Manche merken halt leider nicht, wenn es Zeit ist, aufzuhören.
Einer meiner absoluten Lieblingssong ist "The Spirit Carries On" von Dream Theater. Hatte ich vor einigen Jahren mal live gehört - funktioniert leider nicht mehr.
Ich nehme mal stellvertretend dein Zitat, weil es sinngemäß einige so sagen, spreche aber niemanden persönlich an.
Diese Denke finde ich schon krass auf der einen Seite.
Es ist keine Frage, dass unsere "Helden" in die Jahre (ge)kommen (sind) und dass die aufgerufenen Ticket-Preise und alleine der Stress von mindestens 1 Tag für einen selbst als Konzertbesucher das alles und ihren Output objektiv wohl nicht mehr wert sind:
Frei nehmen, reisen, anstehen, warten, evtl. nass werden oder Sonnenbrand bekommen, dreistellige Beträge für hinterste Stehplätze zahlen und 8 Euro für 0.5l Softdrink...
Aber wenn ich dann verschwitzt vom Tag in einer lauen Sommernacht im Münchner Olympiastadion stehe und meine Lieblingsband um 7 nach 8 endlich auf die Bühne kommt und mindestens die Riffs und Harmonien runterspielt, und der Druck von Seiten der Band noch immer da ist, dann bekomme ich Gänsehaut! Bei mir ist das nach wie vor Bon Jovi, auch wenn mir die Entwicklung der Band und die Leistung des Sängers überhaupt nicht gefallen.
Ich meine, kann man seiner absoluten "Lieblingsband" tatsächlich und ehrlich die Absage erteilen? Ich meine nicht jene "Lieblingsbands", von denen man mal eine Episode lang Fan war, weil sie da richtig geil waren (habe ich auch), sondern jene, mit denen man Emotionen verbindet und die einen seit der Jugend begleiten und einen geprägt haben.
Und Edith fragt mal in die Runde: Was müsste passieren, dass hier einer von uns "Hobbyisten" jemals "aufhört"?
Edith meint noch, ich muss da etwas relativieren: Als "Musiker" sind wir versucht, immer und überall zu analysieren und zu verstehen, was andere Musiker darbieten, auch Fehler zu suchen. Das geht mir ganz genau so. Dennoch gibt es die Situation, dass ich mich mal davon frei mache und nur noch Konsument bin.