Beiträge von Seven

    Also ein 01v96 kommt mit entsprechender Aufrüstung mit weiteren Inputkarten und Preamps sowie Rack und EQ Krams mit gut Luft knapp 4000 €. Ein wirklich günstiger analoger FoH (in der Butter & Brot Klasse: GL 2x00 Serie von Allen & Heath) kommt mit 32 Kanälen schon um die 3000. Dazu kommen hier Kompressoren, Gates und Effekte die das digitale Pult schon on Board hat.
    Dann hab ich zwar noch keine speicherbaren Gains. Aber die gibts dann mit dem LS-9 für ca 4000 € mehr.
    Es gibt ja auch noch das Behringer DDX gebraucht mit allem kommt man da auf eher 1500 €.


    Gut oft gehen eben die analogen Pulte raus, weil die "eh da" sind. Ich kenne aber genug Firmen die im letzten Jahr komplett umgestellt haben auf digital und bei weiteren steht der Wandel kurz bevor.


    Und was die Kosten in der Vermietung betrifft:
    Ein LS-9 32 kommt mich pro Tag auch nicht mehr als ein Venice 320 mit Siderack.



    Man sollte hier auch unterscheiden zwischen Budget - Low Budget und No Budget.


    Die Nummern wo gar kein Geld da ist, werden auch Zukunft oft miserabel klingen und aussehen.
    Grade die Low Budget Nummern werden in Zukunft mit mehr digitalen Pulten der 01V96 / DDX Klasse gemacht werden. Das sind eigentlich vom Konzept Studiopulte werden aber wegen der Features auch für live genutzt. Wird nicht immer gerne von Gasttechnikern gesehen, aber muss man dann mit arbeiten.
    Die nächste Klasse wird die LS-9 / M-400 Klasse werden. Da ist die Livetauglichkeit durchaus gegeben, aber schönes Arbeiten für den Techniker ist immer noch nicht erreicht. Darüber gibts dann die Klasse in der das M7 aktuell noch relativ alleine steht. Das M7 gabs zB hier in Giessen auf dem Stadt auf 4 von 7 Bühnen (wobei eine Bühne vom Budget her kein M7 bekommen hat und für eine Bühne kein M7 mehr verfügbar war). Die Kritik an dem Pult ist durchaus vorhanden, allerdings mittlerweile so verbreitet, dass es jeder Techniker der seinen Job halbwegs Ernst nimmt bedienen können muss. Ein M7 wird heutzutage in der 48 Kanal Version (offizieller VK ca 21000 €) durchaus dort verwendet wo früher Pult wie ein XL200 (für 60000 DM gebraucht!) plus 2 Kühlschränke mit Gates/Kompressoren/Effekten/EQs von nicht unerheblichem Wert standen.


    Das ist bissi weit ausgeholt. Fakt ist: Digitale Pulte sind mittlerweile in den meisten Firmen zu mieten und auch nicht teurer im Verleih als analoger Tische in einer ähnlichen Qualitätsklasse.

    Xian hat es erfasst:
    Unter Veranstaltern herrscht zu über 90% das Denken in "kurzfristiger Gewinnmaximierung". Sprich: Alles was an Geld aus meiner Kasse geht sollte so weit wie möglich gedrückt werden und meine Preise hebe ich eben soweit an wie es die Gäste mitmachen"


    Ich bin froh zeigen zu können, dass die Veranstaltungen die seit Jahren und Jahrzehnten gut laufen (seien es Stadtfeste oder Zeltveranstaltungen oder sonstwas in "mittlerer" Größenordnung) meistens von "erfahrenen alten Hasen" geplant werden, die eben für Technik und oder Bands 2 € mehr ausgeben. Dafür haben Sie nachher mehr Gäste, mehr Umsatz und mehr Gewinn. So ein Ziel erreicht man meist nicht mit der ersten Veranstaltung. Über die Zeit zeigt sich aber zumindest in unserer Region in diesem Geschäft, dass Geiz eben nicht geil ist... (was ein Glück)


    Und um Xian zu widersprechen: wir kommen gar nicht soooweit vom Thema ab. Ohne Budget gibts weder gut(e)(klingende) Bands noch die passende Technik dazu und wir sind beim "schlechten Livesound".


