2004
    22" Ride IG 2730 018 = Baujahr 1997

    Was kann daran unsinnig oder nicht lohnend sein, wenn man sich genau mit der Materie auseinandersetzt, mit der man auch spielt? Ich finde es eher interessant, dass jeder seine eigene Herangehensweise hat: der eine probiert sich gleich an neuen Kesseln, der andere restauriert aufs Feinste, der nächste probiert sich an einem neuen Soundspektrum. Ich z. B. kleide gerne die guten, alten Kessel in neue Gewänder. Ich glaube dass jeder, der sich mit DIY beschäftigt, viel mehr über sein Instrument erfährt, als er zuvor wohl wusste, sich viel intensiver damit auseinandersetzt - und dann irgendwann auch mit dem Experimentieren beginnt. In gewisser Weise hat man beim DIY auch künstlerische Freiheiten. Gibt's was Besseres bei diesem Hobby? Der Ausgleich, die Arbeit mit einem zu restaurierenden Set sind mir viel wichtiger als irgendein Erlös.


    Ob sich das rechnet? Vor Jahren hatte ich mal eine Veranstaltung besucht, da waren alte Männer, die berichteten über ihr Hobby: Goldschürfen im Rhein. Der Chef dieser Truppe ließ ein kleines Glasröhrchen durch die Reihen gehen, darin waren ein paar erbärmliche Goldkörnchen und -flakes, vielleicht drei, vier Gramm. Auf die Frage, wie lang er geschürft hat, um diese Menge auszuwaschen, sagte er: "Gut und gerne fünfzehn Jahre" 8|. Als einer fragte, ob sich denn dieses Hobby und dieser Aufwand lohne, kam postwendend die Gegenfrage: "Mit welchem Hobby werden Sie schon reich?" Diese Frage war die beste Antwort. Ich sehs mittlerweile genauso.

    Hat der nicht bei "Your Cheatin' Heart" getrommelt?


    Und stammt von dem nicht die minder geniale Aussage, "dass er keine Noten lesen kann. Die sehen aus wie chinesische Schriftzeichen".
    Daran erkennt man den wahren Meister.

    Also das originale Metallic Pewter war, wie alle anderen Phonic-Folien, eine Zwei-Schicht-Folie. Die dickere Außenschicht war gefärbter Kunststoff in verschiedenen Farbtönen. Die Innenschicht war eine dünne glänzende Silberfolie, ähnlich wie eine starke Aluminiumfolie. Beides zusammen ergab diese seidige mattglänzende Tiefe, leider bei den meisten Sets heute vergilbt und ausgeblichen, da ohne UV-Schutz. Die Außenfolie wird nach dieser Zeit mehr oder weniger stumpf. Ob du diesen Farbton auch durch seidenmatte Lackierung hinbekommst, müsstest du ggf. über eine Farbprobe prüfen. Wenn man den SQ2-Konfigurator bemüht, trifft der dortige Farbton Grüngrau (RAL 7009), am besten in Hochglanz, noch am ehesten das Metallic Pewter. Und wenn schon Lackierer, dann check' diesen Farbton mal auf vespafarben.de, dann siehst du wie das rüberkommt. Nur so als Idee ...

    Yes Sir,


    da kann ich dir einiges dazu sagen, da ich eine solche Anfrage bei Sonor noch laufen habe. Adresse, Ansprechpartner kann ich dir geben, melde dich.


    Ob du mit Metallic Pewter den Effekt entsprechend der Original-Folie hinbekommst, kann ich mir nicht denken. Da würde ich eher einen in etwa angeglichenen RAL-Farbton aus dem SQ2-Konfigurator nehmen und diesen mit offiziellen RAL-Farbtafeln vergleichen. Ein etwas seltsamer, aber irgendwie guter Tipp ist auch, auf die Vespa-Seite zu gehen. Dort findest du Unmengen Vespa-Roller, die in RAL-Farbtönen abgebildet sind und man bekommt durch die Rundungen und Tageslichtaufnahmen einen gewissen Vorgeschmack darauf, wie das bei einem lackierten Kessel aussehen mag.


    Ich hatte diese Voraussetzungen:


    RAL-Farbton 3003, Rubinrot Hochglanz auf ein Champion-Set zu lackieren.
    1. Sonor prüft zunächst die Rohkessel und entscheidet, ob eine Lackierung möglich ist. Sind die Kesselaußenseiten entsprechend lädiert, werden sie wohl nichts tun.
    2. Der Preis für ein Standard-Set (22x14, 13x9, 16x16) mit obigem Finish beläuft sich auf 672 € zzgl. MwSt.
    3. Der Preis für ein Standard-Set (22x14, 12x8, 13x9, 16x16) mit obigem Finish beläuft sich auf 808 € zzgl. MwSt.
    4. Jetzt kommt's: Möchtest du zwei passende Spannreifen in Wagenfarbe, kommen alleine die auf 826 € zzgl. MwSt. Sonderanfertigung!


    Zum Lackieren: Vielleicht hatte der eine oder andere schon an einer Werksführung bei Sonor (z. B. Sonor Days in 2014) teilgenommen. Da wird einem klar, mit welchem Aufwand die Kessel lackiert, nachbearbeitet und auf Hochglanz gebracht werden. Das macht einem auch in puncto Qualität so leicht keiner nach, auch nicht der Lackierer vor Ort. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Lackierer die Toms auf rotierende Spindeln zum Aufsprühen setzt, anschließend die Spindeln samt Toms stundenlang über einem Luftschacht rotieren lässt zur Vermeidung von Schlieren. Unebenheiten lackiert oder schleift. Und diesen Vorgang fünfmal wiederholt. Die letzte Schicht wird dann mit einem UV-Schutz versehen. Das sind nämlich die Arbeitsschritte bei Sonor. Inkl. Prüfung und Ausbessern der Gratungen. Billig ist das sicher nicht, aber es relativiert den Preis.


    Also denn ...


    Katschi

    Das ist kein Sonor. Die Böckchen sind etwas bauchig und nicht so gerade. Sieht aus als wären sie am Ende abgerundet. Allerdings reflektiert auf dem Foto alles doppelt und dreifach. Also, Bilder vom Tom und den Böckchen bitte.

    Wo ich sie kaufe? Das hängt doch auch davon ab, was man spielt, was man sucht und auf welche Becken man steht. Grundsätzliche neue oder ältere? Ganz ehrlich, fast alle Becken, die ich in den letzten Jahren erworben habe, habe ich hier übers DF von Kollegen bezogen (und auch wieder verkauft). Birgt ein gewisses Risiko bis man das findet, was einem gefällt, bin aber noch nie enttäuscht worden. Und man kann sie in aller Regel auch wieder verkaufen ohne dramatischen Wertverlust.