Ich kann den Wunsch durchaus nachvollziehen und auch das Ziel, unter allen denkbaren Rahmenbedingungen einen möglichst einheitlichen Drumsound - der Deinen Vorstellungen entspricht - aus der PA klingen zu lassen.
Allerdings sehe ich den skizzierten Weg als nicht sinnvoll und auch zielführend.
Letzten Endes haben zu viele weitere Parameter Einfluss auf den Sound und jeder Tontechniker bekommt mit entsprechendem Equipment den Sound - gewollt oder ungewollt - wieder in eine ganz andere Richtung, als von Dir gewünscht. Dazu kannst Du natürlich
noch mehr "kaputt" machen (z. B. falsch eingestellte Kompressoren oder Gates) als Du gewinnen kannst.
Letzten Endes muss man auf das benutzte Equipment und den gebuchten Tontechniker vertrauen können. Viele Bands haben daher ihren eigenen Tontechniker (vielleicht gleich als Mitglied der Band) immer dabei und können sich mit diesem über die eigenen Zielvorstellungen austauschen und sich diesen annähern. Den meisten Tontechnikern - die ich kenne - kann man aber auch durchaus vor dem Soundcheck kurz mit auf den Weg geben, wie man sich den eigenen Sound vorstellt. Nach dem Soundcheck kann man sich wieder mit dem Techniker austauschen und eventuell noch etwas anpassen.
Wie bereits gesagt: Es wird NIEMALS egal sein, welcher Techniker am FOH steht. Es sei denn, du stellst diesem ein voll programmiertes Digitalpult hin und lässt ihn nur noch Szenen wechseln. Aber dann klingt es eben auch in jeder Location wieder anders... Es ist vielleicht keine "Rocket Science" aber nun auch nicht ganz trivial, sonst würde es ja jeder hinbekommen...
Ich würde für Dich folgendes vorschlagen:
Bau Dir ein komplettes Rig ohne ein Digitalpult. Bau das Ganze um einen potenten Rechner herum und nutze für den Live Mix die Software "SAC". Live Recording geht dann wohl am besten mit SAW oder aber auch Reaper als Software. Als Interface würde ich auf RME oder Motu setzen und als Preamps sind die ADA 8000 durchaus ausreichend. Du hast mit einem solchen System eine definitiv bessere Soundqualität als mit dem genannten Presonus und auch die günstigen Yamaha Pulte klingen nicht besser. Unter dem Strich bist Du mit einer solchen Lösung auch billiger als ein Mischpult & Macbook & Software zu kaufen.
Ansonsten würde ich auch eher auf ein Yamaha Pult setzen. Mein erstes Argument wären die Motorfader. Ich sehe in dem Presonus einen wesentlichen Sinn eines Digitalpults nicht, da eben diese fehlen.
Dazu habe ich von zwei befreundeten Bands eher negative Erfahrungen mit dem Presonus (allerdings einmal in der 24.4.2 Version) berichtet bekommen. Es waren offensichtlich Softwareprobleme, die der Hersteller theoretisch mit Updates in den Griff bekommen sollte. Die Update-Politik des Herstellers hat hier aber sowohl User als auch den deutschen Vertrieb etwas verstimmt. Der Compressor arbeitet offenbar nicht so wie er soll. Es gibt eben leider nur 2 FX-Engines. Das machen die meisten Digitalpulte besser. Speicherbare Gains hat zwar das Yamaha 01V auch nicht, wären aber sehr wünschenswert. Dazu gibt es teilweise Probleme mit dem Netzteil und zuverlässig funktionieren tut die FW-Schnittstelle nur mit Macs. Ansonsten liest man von Usern, dass das Ding grundsätzlich funktioniert, eine gute Haptik hat und den meisten, die auf speicherbare Gains und Motorfader verzichten können gute Dienste leistet.