    Wir haben als Bands also auch bei Veranstaltern Überzeugungsarbeit zu leisten, dass wir ausreichend Mikrofone, Monitore, Kabel und Mischpultkanäle bekommen und das das Material auch von kompetentem Personal bedient wird.

    Im Endeffekt bekommt man die Shows über Qualität oder über den Preis. Wenn die Qualität der Nachwuchsbands zu gut ist, deren Preis zu niedrig werden sie eben künstlich kleingehalten.


    Mal eine etwas andere Betrachtungsweise:
    Wir haben eigentlich immer mehr Geld als andere Bands in die Hand genommen, um gutes Material und kompetentes Personal dabei zu haben. Andere Bands stecken sich das Geld lieber ein und buchen eine "One-Man-Show" als Techniker. --> Macht von Aufbau über Bedienung von Licht und Ton bis zum Abbau alles. Da leidet entweder das Licht oder der Ton. Meistens beides. Ist irgendwie logisch.


    So nun spielen wir mit einer solchen "Billig-Band" zusammen. Die dürfen natürlich unsere Technik mitnutzen und bekommen natürlich ohne Aufpreis alles gestellt (Extra Mikros, Monitore etc) was sie benötigen (die wir als Kostenpunkt im Vertrag stehen haben) und sind qualitativ genauso gut oder schlecht wie wir. Unser Techniker macht auch keinen Unterschied zwischen "Uns" und "den Anderen" und die andere Band bekommt volles Licht und vollen Ton. Nun denkt sich der Veranstalter:


    Ich zahle (fiktive Zahlen)
    3000 für die Band vom Seven inklusive Licht und Ton (von denen 2000 an die Technik gehen, was der Veranstalter aber nicht merkt, sieht oder glaubt)
    1000 für die "andere Band" ohne Licht und Ton


    Ich machs einfach im kommenden Jahr so:
    1000 € für die Band vom Seven
    2000 € für die "andere Band" (die dann auch "genausotolle Technik mitbringt wie die Seven Band)


    und für die 1000 € lasse ich mir fett einen bl....


    Die andere Band bucht ihrer Technik Crew für 800 €.
    Die Band vom Seven sagt:" Gerne mit ner anderen Firma, aber dann nach unserem Technical Rider und unser Bandtechniker ist dabei. Veranstalter zahlst du den Techniker?"
    Veranstalter: "Nein" "
    Seven fragt die andere Technik-Crew:" Techniker bringst du bitte die von uns benötigte Technik für den Auftritt mit?"
    Antwort A: "Nein, weil...." Antwort B: "Ja aber dann kostet es 800 € mehr.
    Frage von 7 an Veranstalter: "Zahlst du die 800 € damit wir die Technik so bekommen wie wir sie brauchen?"
    Antwort vom Veranstalter "Nein"


    Das Ende vom Lied. Wir haben auf diese Art 2-3 Gigs "verloren". Eigentlich sind wir doch doof, dass wir andere unsere Technik mitnutzen lassen und unseren Techniker NICHT anweisen, die andere Band "schlecht" zu machen....

    Das passiert bei den Großen seit "immer" und daher machens die Kleinen und Mittleren eben auch. Da wird für die Vorband schonmal das Preset für den Systemcontroller geändert, die Limiter greifen viel früher oder der Master EQ wird einfach Bypass geschaltet. Ich hatte mal eine Band zu betreuen auf nem größeren Fest mit professioneller Technik & Crew. Mir wurde für den Auftritt ein Limit von 95 dB auferlegt, weil man Probleme mit den Anwohnern hätte. Kein Ding. Wurde gemacht. Die folgende Band die vom "Babysitter" (FoH Mensch der betreuenden Firma, der den Bandtechnikern als Babysitter unterstützend zur Seite steht) gemischt wurde kam anschließend auf gut 105 dB. Als ich den werten Kollegen fragend bei der Arbeit anblickt erntete ich nur ein hämisches Grinsen...

