Beiträge von Seven

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    Ich muss zugeben, dass ich nicht wirklich mitreden kann und auch nicht möchte. Ich weiß zwar, wie eine handwerklich gute Band klingt. Nichts gegen all die Coverer, sie sind teilweise wirklich gut und haben bestimmt nicht selten auch Spaß. Aber ich sehe mir niemals Coverbands an.


    Das ist eine persönliche Meinung. Aber wenn ich mir die Realität betrachte haben Coverbands im Schnitt sicherlich mehr Publikumszuspruch und erlösen mehr Kohle. Beides zumindest für mich Argumente die das Spielen in einer Coverband sprechen.


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    Ich möchte eigene Musik sehen, Seele, Unterhaltung. Meinetwegen auch Show und Feuerwerk.


    Der grüne Teil bezieht sich aus meiner Sicht klar auf "Originals". Die rote Aussage würde ich definitiv eher Coverbands zuordnen.


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    Ich möchte nicht ein Musikstudium hören, sondern Musik. Und wenn jemand weder eine formale Ausbildung hat und auch keine Noten kann noch was von Arrangements versteht, so hat er trotzdem meine allerhöchste Anerkennung, wenn er MUSIK macht. Und DAS sollte gefördert werden, wie ich finde.


    100% Zustimmung.


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    Und wenn ein Haufen älterer Leute in einem Biergarten Bummsmusik mit Viertelbassdrum hören möchte, dann wird keine Gewerkschaft der Welt den Wirt zwingen können, dort jemanden hinzusetzen, der "qualifiziert" ist (Stichwort Leseautomat) und deswegen mehr bekommen soll. Warum auch? Der leutselige Musikstümper, der vorne sitzt und es zur Kunstform erhoben hat, mit wenig Aufwand maximales Schunkeln zu erzeugen, tuts doch auch.


    Und da sind wir in der Realität angelangt.


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    ...lasst uns diesen Fred zweiteilen


    a) Hobbyisten
    b)Professionelle Musiker


    Macht wenig Sinn, weil ein Großteil des Problems zwischen den beiden Gruppen entsteht und eine Lösung (wenn überhaupt) nur unter Beteiligung beider Gruppen realisierbar ist.


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    Das Argument das wir Berufsmusiker uns den job nunmal ausgesucht hätten und wenn es nicht mehr läuft was anderes machen sollten halte ich für albern.


    Und wie sieht es mit den Leuten aus, deren Betrieb oder deren Grube dicht gemacht hat oder den Angestellten "in schweren Zeiten" weniger zahlen oder den Profis im Sportbereich die mitunter Monate kein Gehalt bekommen, weil ein Sponsor abgesprungen ist. Die müssen sich auch alle umsehen, wie die Kröten auf das Bankkonto wandern ohne überfahren zu werden.


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    Jeder der viel Zeit und auch Geld in seine Profession gesteckt hat ob Grafik Designer, Informatiker oder was auch immer sollte auch grundlegend das Recht haben seine Job zu vernünftigen Konditionen ausführen zu können.


    Oha. Das ist ein hehres Anliegen/Denken, hat aber aus meiner Sicht mit der Realität nichts zu tun. Das würde ja auch bedeuten, dass es keine Arbeitslosen geben dürfte. Wieso sollten Menschen ohne Ausbildung die gute Arbeit leisten nicht auch gutes Geld verdienen? (Wenn man an dieser Stelle den Umkehrschluss zulässt.)


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    eder der viel Zeit und auch Geld in seine Profession gesteckt hat ob Grafik Designer, Informatiker oder was auch immer sollte auch grundlegend das Recht haben seine Job zu vernünftigen Konditionen ausführen zu können.


    Aus meiner Sicht:
    1. Weil es ein Hobby ist und daher keine Gewinnerzielungsabsicht besteht.
    2. Weil der Hobbymusiker gerne Auftritte bekommen möchte und daher über den Preis in den Markt drängt.


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    Keiner kann mir erzählen das es auch in einer Hobbyband nicht zu Gagendiskussionen kommt.


