Beiträge von JoP

    Ich muss sagen, dass sich mir bei einigen der Instagram Reels von Tim Rustermeier die Nackenhaare aufstellen und ich sie klar als Ragebait sehe. Deshalb hab ich auch auf Instagram nichts kommentiert, das spielt solchen Leuten nur in die Karten. Aber ich halte einige seiner Aussagen für wirklich gefährlich für jemanden der wirklich vorankommen will. Ich zitiere mal aus einem wahllos herausgegriffenem Reel:

    "...niemand der auf dem Pad übt, oder 90% der Schlagzeuger die auf dem Pad üben, machen das nicht korrekt, weil sie gar nicht wissen, was Handtechnik wirklich ist...und wenn du nicht, ja so auf 190 n double Stroke Roll spielen kannst, und den auf den Oberschenkeln, dann muss man einfach die harte Realität sagen, dann hast du Technik nicht verstanden."
    Was mich daran stört:
    - aus der Luft gegriffene Phantasieprozentzahl
    - Es gibt auch nicht DIE "Handtechnik" sonder viele verschiedene Techniken. Es gibt viele die beherrschen super Upstroke und Downstroke, können aber trotzdem keinen double Stroke Roll auf 190. Denen würde ich auch nicht unterstellen generell Technik nicht verstanden zu haben.
    -Technik ist meiner Erfahrung nach nicht ein Ding, das man entweder versteht oder nicht, sondern etwas, das man entwickelt. Und zwar in dem man langsam anfängt. Ich habe noch keinen Schüler erlebt, der plötzlich 190bpm Doubles spielen kann, nur weil er es verstanden hat. Klar, Doubles sind ein komplexes Zusammenspiel aus Handgelenk und Fingern, das muss man auch checken, wie die zusammenarbeiten, aber das umzusetzen und das Bewegungsmuster rund zu trainieren ist einfach ein Prozess.
    -Die Reihenfolge ist meiner Meinung nach völlig verkehrt. Zuerst muss man die Technik verstehen, und dann kommen irgendwann die 190bpm und nicht umgekehrt.

    weiter geht das Reel:
    "lern erst mal Umzudenken. Das Schlagzeug hier hat so viele Trommeln. Warum brauchst du hier so'n Pad dafür. Fang erst mal an, sei kreativ. Und mach mit dem was du kannst, hol das meiste raus. Weil da geht einiges. Und dafür musst du nicht, ja Paradiddles und so üben und Singles, das ist nunmal verschwendete Zeit:"

    - Auch hier für mich verdrehte Reihenfolge: Erst mal irgendwas verteilen? Klar macht das Spaß, aber wenn man wirklich Fortschritte erzielen will, sollte man nicht nur das spielen was man sowieso schon kann. Erst mal die Grundlagen eines Konzepts auschecken (egal ob Akzente, Groupings, Stickings whatever) und danach die Sachen am Schlagzeug verteilen. Das Orchestrieren ist ein wichtiger Schritt, aber wer den zweiten Schritt vor dem Ersten macht, fällt auf die Schnauze.
    -Das ist wirklich der Oberhammer: "Singles üben ist verschwendete Zeit" Selbst ein überkrasser Vollprofi wie Felix Lehrmann setzt sich täglich mindestens ne halbe Stunde ans Pad und übt NUR Singles. (gibt n cooles Youtube Video davon) Singles sind wirklich das most basic Fundament für alles was am Schlagzeug passiert. Und wer ein hohes Haus bauen will, braucht ein gutes Fundament. Da geht es nicht nur um Tempo, sondern auch Dynamik, Präzision, Lockerheit etc.
    Wer wirklich in der Praxis was reissen will, kommt meiner Meinung nach nicht darum herum seine Singles wirklich zu perfektionieren.

    Und das ist jetzt nur ein Reel von vielen.
    Übrigens wurde mir nach diesem Reel in dem er sagt, dass auf dem Pad und Singles üben Quatsch wäre, ein Reel angezeigt, in dem er sich auf den Kopf schlägt und den Bauch reibt, und das als "Koordinationsübung für Schlagzeuger" betitelt. Diese Kombination macht mich einfach nur sprachlos.

    Ist natürlich alles meine subjektive Meinung, aber gerade mir als Schlagzeuglehrer der mit Herzblut dabei ist, tut es weh solche Sachen unkommentiert zu lassen. Von daher hat mich der Ragebait jetzt doch noch gekriegt. Um es zusammenzufassen: Meiner Meinung nach versucht Tim Rustermeier eine vermeintliche Abkürzung anzubieten und haut sehr selbstbewusst Thesen hinaus, die man zumindest hinterfragen sollte. Immer gleich den zweiten Schritt vor dem ersten. Ich persönlich kenne keinen ernstzunehmenden Schlagzeuger, der auf diese Art gut geworden ist. Bei Tim Rustermeier weiß ich es nicht, den hab ich noch keinen Takt spielen sehen.