    Seven geht von dem Sound aus, den man im Radio, auf CD und auf den meisten Konzerten gewohnt ist im "Mainstream-Bereich". Nix Jazz aber auch nix Metal.
    Prinzipiell bin ich der Ansicht, dass man alles was auf der Bühne zu sehen ist auch hören sollte. Direkt danach darf es für mich aber auch gerne etwas schieben.


    Bereits ab Venues von mehr als 300 Zuschauern kann man oftmals auf filigranes als Drummer verzichten wie z. B. sämtliche Ghostnotes. (Oftmals = nicht immer!) Die Erfahrung zeigt aber, dass selbst bei gutem Material und gutem Personal solche Kleinigkeiten oft nicht hörbar gemacht werden (können).

    Zitat von »slo77y«
    Ich würde mir den Raum erstmal angucken. Sitzt du höher als das Publikum ist? Aus welchem Material sind die Begrenzungsflächen? (Decken, Wände) Wenn die Akustik des Raumes so beschaffen ist, dass viel reflektiert wird, würde ich auf OHs verzichten und lieber noch zwei Tom Mikros einsetzen. (Man kann die ja so positionieren, dass die alle Toms abnehmen). Becken kommen in kleinen bis mittleren Locations nämlich so auch noch ganz gut durch, vor allem weil meistens eh überall Becken drauf sind. (Vocalmik etc.) Damit dürfte imho. ein ausgewogenerer Klang möglich sein als mit der Konfiguration wie die hier empfohlen wird.




    Dieses Märchen stirbt wohl nie aus....


    Wieso Märchen? Dies würde ich mit 15 Jahren Erfahrung als Live-Tech und Drummer ebenso sagen. Je nach Trommler brauch bei Locations bis 1000 Besucher keine Overheads. Und das müssen nicht mal Berserker sein. Ich war letztens bei nem Gig von Scarlets Coverband. Zelt von ca. 50 Meter Länge. Lautstärke: Zeltrock gemäßigt. Bis auf Bassdrum und Toms musste der Mischer nichts auf die (große) Anlage nehmen. Es war zwar alles abgenommen aber die Kanäle waren aus oder aber die Fader sehr weit unten. Ich spiele live ungefähr halb so laut wie unser schwäbischer Diktator und spiele mit HHX Evolution auch eher dünne und große Crashes. Trotzdem bleiben bei unseren Gigs die Overheads oft genug aus.Wir haben insgesamt 6 Gesangsmikros auf der Bühne immer offen. Man sollte sich mal den Spaß machem und in jeden Kanal einzeln reinhören! Insbesondere wenn man nicht auf richtig großen Bühnen unterwegs ist beinflussen diese Mikros den Gesamtsound enorm, insbesondere weil sie viel Snare und Becken aufnehmen.


    Ich hab das auch anhand eines von mir gemixten Livemitschnitts gehört. Insgesamt gab es 15 Tracks oder so die live auf einer großen Bühne mit hochwertigen Mikros aufgenommen wurden. Bei einem Song mussten die kompletten Vocals neu im Studio eingesungen werden, weil der Sänger es verbockt hatte. Mein Preset für den Mix musste am Ende deutlich mehr Overheads, mehr Effekt auf der Snare und auch deutlich mehr Atmo umfassen, um so zu klingen wie die anderen Songs, bei denen der Live Gesang auf der Aufnahme zu hören ist.


