Beiträge von Seven

    Also ein Techniker, der strickt gegen die Änderung der Positionierung der Mikros ist, ist wohl im falschen Beruf. Wie genau sah denn die Positionierung aus? Wie tief (fliegen) hängen die Becken?


    "Die" richtige Positionierung gibt es nicht. Jede Trommel klingt anders, jedes Fell, jeder Raum etc.


    Das SM98 ist definitiv ein richtig gutes Mikro und wird im Pro-Bereich noch öfter eingesetzt als im Semi-Pro Bereich. Ich will ja keine plakativen Aussagen treffen, aber ich tippe mal das Problem hat eine andere Quelle.


    Und mit dem nicht grade kooperativen Techniker würde ich doch noch mal ein Wörtchen wechseln.


    gruß
    Jan

    Also die Mikrofonierung eines Drumkits ist eine neverending story. Es gibt keinen Standardansatz und nicht jedes Mikrofon funktioniert an jeder Trommel/jedem Kit gleich gut. Das vorweg.
    Im Pa-Forum wurde mal ein Test gemacht, von dem man sich die Tracks der einzelnen Mikros auch runterladen kann.


    Fangen wir bei der Bassdrum an. Ein D112 war mal sehr angesagt, nun wird es weniger gern gesehen. Ich muss sagen in meiner Pearl Bassdrum klingt das Teil prima, während es in meiner Ayotte Bassdrum mich weniger überzeugt. Einigen gefällt das Beta 52 von Shure besser. Ich persönlich finde auch das E602 von Sennheiser ganz nett, vor allem weil es auch billiger ist als das D112 und das B52. Diese drei dürften wohl zu den am weit verbreitesten Bassdrummiks gehören. Momentan nehmen allerdings auch viele Grenzflächenmikrofone in der Bassdrum (Beta 91 von Shure meistens). Einige nutzen NUR das Grenzflächenmikro, andere ergänzen das Mikro noch ein weiteres dynamisches Mikro. Von Audio Technica gibts ein Mikro mit zwei Kapseln in einem Gehäuse, welches sehr gut spielt und durch die richtige Anordnungen auch Phasenprobleme gar nich aufkommen lässt, welche bei Nutzung von zwei Mikros an einer Trommel oft entstehen.
    Weniger verbreitet, aber deswegen nicht weniger gut (meiner Meinung nach eines der besten) ist das D6 von Audix, einer Firma die in Deutschland noch relativ wenig verbreitet ist.


    An der Snare gibts nur ein Mikro, nämlich das SM57... 8) Im Ernst, das Mikro ist halt das Snaremikro schlechthin. Aber es gehen natürlich auch einige andere Mikros. Audio Technica Pro35x geht hier ganz gut, klingt ein weniger crisper aber knallt imho nicht so gut wie ein SM 57. Beyerdynamic Opus 87 gefällt mir noch besser als das Audio Technica. Allerdings habe ich hier selbst nicht große Erfahrungen, da ich einfach immer zum SM 57 greife und immer zufrieden bin.


    An den Toms mag ich die AKG Clips gar nicht, sorry. Richtig geil sind MD 421 von Sennheiser, allerdings auch recht klobig. Am weitesten verbreitet dürften mittlerweile die E604 von Sennheiser sein (zumindest in Deutschland). Mikros mit denen man auf jeden Fall arbeiten kann. Ich mag als Drummer nur die Originalklemme nicht, weil die das Mikro recht weit über der Trommel platziert. Auch SM 57 geht eigentlich gut an Toms. Mein persönlicher Favorit sind die SM 98 von Shure, allerdings auch deutlich teurer als der Rest. Damit klingen Toms so, wie sich die meisten einen Tomsound vorstellen. Auch gut finde ich die Opus 87 oder Opus 67, wobei mir die 87er noch besser gefallen. Die bieten für einen relativ geringen Preis doch einen recht guten Sound, der mich an das SM 98 erinnert. Einige Drummer lehnen generell alle Clipmikros ab, aus Angst sie zu zerstören oder weil sie meinen, sie würden nicht gut klingen. Auch wieder sehr schön sind die Mikros von Audix (D2 für kleiner und D4 für größere Toms).


    Als Overhead und Hihatmikrofone werden dann doch meist recht teure Condensermikrofone eingesetzt. Hier gilt leider meist, je teurer desto besser. Richtig gut sind hier CMC6 von Schoeps mit Nierenkapsel oder Neumann KM 184. Oft eingesetzt werden auch SM 81 von Shure oder von Sennheiser die MKH 40. Wenns billiger wird dann auch AKG C391B, oder Audio Technica AT 4041.



    Wenns ein Koffer werden soll, dann würde ich Audix empfehlen oder auch den Beyerdynamic-Koffer, wobei ich hier das Bassdrummik nicht so prickelnd finde.


    Meine erste Wahl für ein komplettes Set:
    Kick: Beta 52 & Beta 91
    Snare: SM 57
    Hihat: Schoeps CMC6
    Toms: SM 98
    Overhead: Schoeps CMC6


    gruß
    Jan

    Du musst halt, wenn nur 4 statt 10 Mikros am Kit hast, sehr viel mit der Positionierung arbeiten, denn was du da falschen machst bekommst du nie wieder raus.
    Wenn als auf den Overheads ein Becken deutlich lauter als das andere ist oder man die Toms nicht hört, dann ist das Ding eigentlich schon gelaufen.