    Vielen Dank für die ganzen Antworten, ist echt sehr viel interessantes dabei. Besonders überrascht hat mich Iron Maiden, im modernen Metal ist ja so ziemlich alles aufs Raster quantisiert, nach dem Motto je maschineller desto besser, aber da ist wirklich n leichter swing drin :)

    Und „das System“ swag / drunken drumming (gibt auch Bücher dazu) kennst du als Profi ja bestimmt.

    ja klar, hab das Buch von Jan Pfennig dazu. Ist sehr empfehlenswert, und auch ne Möglichkeit sich von der Quintolenseite dem Thema Microtiming zu nähern, aber das ist mir schon oft zu grob, da klingt es bei 8teln schon sehr nach J Dilla, und das ist mir für alles außer HipHop dann doch etwas zu krass.

    Spontan fällt mir außer ein paar Elvis-Nummern noch Bonham ein. Bei Whole lotta love hört man sein swag feel z. B. gut beim Wiedereinstieg nach dem langen „loooove“ (Snare).

    stimmt, sehr geiles Beispiel. Das ist es was heutzutage wohl die alllermeisten Produzenten glattbügeln würden, aber doch tierisch groovt, wenn es gut gespielt ist. (und zur Musik passt)

    Seelanne Ich meine wie gesagt keine wirklichen Triolen, sondern eher ganz leicht zu späte Offbeats. Das ist oft sehr subtil. Bei Steve Miller Band ist die Hihat ganz klar nicht ganz straight. Klar da ist generell alles noch etwas looser vom Timing, aber jede 8tel Offbeat ist weiter hinten als bei geraden 8teln. Und genau diese subtilen Sachen meine ich. Ich hab's mal eben in Logic reingezogen, da sieht man es auch super wenn man auf's Raster schaut. Ich hab hier mal einen Takt vom Anfang groß gemacht, wo noch wenig anderes Zeug drin ist und man das Schlagzeug auch gut in der Wellenform sieht. Das erste ist die Kick mit Hihat, dann kommt der "zu späte" Offbeat Hihat Schlag, dann wieder die Snare mit Hihat und dann wieder ein "zu später" Hihatschlag. Das ist fast gerade, aber eben doch nicht ganz. Gerade Steve Jordan spielt fast nie 100 prozentig gerade, ob er das jetzt bewusst oder nicht macht weiß ich nicht, ist wahrscheinlich eher Gefühlssache, aber gerade das groovt für mich besonders.

    Hey,

    ich suche Songs mit leicht angeshuffelter Microtime, also gerade nicht mehr ganz straight, "inbetween" eben, an der Grenze zu Gerade. Egal ob das 16tel oder 8tel sind. Ich hab mal eine Playlist mit ein paar Beispielen gemacht, die mir spontan eingefallen sind, damit ihr wisst was ich meine. Genre egal, Hauptsache "Backbeatmusik". Bin gespannt was ihr so habt :) Vielen Dank.

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    Wenn man den Sound von diesem Album will braucht man erstmal einen Raum, der groß genug ist und entsprechend klingt (Luxus!) und einen Drummer wie Chad Smith, der die Trommeln auch mit Schmackes spielt, damit da was vernünftiges auf den Raummikros drauf ist.

    das ist genau was ich meine, es spielen immer viele Faktoren zusammen, und wenn man das Thema Recording behandelt gehört das für mich alles dazu.

    Ich war schon vor einiger Zeit begeistert von deinen Aufnahmen. Das stelle ich gar nicht in Frage. Ist halt sehr umfangreich angesetzt.

    vielen Dank. Ja, ist schon sehr umfangreich, aber wie gesagt, ohne das Zusammenspiel der Faktoren zu betrachten macht das Thema für mich keinen Sinn. Auch wenn man dann nicht bei allen Faktoren in die Tiefe gehen kann.

    m_tree ja, ist natürlich immer eine Frage mit welcher Intention man ein Raummikro benutzt, aber das würde hier den Rahmen sprengen. Und wie gesagt, es geht um eine bestimmte Klangvorstellung. Wenn man den RHCP Blood Sugar Sex Magic Sound will, dann helfen einem roommics auf denen nur Becken sind leider nicht weiter. Aber wie gesagt, das sprengt hier den Rahmen.


