Online Schlagzeug Coaching - wie viel würdet Ihr ausgeben?

  • Zur Abrundung vielleicht folgendes:


    I. Preise in Relation

    Hier war ja die Rede von vierstelligen Beträgen, an denen Anfang wieder die null, die eins oder die zwei steht und wohl offensichtlich auch nicht die drei.


    Hier nun mal ein paar Vergleichszahlen:


    Der renommierte - und wie ich finde phantastische - Patrick Metzger nimmt pro Einzelstunde 70 Euronen - also persönlich vor Ort, nicht online. Eine Zeit lang hatte er sogar angeboten, bei einem im Proberaum vorbeizukommen, wenn er es räumlich und zeitlich in seinen Terminplan passt (natürlich gegen kleinen Aufpreis, ob er das heute noch macht, weiß ich nicht).


    Dave Weckl nimmt für 1 Online Stunde rund 220 €, Chad Wackermann ist über Drum Channel buchbar, die Rede war in einem US-Forum mal von umgerechnet 150 €.


    Das Drummer Institute Krefeld (ehemals Düsseldorf), wo unter anderem Ulf Stricker und Andre Gillmann tätig sind, nimmt für ein einjähriges Vollstudium (!) 7.900 € und für einen 6-wöchigen Intensiv- Kurs "nur" 1.850 €.


    Das Music-College Regensburg, wo unter anderem Ralf Gustke als Dozent tätig ist, nimmt 3.600 per anno (nach bestandener Aufnahmeprüfung).


    Die Relationen mag jeder für sich selber austarieren. Ich komme da eigentlich zu einem recht eindeutigen Ergebnis.


    II. Wer sich über Herrn R.s Coaching – Künste informieren mag, kann sich ja mal seinen kostenlosen Einführungskurs in Sachen Hand Technik ansehen.

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    Einmal editiert, zuletzt von Seelanne ()

  • Deine Aufstellung bestätigt definitiv nochmal die hier in der Diskussion herausgebildete Meinung.


    Zumal auch der 6 wöchige Intensivkurs am Drummers Institut ganztägigen Unterricht von Montag bis Donnerstag in deren Räumlichkeiten beinhaltet.

  • Ich muss sagen, dass sich mir bei einigen der Instagram Reels von Tim Rustermeier die Nackenhaare aufstellen und ich sie klar als Ragebait sehe. Deshalb hab ich auch auf Instagram nichts kommentiert, das spielt solchen Leuten nur in die Karten. Aber ich halte einige seiner Aussagen für wirklich gefährlich für jemanden der wirklich vorankommen will. Ich zitiere mal aus einem wahllos herausgegriffenem Reel:

    "...niemand der auf dem Pad übt, oder 90% der Schlagzeuger die auf dem Pad üben, machen das nicht korrekt, weil sie gar nicht wissen, was Handtechnik wirklich ist...und wenn du nicht, ja so auf 190 n double Stroke Roll spielen kannst, und den auf den Oberschenkeln, dann muss man einfach die harte Realität sagen, dann hast du Technik nicht verstanden."
    Was mich daran stört:
    - aus der Luft gegriffene Phantasieprozentzahl
    - Es gibt auch nicht DIE "Handtechnik" sonder viele verschiedene Techniken. Es gibt viele die beherrschen super Upstroke und Downstroke, können aber trotzdem keinen double Stroke Roll auf 190. Denen würde ich auch nicht unterstellen generell Technik nicht verstanden zu haben.
    -Technik ist meiner Erfahrung nach nicht ein Ding, das man entweder versteht oder nicht, sondern etwas, das man entwickelt. Und zwar in dem man langsam anfängt. Ich habe noch keinen Schüler erlebt, der plötzlich 190bpm Doubles spielen kann, nur weil er es verstanden hat. Klar, Doubles sind ein komplexes Zusammenspiel aus Handgelenk und Fingern, das muss man auch checken, wie die zusammenarbeiten, aber das umzusetzen und das Bewegungsmuster rund zu trainieren ist einfach ein Prozess.
    -Die Reihenfolge ist meiner Meinung nach völlig verkehrt. Zuerst muss man die Technik verstehen, und dann kommen irgendwann die 190bpm und nicht umgekehrt.

    weiter geht das Reel:
    "lern erst mal Umzudenken. Das Schlagzeug hier hat so viele Trommeln. Warum brauchst du hier so'n Pad dafür. Fang erst mal an, sei kreativ. Und mach mit dem was du kannst, hol das meiste raus. Weil da geht einiges. Und dafür musst du nicht, ja Paradiddles und so üben und Singles, das ist nunmal verschwendete Zeit:"

    - Auch hier für mich verdrehte Reihenfolge: Erst mal irgendwas verteilen? Klar macht das Spaß, aber wenn man wirklich Fortschritte erzielen will, sollte man nicht nur das spielen was man sowieso schon kann. Erst mal die Grundlagen eines Konzepts auschecken (egal ob Akzente, Groupings, Stickings whatever) und danach die Sachen am Schlagzeug verteilen. Das Orchestrieren ist ein wichtiger Schritt, aber wer den zweiten Schritt vor dem Ersten macht, fällt auf die Schnauze.
    -Das ist wirklich der Oberhammer: "Singles üben ist verschwendete Zeit" Selbst ein überkrasser Vollprofi wie Felix Lehrmann setzt sich täglich mindestens ne halbe Stunde ans Pad und übt NUR Singles. (gibt n cooles Youtube Video davon) Singles sind wirklich das most basic Fundament für alles was am Schlagzeug passiert. Und wer ein hohes Haus bauen will, braucht ein gutes Fundament. Da geht es nicht nur um Tempo, sondern auch Dynamik, Präzision, Lockerheit etc.
    Wer wirklich in der Praxis was reissen will, kommt meiner Meinung nach nicht darum herum seine Singles wirklich zu perfektionieren.

    Und das ist jetzt nur ein Reel von vielen.
    Übrigens wurde mir nach diesem Reel in dem er sagt, dass auf dem Pad und Singles üben Quatsch wäre, ein Reel angezeigt, in dem er sich auf den Kopf schlägt und den Bauch reibt, und das als "Koordinationsübung für Schlagzeuger" betitelt. Diese Kombination macht mich einfach nur sprachlos.

    Ist natürlich alles meine subjektive Meinung, aber gerade mir als Schlagzeuglehrer der mit Herzblut dabei ist, tut es weh solche Sachen unkommentiert zu lassen. Von daher hat mich der Ragebait jetzt doch noch gekriegt. Um es zusammenzufassen: Meiner Meinung nach versucht Tim Rustermeier eine vermeintliche Abkürzung anzubieten und haut sehr selbstbewusst Thesen hinaus, die man zumindest hinterfragen sollte. Immer gleich den zweiten Schritt vor dem ersten. Ich persönlich kenne keinen ernstzunehmenden Schlagzeuger, der auf diese Art gut geworden ist. Bei Tim Rustermeier weiß ich es nicht, den hab ich noch keinen Takt spielen sehen.

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