Beiträge von Druffnix

    Zumal es faggot heißt. Aber am besten gefällt mir immer, wenn im EBay ein 21“ schweres trocken Fahrgeschäft angeboten wird.

    Bei mir war es lange Zeit Haben und Suche nach dem Sound. So habe ich viele Sets kennenlernen können, viel restauriert und meist mit etwas Gewinn wieder abgestoßen. Irgendwann letztens wurde mir das aber über. Wenige gute Angebote, der Aufriss beim Abholen und Verkaufen, der volle Keller mit Ausrüstung die ich ja doch nicht nutze. Dann ist mir bei einer meiner letzten noch gemachten Aktionen ein Set in die Hände gefallen, das eigentlich all das macht was ich so gesucht habe. Dazu die Überlegung, dass ich als erweiterter Hobbymusiker mit mittelfristig wenig Gigs gar nicht für alle Gelegenheiten was brauche. Also fast alles abverkauft, im Bandproberaum am Zweitwohnsitz steht das Yamaha 7000, und für ein in Gründung mögliches Classic Rock Ding zu Hause dient ein Catalina Herrengedeck. Keine Extra Snares, je ein vierteiliger Beckensatz pro Set. Das brauche ich. Und wenn das Ding zu Hause doch nix wird, kommt das Catalina wohl auch wieder weg. Zum Üben daheim noch ein altes Set mit Meshheads. Und jetzt stellt sich das Gefühl immer wieder ein, dass ich mich total freue, an meinem 42 Jahre alten Yamaha zu sitzen. Es klingt toll, ich mag die Optik, und ich habe nicht mehr das Bedürfnis, nach etwas anderem zu suchen.


    Und für jeden, der 7 Sets zu Hause hat, ständig wechselt oder sich 32 Snares und 19 Beckensätze anschafft, einfach weil es Spaß macht, man es wirklich braucht oder man sich einredet, dass weniger nicht geht, habe ich allergrößtes Verständnis. Been there, done that 😁

    Ich habe eine Weile einen Vertrag mit Völkl gehabt und für die nebenbei Tennisschläger verkauft. Und habe beruflich Einblick in die Herstellung bestimmter Sportartikel. Natürlich sind die Rohstoffe, und auch die Personalkosten gestiegen, und auch die Energiekosten. Daher sind Teuerungen eigentlich der gesamten Palette in Rahmen der üblichen Teuerungsraten normal. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass beispielsweise ein lackiertes Pearl Export Kesselset in der Produktion all in mehr als 200 € kostet. Dann muß das Zeug verschickt werden für nen Fuffi, der Vertrieb kassiert 150, der Händler 150, der Hersteller streicht 200 ein, fertig sind die 750 Euro Ladenpreis. Das ist Massengeschäft, da lohnt es sich über die Menge. Das Pearl Masters Maple Gum mag , sehr großzügig, die vierfachen Material und Herstellkosten haben, also 800 €, Versand kostet das gleiche, UVP 4.700€. Da streichen dann eben alle Beteiligten ein mehrfaches ein, weil das ja auch keine Großserien sind. Da muss der Verkauf von ein, zwei Sets dem Händler schon Spaß machen.


    Warum habe ich das mit den Tennisschlägern erwähnt? Ein Schläger hat UVP 199€, Straßenpreis 160€ neu. Ich habe den Schläger bekommen für 70€, der Vertriebler über den ich die bezogen habe kriegte 20€ pro Schläger. Ich hab dann juxhalber mal in einer der asiatischen Firmen, die die Dinger produzieren, ein Angebot erfragt, wenn ich eine eigene Schlägermarke machen wollte. Bei Abnahme von mindestens 500 Stück war der Preis für einen fertigen Schläger nach meinen Spezifikationen nicht mal 10 €. Es werden ja letzlich auch immer nur Materialfasern in verschiedene Dichte gedreht und in eine Mold gepresst. Löcher rein Griffband drauf, Lack drauf, fertig. Auf meine Frage an den Vertriebler, was denn das doppelt so teure Spitzenmodell so viel teurer machen würde, sagte der: Gar nix. Wir sagen, das ist das Spitzenmodell, lassen es so bauen dass die zahlungswilligsten Kunden (wohlhabende Hobbyspieler) darauf anspringen, geben dem Ding einen teuren Appeal und eine vorgeblich leichte Spielbarkeit, und hauen dann ein dickes Preisschild dran. Da bleibt pro Stück mehr hängen, dafür verkaufen wir weniger.