    Natürlich führe ich seit 15 Jahren in Bands Diskussionen über Gagen. Aber dabei muss ich eben die Konkurrenz (andere Bands) und die Marktgegenseite (Veranstalter) im Blick behalten. Und wenn die Konkurrenz es für 25% weniger macht und der Veranstalter meinen Preis nicht zahlt, kann ich intern soviel diskutieren wie ich möchte. Am Rande: Wie soll sich eine 8 Mann Band mit 3 Leadsängern gegen eine 4 Mann Kapelle rein gagentechnisch aufstellen? Mal angenommen die spielen dasselbe Programm und die Musiker sind vergleichbar gut. Natürlich gibt es dann Qualitätsargumente die für die große Besetzung sprechen aber unter dem Strich wird die große Band in den meisten Fälle nicht spürbar mehr bekommen.


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    Viele meiner Schüler spielen in Hobbybands und zufrieden sind die wenigsten mit den Gagen.


    Ich bin auch der Meinung, dass ich für meine Leistung im Beruf zu wenig verdiene. Und nun?


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    Oder glaubt ihr ernsthaft daran das dadurch keine Bands mehr jobs bekähmen???


    Theoretisch: Ich habe eine Veranstaltung. Die 7-köpfige Band kostet 500 €. Ich nehme 5 € Eintritt. Es kommen 80-120 Leute. Mal lege ich drauf als Veranstalter und mal mache ich Gewinn. Das ist mein Risiko. Nun will jeder Musiker die Mindestgage von 150 €. Macht 1050 € für die Kapelle. Mein Laden hat aber maximal ein Fassungvermögen von 200 Personen und die kommen auch eigentlich nie. Wie soll ich als Veranstalter mein Geld rein bekommen? Ein Ansatz: Band kassiert nur noch den Eintritt. Das würde aber bedeuten, dass ein Veranstalter mit den restlichen Einnahmen auch die Kosten abdecken kann. Das wird nicht immer funktionieren. Und das wird bedeuten, dass die Bands mehr Kosten (Technik, Personal) und damit mehr Risiko haben. Theoretisch würde dann aber eine gute Band mehr Publikum attrahieren und höhere Eintrittspreise verlangen können. Gute (professionelle) Musiker könnten dann auch mehr Geld verdienen als die Hobby-Combo. Aber wer würde so etwas als Musiker machen? Dazu passt so ein Modell auch nur auf einige Veranstaltungen. Eine Kapelle auf ner Karnevalssitzung kann man so nicht entlohnen. Und Veranstalter von etablierten Veranstaltungen werden einen Teufel tun und den relativ sicheren Gewinn an der Abendkasse der Band überlassen.


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    Nachteile hätte von uns keiner auch wenn manche das gerne so sehen möchten.


    Was ist mit denen, die aus welchen Gründen auch immer nicht in die Gewerkschaft reinkommen? Und wer garantiert den Leuten in der Gewerkschaft die Gagen? Gewerkschaft bedeutet vielerorts aber auch, dass sich Leistung nicht lohnt, weil eh alle dasselbe bekommen. Es geht natürlich auch anders - wie Matz über die Handhabung in den Staaten schreibt (doppelte Sätze).


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    Musik ist ein wertvolles Geschenk welches auch eine Wertschätzung erfahren sollte.


    Das ist (leider) die subjektive Ansicht eines Musikers. Musik ist (auch) Kultur. Und Kultur gilt generell als meritorisches Gut. Sprich: Es erhält nicht soviel Wertschätzung durch das Volk wie es viele/Staat wünschen.


    Den Aussagen von reed311 kann ich mich nur anschließen. :)

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    Es gibt sozusagen einen Raum für Hobbybands und einen für die Profis, die sich auch nicht überschneiden.


    Das ist im Endeffekt ein gangbarer Weg. Die Frage ist nur, wie man so etwas etablieren kann. Das hängt primär an den Veranstaltern würde ich sagen.


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    Davon abgesehen finde ich die Diskussion etwas sehr diffus. Es ist weder klar, worüber genau hier geredet wird, noch was eigentlich rauskommen soll. Ist hier denn jemand permanent davon betroffen, dass ihm "Amateure" die Dorffeste und Hochzeiten wegnehmen?


