Beiträge von MG


    Jürgen K:


    Nun gut: über die Streubandbreite bei höheren Serien kann man wenigstens streiten. Dazu muss man aber auch sagen, dass bei Paiste das Schnitzel auch nicht jeden Tag gleich schmeckt, allerdings sind die Vergleichsobjekte wiederum mehr oder weniger abgelagert. Vielleicht kauft mal jemand jeweils drei Becken neu und gleichzeitig von drei Herstellern und führt die Ergebnisse vor. Neben einer gut gefüllten Kautionskasse sehe ich da viel Freizeit, gutes spielerisches Vermügen, einen hervorragenden technischen Fuhrpark und eine extrovertierte Ader. Na, wer halt Lust, Geld, Zeit und Technik?


    Nein, über die von Dir so bezeichnete Streubandbreite kann man nicht streiten, die gibt es. Nachzuhören bei jedem Händler, der aus einer ambitionierten Serie zwei baugleiche Becken vorrätig hat. Ende der 90er Jahre habe ich aus Paistes Signature Line zwei 17" Mellow Crashes gespielt. Sie klangen nicht wie Tag und Nacht, das ist ja großer Unsinn, aber das eine klang ein bisschen heller als das andere. Aus Zildjians der A Custom-Serie habe ich ein 18" und ein 19" Crash. Das 18" ist das dunklere Becken, eigentlich aber sollte es ja andersherum sein. Und als letztes Beispiel: Als ich ein 22" 2002 Power Ride von Paiste gekauft habe, wählte ich aus vier baugleichen Becken aus. Sicher klangen sie alle ähnlich und sahen noch ähnlicher aus. Trotzdem gab es kaum zu überhörende Unterschiede. Allerdings: Vielleicht würde mich heute diese Unterschiede nicht mehr so deutlich heraushören können. Und wie es ist, wenn mein Gehör mal 60 oder 70 ist, wage ich mir gar nicht auszumalen; dann klingt wahrscheinlich alles gleich, auf das man einen Stick schlägt.


    Ich finde den gastronomischen Vergleich dennoch ganz gut: Wenn ich Steaks mache, schmeckt keines wie das andere. Ich kaufe das Fleisch allerdings beim Bio-Metzger - und nicht tiefgefroren beim Aldi.

    Vergangene Woche war ich das erste Mal seit 2004 oder 2005 wieder bei einem Händler, Becken testen. Ich habe nichts Konkretes gesucht, ich wollte mir bloß mal einen Überblick über die neuen bzw. neu aufgelegten Zildjian-Serien verschaffen. Dass die Qualität der meisten Zildjian-Becken in den vergangenen zehn Jahren teilweise drastisch abgenommen hat, obschon mit immer weiter steigenden Preisen der Dollarschwäche auf wundersame Weise ins Gesicht gelacht wird, ist hier sicher bereits verschiedentlich diskutiert worden. Was mir aber neu war: Ich kann meine Becken jetzt nicht mehr so kaufen wie früher.


    Als ich Ende der 90er Jahre wieder mal mit dem Schlagzeugspielen begonnen hatte, lief es etwa so: Wollte ich zu, sagen wir, einem 16" A Custom Crash ein 18" A Custom Crash kaufen, bestellte mir der Händler vier bis sechs 18" A Custom Crashes zur Ansicht, unter denen ich dann eines auswählte. Oder aber der Händler gab mir Bescheid, an welchem Tag der Zildjian-Vertriebsmensch mit seinem Becken-Lkw vorbeikam, dann konnte ich sogar noch unter viel mehr Becken auswählen. Ich nahm an, bei damals schon teuren Produkten wie Becken gehöre das zum Standard-Service, zumindest in den teuren Serien. Vergangene Woche nur erklärte mir der Händler, dass dies nicht mehr möglich sei, seit Pearl Europe den Zildjian-Vertrieb für Deutschland und Österreich übernommen habe, also seit 2006. Seitdem ist es offenbar so, dass der Einzelhändler ein- oder zweimal pro Jahr zu Pearl Europe nach Venlo/Niederlande fährt und Becken einkauft, die er dann in seinem Laden anbietet. Will ein Kunde ein Becken haben, das er nicht vorrätig hat, kann der Händler es schon bei Pearl Europe bestellen; aber es gibt keine Auswahlmöglichkeit mehr unter mehreren Becken. Bestellt werden exakt so viele, wie dann auch gekauft werden. Es sei denn, man ist Endorser, aber wer ist das schon? Einen Beckensatz um ein weiteres Becken zu erweitern, wird so beinahe zur Unmöglichkeit, mindestens aber zum Va-banque-Spiel, zu einem teuren dazu.