    Bei 4 Mikros würde ich entweder BD / SD / 2 x OH oder aber BD / SD / 2x Toms aufbauen. Hängt von Musik, Trommler, Set, Location, PA, Pult, Vorhandensein eines Technikers etc ab. Mal angenommen die Toms sind auf langes Sustain gestimmt, die Anlage ist eher klein, es ist kein Techniker vor Ort und das Mischpult ist eher einfach und Outboard ist nicht vorhanden. Dann sage ich Probleme beim Close-Miking der Toms voraus. Es würde keinen Sinn machen diese einzeln abzunehmen. Dann lieber Overheads.... Wenn ich als Techniker mit angemessenem Equipment unterwegs bin würde ich versuchen - soweit möglich - mit 2 Mikros alle Toms Close zu miken.


    Es kommt auch immer auf die Situation an. Wir sollen jetzt auf so einem Festival spielen und am dem Tag sollen nach mir noch 4 andere über mein Set spielen. Habe gesagt das wird ohne nen Satz neue Felle nix, was der Veranstalter dann übertrieben fand. Dann gibts mein Set halt nicht. Findet ihr solch eine Forderung Übertrieben??


    Niemals. Wäre aus meiner Sicht nur gerecht und hab ich bei ähnlichen Anlässen auch so gehandhabt.

    Also ich hab hier wieder 10 Minuten gebraucht für den Umbau von Becken, FuMa und Snare. Links und rechts neben dem Drum-Riser Keys und Bassamp. Das Equipment zum Wechseln hinter der Bühne. Und beim Changeover genug Musikergewusel auf der Bühne. Und ich bin kein Typ der sich bei sowas nicht beeilt und ich bau mein Set denke ich recht schnell auf...

    Es ist eben nicht von der Hand zu weisen, dass ein Trommler nur einen Song braucht, um Felle im Wert eines dreistelligen Betrages platt zu machen. Wenn dann noch Becken kaputt gehen wird es richtig teuer. Und es ist fraglich ob sich Kollegen die derart mit fremdem Eigentum umgehen, auch finanziell die Konsequenzen ihres Handelns tragen. Für solche Shows unter Trommlern einen Vertrag machen? "Das glaube ich nicht Tim..."


    Dies hat für mich nichts mit Zicken zu tun. Wenn ein Kollege allerdings Pipi in den Augen hat oder alternativ mit Gewalt droht, falls man den Winkel eines Crashbeckens ändert geht das eindeutig in Richtung "zicken".


    Wer ein ungutes Gefühl bei solchen Aktionen hat, sollte sich entweder ein billiges Zweitset für solche Anlässe zulegen, sich finanziell für den Aufwand entschädigen lassen oder eben über die Kiste eines Kollegen trommeln. Alternativ kann man eben auch Gigs, bei denen man Gefahr läuft mit mehreren Kollegen eine Mühle zu bearbeiten, konsequent der Konkurrenz überlassen.


    Ich hab bislang bis auf ein paar Macken in Tomfellen (was in 15 Jahren Auftritte mit mehreren Bands eben vorkommt) keine materiellen Probleme gehabt. Eher nervende Kollegen die mit dem Aufbau nicht klarkommen oder alles umbauen müssen. Wobei man bei sowas auch nicht unbedingt nerven muss. Man kann das durchaus zusammen und konstruktiv lösen. Ich erinnere mich aber an einen Gig meines damaligen Lehrers, der dem örtlichen Händler innerhalb einer Woche mit dem Kauf von insgesamt zwei Sätzen Remo Ambassador Ebony einen ordentlichen Umsatz einbrachte, weil ein junger "Vorband-Trommler" ihm den Satz den er vor dem Gig aufgezogen hatte komplett demoliert hatte. Das war in Anbetracht von Setgröße und dem auch damals schon hohen Preis der Ebony Serie alles andere als ein Spaß.

    Oh ein Thread zu dem ich auch mal was beitragen kann.