    Ich habe vor ein paar Wochen für meine Band ein Demo eingetrommelt und das ganze mit 10 Kanälen aufgenommen. (Kick, Snare Top, Snare Bottom, Hihat, Tom1, Tom2, Ride, OverheadL, OverheadR, Raummikro) und bin dem Ergebnis eigentlich ganz zufrieden.


    Nun habe ich für meinen Dad (er nimmt für sich im Homestudio ein paar Tracks auf) ein paar Tracks getrommelt und das ganze aus Faulheit mit 5 Mikros gemacht (Kick, Snare Top, Tom1, Tom2, Overhead). Klingt auch mit viel Dreherei lange net so gut wie das 10 Kanal Produkt.


    Grade die Relation von Raummikros und Overheads zu den close gemikten Trommeln gibt dir beim Sound erst die Möglichkeiten.


    Kommt halt auch immer auf den eigenen Anspruch an. Solls n Demo werden um sich im nächsten Jugendclub zu bewerben? Solls für nen richtigen Club reichen, solls an ne Plattenfirma gehen? Was kann ich ausgeben? Was will ich ausgeben?

    Sehr wichtig und gerne vernachlässigt: Die Positionierung der Mikrofone!!!!
    Auch sehr wichtig: Gute Mikros, denn was durch das Mikro schon nicht aufgenommen wird, kann später auf Band oder aus den Boxen auch nicht zu hören sein.


    Standard gibts eigentlich nicht wirklich.


    Wenn mit 4 Mikros, dann sollten die beiden "Overheads" anders ausgerichtet werden, als wenn sie in erster Linie die Becken aufnehmen sollen. Also weiter weg vom Kick und nicht unbedingt von oben über das Kit.


    Ansonsten gilt halt auch, sauber spielen!!! Klingt doof is aber so. Lasst mal euren Gitarristen 4 Takte über euer Kit spielen und hört euch an wie das klingt. Abgesehen davon das Gitarristen kein Takt (und Rhythmus)gefühl haben :D


    Auf der Aufnahme von Tom Petty - Something in the air kann man recht gut hören, wie druckvoll ein Kit klingen kann, mit Raumikros die nur leicht von Closed Miks gestützt werden.


    gruß
    Jan

    Es gibt von Mackie ne neue Pultserie, die man mit Firewire Ausgängen ausrüsten kann und Alesis hat ne Serie mit USB Ausgängen.


    Wie das im einzelnen funzt (und vor allem wie gut) kann ich leider nicht sagen.


    gruß
    Jan

    Hast du mal spasseshalber ein anderes Mikro genommen?


    Aber an sich ist das SM 57 DAS Snaremikro schlechthin und zuviel Hihat auf dem Snaremikro kann eigentlich nur 2 Ursachen haben:


    1. Du spielst, wie hier schon gesagt, einfach das Hihat zu laut im Vergleich zur kleinen Trommel
    2. Das Mikro ist bescheiden positioniert.


    Richte das Mikro doch mal so gut 3-5 cm vom Rim entfernt auf die Snare aus. Probiere halt das Hihat ein wenig anders zu positionieren, also höher und weiter weg von der Snare.


    Aus meiner Erfahrung als Techniker heraus liegt das ganze in der Praxis meist am Drummer selbst. 10 Drummer am selben Kit mit gleichen Mikros und auch gleicher Anlage produzieren 11 verschiedene Sounds. Das ist nunmal so.

    Hier gibts keine feststehende Regel, es kommt mal wieder drauf an. Wenn du einen Stereoeffekt auf der Aufnahme haben willst, also ein Crash eher links und eins eher rechts, dann geht das nur mit zwei Mikros. Ob das jetzt realitätsnah oder -fern ist ist egal, die meisten professionellen Produktionen machen das wohl, alleine um die Signale nachher im Mix besser orten und differenzieren zu können.


    Ein richtig gutes Mikro überträgt natürlich den relevanten Bereich deutlich realitätsnäher als ein billigeres Mikro. Auch 300 € Mikros haben desöfteren noch vorgezeichnete Überhöhungen bei 10/12 khz, die nicht immer schön klingen (natürlich). Ein C414 oder ein U87 übertragen dann ziemlich genau das, was auch wirklich vor dem Mikro passiert. Die Frage ist dann allerdings wieder, wer das am Ende auch hört.


    Ich habe meine letzten Aufnahmen gemacht mit 2 C391B für die Stereobreite und einem U87 als Overhead mittig vor dem Kit, dann mit den Signalen ein wenig experimentiert, das klingt schon recht nett.

    Die Mikros sind sicher wichtig, aber ich denke mal der Referent hätte ich aus deinem Aufbau mit Gesangsmikros noch was rausholen können.


    Der Techniker selbst trägt halt doch einen recht großen Teil zum Sound bei.


    Aber was minderwertige Mikrofone natürlich nicht erst einfangen, kann kein Techniker der Welt wieder irgendwo herzaubern.

    Hatte die in meiner Sturm & Drang & Hardrock Zeit auch mal gespielt. Sind mir auch irgendwann gebrochen, haben bis dahin aber sicherlich länger gehalten als jede Holzsticks und auch so lange das es sich "wirtschaftlich" lohnen würde die zu Kaufen. Aber so richtig überzeugt haben sie mich nicht. Vielleicht hole ich mir nun nochmal ein Paar, da ich mittlerweile deutlich idyllischer spiele und sogar auf 7A umgestiegen bin (Schande über mich *gg*)

    Alles von Schneider und Roger kann ich auch unterschreiben in diesem Thread, aber irgendwo sind der Physik auch Grenzen gesetzt. Sprich es geht halt irgendwann einfach net lauter (ohne Feedback)


    gruß
    Jan