    Juan Roos hat zumindest Dorffeste erwähnt, auf denen Bands 600 € bekommen.So diffus finde ich es nicht. Es geht aus meiner Sicht um Mindestgagen, die sich einige professionelle Musiker herbeiwünschen und die Hobby-Musiker für nicht nötig erachten. Im Ergebnis rauskommen wird wahrscheinlich nichts. Wenn man den Markt wirklich auf Hochzeiten und Dorffeste eingrenzt, dann haben wir sicherlich kein wirkliches Problem und kaum Betroffene.


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    Leider sind viele Coverbands einfach auch schlecht. Die scheinen professionell, haben aber einen ätzenden Frontmann, eine peinliche Show, untighte Bläser etc.


    Richtig. Aber es gibt eben auch kaum gute Coverbands, weil es sich in dem Bereich kaum lohnt "wirkliche" Qualität abzuliefern, weil diese von Veranstaltern und Publikum (...Bierzelt...) zu wenig erkannt und gewürdigt wird. Da begeben wir uns dann wieder in den Kreis und drehen uns weiter.


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    Die beschweren sich dann über schlechte Bedingungen.


    Das hatten wir hier noch nicht thematisiert, verstehe ich grade auch nicht.


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    Ich kenne übrigens auch massig Mucker aus allen Bereichen und wenn man mich fragt, sollte man lieber kreative Amateure irgendwie fördern als eine Coverbandgewerkschaft gründen...die immergleichen Schinken hat man doch jetzt auch langsam oft genug gehört. Meine Meinung, versteht sich.


    Es gehen trotzdem mehr Leute sich das 1001. mal Summer of 69 anhören, statt zu einer Band die anspruchsvolle Musik mit sinnvollen Texten verbindet. So betrachtet wäre kreative Musik ein meritorisches Gut. Ob man dieses Problem ohne staatliche Eingriffe (Wie Subvention an Theaterbühnen.) in den Griff bekommt ist fraglich. Ob das sinnvoll wäre ebenso.


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    Aber ich denke, es geht um Qualität. Dann kommt auch vielleicht irgendwann Geld. Das ist wie mit dem Üben und der Geschwindigkeit...


    Vielleicht irgendwann Geld ist für jemanden der davon leben will/muss eine doofe Situation.


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    für wesentlich ansruchsvollere jobs (6 stunden blattspiel und künstlerbegeleitung) mit einer truppe von ziemlich hoch qualifizierten leseautomaten gibt es wesentlich weniger geld. das kann doch eigentlich nicht richtig sein, oder?


    Dann hat die FDP mit "Leistung muss sich wieder lohnen" offensichtlich nicht recht. :thumbup: Spaß beiseite.Ein Aldi-Markt macht in der Regel auch mehr Umsatz als ein Feinkostladen. Ausnahmen gibt es wie bei den hochqualifizierten Blattleseautomaten.

    Da gibt es drei direkt ins Auge fallende Probleme:
    1. Der Kunde kann die Qualität eines Profis gar nicht einschätzen.
    2. Gute Freizeitler liefern unter Umständen keine schlechtere Qualität als ein Profi ab; zumindest in den Augen des Auftraggebers.
    3. Der Kunde ist nicht gewillt den Preisaufschlag für den Profi zu zahlen.


    Ich änder den letzen Satz mal in "Wenn jemand verlässlich Qualität will, dann ist es wahrscheinlicher das er diese bei vom einem (teuren) Profi geliefert bekommt als von einem Freizeitler."

    Ich glaube halt irgendwie nicht daran, dass sich dieses Problem einvernehmlich lösen lässt. Es gibt ja ähnliche Probleme in anderen Bereichen, wo Professionelle sich von Freizeitlern das Wasser abgegraben bekommen/glauben.


