Gute Diskussion, konträre Meinungen und viele Ansätze, die ich mit der Band besprechen werde. Bin mal auf die Reaktionen gespannt. Für mich wäre eine Umstellung auf komplettes Klick-Spielen auch Neuland. Hier habe ich eben mehrere Herausforderungen: wie gesagt neun Leute, die man einfangen muss, hohe, unterschiedliche bpm-Zahlen, nicht zu vergessen den Groove. Wenn ich mit dem Klick im Midtempo oder unteren Bereich spiele, kann ich z. B. bei einem 4/4 mit 8tel- oder 16tel-Klicks gut die Linie halten, bei 186 bpm geht das für mein Gefühl nicht mehr, da nimmst du klickmäßig nur noch die Viertelnoten wahr.
Beiträge von Katschi
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Also ich stelle fest, dass das Publikum keinen großen Unterschied merkt, ob man mit 194 oder 184 bpm spielt. Bei Schlagzahlen zwischen 120 und 110/105 ist das viel deutlicher wahrzunehmen (Hey Drummer, du schleppst!). Wir sind im oberen Bereich mit dichter Schlagfolge. Die Band mag das schon merken, ganz sicher. Es ist dann eher ein Ausloten, wo für alle der optimale Groove liegt. Und hier wird's spannend, weil das sture Beharren auf eine bestimmte bpm-Zahl eben noch lange nicht den Groove ausmacht. In meiner Band sind halt ein paar "klassische" Notenleser dabei. Und was nicht genau im Tempo ist, ist somit nicht gut, was ich für einen ausgemachten Blödsinn halte. Vielleicht ist auch eine Diskussion mit der Band hilfreich, das Thema Groove genauer zu diskutieren. Also, was ist spielbar, bei welchem Tempo fühlen sich alle wohl. Ist doch klar, dass eine Rockabilly-Nummer, die im Original von einer 4-köpfigen Combo eingespielt wurde, von einer 9-köpfigen Band evtl. schwerfälliger gespielt wird und dann halt die Leichtigkeit abhanden kommt.
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Dumm ist nur, dass so ein Sammelsurium unterschiedlicher Geschwindigkeiten nur grooved, wenn man keinen Klick mitlaufen lässt.
Und genau das ist mir am vergangenen Samstag aufgefallen. Wir hatten so zwei drei Titel "unter Tempo" also gut 10 bis 15 bpm unter der Vorgabe und die haben nach meinem Gefühl gegroovt wie Sau. Ging dem Rest der Band genauso. Live und ohne Klick neigt man nach meiner Erfahrung immer zu schnelleren Spiel.
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Interessant, mit euren Antworten stehe ich nicht allein da, das deckt sich doch. Ich habe den Boss DB-90, da kann ich recht schnell die Tempi abrufen oder einstellen. Letztendlich trägt jeder - auch die Nörgler - dazu bei, dass das Tempo schwankt. Zählt der Sänger ein, weil er das Intro solo beginnt, steht er genau vor dem gleichen Problem. Je nachdem, wie und was er singt, verleitet es den Rest der Band zu Schwankungen. Ich denke auch, dass neun Leute "im Takt" zu führen schwieriger ist, als eine vierköpfige Band. Aufzeichnen tun wir, aber die Idee mit dem Click für alle werde ich forcieren, dann merkt jeder, wo die kritischen Stellen sind.
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Mal eine Frage an die Rock'n'-Roll-Drummerfraktion: Wie haltet ihr das mit dem konstant hohen Tempo? Achtet ihr darauf und nehmt ihr Schwankungen wahr?
Hintergrund: Ich spiele seit einem guten halben Jahr in einer solchen Combo, 9 Leute, davon ein 3-köpfiger Bläsersatz. Klassischer Rock'n'Roll und Rockabilly. Die Titel zwischen zwei und drei Minuten lang, aufgearbeitetes Repertoire mit 80 Titeln mittlerweile. Breaks und Fills wie immer tricky und überraschend. Die Tempi bewegen sich überwiegend zwischen 164 und 200 bpm. Nun kriegen hier drei Leute immer die Krise, wenn es Temposchwankungen gibt, z. B. wenn man innerhalb einer Nummer mit, sagen wir 186 bpm, mal auf knapp 200 hochgeht oder auf 176 fällt. Wobei auch die Phrasierungen und Spielweise der Bläsersätze ihr Übriges dazu tun. Ich habe mir sehr viele Originale inzwischen angehört, die Temposchwankungen sind auch dort nicht unüblich.