    Da Zildjian ja bei aller Bedeutung für die Branche immer noch ein mittelständisches, überdies familiengeführtes Unternehmen ist, wundert mich dieser Einschnitt gewissermaßen in die Kundenrechte kolossal. In Verbindung mit der immer weiter sinkenden Qualität (Z3, K, K Custom) wird meine kindliche Zildjian-Romantik stark erschüttert. Den Wechsel des Vertriebes mit den damit für den Kunden verbundenen Konsequenzen muss die Firmenzentrale in Massachusetts, zumal auf einem wichtigen weil großen Markt wie dem deutschen, bewusst betreiben. Was mich zu der Annahme verleitet, dass auch Firmen wie Zildjian in erster Linie Logistikunternehmen sind - und das in einer Branche, die so sehr vom Klang lebt, deren Produkte also im Gegensatz etwa zu Handytaschen oder Geigerzählern eine Seele haben (sollten!). Wenigstens, wie gesagt, in den hochpreisigen Serien.


    Davon abgesehen: Wie kauft Ihr unter diesen Umständen Becken? Kauft Ihr auf gut Glück, oder fahrt Ihr mit Euren Beckensätzen die Händler ab und testet solange, bis Ihr das passende gefunden habt? Beschränkt Ihr Euch auf den Gebrauchtmarkt und nehmt das Risiko inkauf, dass ein Becken klanglich nicht gut passt, um es dann eventuell weiterzuverkaufen? Oder gibt es noch Händler, bei denen trotz allem noch ein anderes Einkaufen möglich ist?

    Junge Schlagzeuger, wie Du offensichtlich einer bist, machen den Fehler, den Beckenklang auf CDs oder mp3s mit dem Klang von Becken im Proberaum oder im Laden zu vergleichen. Irgendwo hast Du mal geschrieben, laute Musik zu machen, Heavy Metal oder solchen Kram. Glaube mal, dass kein Trommler, der halbwegs laute Musik macht, Becken spielt, nach denen Du gerade hier fragst. Dass die Becken auf Aufnahmen - und im Übrigen auch live - so kurz klingen, hat mit der Abmischung bzw. mit dem allgemeinen Lautstärkepegel zu tun. Selbst das lauteste Becken klingt in einem lauten Live-Setting leise, unverstärkt ist es in der Regel gar nicht erst zu hören.


    Kauf' Dir keine Becken, mit denen Du den Klang von Aufnahmen reproduzieren möchtest, sondern Becken, deren Klang Dir gefällt. Alles andere lässt sich mit Mischpulten und Mikrofonen regeln.

    Reed311


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    Was erwartest Du denn von einer Schlagzeugzeitung (ausser diesen dämlichen Tests, damit kannst Du so ein Blatt nun mal nicht füllen)?


    Also, das ist doch jetzt hier schon tausendmal gesagt worden?! Es wirkt immer so ein bisschen walldorfhaft, wenn jemand wie Rumpelstielz umhertobt und brüllt, man solle alles erst mal besser machen, bevor man es wagt, Kritik zu üben. Ganz davon abgesehen, dass von Dir Eingefordertes hier schon x-mal rauf- und runtergewälzt worden ist, was Du aber mit der Beharrlichkeit eines fast 40-jährigen Walldorf-Rumpelstielz' ignorierst, um nur ja nicht zugeben zu müssen, dass Du, wenigstens in dieser Angelegenheit, walldorf-rumpelstielzhaft neben der Spur tickst.

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    Genau diese Reaktion habe ich von Dir erwartet!


