Vielleicht geht es Herrn Byrne ja genau um solche Sounds, die sonst halt niemand hat!?
Nehmt doch mal die Zildjan FX Raw Crashes als Beispiel...
Edith sagt - vielleicht gehört's nicht ganz hier her, und ich konnte sie gerade noch von einem neuen Fred abhalten...:
Ich denke, dass Herrn Byrnes Ansatz und der der Zildjan FX Raw Crashes nicht unbedingt derselbe ist. Kleine Beckenschmiede/innen setzen sich doch oft zum Ziel, Industrieware oder gar exklusive Rohlinge noch besser (weiter) zu verarbeiten, als die Big Player es machen. Da ist auch gar nicht abzustreiten, dass ein Becken mit (noch) mehr Liebe von Hammer und Drehbank noch subjektiv "besser" werden kann und mindestens exklusiver. Ich glaube, dass sowas dann besonders bei Jazzern und Soundtüftlern "Anklang" findet (hihi ). Meine Erfahrung hat mich gelehrt, dass je exklusiver ein Becken (heißt weiter weg vom Industriestandard), desto exklusiver muss es bespielt werden können, um jedes Genre so bedienen zu können, wie der andere Industriestandard (der der Musikindustrie) es vorzugeben scheint, dass etwas klingen muss. Ich bewundere Drummer, die mit einem 26" Dry Jazz Hand Hammered Flat Ride klingen wie Alex Van Halen. Ich kann es nicht. Aber ich könnte es gern und werde euphorisch und denke (manchmal kürzer, manchmal länger), dass ich dieses Becken jetzt auch brauchen würde. Wenn ich Benny Greb auf seinem Sand Set spielen sehe, würde ich mir gerne sofort wieder diese Becken bestellen.
Die Frage, die sich stellt: Wo hört Handwerk auf und wo fängt Kunst an - sei es bei der Schmiederei oder beim Einsatz. Wer braucht die Zildjan FX Raw Crashes wirklich? Warum braucht es in einem Taylor Swift Song einen HiHat Song, der von einer Hairspray-Dose gesampelt worden ist. Höchsten Respekt an Dom Rivinius, dass er den Job bekommen hat und ich gönne es ihm von Herzen. Doch wer von uns hätte gesagt, das geht ja gar nicht, wenn dort eine Meinl Extra Dry oder Paiste 2002 Soundedge erklingen würde?
Wer etwas kreiert und damit erfüllt ist und im besten Fall auch noch etwas dabei verdient, dem gönne ich auch, einen >> Einweg-Grill als FX-HiHat zu verkaufen. Kaufen muss ich es ja nicht.
Das Ganze ist sicher auch dem geschuldet, dass das Schlagzeug auch immer mehr als Solo-Instrument begriffen wird, welches nunmal auch "Töne" und Melodien hervorbringen soll. Das sind wohl nur bedingt dieselben Anforderungen, die in einem Band-Kontext gelten.