Micht machen diese Nörgelei und dieser Perfektionsanspruch langsam wahnsinnig (vor allem, weil ich schon über 37 Jahre spiele und dieses Thema noch nie dermaßen relevant war), das Feeling und der Groove leiden darunter enorm, auch der Spaß. Das Ganze gipfelt dann darin, dass man vor Publikum mehrere Nummern mit 1 (!) Sekunde Pause durchziehen will. Bedeutet für mich, dass ich mich beispielsweise auf etwa vier Nummern mit diesen Tempowechseln binnen Sekundenschnelle einstellen soll: 186 - 176 - 184 - 194.
Vielleicht habt ihr mal ein paar Tipps oder teilt eure Erfahrungen, wie man dieser Sache einigermaßen Herr wird.
Merci
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Dieser Urzeit-Krebs spielt fantastisches Schlagzeug und ist es allemal wert, gesehen und gehört - aber nicht permanent gefilmt zu werden. Ich empfinde dieses ausufernde Draufhalten mit einer Kamera als eine Beleidigung gegenüber dem Künstler und dem Publikum und warte drauf, wann der erste eine Clinic abbricht. Welches Recht nimmt man sich raus, einfach drauflos zu filmen? Am Einlass: Keine Kameras, der Moderator: "Bitte nicht filmen und auf YT etc. posten", der Künstler: "No video please". Das ist manchen Leuten sch...egal, die halten trotzdem drauf. Ist wie 'ne Seuche inzwischen. Bei einer Mike-Mangini-Performance letztes Jahr in Karlsruhe hatte einer mehrere Minuten trotz x-facher Warnung einfach weiter gefilmt, der Maestro war übel gelaunt und stand kurz vor dem Abbruch. Miese Stimmung hinterm Set wg. eines einzigen Ignoranten. Leider gibt es noch kein adäquates Mittel, solche Freunde zu outen. Oder man nimmt sämtliche Smartphones am Eingang ab, wenn einige keine Einsicht zeigen.
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Wäre toll, wenn man fünf Jahre vorausschauen könnte. Eine "Pause" im Sinne von bewusstem Aufhören kam mir nie in den Sinn. Obwohl es unvermeidliche Phasen in Familie und Beruf einfach gab. Das muss man aber annehmen und sich der jeweiligen (Lebens-/Arbeits-)Situation stellen. Meine Erfahrung: Es findet sich immer ein Weg, seien es Trockenübungen, seien es auch nur Ab- und An-Gigs oder gelegentliches Spielen im Proberaum. Selbst wenn du die Stöcke eine Zeit aus der Hand legst, läuft dir immer jemand über den Weg. Es gibt genügend "Gleichgesinnte", denen es in diesen Abschnitten nicht anders geht. Ich habe solche Phasen nie als Rückzug oder gar Aufgabe empfunden und eher mehr Musik gehört als gespielt. Du kriegst damit im Laufe der Jahre auch ein wesentlich breiteres Spektrum und Musikverständnis, das dir dann hilft, wenn du nach längeren Pausen wieder häufiger (oder besser: konsequenter) spielen kannst. Früher ging es mir mehr um Drumming, heute mehr ums Mitspielen, um das Einbringen dessen, was ich musikalisch fühle. Heute spiele ich viel relaxter und das macht mir viel mehr Freude.
Wichtig finde ich auch zu akzeptieren, dass es kein Beinbruch ist, wenn es mit dem Spielen, der Technik etc. eine Zeitlang nicht immer weiter bergauf geht. Sonst hätte ich Musik zum Beruf machen müssen. Ausbildung/Studium, Familie und was dir sonst noch alles widerfährt, fordern halt auch ihren Platz, aber das bleibt ja nicht für ewig so. Wenn das Schlagzeugspielen schon immer dein Ding war, dann wirst du auch Pausen überstehen. Bevor du irgendwann ab 40 im Keller versackst und Modelleisenbahnschienen verlötest (au weia, könnte Ärger geben
), setz' dich lieber ans Set und spiel "Locomotive Breath". Macht deutlich mehr Spaß
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Hm, also das Finish polarisiert schon, ein saisonaler "Eye-catcher" vielleicht. Dieses Set passt eher in die Psychedelic-Ecke. Die Frage ist, wie lange du daran Gefallen hast. Orange-, Schwarz- und Weißtöne harmonieren nicht gerade. Klar, es gibt unspektakulärere Finishes, aber die sind dann auf der Bühne eher elegant und man hat schlussendlich länger Spaß dran. Solltest du ein solches Set mal verkaufen wollen, musst du die Wirkung des Finishes mit berücksichtigen. Ich persönlich bin weg von diesen äußerst extravaganten Dingern, weil es genügend andere Alternativen gibt.
Guck' dich doch noch 'ne Weile um ...
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Die Van-Halen-Granate war halt noch ein Relikt zu Zeiten des Kalten Krieges...
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Nur keinen Blutdruck! Sieh's locker, deine Kleine ist erst neun Monate. Die wahren Kaliber kommen erst noch auf dich zu. Kannst dich schon mal warmlaufen
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Da wiederum gebe ich dir recht: es sei denn, der Kaufpreis schließt die Gelsenkirchener Barockvitrine dahinter mit ein ...