    Von wegen Mädels: Die nette junge Frau Kayser habe ich letztens per Zufall auf der Vorschlagsleiste in Youtube entdeckt. Dann noch ein bisschen nach weiteren Videos geschaut, die kann was.


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    Und jetzt sitzt sie beim guten alten Lenny Kravitz an der Rummelkiste und tourt durch Europa.

    Danke! Und auch wenn es aussieht als würde ich mich in genau dieses Set verbeißen: Ein Gretsch Broadkaster hat nichts was irgendwie neu oder speziell ist. 3-lagige Kessel mit nicht speziellen Böckchen, einer nicht speziellen Halterung, das ist einfach nur ein relativ ordinärer Dreiteiler. Und dafür 4.500€? Nee is klar. Spannreifen kostet nicht die Welt, Delmar Folie auch nicht. Das ist einfach völlig überteuert. Was isn That great Gretsch Sound? Das Tama Star hat viele Lösungen, die eben nicht 08/15 sind. Ein Broadkaster schon. Und ein Recording Custom spielt auch in dieser Klasse. Bei aller tollen Verarbeitung ist es letztlich ein Set ohne irgendwas Spezielles. Und dafür sind die beiden Modelle einfach sauteuer.

    Uii, der DW-thread ist gut.

    I really admire DW's customer service as well. I was picking up my new kit and was having trouble getting my yacht through the Panama Canal. John Good made one phone call and immediately I jumped the line and was through in no time. He also sent some high end women to keep me company, which was a nice touch. Then when I got to port he sent a high end truck to pick up my yacht and carry it to Oxnard-- amazingly generous.

    :)

    John Good hat Chuck Norris alles beigebracht.

    Lexikon75


    Du bist Endverbraucher, deine Materialpreise z.B. bei ST Drums darfst du ja nicht rechnen.


    Achtung, Gretsch-Broadlaster-Kalkulation eines Teil-Nichtwissenden (ich hab zwei Jahre in einem metallverarbeiten Betrieb gearbeitet, wo galvanisierte Zukaufteile mit Gewinde und ähnlichem in großer Stückzahl eingekauft wurden, Solche Teile kosten fast nichts im Einzelpreis, da wundert man sich wirklich) mit guten, wertigen Komponenten für ein Jazz-Kit: Ein qm Schälfurnier Ahorn in guter Qualität kostet maximal 15 Euro, Pappel maximal 10 Euro, wenn überhaupt im gewerblichen Bereich. Großzügig gerechnet 4 Platten Ahorn für ein dreiteiliges Set, 2 Zuschnitte Pappel, sind 80€ für das Holz, da werden auch noch die Hoops für die Bassdrum rausgeschnitten. 40 Spannböckchen im gewerblichen Einkauf in ordentlichen Qualität kosten maximal 1,50 Euro pro Stück. 60 Euro. Gute Standtombeine mit Halter 10 Euro pro Stück, 30 Euro. 4 Spannreifen, Guss, lass das nochmal 40 Euro sein. Ein RIM, ein Halter, zusammen im Einkauf 30€. Ich komme für einen gewerblichen (Groß-) Einkäufer auf 240€ Materialkosten, und das ist schon sehr sehr reichlich gerechnet. Das kann man natürlich noch halbieren wenn man die billigeren Komponenten nimmt. Aber das Material macht diese Preissprünge definitiv nicht aus. Und die Verearbeitungsschritte sind eigentlich für jede Trommel halbwegs gleich.


    Drumstudio1 Vielleich kann aber Gerald etwas Licht ins Dunkel bringen, Du hast ja durchaus Insiderkenntnisse. Würde mich freuen, wenn Du mal was rauslässt.

    Ich verstehe das ja alles, und dass so Luxus-Sets eher Gefühlssache als alles andere sind, das ist wohl so. Ich hab mir im EBay mal verschiedene Factory tours angeschaut. Ist ja im Prinzip immer das gleiche: Ein paar Lagen Holzfurnier werden geschnitten, mit Leim bepinselt und in so eine Formpresse gesteckt. Dann wird getrocknet, dann oben und unten abgeschnibbelt. Außen und innen schleifen. Lackieren oder Folieren, trocknen, Gratungen schneiden. Löcher bohren, montieren. Stimmen, Endkontrolle, und ab in die Kiste. Und da sei die Frage schon erlaubt, warum ein 4-teiliges lackiertes Gretsch Catalina 890€ kostet, ein dreiteiliges foliertes Broadkaster 4.500. Am Holz kanns nicht liegen, Ahorn und Pappel sind ja nix Besonderes, die Beschlaege auch nicht. Und wenn der Willi da erzaehlt, dass alle Trommeln in diesen Pressen gemacht werden, dann fragt man sich schon, wofuer man da so einen Haufen Geld hinlegt.

