Beiträge von pbu

    Er frug doch gerade nicht nach Android--Apps. Manche haben halt iPhones.
    Was fast jeder hat: Ein Gehör. Das braucht man auch, um irgendwelche Apps bewerten zu können - nur dann braucht man auch keine Apps zum Stimmen mehr.

    Schöne, fiese Beispiele.


    Südstaaten-Rock hat ja quasi per definitionem die Aufgabe, auf intellektuell niedrig gehaltener Basis an das Freiheits-, National- und Durchhalte-Bewusstsein des kleinen weißen Mannes zu appellieren ("sag dem durch lange, gerade Straßen gequälten Trucker, sein unterbezahlter Job ist nicht etwa von reizloser Tristess geprägt, sondern von Freiheit und Romantik - dann erfährt er etwas Würde, bleibt bei der Stange und der Warenfluss läuft").


    Wolf Maahn ist einer der beschriebenen Kandidaten, die dazu neigen, ihr Publikum für unfähig zu halten, ihr - eigentlich leicht erkennbar emotionales - Liedgut angemessen zu rezipieren, wenn sie nicht zusätzlich zum eigentlichen Vortrag noch erklärend auf das gewollte Gefühl hinweisen. Pathetischer Tiefpunkt: In einem Konzert in den 90ern, als in einem Slow Blues ein sich steigerndes (ich glaub) Saxofon-Solo ertönte, und er dem Solisten lauthals die peinliche Anweisung gab: "Lass es langsam hochkochen! Lass es langsam hochkochen!" :D (leider find ich es grad nicht).


    Vielleicht wird gefühlsüberladene Musik auch zuweilen als pathetisch abgetan, wenn es subjektiv schwierig ist, die transportierte Emotion zuzulassen (nur so'n Gedanke zum Thema).
    Je nach angesprochener Gemütsbewegung finde ich jedenfalls, dass musikalisches Pathos nicht durchweg negativ ist, man es auch genießen kann, darin schwelgen kann, bevor man an die Grenze von "Ja, ich kapier's ja jetzt" gelangt:


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    Pathetisch gesagt: Wer will Gary Moore kurz vor seinem Ableben sein Gesichtskino übelnehmen, während er den gesamten Saal vor den Längen am Schluss in eine solche Traum-Atmosphäre versetzt?

    ... stelle grade fest, dass ich offensichtlich unter Pathos was anderes verstehe als andere.

    genau da lernt man ja wieder dazu, wie divergierend Musikwahrnehmung stattfindet und/oder Begrifflichkeiten verwendet/aufgefaßt werden

    Hat wohl auch damit zu tun, dass der Begriff des Pathos im Laufe der Jahrhunderte viele gesellschaftspolitisch und sozial bedingte Veränderungen erfahren hat

    Ich bezog es auf "enorm gefühlvoll"


    Ich meinte Pathos ganz klassich als Ausdrucksmittel emotionalen Appells, diese Bedeutung gilt in allen Zeitaltern, wurde lediglich unterschiedlich bewertet.


    Die Unterschiede beschränken sich nach meinem Verständnis darauf, dass man den wörtlichen Sinn "Leidenschaft" sowohl mit "Leid/leiden" als auch mit "Enthusiasmus" assoziieren kann. Allen Bedeutungen ist gemein, dass es um Überzeugungsarbeit auf emotionaler Ebene (im Unterschied zur rein sachlichen Ebene) geht; mal gelungen unterschwellig, mal durchschaubar manipulativ; mal bewusst mitleiderregend, mal unbewusst.


    Wenn es nur so trieft, unterstelle ich dem Vortragenden, zu befürchten, dass seiner Meinung nach der sachliche Sinn seines Vortrags ohne das draufgepackte Affektive wohl nicht gebührend verstanden wird. Krokodilstränen oder Zähnefletschen, um nicht Inhalte, sondern emotionales Beiwerk zu transportieren, damit der Zuhörer sich nicht (nur) sachlich, sondern (auch) gemütsbewegt angesprochen fühlt, und dadurch der objektive Sinngehalt des Vortrags unterstrichen oder ggf. sogar davon abgelenkt wird.


    Je inbrünstiger Marc Cohn bei "Walking in Menphis" durch seine übertrieben betroffene, zuweilen leidend und musikalisch angestrengt erscheinende Gestik von der Trivialität der durchgehend ohne Tonartwechsel auskommenden Komposition zum Thema "Gedenken an Elvis" ablenkt, desto mehr trieft es körpersprachlich.
    (Achtung, Meinung: ) Ein nerviges Paradebeispiel für den modernsten, im Englischen gern verwendeten Sinn von "pathetic"= "erbärmlich". ;)


    Je einfachere Worte Dolly Parton im Titel "I will always love you" findet, damit auch jeder noch so musikalisch Frigide versteht, um was es geht, um so mehr trieft es lyrisch; je mehr Tränen Whitney Houston dabei vergießt, desto mehr trieft es visuell.


    Je deutlicher Roy Buchanan in "The Messiah Will Come Again" macht, dass es in seinem Gitarrensolo um einen im Klimax mündenden Sexualakt geht, und damit einen willkommenen, geradezu absurden Kontrapunkt zum scheinbar religiös-unanstößigen Inhalt der vorangehenden Predigt setzt, desto schöner trieft es musikalisch:


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    Schön, dass jemand mitmacht, auch schön anmoderiert ^^


    Ein Song muß von meiner Seite noch sein ;) .