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Autsch, Vorsicht! Das ist ein Kollege hier aus dem DF.
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Mal wieder ein super fein restauriertes Set, Glückwunsch! Die Folienfarbe passend zum Bandnamen - perfekt. Dass du die Ausführung fachmännisch hast vornehmen lassen, war die richtige Entscheidung. Ich hatte den gleichen Typus mal dort in Bermuda Sand erstanden, selbst aufgebracht und das Ganze dann als lehrreichen Selbstversuch abgehakt. Diese Sparklefolien sind echt störrisch.
Viel Spaß mit dem Set.
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Der Kollege kommt aus dem Schwäbischen, da reift dann der Trollinger drin
Letztendlich wird das Muster eben auf Standardgrößen rauslaufen 22-12-13-16.
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Seh' ich das richtig, der Herr spielt womöglich auf handgeknüpften Persern?
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Das Set ist sehr schick und sieht auch bei Tageslicht richtig gut aus, Glückwunsch zu deiner Wahl und viel Spaß damit.
Bin bei Gretsch etwas unbedarft, die Preise sind ja sagenhaft günstig beim Catalina Club 2014. Wo werden die Dinger gebaut und die Lugs, sind die aus Metall? Mich würde mal interessieren, ob's da signifikante Unterschiede gibt zu einem wirklich hochklassigen Set.
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Danke fwdrums, unterstreich ich genau so.
Wenn VMP wäre ich aber sehr vorsichtig mit der Kombination der Tama-Kiste. Das wird kein 1:1 Farbtonabgleich, je nach Alter kriegen die ja eine (sehr schöne) Tiefenfärbung. Und das Auge verzeiht nichts, das erkennt kleinste Unterschiede. Das wirkt dann irgendwie disharmonisch. Ich sehe die Finishauswahl nur für das eine Set.
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Ohne Frage Vintage Pearl, klassisch, edel, riecht nach Swing und Big Band. Mein Favorit.
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Ach du Schande, die Welt ist zu klein
Richtig, da probe ich immer Dienstagabend. Dort steht jetzt ein altes Sonor Teardrop und das Set steht in den Anzeigen zum Verkauf (u. a. hier). Wo ist euer Raum?
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Als frischer Ü50er kenne ich das gut. Irgendwann, mitten im Leben kommt man an so eine Art Scheideweg. Was besseres kann dir eigentlich nicht passieren, wenn du was Neues ausprobierst. Gut für den zwischenmenschlichen und musikalischen Horizont, da öffnen sich als ganz neue Türen. Ich spiele seit über dreißig Jahren mit den gleichen Leuten und trotzdem habe ich unabhängig davon mir eine neue, weitere Band gesucht, nach mehreren Anläufen gefunden, abgetastet und nun macht es in jeder Hinsicht richtig Spaß. Warum? Weil ich mit der ersten Band gar nicht mehr proben muss, man weiß doch blind, wie die Haudegen musikalisch drauf sind, da hat es doch bei langjährigen Bandmitgliedern längst klick gemacht auf der musikalischen Ebene (das ist fast schon spirituell) und du kennst die inzwischen viel mehr von der menschlichen Seite. Und das ist gut so.
Für mich war und ist wichtig, dass von Anfang an Klarheit besteht, was man will, welche Interessen die anderen verfolgen und ob das ins klassische Umfeld (Familie, Kinder, Beruf) passt. D. h. für mich aber auch, dass gewisse Entwicklungen oder auch Träume, Ziele, die man mit dem Schlagzeugspielen verbindet, hinten anstehen müssen, manches für immer, manches temporär. Die Zeit, die ich zu viel in die Musik stecke, ist die, die hinterher fehlt, wenn es um deine Kinder und um deinen Partner geht. Das kann man dann nicht einfach mehr nachholen und ist oft auch ein Grund, wenn sich so schleichende Egos entwickeln und man nicht mehr bereit ist, davon abzugeben, auch wenn man sollte. Das Zuviel für mich ist das Zuwenig für die Anderen. Habe ich eine Familie, dann hat die vorrangig auch Platz in meinem Leben. Eines meiner Kinder spielt längst selbst Schlagzeug, was Schöneres gibt es doch kaum. Vielleicht machen das viele einfach richtig, steigen zeitweise aus und später wieder ein (Anzeige à la: "Mitt-Vierziger Wiedereinsteiger möchte gerne ehrlichen Rock spielen, keine Auftrittsambitionen ...") Man findet schon eine Balance, die für alle passt.
Und natürlich habe ich die Sets verteilt. Ich schleppe mir doch keinen Wolf mehr. Wenn du da Bedarf hast, ich könnte dir sofort (aus-)helfen