    Ich bin in der mehr oder weniger glücklichen Lage, in einer geographischen Region unterwegs zu sein, in der ich desöfteren mit 2 Bands am Abend im Wechsel Cover-Mucke spielen darf. Sprich eine Bühne die gerne auch mal nur 4x6 Meter groß ist und dann zwei Kapellen mit jeweils 5-8 Musikern drauf inklusive allem Equipment. Hier ist ein Umbau eines kompletten Sets gar nicht möglich. Dieser müsste dann in der Regel 6 mal am Abend erfolgen. Nach Tobias Zw. wären das gute 2 Stunden die man nichts anderes macht als Drums umbauen und das in einem Veranstaltungszeitraum von 6 Stunden. Sprich ein drittel der vom Veranstalter bezahlten Zeit ginge für den Umbau von Schlagzeugen drauf. Das würde man als Band einmal machen und dann nie wieder entsprechende Gigs bekommen oder gleich am Abend vom Veranstalter einen entsprechenden Einlauf bekommen.
    Teilweise kann man 2 Kits auf solchen Bühnen stellen. Bei 12 auf 8 Meter Bühne ist das in der Regel kein Problem. Bei genannten 6 auf 4 Metern ist das quasi unmöglich. Wir haben einen Kollegen im Kreis der mittelhessischen Coverbands der die "Standard-Samstag-Zelt-Gigs" mit nem E-Drum spielt (früher hätte die Bezeichnung ddrum als Hinweis auf ein elektronisches Kit gereicht; das ist wohl heute nicht mehr so). Hier gehts gar nicht anders als zwei Kits stellen. Das In Ear Konzept seiner Band würde nicht funktionieren und das E-Kit sich auf der anderen Seite nicht ordentlich in ein konventionelles Monitoring der anderen Band einbinden lassen.
    Also wird in Mittelhessens Zelten seit Jahrzehnten kräfit Drum-Sharing betrieben. Zu Hochzeiten meines Dads waren unter den Bands 50 DM für die Schlagzeugnutzung üblich. Wer kein Set mitbringen musste, brauchte nichts zu transportieren und sparte sich Aufbau und Abbauzeit. Verschleiss und kaputte Felle waren kein Thema, mit den 50 DM ließ sich einiges abfangen bzw. wiederbeschaffen. Diese Praxis hat sich (leider) nicht bis heute durchgesetzt. Ob 25 € nun zuviel oder zu wenig sind ist eine andere Diskussion.
    Wer bei uns also solche Gigs spielt darf kein Problem damit haben, dass andere auf seinem Set spielen. Es gibt auch kaum jemandenin der "Szene" der solche Vorstellungen hat. Ansonsten muss er eben auf dem Kit des Kollegen trommeln.
    Wir telefonieren meistens vor dem Gig und machen aus, welche Band den Abend eröffnet und welche das Programmende übernimmt. Meist regeln wir es so, dass wir uns abwechseln. Es spielt dann die Band zum Schluss, deren Trommler sein Set stellt, damit der Andere früher nach Hause kann. Ich wechsle mich also mit Drummer A, Drummer B etc. ab bezüglich des "Set-Stellens". Zwei Kollegen ist es in der Regel zu "wenig" was ich live aufbaue - die bringen dann öfter ihr Kit mit weil sie eben 4-5 Toms und 4-6 Crashes brauchen. Hab ich kein Problem mit. Machen wir so. Was ich nicht leiden kann: Ankommen und sich beschweren das zuwenig Equipment steht. Ein Kollege hatte im Vorfeld mich gebeten das Set zu stellen was ich gerne übernommen habe mit dem Hinweis, dass ich einen "Ringo-Aufbau" mitbringen werde (2 Toms, 2 Crash). Als er dann live am Kit saß, war er sehr unzufrieden und meckerte rum, warum ich denn nicht noch 2-4 Beckenständer mitgenommen hätte...