    Ein irgendwie drolliges und aus der Zeit gefallenes Beispiel, das zum einen belegt, dass vielleicht doch auch die Qualitätskontrolle den Unterschied (und den Preis) macht. Unter anderem deswegen sind ja auch Sabian und Zildjian teurer als Ottoman, Diril und andere Schmieden. Andererseits sind 99,9 Prozent der Kessel maschinengefertigt aus Holzlagen, sei werden in Pressen geformt, gegratet und gebohrt, dann lackiert und montiert, und sie haben eben keine Intarsien. Das sind ja weitgehend automatisierte Vorgänge, bis auf Montage und Endkontrolle. Die Recording Custom von Yamaha sind genau so Birkenkessel wie die Stage Custom. Wahrscheinlich anderes Birkenholz, innen lackiert, gleiche YESS-Halterung. Aber der vierfache Preis? Das ist dann reine Liebhaberei.

    So funktioniert der Markt. Als vor ein paar Jahren Tama die STAR-Serie rausgebracht hat, war das Gejaule groß. Die Serie hat Fuß gefasst, also haben alle ihre Preise für die Topserien nach oben korrigiert, einfach weil der Markt es herzugeben scheint. Das ist ja alles kein Massengeschäft mit den Topserien. Mich würde wirklich mal interessieren, wie viele Shellsets von einem Star Walnut, Masters Maple Gum oder auch Recording Custom im Jahr so über den Tisch gehen. Gerade die Logistik-Kosten sind ja hochgegangen, aber da werden schon ziemliche Margen drin sein. Der Sprung von der ordentlichen Mittelklasse hin zu den Topserien scheint größer geworden zu sein. Was für mich darauf hinweist, dass es für die Topserien loyale Kunden gibt, denen es egal ist ob sie 3.500 oder 4.500 Schleifen hinblättern müssen. Das ist Luxus-Segment. Das Geschenk für Kinder die schon alles haben ;) Siehe der Post von trommla!


    Das Massengeschäft Mittelklasse ist nach dem Corona-Schub nicht mehr signifikant teurer geworden, ein Stage Custom gibt's als Shellset für unter 1.000 Öre. Wobei da ja die Grenzen auch fließend sind. Aber ich hatte letztens das wirkliche Vergnügen, ein paar Schläge auf einem sehr sauber gestimmten, fast neu befellten Mapex Armory mit der Tomahawk Snare in dieser grün transparenten Lackierung machen zu können. OK, es gibt keine Einzeltrommeln, aber von der Optik, der Verarbeitung und vor allem dem Sound kann ich mir nicht vorstellen, dass ein 5.000-Euro-Kit das alles so viel besser kann.

    Ich habe mich am Wochenende mit einer Gretsch Catalina Club 14x6,5" beschäftigen dürfen. Da war unten ein Ambassador Hazy drauf, oben ein Coated Emperor, schon etwas benutzt. Das war nicht wirklich schön, was da rauskam, Prädikat Scheppertonne. Neues Encore CS draufgemacht, das war's auch nicht. Also alles runter, Encore CS oben drauf, und ein etwas dickeres Resofell, das Evans Glass 500 unten, das hatte ich hier noch liegen. Felle und Ringe durch handfestes Anschrauben exakt mittig draufgemacht. Beide Felle mit dem Drum Dial wirklich exakt auf gleichmäßige Spannung getunt (84 unten, 80 oben) und nen ordentlichen Teppich draufgemacht. Schon sehr ordentlich. Wenn ich den Teppich etwas fester anziehe geht nochmal ein bisschen vom Kesselton weg. Dann Teppich etwas loser gemacht und nen schmalen Ring oben drauf, sehr schick. Gute Ansprache, nicht zu trocken, wenig Kesselton. Auf meiner Yamaha 7000 funktioniert ein ganz dünnes Reso (Diplomat) gut, hier eher das dickere.


    Was will der Dichter damit sagen? Ich glaube nach wie vor dass ein exakt mittig aufgezogenes und exakt gleichmäßig gespanntes Fell schon viel ausmacht. Erstaunt war ich über das Evans Reso. Bei der Millenium Power Brass ging das gar nicht. Es hat die Teppichansprache komplett gekillt. Bei dieser hier funktioniert das prima. Mein Plädoyer ist, erstmal mit dem Vorhandenen rumzuprobieren und die Felle möglichst exakt aufzuziehen und zu stimmen. Dämpfen kann man ja immer noch, und da bin ich gerade bei Snares ein Freund von Fellringen.