    Ähnlich sieht es im Veranstaltungstechnikbereich aus. Die sogenannten "Hobbykistenschlepper" (HKS) stehen in keinem guten Ruf bei den Professionellen. Aber weil "Kisten schubsen, Fader ziehen und Potis drehen" vielen Leuten einfach Spaß macht, tragen die auch keine Gewinnerzielungsabsicht in diesem Bereich mit sich herum. Ähnlich sieht es im Bereich Web Design aus. Wie viele Vereine und auch Unternehmen lassen ihre Web Site lieber von einem machen "der sich das mal selbst bei gebracht hat und dem das einfach Spaß macht" als bei einem entsprechenden Unternehmen vorzusprechen. Ich klammere an dieser Stelle mal bewusst Schwarzarbeit aus und trotzdem kann der Freizeit-Web-Designer zu ganz anderen Preisen anbieten, da er für sich betrachtet ja gar keine Kosten hat.


    Und auch für diese Leute muss man Verständnis entwickeln und sie eigentlich sogar loben, denn ohne HKS gäbe es viele kleine Veranstaltungen gar nicht. Und ohne die Hobby-Web-Designer würden viele Vereine und Unternehmen auf eine Online-Präsenz verzichten (müssen). Und dann ist die Frage ob diese Leute einen Markt bedienen, der für Hauptberufliche aufgrund der Tagessätze gar nicht existent ist...

    Aber in den USA dürfte damit das Problem "Hobby-Musiker" vs. "Berufs-Musiker" nicht vom Tisch sein. Und was ist mit Musikern die nicht in der Gewerkschaft sind? Werden die von gewissen Märkten ausgeschlossen? Buchen Studios nur Musiker die in der Gewerkschaft sind? Dürfen in gewissen Clubs nur Bands mit Musikern auftreten die allesamt in der Gewerkschaft sind?


    Grundsätzlich finde ich den Ansatz nicht schlecht. Dann habe ich allerdings (provokant gesagt) mehr Profession und weniger Kultur, da unter einem gewissen Budget keine Kultur mehr stattfinden kann, weil alle Kulturschaffenden gewerkschaftlich organisiert sind und entsprechende Veranstaltungen so teuer werden, das keiner mehr hingeht. Da dies offensichtlich in den USA nicht der Fall ist würde mich das Funktionieren des dortigen Marktes sehr interessieren. Ich kenne es eben von einem Kollegen aus den Staaten dessen Interview ich leider nicht mehr finde. Der hat dort einige "Erfolge" feiern können, die auf einen mittelmäßigen mittelhessischen Hobbytrommler doch ganz ordentlich klangen und geht neben der Trommelei trotzdem Burger braten (oder sowas ähnliches), um seinen Lebensunterhalt in LA zu verdienen. Ausgehend von dieser Erkenntnis würde ich das "Funktionieren" des Systems in den Staaten zumindest mal vorsichtig in Frage stellen wollen.

    Wäre interessant zu wissen, wie die Profis in den Bereich gekommen sind.
    Sind es Musiker, die früher andere musikalische Betätigungsfelder hatten und dem Ruf des Geld gefolgt sind?
    Sind es Musiker, die früher Musik "nur" als Hobby gemacht haben, und nun dank der vorhanden Einnahmen die Musik hauptberuflich betreiben?


    Ich kenne aus beiden Gruppen einige Vertreter persönlich ;)

    Ich scrolle mich durch beeindruckende Bilder eines offensichtlich professionellen Studios und kenne die Angaben zu deinem Kit. Das was ich auf myspace höre passt irgendwie nicht dazu. Das klingt an und für sich nicht schlecht, unter den genannten Rahmenbedingungen allerdings ehrlich gesagt schon; da hätte ich VIEL mehr erwartet. Die Songs gefallen mir zumindest deutlich besser als der Sound.


    Sorry. Aber da würde ich nach dem ersten Höreindruck keine Aufnahme machen wollen. Ich würde soweit gehen und sagen, dass hier User in Eigenregie besser klingende Aufnahmen hinbekommen haben.

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    Wohlgemerkt in Deutschland. Andere Länder andere Sitten. Das ist nämlich nicht überall so...


    Wo ist es denn anders?

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    Wenn etwas Spass macht, macht man es gerne auch für wenig oder gar kein Geld.