    Gerne noch viele!


    Klar, Gitarren, die gently weepen, neigen dazu, hier in's Thema zu passen, aber es geht auch ganz ohne ...
    Versteht man "pathetisch" als "theatralisch", drängt sich schnell das eine oder andere OST-Werk auf, und wer versteht es ergreifender, musikalisch dafür zu sorgen, dass das Kinopublikum mit zerlaufener Schminke den Saal verlässt, als Ennio Malinconio Morricone?
    Hier mit Chi Mai ...
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    Ich erinnere mich gut, wie ich wegen der Stimmung der rausgehenden Besucher der vorherigen Vorführung das Ableben der Hauptrolle antizipert habe ...

    Grad kam mir das unten stehende Lied nach über 30 Jahren wieder in die Finger, und ich dachte "übertrieben schnulzig, aber leider geil", als ich mich frug, ob Ritchie oder irgend eine erinnernde Assoziation mir die Gänsehaut bescherte.


    Wir können ja vielleicht mal neben genialen und verstörenden hier besonders pathetische Songs sammeln (bitte musikalisch, nicht ausschließlich textlich, sonst steht hier demnächst das halbe Musikantenstadl-Repertoire).


    "Maybe Next Time" war 1981 die B-Seite von "I Surrender", einer meiner ersten Singles. Interessanterweise war der Song dort mit "Vielleicht das nächster Zeit" betitelt, obwohl es noch kein Google Translate gab.
    Leider in diesem Internet im Original nur in mäßiger Qualität gefunden:


    [video]http://www.metacafe.com/watch/…/rainbow_maybe_next_time/[/video]
    ;(
    In diesem Sinne, lasst es triefen!

    Auch in den 50er Jahren gab es schon gute Aufnahmen, da wundert man sich manchmal und ich hör's meist lieber authentisch als digital verschlimmbessert.
    Wie eine Aufnahme klingt, kann man über die Amazon-Reinhör-Funktion nicht feststellen.


    Diesen Boxen liegt scheinbar wenig oder kein Begleitmaterial bei, das würde dann die angesprochenen "Jazz-Kenner" mutmaßlich eher stören, weil gerade die die üblichen Angaben über Personal und Aufnahmedatum schätzen. Naja, über die wirklichen "Classics" kann man sich ja bei Bedarf im Internet informieren.
    Ausschlusskriterium für mich: 7 Alben auf 4 CDs. Das Peter Gunn-Album geht z.B. von Disk 2 Track 10 bis Disk 3 Track 3. :S


    Ich finde aber immer gut, wenn Leute sich mit altem Jazz beschäftigen und in "die Materie" (in Anführungszeichen, weil es "die" Jazz-Materie nicht gibt) einsteigen möchten. Das zeugt davon, dass man sich mit Musik befasst und nicht nur mit Modeerscheinungen.


    Viel Spaß dabei, das wird dir viel Genuss bereiten, streckenweise auch viel Stress ^^

    Meine Erfahrung mit Bands: Alle unterliegen dem Gesellschaftsrecht. Die meisten spielen für umsonst oder für schwarz und scheuen den Verwaltungskram.


    Meine Erfahrung mit Kleinunternehmern: Oft wird nicht richtig eingeschätzt, ob es im konkreten Fall der Vorteil überwiegt, für seine Arbeitsmittel 19% weniger bezahlen, oder der Nachteil, für seine Leistungen 19% mehr berechnen zu müssen.


    Meine Erfahrung mit Juraprofessoren: Die würden niemals schreiben "Der Fred ist für den Müll", sondern "In Anbetracht der erheblichen Diskrepanz zwischen der an der verständigen Anwendung des aktuell bestehenden nationalen Ordnungssystems sowohl in Bezug auf Personenvereinigungen als auch in fiskalischer Hinsicht orientierten Musterlösung und den bisherigen Ansätzen durch die verschiedenen Bearbeiter, welche parziell augenscheinlich unter weitgehender Ignorierung von durchaus auch in Anfangssemestern vorauszusetzender Kognition der relevanten Jurisprudenz erfolgten, liegt trotz allen Wohlwollens bei der Bewertung der präsentierten Ausarbeitungen konkludent die widerlegbare Annahme nicht fern, dass eine nicht unerhebliche Anzahl der Kandidaten, die zur Partizipation im Engagement um diese Aufgabenstellung voluntierten, es im Vorfeld ihrer Kommentierung an auch nur ansatzweise tiefgreifender Vornahme der nicht sonderlich komplexen oder anspruchsvollen, gleichwohl aber akademisch obligaten preparativen thematischen Befassung haben mangeln lassen, woraus sich nach zutreffender Ansicht nicht etwa eine Unzulänglichkeit der Fragestellung, sondern vielmehr ein strukturelles Defizit bei der Attendanz responsiven Wirkens im Umfeld des mittels Datenfernübertragung konsultativ operierenden Personenkreises ableiten lässt.

    ^^ Ich find's lustig, dass du mit PC-Lautsprechern mit einer verstärkten Band spielen wolltest.
    Auch die sog. "E-Drum-Monitore" sind eher für's Kinderzimmer gedacht.
    Wenn du tatsächlich mal zum Musicstore gehst und dir dort Verschiedenes vorführen lässt, wirst du sehen, dass hinsichtlich Leistung und Klang Erträgliches viel teurer ist, als ein (ggf. gebrauchtes) akustisches Schlagzeug, das erst mal laut genug sein dürfte.