Meine Meinung
1. E-Drums haben in meinen Augen nur Sinn, wenn man diese nicht als Ersatz für ein konventionelles, traditionelles Set aus Holz und Blech verwendet. Ich sehe da auch Parallelen zur Gitarrenwelt.
Auch heute kann man mit E-Gitarren A-Gitarren imitieren. Das geht zwar halbwegs gut, wer aber einen gewissen Anspruch hat, nimmt für den passenden Sound auch das passende Instrument. Da sehe ich
nun die Vorteile eines E-Drums: Man kann viel mehr mit Sounds spielen, was ich in der Praxis bislang aber kaum gesehen/gehört habe. Mir stellt sich direkt die Frage: Warum eigentlich?
2. Live-Nutzung von Samples. Ich mache das in zunehmendem Maße eigentlich fast immer mittlerweile, einfach weil das Ergebnis unterm Strich besser klingt. Kein Mensch im Publikum interessiert, ob die Snare nun genauso klingt wie auf der Bühne; zumindest nicht, wenn wir uns im Pop-Rock-Bereich bewegen. Wer klingt gewinnt.
Zwei Beispiele:
1. Drummer hat ne beschissen gestimmte Snare, weil er aus Faulhaut sein Proberaum-Kit mitgenommen hat. Also packe ich ein selbstgemachtes Sample drauf und feuer das ab. Klingt und passt. Hätte ich lieber den ganzen Abend mit nem Scheiss-Snare-Sound leben können? Der Drummer fands gut. Das Publikum auch. Die Band auch. Ich sowieso.
2. Drummer mit Top-Snare, nur leider viel zu laut. Also Ansage an Drummer: Bitte Snare zunächst nur streicheln. Klingt aber dann nicht gut. Klingt doch. Weil ich das passende Sample drüber lege.
Das geht natürlich nicht in jeder Band, nicht in jedem Stil, nicht mit jedem Trommler etc. Aber der Fall dass
a) Schallquelle
b) Mikrofon
c) Mischpult
d) PA
e) Raum
optimal waren und ich einen hervorragenden Sound ohne viel Arbeitsaufwand quasi von alleine hinbekomme, den habe ich dann leider viel zu selten.
So. Mund abputzen. Weitermachen.