    Abseits von der Musik: Wenn ich ein Job-Angebot bekomme was mir inhaltlich 100% zusagt aufgrund der Tätigkeiten und Aufgaben, bin ich eventuell bereit beim Gehalt Abstriche zu machen. Für gar kein Geld geht keiner ARBEITEN.
    Es haben ja auch die wenigsten das Hobby "Stahlkocher" oder "Unternehmensberater". "Musikmachen" ist aber für viele ein Hobby mit dem für einige sehr netten Nebeneffekt, eventuell auch Erlöse generieren zu KÖNNEN aber nicht zu MÜSSEN (Wenn es ein Hobby ist.)

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    Ergo: nur was Kacke ist, muss ordentlich bezahlt werden...


    Du stellst es überspitzt dar aber hast sicher nicht ganz unrecht aber blendest durch die Fokussierung viele andere Bereiche aus.

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    Deshalb treffe ich auch so oft auf Leute, die in ihrem Alltag mit ihrem eigentlichen Job so unzufrieden und frustriert sind, damit aber ganz ordentlich Geld verdienen.
    Zum Ausgleich müssen sie wohl dann am WE für umsonst etwas tun, was Spass macht.


    Kann ja gut sein. Viele Menschen suchen in ihrem Hobby einen Ausgleich. Was ist daran verwerflich? Und haben alle diese Leute die Wahl/Möglichkeiten es zu ändern oder fehlen diesen einfach nur die Eier es zu tun? (ProvokationsmodusON)

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    Ich hab es für mich immer versucht so zu halten, das ich etwas tue, was mir Spass bzw. mich zufrieden und nicht frustriert macht und trotzdem dafür ordentliches Geld zu bekommen.


    Damit bist du für einige ein Vorbild und ebenso von einigen zu beneiden, definitiv von allen zu beglückwünschen.

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    So mancher wundert sich vielleicht, warum er oft so schlecht oder geringschätzig bei seinen Engagements behandelt wird. Das liegt zuweilen auch daran, das da manchmal die Putzfrau nach dem Gig teurer als die Band ist.


    Was ist wenn die Putzfrau davon leben muss, der Musiker den Gig aber nur zum Hobby hat und Mo-Fr sein Geld im Büro verdient. Ich kann damit leben, dass die Putzfrau bei nem Gig den ich spiele mehr als ich verdient. Ich könnte nicht damit leben, dass eine Putzfrau die täglich in mein Büro kommt mehr als ich verdiene. Dann müsste ich mir grundlegend Gedanken machen und etwas ändern.

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    Bietet man eine Leistung mehr oder weniger für lau an, so wird diese Leistung in der Regel auch dort eigeordnet.


    Freibier lässt sich wohl nicht unter diese Regel fassen. Eventuell gibt es auch im musikalischen Bereich Ausnahmen. Zum Beispiel gute Amateurbands die auf Stadtfesten für nicht mal Fahrtgeld spielen. Ich kenn davon einige...

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    Und was die Thesen zum "Markt" angeht, muss man natürlich sagen, das im "normalen" Marktgeschehen Dumping auch nicht zugelassen wird und man da Ärger mit den Wettbewerbshütern bekommen kann.


    Man bekommt ja auch als Hobbymusiker "Ärger" oder zumindest Diskussionen mit Berufsmusikern, wenn man "die Preise kaputt macht" und gar ohne Gage auftritt. Aber da sollte man beiderseits mit Verständnis argumentieren.


    Das Problem liegt in meinen Augen nach wie vor darin, dass die Einen Musik zum Haupterwerb und andere wiederum als Hobby betreiben und wirtschaftlich zum Teil grundverschiedene Perspektiven auf den Sachverhalt haben. Das ist eben ein "Problem" das relativ wenige Angebotsmärkte betrifft. Kein Mensch kommt auf die Idee als Hobby ne Tankstelle zu betreiben und den Sprit zu verschenken oder sich als Maurer seine Freizeit unentgeltlich zu verbringen. Mit den Worten des Finanzamts "Es liegt Liebhaberei und damit keine Gewinnerzielungsabsicht vor."


    my 2 cent.

