Das eigentlich Wirtschafts-mathematisch weitergreifende 80/20-Prinzip (Paretoprinzip), nachdem sich Nate Smith den Nickname zugelegt hat, wird heutzutage oft vereinfacht verwendet. Es wird behauptet, dass 80 % der Arbeit in 20 % der Zeit getan werden kann. Davon werden dann effektive Zeitmanagementmethoden abgeleitet.
So wie ich das bei Nate Smith verstehe, geht es nicht darum 80% vom Üben wegzulassen. Er geht von seiner eigenen Laufbahn als professioneller Schlagzeuger aus und beschreibt häufig Wendepunkte seiner persönlichen Übungsroutinen. Er erklärt, welche Art des Übens bei ihm wirklich geholfen hat. Er geht vom typischen Schlagzeugerproblem aus, dass man übt und übt, ohne dass das Ergebnis greifbar ist und man nicht weiß, ob es nicht besser wäre etwas anderes zu üben. Er will vermitteln, wie man effektiv übt, aber auch auf was es beim professionellen Schlagzeuger ankommt (und das zweite ziemlich kontrovers).
"Frei spielen, was dir in den Sinn kommt" übersetze ich jetzt mal mit "Improvisieren". Auch darauf lassen sich die Prinzipien des Kurses anwenden. Ich glaube aber, dass das Improvisieren im Coaching-Course eine viel größere Rolle einnimmt.
Die Vorgehensweise nach dem Practise- Course wäre jetzt ungefähr so:
1.Du musst rausfinden, wie du gerne klingen würdest. In welche Richtung deine Improvisation gehen soll. Dein Ziel genauer definieren. (Z.B Ein Snare-Solopart in 5/4 wie Joe Morello im Solo von Take Five in der Aufnahme xyz)
2. Dann nimmst du dich auf, wie du genau das probierst.
3. Das hörst du an und definierst genau, was du daran verbessern willst. Wenn du zufrieden bist, fängst du wieder bei 1. mit einem neuen Ziel an.
4. Daraus erarbeitest du Übungen
5. ÜBEN
6. Wieder aufnehmen und bei 3. weiter machen.
Im Practise-Course ist das natürlich alles viel ausführlicher und mit konkreten Hilfestellungen für alle Schritte.