    Ich könnte das, klar, aber ich habe einen Beruf, ich kann mich nicht auch noch um diese Käseblättchen kümmern. Was soll also der Quatsch? Heißt das jetzt, dass ich die Magazine ganz toll finden muss, nur weil ich weder Zeit noch Lust habe, mich der Verbesserung des deutschen Schlagzeugmagazinwesens zu widmen? Das ist eine sehr seltsame Logik, mit der ich mich wirklich nicht identifizieren kann.

    Reed311


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    Scherz beiseite: Da wird schon unterschieden, nur muss ich natürlich bei einem Billigset ganz andere Bewertungskriterien anklegen als bei einem Highendprodukt. Und trotzdem kann der Test positiv ausfallen, wenn ich den Preis mitbetrachte- somit wären Vergleichstests mit Sicherheit sinnvoll-


    Kann, muss aber nicht. Man kann auch alles einzeln testen. Es reicht auch, alles genau zu beschreiben, man muss nicht zwangsläufig immer zu einer ausdrücklichen Bewertung kommen.



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    aber wer soll die machen? Möchtest Du die testen?


    Warum ich?




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    Du kriegst vier Einsteigerschlagzeuge, die Du dann unter Livebedingungen ausgiebig testest- d.h. Du nimmst die mit zum Auftritt und bestreitest Deine Gigs damit- da bist Du mit Sicherheit für zu haben, oder? Live mit der Band mit dem Sonor 505- aber der Test wäre bestimmt sehr aufschlussreich.


    Bestimmt, aber ich komme als Tester aus diversen Gründen nicht in Frage. Es gibt aber sicher Menschen, die das machen könnten. Man müsste sie halt bezahlen.


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    Frag mal nach bei der Sticks.


    Sicher nicht.

    Reed311


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    und allein Deine Aussage über das entsetzliche Niveau ist Nörgeln pur und hat mit fundierter Kritik nix zu tun


    Begründungen gibt es in diesem Thread zu Hauf, auch von mir geäußert, ich halte es für überflüssig, dieselbe in jedem Beitrag zu wiederholen.


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    Das heisst, die Leute bei der Sticks arbeiten nicht journalisitisch?


    Das heißt es in der Tat. Journalismus hat viel mit Handwerk zu tun, für jede Textform gibt es relativ feste Regeln und Schemata, um es mal einfach zu sagen. In den etlichen Ausgaben, die ich von Sticks und d&p gelesen habe, habe ich die festgelegten Schemata und die dort abgedruckten Texte kein einziges Mal in Kongruenz bringen können, was daran liegt, dass, wie gesagt, die Schriften von Musikern gemacht sind, die von Journalismus im Wesentlichen keine Ahnung haben.


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    Mal ganz ketzerisch: Innerhalb eines Preissegmentes ist es das auch in der Tat.


    Mag sein. Aber der Markt besteht nicht nur aus einem Segment, wie Du ja selbst weißt.

    Reed311


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    Insgesamt gilt auch: Meckern ist immer erst mal einfacher, aber wie sieht es mit dem Selbermachen aus?


    Diesen Einwand kann ich weder nachvollziehen noch gelten lassen. Muss ich selbst in der Lage sein, ein geniales Drummagzin zu machen, bevor ich mir erlauben darf, das entsetzliche Niveau existierender Magazine zu bemängeln? Dann dürfte es überhaupt keine Kritik geben, dann dürfte man sich auch nicht über Fußballer aufregen.


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    Es ist ein Magazin für Schlagzeuger- kann ich da einen ähnlich fundierten Schreibstil erwarten, wie ihn der Spiegel früher mal hatte?


    Es bleibt aber ein Magazin, also ein im besten Fall journalistisches Produkt. Da darf man sehr wohl journalistische Arbeitsweise, wenigstens journalistisches Bemühen erwarten. Es würde für den Anfang schon reichen, Redakteure und Autoren der diversen deutschen Gazetten würden mal ein Interview- und Porträt-Seminar besuchen, vielleicht auch eins für Meinungsartikel (Tests). Was könnte das für Wunder wirken!


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    dass seit Jahren immer dieselben Leute die Tests durchführen- und die haben sich halt irgendwann "ihr" Vokabular zugelegt- ich kenne das auch aus meiner Tätigkeit- verkürzt einfach die Arbeitszeit.