    Na komm Juan, die Diskussion ist nicht zu Ende und es gibt eben andere Standpunkte als denjenigen den du vertrittst. Wegen mir kann jeder Musiker gerne gutes Geld verdienen. :!:


    Es ist aber sehr einseitig, wenn man nur seinen eigenen Standpunkt als Musiker sieht und den des Veranstalters (oder Technikers oder Gastes etc.) völlig außen vor lässt. Das bedeutet ja nicht, dass man seine Entscheidung an Interessen anderer ausrichten muss, nur ist es eben unfair anderen "Veranstaltungsteilnehmern" generell zu unterstellen, dass sie zu wenig zahlen und so die armen Musiker ausbeuten. Wer als Musiker keine Wahl hat und bei einer Anfrage auch mal nein sagen kann, hat aus meiner Sicht etwas falsch gemacht. Der eine sagt bei 18 weg und bleibt daheim und der andere reizt halt bis 48 und freut sich, dass er das Spiel machen kann und am Ende noch zwei Jungs findet.


    Ich vertrete für mich selbst die Ansicht, dass es sich unter dem Strich für mich lohnen muss.
    Am Einzahlungsschalter zahle ich aber nicht nur Münzen und Scheine ein, sondern auch "Freude über ein gutes Programm", "Spaß mit den Mitmusikern" oder "gutaussehende Blondinen im Publikum". Wenn ich vor lauter schwedischen Beachvolleyballerinnen spielen "müsste", bräuchte ich weder Gage noch ein gutes Programm und würde sogar 300 km Anfahrt auf mich nehmen :D
    Ein Engagement vor 100 Rentern, denen alleine der Aufbau schon zu laut ist und die ausschließlich altdeutsches Liedgut hören möchten, würde ich mir allerdings sehr gut bezahlen lassen und mich am Ende nicht über die angenehme Fülle im Geldbeutel ärgern, wenn ich mit Frau 7 mal wieder im Schuhladen bin...

    Ich kenn durchaus Bands, die im Rahmen der Euro-Umstellung (Betrachtungszeitraum eher 1999 bis 2005) die Gagen pro Kopf und Gig durchaus verdoppeln konnten.


    Wir konnten das BWL-Lehrbuch von 2003 bis 2008 als Coverband ganz gut nachspielen. Für einen Preis x waren wir ganz ordentlich gebucht. Dann haben wir knapp 15% aufgeschlagen und dieses Geld auch in mehr Show & Technik jeweils gesteckt. Damit sank dann aber auch die Zahl der Veranstalter, die uns buchen wollten. Also wurde zwei Jahre später diese Steigerung wieder zurückgenommen, so dass wir knapp über die ursprünglichen Gage ankamen. Mit dieser Gage wurden wir wieder spürbar häufiger gebucht und hatten am Ende unterm Strich mehr. Abgespielt hat sich das Ganze in einem Rahmen um die 2500 € für Band, Technik und Personal.


    "Früher" galt vielerorts bei Festzeltveranstaltungen das Motto "Die Kosten für Band & Technik müssen durch die Eintrittsgelder wieder reinkommen. Wenn der Eintrittserlös hierfür ausreicht habe ich eine finanziell erfolgreiche Veranstaltung." Heute müssen die Eintrittsgelder meist noch weitere Posten decken, die man früher leichter mit einem größeren Gewinn am Catering & Getränkeausschank reinholen konnte und es gibt heute weniger Veranstalter, die eine Veranstaltung aus primär "kulturellen Zwecken" (ja auch Bierzeltkultur ist Kultur) aufziehen.

    Da ich eine neue Band habe die kaum einer kennt und fast alle anderen Bands qualitativ besser sind und bereits "Publikum ziehen" muss ich eben weniger Gage nehmen als die etablierten Bands. Und dann gibt es noch eine Band die noch weniger bekannt ist und die qualitativ noch schlechter ist und auch diese möchte gerne vor Publikum auftreten und nimmt - oh wunder - noch weniger oder gar kein Geld für ein Engagement.


    Und während in der gutgebuchten etablierten Band der örtliche Trommelschullehrer spielt, der mit Musik seinen Lebensunterhalt verdient, spielt in der "halb-schlechten" Band einer seiner Schüler, der mit als "Mit-30ger" mit seinen Kumpels just for fun musiziert und in der "wir spielen für lau kapelle" spielt dann der 17jährige der wiederum ohne Rechnung bei dem "Mit-30ger" Unterricht nimmt.