    Hier noch ein Link zu einer kleinen Auswahl an Songs, die ich alle eingespielt und bis auf Bruckner selbst im eigenen Studio aufgenommen habe, damit man vllt einen kleinen Einblick bekommt in welcher musikalischen Ecke meine Erfahrung liegt.


    https://open.spotify.com/playl…ecZUu?si=2667bc89e5f74043

    ja, das Programm wird auf jeden Fall straff, aber für mich gehört ein ganzheitlicher Ansatz dazu. Es geht alles Hand in Hand, und es bringt nichts ein Schlagzeug super zu stimmen, wenn man nicht weiß was man sonst noch alles braucht um einen bestimmten Sound zu erreichen. Es ergeben sich manche Probleme beim Recording, die sich nur durch ein Zusammenspiel aller Faktoren lösen lassen. (Raum, Equipment, Tuning, Spielweise, Mikrofonwahl/Positionierung, Nachbearbeitung...)
    z.B. unbrauchbare Roommics wegen zu lauten Becken im Verhältnis zu den Kesseln: dazu muss ich die interne Dynamik beim Spielen beherrschen, einen Raum haben in dem Roommics Sinn machen, wissen was ein Kompressor ist und was er mit dem aufgenommen Signal macht, wissen welche Mikros ich wo hinstelle damit viel Kessel und wenig Becken drauf sind....)
    Natürlich wird man nicht alles in der Tiefe behandeln können, aber ich denke dass ich genug Input mitgeben kann, dass jeder nach dem Workshop selbst weiterarbeiten und ausprobieren kann. Die Schwerpunkte werde ich dann vor Ort mit den Teilnehmern setzen und es gibt auch nur eine sehr begrenzte Teilnehmerzahl, damit das Ganze funktionieren kann.

    Hi,
    Ich darf am 2. und 3. August einen Workshop zum Thema Drum Recording halten. Der Workshop richtet sich an Drummer*innen, die sich selbst aufnehmen wollen und/oder im Studio besser klingen wollen und Soundengineers die tiefer ins Thema Drum Recording eintauchen wollen. Es wird nerdy!
    🤓Mehr Infos gibt's unter dem Link:

    Sommerakademie Beratzhausen: Drum Recording
    Der Workshop richtet sich an ambitionierte Drummer*innen und Tontechniker*innen, die sich selbst aufnehmen wollen und/oder sich bestmöglich auf ein…
    www.vhs-regensburger-land.de


    PS: Der Workshop findet nur statt wenn genügend Teilnehmer zusammen kommen.

    Ich hatte mittlerweile noch zwei mal das selbe Spiel, und bin mir mittlerweile sicher dass es am Spannreifen lag. Ich hatte irgendwann mal den Spannreifen gegen einen dünneren ausgetauscht (1,6mm statt 2,3mm) wie er bei den Vintage Ludwig Snares üblich war. Aber der hat sich offenbar so verzogen, dass er an der falschen Stelle, bzw zu weit außen auf den Fellkragen drückt, und so das Fell aus dem Alurahmen zieht. Jedenfalls hab ich den Spannreifen gewechselt und seitdem ist alles gut.
    Bin jetzt froh den Fehler gefunden zu haben.
    Ambassador ist eben ein Klassiker, und soundtechnisch möchte ich darauf nicht verzichten müssen.

    Hab gerade innerhalb kürzester Zeit das Geld von Thomann zurück erhalten, vor ner halben Stunde reklamiert :thumbup:

    Hab trotzdem irgendwie ein ungutes Gefühl damit auf die Bühne zu gehen. Hab aber noch ein frisches Ambassador auf Lager, das kommt jetzt drauf. Ich halte euch auf dem Laufenden ob das hält. Auf ner anderen Snare hab ich auch keinerlei Probleme und es hält schon ne gute Zeit lang.

    Hi,

    ich habe nach einiger Zeit Evans UV1 auf der Snare wieder zum altbewährten Ambassador gewechselt, und hatte jetzt zwei Snarefelle innerhalb von etwa 2 Monaten, bei denen sich innerhalb kürzester Spielzeit das Fell aus dem Alurahmen gelöst hat. (Nach ca 30min bemerkt, Snare klingt plötzlich nach Masshoff Tuning) Hat das Problem sonst noch jemand? Eigentlich bin ich soundmäßig zufrieden, aber hab keinen Bock dass das bei einem Gig passiert.

    Hey, ich hab's mal wieder geschafft in den Weihnachtsferien ein Video zu machen, ich hoffe es gefällt euch und hilft euch weiter!

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    Danke, ist auch mein Lieblingsshirt und ich hab es in weiß, grau, blau und grün :D

    orinocco Ich denke das ist ein guter nächster Schritt wenn man mit der Bassdrum auf den 8tel Positionen zurecht kommt, also wenn solche Grooves

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    reibungslos funktionieren.

    Ich hab's mal wieder geschafft ein neues Video zu machen :) Es geht um Grooves mit 16tel in der Bassdrum.

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    Hey, versuch mal an deinen Pedaleinstellungen zu schrauben, die können nämlich die jeweilige Spieltechnik erleichtern und verhindern dass es zu ungewollten "Ghostnotes" kommt. Wenn du in das Fell spielst, probier mal die Feder so locker wie möglich zu machen, so bleibt der Beater besser "kleben", und es reicht den Fuß entspannt auf das Pedal zu stellen, damit das so bleibt. Außerdem hilft dabei ein tief gestimmtes gedämpftes Schlagfell und ein Loch im Reso. Wenn du aus dem Fell spielen willst, unterstützt dich eine straffer gespannte Feder, die den Beater mit aus dem Fell zieht.