    Es geht aber nicht um zu verkürzende Arbeitszeiten, sondern um Qualität, wenn man nicht gerade Verwaltungsvorlagen oder Strafzettel verfasst. Gerade wenn man jahrelang über das gleiche schreibt, hat man sich Mühe zu geben, möglichst präzise zu schreiben - wenn man ein Journalist sein möchte. Wiederholungen bleiben nicht aus, man kann sich dennoch um eine differenzierte Darstellung bemühen. Das ist nicht zuviel verlangt.


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    Davon abgesehen sind es nur runde Holz-/Metallkessel, die unserem Instrument zugrunde liegen. Und wenn ich da durch einen Laden/ über die Messe laufe, muss ich einfach mal sagen: Haust Du drauf- klingt alles ähnlich bis gleich- muss ich mir dann einen abbrechen um Unterschiede herauszuarbeiten, die so marginal sind, dass sie von 98% der Drummer nicht mal gehört werden (können)?


    Welch ein Unsinn! Wenn alles gleich klänge und aussähe, wäre ja auch völlig egal, was man kauft. Du weißt selbst, dass das so in 98 Prozent der Fälle eben nicht läuft. Mit ein bisschen Phantasie, Fachwissen und Motivation könnte man über die Unterschiede von gleich großen Bronze-Kesseln von DW und Sonor ganze Zeitungen vollschreiben. Man müsste sich aber, abgesehen davon, ob das nicht zuviel des Guten wäre, ein bisschen Mühe geben.

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    Die Herausgeber der Magazine sind nach meiner Erfahrung eigentlich der Ansicht, das alles so einfach und simpel wie möglich sein muß, damit man nur ja niemanden ausschließt


    Einschlägige Ausrede dafür, sich nicht sonderlich anstrengen zu müssen respektive nicht vorhandene Fähigkeiten kleinreden zu wollen. Absoluter Quatsch.

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    DORT liest man dann schon mal einen herzhaften Verriß. Warum ist das in unserem Bereich nicht möglich?


    Eben.


    Aber nicht in allen Musikmagazinen. Überwiegend in denen, die mit journalistischem Anspruch und journalistischem Personal gemacht sind. Es spricht gegen die Käufer der deutschen Trommelmagazine, sich ein solch unterirdisches Niveau über Jahrzehnte geboten haben zu lassen.


    Die Situation ist leicht zu ändern: In sachlichen Leserbriefen sein Missfallen zum Ausdruck bringen, bei den Händlern sein Missfallen über die Grottigkeit der Trommelmagazine zum Ausdruck bringen - und die Dinger einfach nicht mehr kaufen. Sollst mal sehen, wie schnell der Modern Drummer hier eine Deutschland-Dependance errichten würde, der Markt ist groß und lukrativ.

    Das Problem von d&p und Sticks ist, dass sie nicht von Journalisten gemacht sind, sondern von Musikern. Und dass viele Musiker kaum auch nur einen rudimentären Begriff von Rechtschreibung und Syntax haben - um Stil und Wortwahl mal bewusst außen vor zu lassen -, wird in diesem Forum Tag für Tag auf wundersame Weise belegt. :)


    Zugegebenermaßen fehlt es auch vielen Journalisten an Mut, Biss und Kreativität, aber die Art, in der in deutschen Trommel-Fachblättern dilettiert wird, ist in der Tat atemberaubend. Interviews ohne Anfang und Ende, vor allem ohne ein Mindestmaß an relevanter Information, Testberichte, die mit Hofberichterstattung noch euphemistisch tituliert sind, Konzert- und Workshopberichterstattung, die an journalistischer Hilflosigkeit kaum zu unterbieten sind.


    Der Hinweis, dass Rücksicht gegen die Anzeigenkunden geübt werden muss, greift insofern zu kurz, als auch dem Anzeigenkunden nicht gedient ist, wenn es der jeweiligen Zeitschrift an jeder Glaubwürdigkeit fehlt. Was nutzt dem Anzeigenkunden ein positiver Testbericht, wenn jeder Testbericht zu einem überschwänglichen Fazit gelangt und sich mehr oder weniger gleich liest? Wo bleibt da die Unterscheidung?