    Und ein wenig Verständnis für Veranstalter muss man irgendwo auch haben. Diese wollen auch (bestmöglich) von Ihrer Arbeit leben und vor allem ihr Risiko bezahlt bekommen. Ein Veranstalter der eine 100 Mann Crew anheuert und für gut fünfstellig ein Zelt anmietet geht ein nicht unerhebliches Risiko ein. Natürlich ist es bei einem "etablierten Event" ein eher kleineres Risiko, aber damit dieses Risiko kleiner geworden bzw. die Veranstaltung etabliert wurde, ist ein entsprechendes Risiko in der Vergangenheit eingegangen worden.


    Man möge mir einfach mal glauben, dass an einem Event deutlich mehr Kostenarten und Kostenvolumen dranhängen, als einem Besucher oder Musiker erst einmal bewusst ist. Ich habe (bitte nicht unter dem großkotzmodus verbuchen) Live-Auftritte von Bands aus fast jeder denkbaren Perspektive mitgemacht. Als Trommler, als Techniker, als Organisator, für einen Festzeltbetreiber, für eine Universität, für einen Weltkonzern oder auch als Gläserwäscher während der Hauptstoßzeit an der beliebtesten Zapfstelle). Es gibt durchaus gut gehende und etablierte Veranstaltungen, die nur deshalb eine schwarze Null unter dem Strich haben weil einige Personen freiwillig anpacken und ohne Entlohnung mitarbeiten. Und ich finde nichts verwerfliches dabei, wenn jemand mit seiner Veranstaltung einen Profit erzielen möchte. Gerade aus diesem Grund stehen "Corporate Events" ja in dem Ruf, für die Beteiligten Techniker und Musiker lukrativ zu sein (auch wenn das stark nachlässt). Hier zählt unter dem Strich nämlich der gute Eindruck vermittelt durch die gute Gesamtqualität des Event und nicht nur der finanzielle Teil des Events. Eine gute Gesamtqualität eines Events wird sicherlich durch gute Musiker transportiert, aber die sind bei weitem nicht der einzige Faktor und nicht jeder gute Musiker ist teuer.


    Unterm Strich muss jeder wissen wie teuer er sich verkauft und es dann tun oder lassen.

    Jeder Musiker/Veranstalter (Anbieter) nimmt soviel (Gage/Eintrittspreis) er muss/kann/will.
    Jeder Veranstalter/Gast (Nachfrager) zahlt soviel (Gage/Eintrittspreis) er muss/kann/will.


    Ich habe es grade bei einer befreundeten Band mitbekommen. Dort tummeln sich "Profis" (Musiker die außerhalb von Musik keinen Erwerb haben) und "Hobbymusiker" (Musiker die 9-5 einem anderen Job nachgehen) gemeinsam auf einer Bühne. Wenn ich es nicht wüsste, würde ich mich schwer tun anhand der gelieferten musikalischen Performance zu folgern, wer denn nun ein Profi und wer kein Profi ist. Die Profis gehen jeden Abend mit mindestens 200 € heim. Die Hobbymusiker gehen meist mit gar keinem Geld nach Hause, sind aber froh in einer guten Truppe mit guten Leuten gute Musik zu machen, die auch noch an attraktive Gigs kommt.


    Ich bin mal gespannt wie lange diese Vorgehensweise innerhalb der Band "gut geht" und wann der erste Hobby-Musiker aussteigt. Ich würde mal von mir sagen: Wenn ich die Möglichkeit hätte würde ich in einer solchen Band mitspielen. Vielleicht nicht auf Dauer aber ich würde es machen. Denn es ist mein Hobby und macht mir Spaß.