    Was wird gewechselt?
    Ich kenne ja die meisten Kollegen hier und weiß vorher, was die Jungs gerne tauschen wollen oder was sie an Equipment haben. Mit einigen teile ich auch gerne Hocker, Snare, FuMa, Becken. Kein Problem. Manchmal nehme ich Hocker und FuMa mit, manchmal bringen Kollegen alles bis auf Ständer und Shellset mit. Ein Auftritt bei dem es wieder einige Wechsel zwischen zwei Bands gab, hatte deutlich längere Pausen als sonst, was Mitmusiker, Gäste und Veranstalter zu diversen Aussagen, komischen Blicken etc. verleitet hat. Grund: Es wurde wirklich mal alles bis auf das Shellkit jeweils geändert. Das hat eben jedes Mal 10 Minuten gedauert. Und ich hatte besagtes "Ringo-Kit" am Start. Aber wenn man FuMa, Hocker, Snare und Becken komplett wechselt und jeder Winkel und jede Höhe der Ständer geändert werden muss. Dann dauert das eben. Da ich das Set gestellt habe, durfte sich der "Umstellende Kollege" einige Kommentare anhören, wieso er denn den Ablauf so verzögern müsse. Das würde doch sonst kein Drummer machen.


    Wie sich herauslesen lässt, habe ich kein Problem damit wenn mir einer Winkel verstellt oder was abbaut oder noch dranhängt solange er mir beim Umbau nix zerdeppert. Ich versuche die Kisten der Kollegen als Gast möglichst wenig umzubauen. Meist ändere ich nur Höhe und Winkel der Beckenausleger (damit ich die Frauen in den ersten Reihen besser sehen kann :whistling: )


    Ich habe mein Kit auch schon für 3 von mir geplante Festivals gestellt. Dort stand dann für jeweils 8 Bands ein Set, was zu Change-Over Zeiten von durchschnittlich unter 8 Minuten geführt hat. Wäre sonst nicht möglich gewesen in dem Rahmen. Nach 8 Trommlern war allerdings ein kompletter Fellwechsel nicht mehr zu umgehen.


    my 2 cent

    Naja ich hab gegenüber dem Chrome genausoviel oder wenig Bedenken wegen heimtelefonieren wie bei Microsoft auch. Ich finde den Chrome echt schnell, übersichtlich und auf den ersten Blick ordentlich gemacht.


    Trotzdem werde ich weiter den Feuerfuchs nutzen, auch aufgrund der verfügbaren Plugins ---> Nie mehr ohne Firebug...

    Völlig richtig @ premier_drummer.


    Weiter:
    Zügiger Aufbau spart Zeit für den Check, bzw. trödeln geht von der eigenen Check-Zeit ab.
    Nach dem Aufbau steht man am besten testbereit am Instrument, Mikrofon und spielt & singt nur dann, wenn man vom Techniker dazu aufgefordert wird. Nichts ist nerviger als den Bassisten erst vom Wurststand holen zu müssen, damit er 4 Takte zum Soundcheck anspielt.


    Best Practice:
    Pünktlich erscheinen an der Location.
    Sich bei Veranstalter/Techniker anmelden bzw. Guten Tag sagen und die Hand geben.
    Fragen wann man auf die Bühne kann, ob der Rider angekommen ist, ob es Unklarheiten oder Fragen gibt etc. --> Immer nett und freundlich


    Zügig aufbauen und dann wie gesagt auf Standby und nur auf Wunsch des Technikers spielen & singen. Nach dem Einzelcheck am Instrument bleiben. Manche Techniker wollen zB Drums und Bass zusammen hören für den Check. Bis der Techniker die gesamte Band entlässt sollte jeder an seinem Instrument sein und eben nur dann spielen, wenn er dazu aufgefordert ist. Wenn es heißt: "Spielt mal was zusammen" solle klar sein welcher Song angespielt wird und nicht eine 10 minütige Diskussion enstehen ("Ich muss aber das Solo hier nochmal durchspielen" / "Wenn ich die Nummer jetzt singe bin ich heiser").


    Wünsche bezüglich des Monitoring sind organisiert und vor allem nacheinander und auch freundlich vorzubringen. Also nicht alles durcheinander!