    Bedauerlicherweise allerdings lässt sich selbiges analog über die meisten, wenigstens über viele Fachzeitschriften in Deutschland sagen - was wiederum einer Leserschaft, die sich derartiges bieten lässt, den Spiegel vorhält.

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    Die Rezension über die Platte in der hiesigen regionalen Tageszeitung von vor ein paar Tagen


    Darf man wohl erfahren, welche Zeitung das gewesen sein mag? Hast Du den Artikel noch? Würde mich interessieren.

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    Was macht man eigentlich, wenn man seine gwünschten Cymbals in keinem Musikladen anspielen kann?


    Ein Becken zur Probe bestellen, seriöse Läden machen das gerne. Allerdings ist es wegen des schon vielfach angesprochenen Vertriebswechsels mit Zildjian dieser Tage so eine Sache.


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    Das 24" K Light Ride klingt wirklich verlockend, wenn ich auch beim Ping und der Glocke wohl etwas Kompromisse machen müsste, ist das bei einem Ride, das so gut auf Crashen anspricht, normal?


    Schon, denn das Becken lebt ja davon, dass es dünn - also: thin - ist. Dicke Becken crashen nicht, oder jedenfalls nicht so gut, dünne pingen nicht so richtig. So ist das nun einmal. Das Ding ist, dass der Charakter des Beckens, wenn Du's nicht crashst, ein vollkommen anderer ist. Mit den Tips gespielt ist es ein Fusion-, Country- oder Pop-Becken, gecrasht ist es eben ein totales Rock-Becken.


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    Die Lautstärke dieses Ride deckt aber bei kleineren Konzerten und Bandräumen schon nicht alles zu, oder?


    Also: Es ist schon laut. Kleinere Konzerte sind ideal, um das Ding unmikrophoniert zu spielen, kleinere Proberäume, in denen die Gitarreros ihre Verstärker nicht richtig aufreißen können, könnten insofern problematisch sein, als das Rauschen dann wahrscheinlich präsenter ist, als es sein soll.


    Am besten ist, Du hörst Dir das Ding mal an. Wenn Du mal in der Nähe von Aachen bist, kannst Du gerne auch in meinem Keller mal draufhauen. :)

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    Für die Jazzabteilung ist es (mir) nicht komplex genug, bietet zu wenig Klangfarbe.


    Einverstanden, obgleich Jazz ja nicht gleich Jazz ist. Für eine leisen Triosituation ist das K 24" vielleicht etwas zu metallisch, zu kehlig, aber in einem Fusion-Sextett kann ich's mir schon vorstellen.


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    Für den härteren Ping gibts dann ja noch die Stockschulter.


    Wenn ich das Becken mit der Stockschulter malträtiere, erhalte ich keinen Ping, sondern einen Crash. Dieses Ride hat wirklich nur einen sehr zarten und silbrigen Ping, aber vielleicht ist das bei Deinem tatsächlich anders. Für die Ping-Sachen spiele ich selbst ein 22" Z Custom Power Ride, das seinerseits wiederum nichts anderes als einen Ping hat. Einen gewaltigen gar. :)

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    Laut ihrem genialen Gitarristen Josh Homme machen die Queens of the Stoneage gar keinen Stonerrock mehr. Ich bin auch nicht sicher ob ihr Schlagzeuger Joey Castillo in den beiden neuen Album das Ride gross crashed (die Cymbals sind so leise abgemischt). Obwohl ich auch Queens of the Stoneage-mässige Sachen spiele ist mir das Ride vor allem für "Kyuss-Zwecke" wichtig, also oft auch zum durchnageln. Kannst du mir in diesem Fall das 24" K Light Ride von Zildjian trotzdem empfehlen?