    1. Du brauchst um Dich aufzunehmen keine 7 Mikrofone, kein Interface und keinen Rechner.
    2. Zur Kontrolle dessen was Du spielst und wie Du spielst ist ein Handyrecorder prinzipiell besser geeignet als ein ganzes Set von Mikrofonen. Der Handyrecorder zeichnet sehr ehrlich mit meist 2 Mikros auf, was Du spielst. Der Handyrecorder tut vor allem eines nicht:
    Er gleicht Lautstärkeunterschiede zwischen einzelnen Teilen des Drumkits aus. Beispiel: Du spielst die Becken sehr laut und die Toms sehr leise. Wenn Du alles einzelnen (mit 7 Mikrofonen) aufnimmst, passt du das einfach an und die Relationen passen. Damit hast Du aber kein ehrliches Feedback dessen was Du spielst. Nimmst Du einen Handyrecorder, sagt Dir dieser sehr schnell: Das Set klingt unausgewogen und ich muss meine Spielweise etwas anpassen, wenn ich mich verbessern will.


    Nebenbei ist ein Handyrecorder vergleichsweise sehr günstig, sehr komfortabel und vor allem auch unkompliziert. Es gibt auch Handyrecorder, bei denen man noch externe Mikrofone anschließen kann:
    Der aktuelle Zoom H4n würde zB folgendes unterstützen:
    1. Du nimmst mit den beiden integrierten Mikros dein komplettes Set auf.
    2. Du nimmst mit passenden Mikrofonen dazu noch Bassdrum und Snaredrum auf
    3. Du mixt Dir das passend zurecht.


    Wenn es unbedingt eine Lösung mit 7 Mikrofonen sein muss, dann gibt es hier derart zahlreiche Lösungen, dass es keinen Sinn macht diese hier anzuführen. Und dann benötigst Du für jedes Mikrofon einen Vorverstärker. Ein kleines Mischpult zu kaufen und mit externen Preamps direkt beim Kauf zu erweitern macht in meinen Augen NULL Sinn. Dafür sind Mischpult mit 8 Mikrofoneingängen einfach viel zu günstig. Und dann hast Du immer noch keine Aufnahme im Kasten. Sprich da fehlt noch Hardware und Software.

    14x12 wäre mir zu hoch um es über der Bassdrum zu spielen. Insbesondere bei einer 24er Wumme.
    Dann würde ich eher stattdessen ein 14x14er Floortom nehmen.


    Wobei ich grade bei eine 24er Bassdrum anders aussuchen würde:
    10er-12er Tom gehängt & 16er-18er- Tom gestellt.

    Zu Beginn wäre mir Klavier zu laut, im Verlauf isses mir teilweise fast zu leise. Gut in diese Musik gehört ordentlich Dynamik rein aber ich würde da trotzdem ein wenig gegenarbeiten.
    Einen kleinen Tick mehr Bassdrum und mehr Bass wäre ok. Aber nicht dicker - nur besser wahrnehmbar und auch nicht viel.
    Ansonsten könnte der Mix etwas offener klingen. Das Klavier klingt ein wenig dumpf.

    In der (sehr breiten) Preisregion wirst du mit Sicherheit kein wirklich schlechtes Set finden.
    Allerdings gehen subjektive Meinungen doch relativ weit auseinander. Das hat weniger mit dem einen Zoll mehr oder weniger oder der einen Lage Holz mehr oder weniger oder der einen oder anderen Holzsorte zu tun als vielmehr im Gesamtergebnis.


    Wenn ich allerdings nach der Forenmeinung gehen würde, hätte ich eine Snare in Gebrauch, die mir bei jedem bisherigen Anspielen nicht gefiel ;)
    Aus Friedberg in Hessen kommen heute die gleichen Tips:
    - Besuch mal die Drumstation in Maintail
    - Fahre lieber 1200 km durch die Republik als etwas zu bestellen was Du nicht mal getestet hast. Ich bin auch viel gefahren und (ich wiederhole mich gerne) mit meiner Entscheidung deshalb so zufrieden, weil ich eben überzeugt sagen kann, dass ich alles was seinerzeit in Frage kam auch angespielt habe.
    - Nur dem Tip mit dem Masterworks schließe ich mich nicht an. Denn das Masterworks ist nur EIN tolles Schlagzeug und für mich gleichberechtigt neben entsprechenden Produkten von Tama, Sonor, Yamaha, DW, Mapex oder wie Sie alle heißen...