    Der Soundcheck dient natürlich nur der Band um ordentlich im Zuschauerbereich zu klingen. Um das sicherzustellen ist der Soundcheck zuerst einmal Wunschkonzert des Technikers. Er sagt an, die Band macht. Wünsche der Band gibt es dann, wenn es ans Monitoring geht

    Nö es geht nach wie vor um Gründe für einen schlechten Live-Sound. Und wenn man den Veranstalter explizit im Vorfeld darauf hinweist, dass bitte ab Aufbaubeginn (meist einige Stunden vor Eintreffen der Band) Essen und Trinken (zumindest Wasser und Brot) zur Verfügung stehen wäre schon viel geholfen.
    Wenn man dann als Musiker mal zu den Technikern geht, die offensichtlich im Stress sind und mal nachfragt ob man Ihnen was an Essen oder Trinken bringen soll, wird dies meist auch hoch angerechnet. Verbessert das Verhältnis Band-Techniker denke ich enorm und tut keinem weh.


    Wichtiger Punkt hier: Telefonieren! Rider sind was tolles, wenn sie realitätsnah verfasst wurden, aktuell sind, den richtigen Adressaten erreichen, weitergeleitet werden, richtig interpretiert werden (eigentlich sollte da nix zu interpretieren sein) und letztendlich auch umgesetzt werden.


    Bestes Beispiel:
    Vor einigen Wochen stand ein Gig auf nem Stadtfest an. Unser Rider mit den angepassten Anforderungen (eher runtergeschraubt, da oft eben Material und Personal nicht im gewünschten "normalen Umfang vorhanden) lag der betreuenden Firma 3 Tage und dem verantwortlichen Techniker 2 Tage vor der Veranstaltung vor. In einem 3 minütigen Gespräch haben wir das vorhandene Material mit unseren Anforderungen in Einklang gebracht und letzten Endes mehr Monitorwege, Monitore, Mikrofone etc. zur Verfügung gehabt als im Rider spezifiziert.

    Arbeit als Ton-Mensc ist zum Einen körperlich sehr anstrengend wenn es darum geht Sachen zu transportieren, aufzubauen und auch abzubauen. Auf der anderen Seite verlangt die Arbeit am Regler SEHR viel Aufmerksamkeit und strengt mitunter geistig sehr an.
    Wer mal eine Veranstaltung nach 2 Stunden Anfahrt 5-6 Stunden in der prallen Hitze aufgebaut hat (alles ohne Pause, Kaffee, Essen etc gemäß der von Tobias Zw. erwähnten Wertschätzung) und DANACH noch 5-6 Stunden aufmerksam und hochkonzentriert ein Soundkonstrukt erstellen soll und mehr oder weniger widrigen Bedingungen weiß, wie schwer es insbesondere die Ton-Menschen in den Niederungen dieses Geschäfts haben. Natürlich gibt es die tollen Kofferjobs, wo der Mischmann 30 Minuten vorher mit nem Kaffee lässig in das FoH Zelt steigt, kurz guten Tag sagt, sich hinter das Pult klemmt und nach 2 Stunden ohne körperliche Anstrengung wieder ins Auto steigt und zeitig auf der Couch liegt.


    Man sollte mal gewerkschaftlich wohlbehütete Arbeiter oder Angesteller unter den genannten Rahmenbedingungen arbeiten lassen (keine aber wirklich keine Pausen, kein Essen, kein Trinken) und das dann mitunter mehr als 12 Stunden am Stück. Alles schon erlebt. Eine Woche auf Produktion im Ausland. Der Disponent hat sich personell nur knapp verkalkuliert. Die 15 Leute waren quer über die Stadt im Einsatz und es gab insgesamt einen Backup, der durch rotiert ist um eben die Leute aufs Klo gehen zu lassen oder sich mal ein Brötchen zu holen. Ansonsten war jeder an seinem Platz fix und konnte dort nicht auch nur für 5 Minuten weg. Im Endeffekt waren es 6 Tage am Stück 16 bis 18 Stunden am Tag. Übrigends hab ich vorher keinen Kaffee getrunken. Seit dieser Aktion schon.


    Das es auch andere Seiten der Geschichte gibt hat Matz in seinen Ausführungen ja gut dargestellt.