    Du machst einen Fehler, wenn Du die Musik zu sehr in Schubladen zu packen versuchst. Wenn die Queens live spielen, ist der Sound ja immer der gleiche, ob sie jetzt ganz neue oder ganz alte Sachen spielen. Castillo crasht sein Ride exklusiv, glaube mir, ich hab' es gesehen und gehört. Spielt man das K 24" nur mit den Tips, ist es für Live-Rock-Settings viel zu leise: zarter Ping mit saftigem Wash drüber. Crashst Du das Ding aber, schneidet es durch alles durch, auch wenn es nicht mikrophoniert ist. Irre laut. Dazu kommt, dass das träge Vibrieren des Beckens während des Crashens unverwechselbar gut aussieht. :)


    So oder so würde ich's nicht blind bestellen, schon weil es ziemlich teuer ist. Für Deine Zwecke (Kyuss-Sound) ist es aber einer der allerersten Anspieltipps. Würde mich wundern, wenn Du ein geeigneteres Ride fändest. Lass' uns wissen, wie Du Dich entschieden haben wirst (Futur II). :)

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    Wo hast Du schon ein 22" K Custom Dark Medium Ride angespielt?


    Die meiste Zeit in meinem Keller. :) Bis ich's, wie gesagt, verkauft habe. Ein K Custom Dark Medium Ride gibt es allerdings nicht, jedenfalls meines Wissens nach. Von Lemgo aus ist es nicht so wahnsinnig weit bis nach Köln (Music Store) oder Ibbenbüren (Musik Produktiv), die sollten die Dinger regelmäßig vorrätig haben. Einfach kurz vorher anrufen.

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    Queens of the Stoneage - ist das Stoner-Rock?


    Kyuss waren wohl die Begründer des Stoner Rock/Desert Rock, aus denen letztlich die Queens hervorgegangen sind. Also: ja.


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    schwer für die durchdringenden Höhen und groß, damit sie doch tief klingen


    Ist natürlich Geschmackssache, aber irgendwie fehlt es den dicken Becken am natürlichen Grundrauschen, was eigentlich Voraussetzung für diese Art von Musik ist. Die schweren Becken eignen sich eher für den traditionellen Heavy-Kram, prototypisch ist etwa das Becken-Setup von Niko Mc Brain (Iron Maiden) auf der World-Slavery-Tour 84/85.

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    Die Cymbals sollten sich gut in einen dunklen, aber eher nicht doomigen Stonerrock einfügen


    Das meiner Ansicht nach beste Ride für dieses Setting ist das 24" K Light Ride von Zildjian, welch ein Zufall, dass ich selbst eins hab'. Dunkel, aber mit silbrigen Obertönen, bombastisch, aber beinahe schon melodisch. Am besten ist das Becken, wenn man es so auf der Kante durchnagelt, dass die Tips der Stöcke das Becken auch noch treffen. Eine Offenbarung. Und wie sich das ganze mikrophoniert anhört, ist bei den Queens Of The Stone Age-Konzerten zu bestaunen, von denen im November noch einige in Deutschland stattfinden werden.


    Auch nicht schlecht, wenn auch nicht gar so gewaltig, ist das 22" K Costom Dark Ride von Zildjian, das wegen des geringeren Durchmessers über etwas reinere und vor allem schneller ansprechende Crash-Eigenschaften verfügt. Habe ich auch mal gespielt, schönes Becken, tut mir leid, dass ich's verkauft habe.


    Die HiHat-Frage lässt sich nicht gar so leicht beantworten, ich selbst mag HiHats, die zwar laut und tendziell dunkel sind, geöffnet aber kreischend hell zubeißen. Weswegen ich mich seinerzeit für die 14" Z Customs von Zildjian entschieden habe, lieber wäre mir aber, ebendiese gäbe es auch in 15". Das wären meine HiHats. Zidljian-Anspieltipps: 15" Avedis New Beat, 15" A Custom Mastersound, 14" Avedis Mastersound.

    Vielleicht noch ein anderer Tipp: Ich hatte mal diese beiden Chad Smith-Crashes aus der Signature Line von Sabian. Sind 18,5" und 20,5" groß und entwickeln einen heftigen, aber nicht unmusikalischen Wumms. Ich würde deren Sound weder als sophisticated noch als distinguiert beschreiben, aber durchsetzungsstärkere Crashes habe ich außer den nicht eben besonders feinen Z Custom Rock Crashes noch nicht gehört. Lassen sich auch im Timekeeping prima durchnageln. Probier' mal. :)